Begabte Photonen

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Mi 14. Mär 2012, 15:25

Ernst hat geschrieben:Ein kausaler Zusammenhang über die Evolution ist immer möglich.

Das ist schlicht falsch. Wie soll bitte die Evolution einen kausalen Zusammenhang zwischen zwei Ereignissen herstellen, die einer Sekunde Zeitabstand aber einem Lichtjahr Raumabstand erfolgen?
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Mi 14. Mär 2012, 15:42

Ernst hat geschrieben:Es kann also in der SRT alles akzeptiert werden? Wenn es auch noch so unlogisch ist. Es scheint so, sie wäre gänzlich immun, weil man alle Paradoxa einfach wegsteckt und meint, das ist in der SRT eben so und innerhalb der SRT wären diese Paradoxa widerspruchsfrei?

Womit wäre denn nach deiner Auffassung überhaupt die SRT angreifbar?

Jetzt pullst du eine Josephine... du drehst mir ziemlich dreist das Wort im Munde um. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass alles akzeptiert werden muss. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass nur dann ein innerer Widerspruch in der SRT (wie auch in jeder anderen Theorie) nachgewiesen werden kann, wenn man von den Axiomen der SRT (oder der jeweiligen Theorie) ausgeht. Ein Widerspruch zu deiner Intuition ist kein innerer Widerspruch.

Hat die SRT innere Widersprüche, dann ist sie falsch. Verletzt die SRT die Kausalität, dann ist sie falsch. Eine Verletzung der Kausalität liegt dann und genau dann vor, wenn die zeitliche Reihenfolge von Ursache und Wirkung vertauscht werden. Widerspricht die SRT experimentellen Beobachtungen, dann ist sie falsch.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Ernst » Mi 14. Mär 2012, 16:41

contravariant hat geschrieben:
Ernst hat geschrieben:Ein kausaler Zusammenhang über die Evolution ist immer möglich.

Das ist schlicht falsch. Wie soll bitte die Evolution einen kausalen Zusammenhang zwischen zwei Ereignissen herstellen, die einer Sekunde Zeitabstand aber einem Lichtjahr Raumabstand erfolgen?

Das hatte ich dir ja gerade an einem Beispiel erläutert.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Ernst » Mi 14. Mär 2012, 16:59

contravariant hat geschrieben:
Jetzt pullst du eine Josephine... du drehst mir ziemlich dreist das Wort im Munde um. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass alles akzeptiert werden muss. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass nur dann ein innerer Widerspruch in der SRT (wie auch in jeder anderen Theorie) nachgewiesen werden kann, wenn man von den Axiomen der SRT (oder der jeweiligen Theorie) ausgeht. Ein Widerspruch zu deiner Intuition ist kein innerer Widerspruch.
Hat die SRT innere Widersprüche, dann ist sie falsch. Verletzt die SRT die Kausalität, dann ist sie falsch. Eine Verletzung der Kausalität liegt dann und genau dann vor, wenn die zeitliche Reihenfolge von Ursache und Wirkung vertauscht werden. Widerspricht die SRT experimentellen Beobachtungen, dann ist sie falsch.

Da hst Du mich gründlich mißverstanden. Die SRT erzeugt keine inneren Widersprüche. Sie benutzt ja eindeutige Transformationen zur "Herstellung" der Bedingungen des Postulats. Und dabei entstehen solche Resultate wie ZD, LK, Rdg und Veränderung des Aufeinanderfolge nichtkausaler Ereignisse (wie du gerade bestätigt hast).
Es geht um äußere Widersprüche, Widersprüche gegenüber den vor der SRT Ära geltenden Axiomen. Und es geht dabei unter anderem darum, daß die Evolution geändert werden kann; lediglich durch Wechsel des beschreibenden IS.

Weil man diese äußeren Widersprüche nicht als Argument verwenden kann, denn sie werden ja ohne Wimperzucken akzeptiert, bleibt die SRT unwiderlegbar.
Auch experimentell ist sie niemals widerlegbar, weil die Meßmethodik ja im Konsens mit dem Postulat vorgeschrieben ist. Die Katze beißt sich in den Schwanz.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Mi 14. Mär 2012, 17:45

Bell hat geschrieben:
Jocelyne Lopez hat geschrieben:
Ob es sich feststellen lässt oder nicht ist nicht das grundsätzliche Problem und interessiert hier nicht. Das grundsätzliche Problem ist die Annahme Einsteins, dass zwei für einen Beobachter gleichzeitige Ereignisse für einen anderen Beobachter nicht gleichzeitig sind (genannt RdG), also dass eine Zeitspanne zwischen den Ereignissen für einen Beobachter existiert und für den anderen Beobachter nicht existiert. Das ist hier die grundsätzliche Problematik, die Ernst mit seinem Paradoxon dargelegt hat. Die Existenz dieser Zeitspanne kann zu zwei Realitäten führen, was nicht akzeptabel ist. Das ist also nicht ein "Denkfehler" von Ernst, sondern vielmehr ein Denkfehler von Einstein... :?

Dadurch, dass Uhren unterschiedlich gehen oder als unterschiedlich gehend beobachtet werden, entsteht weder Zeit noch eine Zeitspanne. Dadurch, dass Sie aus dem unterschiedlichen Uhrengang eine Zeitspanne konstruieren, entsteht nirgends eine neue Realität, und es fehlt auch keine Realität, und nirgends kommt Zeit hinzu noch wird irgendwo Zeit gestohlen.

Gut, deshalb ist auch die Zeitdilatation eine Fiktion, die absolut keine Relevanz in der Physik und in der Wirklichkeit hat, genauso wie ihr Pendant die Längenkontraktion: Beide Effekte sind Meßillusionen, sie sind Artefakte, die nicht den Anspruch erheben können, die physikalische Realität zu beschreiben und zu erklären. So wie die Längenkontraktion ein Schein ist, ist auch die Zeitdilatation ein Schein, was logisch auch nicht anders sein kann. Einstein hat auch irgendwo irgendwann sinngemäß gesagt, dass seine SRT keine Wirklichkeit beschreibt - sie hing ihm auch zum Hals raus, wortwörtlich von ihm zugegeben.

Die SRT ist also so nützlich wie ein Kropf. Sie hat überhaupt keine Relevanz in der Physik und in der Realität, sie kann erzählen, was sie will, sie spielt keine Rolle (sie ist höchsten ein Spielzeug für gelangweilte Mathematiker). Galeckzi und Marquardt schreiben zutreffend: "Sie ist nicht einmal falsch...". Und Peter Ripota schreibt in seinem Gartenzaun-Paradoxon über die Realität der Längenkontraktion in der SRT:

Zitat Peter Ripota:

Was ist da geschehen? Das Wechseln des Standpunkts macht etwas möglich, was vorher unmöglich war. Aber, ist das Ganze vielleicht nur Illusion? Dann muss auch, aus Symmetriegründen, das Zwillingsparadoxon Illusion sein, und wir brauchen uns um beides keine Gedanken machen. Mit anderen Worten: Wären die Effekte nur scheinbar, wäre auch die Relativitätstheorie überflüssig, denn Physik beschäftigt sich mit Sein, nicht mit Schein.


So oder so kann kein Mensch mit der SRT etwas anfangen, sie gehört aus der Physik entsorgt, dafür aber unbedingt in der Geschichte der Wissenschaft und der Gesellschaft, damit so etwas nicht mehr passieren kann.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Mi 14. Mär 2012, 17:49

Ernst hat geschrieben:
contravariant hat geschrieben:
Ernst hat geschrieben:Ein kausaler Zusammenhang über die Evolution ist immer möglich.

Das ist schlicht falsch. Wie soll bitte die Evolution einen kausalen Zusammenhang zwischen zwei Ereignissen herstellen, die einer Sekunde Zeitabstand aber einem Lichtjahr Raumabstand erfolgen?

Das hatte ich dir ja gerade an einem Beispiel erläutert.

Zu deiner Erinnerung, du hattest geschrieben
Ernst hat geschrieben:Beispiel. Ein Vogel wird geboren. Sehr sehr weit entfernt auf einem exosolaren Planeten wird gleichzeitig nichtkausal ein Samen für einen Vogelbrotbaum gelegt. Der Vogel wird erwachsen und will neue Welten erkunden. Er fliegt und fliegt und nach Millionen Jahren erreicht er, bis auf die Knochen abgemagert, den Planeten und den inzwischen früchtetragenden Vogelbrotbaum. Er frißt sich satt und gründet eine neue Population auf dem Planeten. Die Sache wäre mit einer Tragödie für den Vogel verlaufen, wäre da nicht der Baum oder wäre er zu spät ausgesäht worden.

Das Aussähen des Samens kann also eine Ereignis beeinflussen, das viele Millionen Jahre in der Zukunft liegt. Das bestreite ich nicht. Das Ausähen des Samens kann aber kein Ereignis beeinflussen, dass eine Sekunde später eine Millionen Lichtjahre entfernt stattfindet. Und genau das hatte ich auch geschrieben!
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Mi 14. Mär 2012, 17:57

Ernst hat geschrieben:Und es geht dabei unter anderem darum, daß die Evolution geändert werden kann; lediglich durch Wechsel des beschreibenden IS.

Nein. Die SRT verletzt die Kausalität nicht. Es ist nicht möglich durch eine Lorentztransformation die Reihenfolge von Ursache und Wirkung umzudkehren.
Um das an deinem Vogelbeispiel klar zu machen:
Es ist möglich, dass erst der Vogel schlüpft und dann der Samen gepflanzt wird. Es ist auch möglich, dass erst der Samen gepflanzt wird und dann der Vogel schlüpft. Es ist nicht möglich, dass der Vogel die Pflanze frisst bevor sie gefplanzt wurde. Es ist auch nicht möglich, dass die Pflanze von dem Vogel gefressen wird, bevor diese geschlüpft ist. - Wo ist nun deiner Meinung nach konkret bei dieser Situation die Verletzung der Kausalität?

Ernst hat geschrieben:Weil man diese äußeren Widersprüche nicht als Argument verwenden kann, denn sie werden ja ohne Wimperzucken akzeptiert, bleibt die SRT unwiderlegbar.

Vor Newton galt sehr lange Zeit das Axiom, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist. Nach deine Argumentation könnte man nun sagen, die Newtonsche Gravitationstheorie ist falsch, weil diese das Mittelpunktsaxiom verletzt. - Hälst du das für eine stichhaltige Argumentation?

Ernst hat geschrieben:Auch experimentell ist sie niemals widerlegbar, weil die Meßmethodik ja im Konsens mit dem Postulat vorgeschrieben ist. Die Katze beißt sich in den Schwanz.

Das ist ausgemachter Blödsinn. Man die Geschwindigkeit von einem Objekt bestimmten, wenn man die zurückgelegte Strecke und die dafür benötigte Zeit kennt. Das dabei zb. sehrwohl Überlichtgeschwindigkeit herauskommen kann, zeigt das OPERA-Experiment. - Sie haben da jetzt wohl noch eine mögliche Fehlerquelle gefunden und behoben, aber genaueres weiß man da erst, wenn die Daten aus den Staaten und Japan ausgewertet sind. Also in einem halben Jahr.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Ernst » Mi 14. Mär 2012, 18:18

contravariant hat geschrieben:Das Aussähen des Samens kann also eine Ereignis beeinflussen, das viele Millionen Jahre in der Zukunft liegt. Das bestreite ich nicht. Das Ausähen des Samens kann aber kein Ereignis beeinflussen, dass eine Sekunde später eine Millionen Lichtjahre entfernt stattfindet. Und genau das hatte ich auch geschrieben!

Simmt alles. Ob der Samen aber früher oder später oder überhaupt nicht gesät wird, beeinflußt eben die Evolution.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Bell » Mi 14. Mär 2012, 18:21

Jocelyne Lopez hat geschrieben:
Bell hat geschrieben:
Jocelyne Lopez hat geschrieben:
Ob es sich feststellen lässt oder nicht ist nicht das grundsätzliche Problem und interessiert hier nicht. Das grundsätzliche Problem ist die Annahme Einsteins, dass zwei für einen Beobachter gleichzeitige Ereignisse für einen anderen Beobachter nicht gleichzeitig sind (genannt RdG), also dass eine Zeitspanne zwischen den Ereignissen für einen Beobachter existiert und für den anderen Beobachter nicht existiert. Das ist hier die grundsätzliche Problematik, die Ernst mit seinem Paradoxon dargelegt hat. Die Existenz dieser Zeitspanne kann zu zwei Realitäten führen, was nicht akzeptabel ist. Das ist also nicht ein "Denkfehler" von Ernst, sondern vielmehr ein Denkfehler von Einstein... :?

Dadurch, dass Uhren unterschiedlich gehen oder als unterschiedlich gehend beobachtet werden, entsteht weder Zeit noch eine Zeitspanne. Dadurch, dass Sie aus dem unterschiedlichen Uhrengang eine Zeitspanne konstruieren, entsteht nirgends eine neue Realität, und es fehlt auch keine Realität, und nirgends kommt Zeit hinzu noch wird irgendwo Zeit gestohlen.

Gut, deshalb ist auch die Zeitdilatation eine Fiktion, die absolut keine Relevanz in der Physik und in der Wirklichkeit hat, genauso wie ihr Pendant die Längenkontraktion:

Sie weichen jetzt aber ins allgemeine Einsteingeschimpfe aus, liebe Frau Lopez. Ihre ursprünglich Aussage lautete ja, dass der Zug laut Einstein explodiert, laut Newton aber weiterfährt. Daraus meinten Sie einen Widerspruch konstruieren zu können (was sowieso nicht ginge) ... aber in diesem Fall sagt Newton eben noch nicht mal etwas anderes als Einstein. Beide sehen vielmehr den Zug explodieren.

Ernst stellte das schon etwas trickreicher an, in dem er sich nur auf die SRT konzentrierte und postulierte, dass der Bahnhofswärter beobachte wie das Huhn ein Ei lege, da ein Delta T existiere zwischen dem Erreichen des Lichtsignal am Zugende zu dem Erreichen des Signals am Zuganfang, während hingegen, der Zugschaffner ein solches Delta T nicht konstatiere, das Huhn daher kein Ei lege. Verhielte es sich so, wäre dies in der Tat ein Widerspruch.

Aber inzwischen schämt er sich ja, das Beispiel überhaupt erwähnt zu haben so, wie Sie sich ja inzwischen Ihrer behaupteten Zugexplosion schämen.

PS: Wo ich hier gerade mit Ihnen angeregt plaudere, ... mir ist aus gewöhnlich gut informierter Quelle zu Ohren gekommen, dass Sie einen schlechten Erdbeerkuchen backen. Ihr selbstgebackener Erdbeerkuchen soll sogar derart schlecht sein, dass die hochintelligente oberwichtige Moderatorin des benachbarten Nachtreterforums mit wehenden Fahnen aus dem Lager der Einsteinkritiker direkt in das Lager Einsteinbefürworter konvertierte und sich vom dortigen Zappelphillip taufen lies. Sagen Sie, ... backen Sie denn wirklich einen derart schlechten Erdbeerkuchen?
Zuletzt geändert von Bell am Mi 14. Mär 2012, 18:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Mi 14. Mär 2012, 18:21

Ernst hat geschrieben:Simmt alles. Ob der Samen aber früher oder später oder überhaupt nicht gesät wird, beeinflußt eben die Evolution.

Ob der Samen vor oder nach dem Schlüpfen des Vogels gesät wird, beeinflußt die Evolution nicht. Es gibt aber keine LT, mit der der Samen garnicht (oder auch nur nach Ankunft des Vogels) gesät wird.
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