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Nachdem ich auf Wikipedia
https://en.wikipedia.org/wiki/Algolhttps://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... abeled.gif
das Video mit den interferometrischen Aufnahmen gesehen habe, nehme ich die gestrige Vorstellung des „Lichtaus-Effekts“ bei Algol wieder zurück, und zwar gern und ohne Bedauern. Denn es hätte sich das Problem gestellt, warum ein mit nur „RG“=1,48 km/s sehr gering entwickelter Delta-Lambda-Effekt mit einem starken Lichtaus-Effekt verbunden ist,
nicht aber ein stark entwickelter Delta-Lambda-Effekt bei einem de Sitterschen spektroskopischen „Doppel“-Stern.
Wie das Video zeigt, liegen bei Algol echte Bedeckungen durch einen großen Gasplaneten vor. Ein Lichtaus-Effekt ist also zumindest bei Algol
nicht erforderlich.
Das Video zeigt aber auch, daß Algol A2 eine große Umlaufsgeschwindigkeit hat, während Algol A1 keine oder nur eine sehr geringe Umlaufsbewegung ausführt.
Das Video bestätigt auch, daß Algol A2 ein Gasplanet ist, und Algol A1 eine entsprechend schwere Sonne mit entsprechend dichter und kleiner Hülle ist. Aus dem Video geht deshalb klar hervor, daß das Verhältnis der Massen bzw. der Umlaufsgeschwindigkeiten
nicht 193 zu 43 sein kann, wie das apostata aus Massenangaben errechnet, die wohl aus der Masse-Leuchtkraft-Beziehung ermittelt worden sind.
Weiter geht aus dem Video hervor, daß die beiden Komponenten weit genug voneinander entfernt und frei (also ohne in einer gemeinsamen Hülle versteckt zu sein) beobachtbar sind, so daß die Umlaufs-Radialgeschwindigkeits-Amplituden aus den Linienverschiebungen im Spektrum klar hervorgehen müssen.
Und diese Linienverschiebungen im Spektrum sind eindeutig
nicht größer als ±3,9 km/s, so daß kein Doppelstern-System vorliegen kann, sondern ein Sonne-Planet-System vorliegen muß, bei dem der Delta-Lambda-Effekt der Sonne allenfalls 3,9 km/s vortäuscht, die Umlaufsgeschwindigkeit der Sonne also
nicht mehr als etwa 5,2 cm/s beträgt („RG“= V/T*2π*D=0,052/2,48E5 *2π*2,93E9 = 3,86E3 m/s=3,86 km/s).
Vermutlich ist es so: Es wird eine RG-Kurve mit Amplituden von ±3,9 km/s beobachtet, man kann sie jedoch
nicht zuordnen, weil sie um 90° gegen den Umlauf verdreht ist, also vom Delta-Lambda-Effekt stammt.
Sofern die Linienverschiebungen im Spektrum des Begleiters sichtbar sind, so schwanken sie bei einer Umlaufsgeschwindigkeit des Begleiters von 200 km/s wegen des Delta-Lambda-Effekts zwischen „RG“= V/T*2π*D=200 000/2,48E5 *2π*2,93E9 = 1,48E10 m/s=1,48E7 km/s=+49,5 c und -49,5 c hin und her innerhalb 2,87d. Vermutlich wären also diese Linien stark verwischt, sofern sie bei derartig großen Verschiebungen überhaupt dort gesucht und erkannt werden.
Algol mit oder ohne Lichtaus-Effekt ist also kein Widerspruch zum Delta-Lambda-Effekt.
Und dies war hier zu klären.
Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit: Selbst wenn Algol ein echter Doppelstern mit Umlaufsgeschwindigkeiten von z.B. 43 und 193 km/s wäre, also der schwere Algol A1 seinen Begleiter A2 eingefangen hätte (weil das Entstehen eines engen Doppelsterns aus einer Urwolke auszuschließen ist), dann könnte das Fehlen einer Doppler-RG-Kurve bedeuten, daß, weil der Delta-Lambda-Effekt dann
bei A1: „RG“= V/T*2π*D=43 000/2,48E5 *2π*2,93E9 = 3,19E9 m/s=3,19E6 km/s=10,6 c und
bei A2: „RG“= V/T*2π*D=193 000/2,48E5 *2π*2,93E9 = 1,43E10 m/s=1,43E7 km/s=47,8 c
wäre, diese gewaltigen Linienverschiebungen verwischt wären, sofern sie bei derartig großen Verschiebungen überhaupt gesucht und erkannt werden.
Das bedeutet, daß Algol durchaus ein echter Doppelstern mit echter Bedeckung sein könnte, aber dann müßte sich die Geschwindigkeitsdifferenz Δv zum „Äther“-c sehr rasch auf kleine Δv herabbremsen, weil sich sonst wegen stark unterschiedlicher Lichtgeschwindigkeiten starke Helligkeitsschwankungen gemäß Delta-Cep ergeben würden. Auch diese Möglichkeit rascher Abnahme von Δv ist
nicht auszuschließen und deshalb hier zu erwähnen.
Es ist bei Algol deshalb wohl noch alles offen, da wir in diesem Anfangsstadium der Forschung betreffend den Delta-Lambda-Effekt noch
nicht wissen, wie schnell Δv im Einzelfall abgebaut wird.
Eines ist jedoch nun klar, daß Algol den Delta-Lambda-Effekt
nicht widerlegt, sondern mit seiner fehlenden RG-Kurve in jedem Fall sogar bestätigt, ob es sich nun bei Algol um einen echten Doppelstern mit total vom Delta-Lambda-Effekt verwischten Linien oder um ein Sonne-Planet-System mit geringem Delta-Lambda-Effekt handelt.
Und was den bei Algol offensichtlich
nicht vorliegenden aber auch
nicht benötigten „Lichtaus-Effekt“ betrifft, so ist er bei bestimmten spektroskopischen „Doppel“-Sternen durchaus zu beobachten. Jedenfalls hat dieser Lichtaus-Effekt dieselbe elementare physikalische Grundlage wie der Delta-Lambda-Effekt, nämlich die Galileische Geschwindigkeitsaddition der klassischen Physik, und ist deshalb in jedem Fall wesentlich besser physikalisch begründet als Urknall und Expansion des Raumes, der die Galaxien überlichtschnell mitnimmt, um überlichtschnelle Geschwindigkeit der Galaxien zu vermeiden.
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Pernes