Begabte Photonen

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Begabte Photonen

Beitragvon Bell » Di 13. Mär 2012, 20:00

Jocelyne Lopez hat geschrieben: Nach Newton fährt der Zug weiter, nach Einstein fliegt er in die Luft.
Wieso fliegt denn nach Newton der Zug nicht in die Luft? Auch nach Newton (bzw. klassischer Physik) findet das Huhn keine Zeit die Bombe zu deaktiveren, denn auch nach Newton erreichen die Infos über das Eintreffen der Lichtpulse das Huhn gleichzeitig (so es sich denn ebenfalls in der Zugmitte befindet).

Und selbst wennn es so wäre -SRT sagt etwas anderes als Newton voraus- zeigt dieses doch nicht, dass die SRT ein Kausalitätsproblem hat.

Dies wäre nur dann der Fall, wenn laut SRT ein IS beobachtet, dass der Zug explodiert .. ein anderes aber beobachtet, dass er weiter fährt.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Ernst » Di 13. Mär 2012, 20:11

contravariant hat geschrieben:Das beantwortet natürlich meine Frage nicht wirklich. Ich formuliere meine Frage andersherum: Glaubst du, dass sich zwei Ergeinisse beeinflussen können, unabhängig von ihrer Entfernung? Oder anders, gint es instantane physikalische Wirkung?

Daß die Entfernung keine Rolle spielt, hatte ich ja gerade am Beispiel erläutert. Jedes Ereignis kann ein späteres Ereignis verursachen; auf große Entfernung nach langer Zeit.
Instantanität hat damit nichts zu tun.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Di 13. Mär 2012, 20:18

Ernst hat geschrieben:Daß die Entfernung keine Rolle spielt, hatte ich ja gerade am Beispiel erläutert. Jedes Ereignis kann ein späteres Ereignis verursachen; auf große Entfernung nach langer Zeit.

Also irgendwie widersprichst du dir selber. - Entweder es gibt instantane physikalische Wirkung, dann spielt die Entfernung keine Rolle. Oder es gibt sie eben nicht, dann können aber räumlich entfernte Ereignisse nur beeinflusst werden, wenn diese einen hinreichenden zeitlichen Abstand haben. Was meinst du?
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Di 13. Mär 2012, 20:41

Bell hat geschrieben:Wieso fliegt denn nach Newton der Zug nicht in die Luft? Auch nach Newton (bzw. klassischer Physik) findet das Huhn keine Zeit die Bombe zu deaktiveren, denn auch nach Newton erreichen die Infos über das Eintreffen der Lichtpulse das Huhn gleichzeitig (so es sich denn ebenfalls in der Zugmitte befindet).

Und selbst wennn es so wäre -SRT sagt etwas anderes als Newton voraus- zeigt dieses doch nicht, dass die SRT ein Kausalitätsproblem hat.

In einer Zeitspanne passiert grundsätzlich und kontinuierlich etwas, was nicht passieren kann, wenn es keine Zeitspanne gibt. Und es passiert ununterbrochen etwas in einer Zeitspanne, anders kann es nicht sein, mit oder ohne Huhn, mit oder ohne Kausalität, mit oder ohne unseren Beobachtungen.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Ernst » Di 13. Mär 2012, 20:46

Trigemina hat geschrieben:So einfach ist das nicht! Woher soll denn das Huhn wissen, wann das Lichtsignal das vordere und hintere Zugende erreicht hat? Damit unterstellst Du in Deinem Experiment, das die Akausalität beweisen soll, eine Gleichzeitigkeit im IS des Zugs, die nicht gegeben ist.

Liebe Tria. Die Existenz der RdG in der SRT ist doch unbestritten. Sie basagt, daß zwei Ereignisse, welche in einem IS gleichzeitig sind, in einem anderen IS ungleichzeitig sind. Tritt nun ein drittes Ereignis ein, dann kann es im ersten IS nur zeitlich vor oder nach den beiden Ereignissen auftreten, während es im zweiten IS auch zeitlich zwischen den beiden Ereignissen liegen kann. Wenn letzteres eintritt, dann ist die Kausalität eine andere als im ersten Fall.
Da kann es doch gar keine Diskussion geben. Da benötigt man an sich kein weiteres Gedankenexperiment oder weitere Rechnungen.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Ernst » Di 13. Mär 2012, 20:50

Bell hat geschrieben:Der Prozess des Eierlegens kann doch nicht beginnen, wenn das Licht am Ende des Waggons eintrifft, sondern erst dann, wenn das Huhn darüber informiert wird, dass das Licht am Ende des Wagens eingetroffen ist

Physikalisch ganz irrelevant. Vielleicht etwas für die IT.
Oder meinst Du, ein Blitz hätte erst dann eingeschlagen, wenn man ihn hört oder sieht.
Die Beobachterphysik treibt so ihre Blüten.
Du kannst ja mal das Fallgesetz (Apfel fällt vom Baum) als Beobachter unter Berücksichtigung der Lichtlaufzeit beschreiben.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Ernst » Di 13. Mär 2012, 21:02

contravariant hat geschrieben:
Ernst hat geschrieben:Daß die Entfernung keine Rolle spielt, hatte ich ja gerade am Beispiel erläutert. Jedes Ereignis kann ein späteres Ereignis verursachen; auf große Entfernung nach langer Zeit.

Also irgendwie widersprichst du dir selber. - Entweder es gibt instantane physikalische Wirkung, dann spielt die Entfernung keine Rolle. Oder es gibt sie eben nicht, dann können aber räumlich entfernte Ereignisse nur beeinflusst werden, wenn diese einen hinreichenden zeitlichen Abstand haben. Was meinst du?

Das hatte ich ja gerade beschrieben. "Auf große Entfernung nach langer Zeit".

Mit dem Problem der RdG im Zusammenhang mit der Kausalität hat das übrigens nichts zu tun.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Di 13. Mär 2012, 21:08

Ernst hat geschrieben:Das hatte ich ja gerade beschrieben. "Auf große Entfernung nach langer Zeit".

Ok, dann sind wir uns da ja einig.

Ernst hat geschrieben:Mit dem Problem der RdG im Zusammenhang mit der Kausalität hat das übrigens nichts zu tun.

Doch hat es. Wir haben uns ja oben geeinigt, dass es Ereignisse gibt, die räumlich soweit auseinander sind und zeitlich so nah, dass sie sich nicht gegenseitig physikalisch beeinflussen können. Damit kann es zwischen diese Ereignissen auch keinen kausalen Zusammenhang geben. Damit ist eine Vertauschung der Reihenfolge solcher Ereignisse aber auch keine Verletzung der Kausalität.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Ernst » Di 13. Mär 2012, 22:06

contravariant hat geschrieben:
Ernst hat geschrieben:Mit dem Problem der RdG im Zusammenhang mit der Kausalität hat das übrigens nichts zu tun.

Doch hat es.

Es geht hier nicht um besondere Konstellationen, sondern ganz einfach darum, daß die RdG grundsätzlich die Kausalität einschränkt, wie ich gerade an Tria begründet habe:

Ernst hat geschrieben:Die Existenz der RdG in der SRT ist doch unbestritten. Sie basagt, daß zwei Ereignisse, welche in einem IS gleichzeitig sind, in einem anderen IS ungleichzeitig sind. Tritt nun ein drittes Ereignis ein, dann kann es im ersten IS nur zeitlich vor oder nach den beiden Ereignissen auftreten, während es im zweiten IS auch zeitlich zwischen den beiden Ereignissen liegen kann. Wenn letzteres eintritt, dann ist die Kausalität eine andere als im ersten Fall.

Das ist genau die unlogische Logik, die sich zwangsläufig aus dem unlogischen Postulat ergibt. Eine beobachterunabhängige LG ist schlichtweg unmöglich. Das beweist allein der Dopplereffekt, eine weitere Archillesferse der SRT. Das ist aber eine andere Geschichte.

PS:
Damit ist eine Vertauschung der Reihenfolge solcher Ereignisse aber auch keine Verletzung der Kausalität.

Die Vertauschung bedeutet auch in diesem Fall eine Umkehr des Zeitenflusses. Das wäre ja ein weiteres Paradoxon.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Di 13. Mär 2012, 22:13

Ernst hat geschrieben:
contravariant hat geschrieben:
Ernst hat geschrieben:Mit dem Problem der RdG im Zusammenhang mit der Kausalität hat das übrigens nichts zu tun.

Doch hat es.

Es geht hier nicht um besondere Konstellationen, sondern ganz einfach darum, daß die RdG grundsätzlich die Kausalität einschränkt, wie ich gerade an Tria begründet habe:

Nein. Das sind auch keine besonderen Konstellationen. Ereignisse, die gleichzeitig aber an verschiedenen Orten stattfinden, können in keinem Kausalenzusammenhang stehen. Und nur für solche gilt die RdG. Für Ereignisse, die aufgrund ihres Raumzeitabstandes in einem kausalen Zusammenhang stehen, gibt es kein IS, das deren Reihenfolge umkehren würde.
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