Messungen mit Laserpistolen

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Messungen mit Laserpistolen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Fr 12. Feb 2010, 08:25

Hallo zusammen,

Ich verweise auf meinen Blog-Eintrag:

Polizei-Radarkontrollen widerlegen tagtäglich die Spezielle Relativitätstheorie

über einen Diskussionspunkt in einem anderen Thread hier bei MAHAG, worauf jedoch keiner eingegangen ist: Messung der Geschwindigkeit von Objekten mit dem Licht (oder mit elektromagnetischen Wellen), zum Beispiel Messung der Geschwindigkeit eines Autos mit einer Laserpistole durch Polizisten, die am Rande der Straße stehen.

Beschreibung dieser Konstellation unter Berücksichtigung der Postulate der SRT:

Gemäß SRT gilt c + v nicht und ein Beobachter misst immer nur c zu einer Lichtquelle, egal ob er sich relativ zur Lichtquelle bewegt oder ob er relativ zur Lichtquelle ruht - Einstein macht hier bekanntlich keinen Unterschied zwischen ruhenden und bewegten Beobachtern, es gilt immer nur c.

Ein Polizist misst also gemäß diesem Postulat mit einer Laserpistole immer nur c zu einem Auto, egal ob dieses Auto am Rande der Straße geparkt ist oder ob es Richtung Polizist fährt.

Ergo: Man kann unter Zugrundelegen dieses Postulats keine verschiedentlichen Abstandmessungen und keine verschiedentlichen Laufzeiten für verschiedene Autos errechnen, sondern immer nur dieselben, d.h. man kann auch ihre verschiedentlichen Geschwindigkeiten nicht ermitteln.

Jedoch wird tagtäglich die Geschwindigkeit von Autos mit Laserpistolen von Polizisten ermittelt. Und die sind schon brauchbar, man kann schon davon ausgehen, dass so eine Messung den Geschwindigkeitsunterschied zwischen einem parkenden und einem fahrenden Auto erkennt. ;)
Wo ist der Denkfehler?

Viele Grüße
Jocelyne Lopez
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Re: Messungen mit Laserpistolen

Beitragvon Harald Maurer » Fr 12. Feb 2010, 09:39

Jocelyne Lopez hat geschrieben:Ergo: Man kann unter Zugrundelegen dieses Postulats keine verschiedentlichen Abstandmessungen und keine verschiedentlichen Laufzeiten für verschiedene Autos errechnen, sondern immer nur dieselben, d.h. man kann auch ihre verschiedentlichen Geschwindigkeiten nicht ermitteln.

Mit diesem Argument wird man Relativisten kaum überzeugen. Laserpistolen messen die Geschwindigkeit eines Autos nicht anhand der Lichtgeschwindigkeit, sondern mit dem Doppler-Effekt, der an den Laserimpulsen auftritt. Das Ergebnis stammt deshalb nicht aus einer veränderten Lichtgeschwindigkeit, sondern aus der veränderten Strecke. Jeder Lichtimpuls kommt ja aus einer anderen Entfernung, wenn sich das gemessene Fahrzeug bewegt.
Im Polizeiradar werden die dadurch veränderten Frequenzen von Dezimeterwellen direkt gemessen; in der Lasermethode werden kurze Impulse erzeugt, weil die Lichtfrequenz selbst zu hoch wäre.

Allerdings gibt es einen Widerspruch, wenn man die Methode komplett mit der SRT erklären will. Der Haken findet sich in der Lorentzkontraktion, weil die Wellenlängen anders kontrahieren als die Längen des Systems oder des Lasers selbst. Das wurde schon hier mal diskutiert:http://www.mahag.com/neufor/viewtopic.php?f=4&t=120

Grüße
Harald Maurer
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Re: Messungen mit Laserpistolen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Fr 12. Feb 2010, 10:06

Harald Maurer hat geschrieben:
Mit diesem Argument wird man Relativisten kaum überzeugen.


Darum sollte man sich nicht kümmern, ob ein Argument Relativisten überzeugt, man kann ja sowieso 100%ig davon ausgehen, dass kein einziges Argument Relativisten überzeugen kann. Das erleben wir ja auch im Mahag-Forum tagtäglich seit Jahren, oder? Also ist es wurscht, Argumente sollen keine Relativisten überzeugen, sondern ganz normale Menschen. ;)

Harald Maurer hat geschrieben:
Laserpistolen messen die Geschwindigkeit eines Autos nicht anhand der Lichtgeschwindigkeit, sondern mit dem Doppler-Effekt, der an den Laserimpulsen auftritt. Das Ergebnis stammt deshalb nicht aus einer veränderten Lichtgeschwindigkeit, sondern aus der veränderten Strecke. Jeder Lichtimpuls kommt ja aus einer anderen Entfernung, wenn sich das gemessene Fahrzeug bewegt.


Das ist meiner Meinung nach gehüpft wie gesprungen: Der Doppler-Effekt setzt ja zwangsläufig eine Änderung der Relativgeschwindigkeit zwischen Quelle und Objekt voraus: Wenn mehr Pulse pro Zeiteinheit ankommen, dann hat sich zwangsläufig die Relativgeschwindigkeit zwischen Quelle und Objekt geändert, nicht nur die Entfernung, das hängt ja physikalisch und mathematisch zusammen, oder? Und eine Änderung der Relativgeschwindigkeit zwischen Quelle und verschiedentlich bewegten Objekten ist nicht SRT-Konform, sie soll gemäß Theorie immer konstant c bleiben.

Viele Grüße
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Re: Messungen mit Laserpistolen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Fr 12. Feb 2010, 12:27

Chief hat geschrieben:
==>f''=f(c+v)/(c-v)≈f*(1+2v/c).

Die Relativisten können glauben was sie wollen, sie müssen zuerst das hier widerlegen wenn sie eine andere Theorie einführen möchten.



Auch ohne so versiert in Mathe zu sein wie Du, erkennt man als Laie, dass die Werte "Relativgeschwindigkeit" und "Frequenz" in einer mathematischen Abängigkeit stehen, sodaß die Frequenz sich nicht ändern kann ohne dass sich die Relativgeschwindigkeit ändert, und andersrum.

Das kann man in der Realität meiner Meinung nach am besten erkennen bzw. erfahren, wenn man zwei Objekte betrachtet, die jeweils relativ zur Lichtquelle ruhen und sich bewegen:

- Richtet der Polizist seine Laserpistole auf ein parkendes Auto A, kann er so lange warten, bis er alt und grau wird: Er wird keine Änderung der Frequenz registrieren und folglich keine Geschwindigkeit v bestimmen können (das kann in diesem Fall jeder ohne Laserpistole auch nachweisen, das parkende Auto A hat ja keine Eigengeschwindigkeit bzw. die Eigengeschwindigkeit v = 0).

- Richtet dagegen der Polizist gleich danach seine Laserpistole auf ein fahrendes Auto B, wird er sofort im Vergleich zur Messung A eine Änderung der Frequenz registrieren, und durch mathematische Berechnungen die entsprechende Eigengeschwindigkeit v des Autos B ermitteln (ich überlasse Dir mit geschlossenen Augen die entsprechenden Berechnungen ;) ) .

Es ist also durch Messungen mit Laserpistolen tagtäglich nachgewiesen, dass die Werte "Frequenz" und "Relativgeschwindigkeit" in Relation stehen, und dass die festgestellten Veränderungen der Frequenz eine Veränderung der Relativgeschwindigkeiten zwischen Laserpistole und Autos bedeuten, was das Postulat der SRT widerlegt, die Relativgeschwindigkeit zur Lichtquelle soll ja immer konstant c betragen.

Viele Grüße
Jocelyne Lopez
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Re: Messungen mit Laserpistolen

Beitragvon Mordred » Fr 12. Feb 2010, 13:34

Die Änderung der Strecke pro Zeitintervall ist gerade die Geschwindigkeit.

Wie jetzt, ..Poet sagt doch Geschwindigkeit braucht keine Strecke oder Zeit....
C ist keine Strecke, c ist eine Geschwindigkeit, sagt er doch immer....
Wobei ich nie gesagt habe c wäre eine Strecke.
Ich hab lediglich angedeutet das c auch als Strecke verstanden werden kann.
So kann ich doch auch sagen, im Abstand von 2 Lichtsekunden.
Was haben dann Sekunden mit dem Abstand, also der Strecke zu tun....
Aber egal, .....was wir messen ist eine Frequenzänderung. Diese kommt zwar mit der selben Übertragungsgeschwindigkeit (Raumdichte c) zurück, allerdings durch die Frequenzänderung (v Objekt) verschoben.
Was wir nun messen ist eben diese Frequenzverschiebung.

Gruß
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Re: Messungen mit Laserpistolen

Beitragvon Ernst » Fr 12. Feb 2010, 13:37

Es ist zu unterscheiden zwischen Laserpistolen und Radargeräten. Beide arbeiten nach einem unterschiedlichen Prinzip.

Laserpistolen senden und empfangen kurze Impulse, aus denen die Laufzeit ermittelt wird. Aus der zeitlichen Änderung der Laufzeit wird die Geschwindigkeit des Objektes ermittelt.
Radargeräte werten den Dopplereffekt aus. Dieser entsteht hier dadurch, daß der Anfang eines Wellenzuges das Objekt in einer größeren Entfernung erreicht als das Ende eines Wellenzuges, da sich das Oblekt zwischenzeitlich angenähert hat. Die Welle wird durch die Reflexion am bewegten Objekt quasi zusammengedrückt.

Beide Verfahren sind also mit c=konstant erklärbar und stehen damit nicht im Gegensatz zur SRT.
Allerdings lassen sich die Effekte auch im Äther und durch Emission erklären.

Zur Kritik der SRT sind sie folglich ungeeignet.

Ernst
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Re: Messungen mit Laserpistolen

Beitragvon Ernst » Fr 12. Feb 2010, 13:51

Mordred hat geschrieben: Wie jetzt, ..Poet sagt doch Geschwindigkeit braucht keine Strecke oder Zeit...

Das hat er so nicht gesagt. Er hat sinngemäß richtig gesagt, Geschwindigkeit sei ein gleichwertiger Ausdruck für Weg/Zeit. Geschwindigkeit ist damit mit zwei physikalischen Größen beschreibbar; Weg und Zeit.

C ist keine Strecke, c ist eine Geschwindigkeit, sagt er doch immer....

Das ist auch ganz richtig.

Ich hab lediglich angedeutet das c auch als Strecke verstanden werden kann.
So kann ich doch auch sagen, im Abstand von 2 Lichtsekunden.
Was haben dann Sekunden mit dem Abstand, also der Strecke zu tun.

c kann nicht als Strecke verstanden werden. Es ist eben eine Geschwindigkeit
Dagegen sind Lichtjahr und Lichtsekunde Strecken. Strecken, die Licht in einem Jahr bzw. 1 Sekund zurücklegt.
1 Lichtsekunde = c * 1s = 300000 km/s * 1s = 300000 km

In dieser Sach hat der Rechthaber tatsächlich mal Recht. ;)

Gruß
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Re: Messungen mit Laserpistolen

Beitragvon Mordred » Fr 12. Feb 2010, 14:39

Nene, die Kekse sind nur für Dich. :lol: :idea: :arrow: :mrgreen:
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Re: Messungen mit Laserpistolen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Fr 12. Feb 2010, 15:38

Ernst hat geschrieben:
Laserpistolen senden und empfangen kurze Impulse, aus denen die Laufzeit ermittelt wird. Aus der zeitlichen Änderung der Laufzeit wird die Geschwindigkeit des Objektes ermittelt.


Wenn z.B. zwei Autos relativ zu einer Lichtquelle die gleiche konstante Relativgeschwindigkeit c haben, dann haben sie auch jederzeit die gleichen Laufzeiten pro Streckeneinheit, sprich 300.000 km/s. Es ergibt sich also keine Laufzeitunterschiede. Wo sollten sie denn herkommen?

Ermittelt man jedoch verschiedentliche Laufzeiten pro Streckeneinheit, was man mit Laserpistolen ja in der Praxis misst, bedeutet es zwangsläufig, dass die zwei Autos eine variable Relativgeschwindigkeit ungleich c zur Lichtquelle haben, und die SRT ist damit widerlegt.

Was den Dopplereffekt anbelangt ist es im Prinzip nicht anders, siehe oben: Eine Frequenzänderung bedeutet eine Änderung der Relativigeschwindigkeit zur Lichtquelle, und die SRT ist damit widerlegt.

Viele Grüße
Jocelyne Lopez
Zuletzt geändert von Jocelyne Lopez am Fr 12. Feb 2010, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Messungen mit Laserpistolen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Fr 12. Feb 2010, 15:56

Ernst hat geschrieben:Es ist zu unterscheiden zwischen Laserpistolen und Radargeräten. Beide arbeiten nach einem unterschiedlichen Prinzip.
[…]
Beide Verfahren sind also mit c=konstant erklärbar und stehen damit nicht im Gegensatz zur SRT.
Allerdings lassen sich die Effekte auch im Äther und durch Emission erklären.



Beide Verfahren lassen sich mit c=konstant meiner Meinung nach überhaupt nicht erklären und stehen damit im Widerspruch zu SRT: Um mit der SRT erklärbar zu sein, sollte man nie Laufzeitunterschiede und auch nie Frequenzunterschiede von bewegtem Objekten relativ zu einer Lichtquelle feststellen. Das misst man aber in der Praxis am laufenden Band. Alleine schon, wenn man sie mit ruhenden Objekten vergleicht... :|

Mit Äther- oder Emissionstheorien hat es nichts zu tun: Es sind rein kinematische Betrachtungen, Kräfte spielen hier keine Rolle.

Viele Grüße
Jocelyne Lopez
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