Jocelyne Lopez hat geschrieben:
Die klare Beantwortung dieser Frage ist nämlich eine schwere Prüfung für einen Relativisten wie Possel, der nicht da ist, um die Theorie zu erklären bzw. der wissenschaftlichen Wahrheitssuche zu dienen, sondern einzig um die Theorie vor Kritik zu schützen. Pössel ist nicht blöd, er hat ganz genau meine Frage verstanden und er wusste ganz genau worauf es ankommt bei einer klaren Beantwortung der Frage. Und er hatte auch gar keine Lust meine Frage zu beantworten, konnte aber nicht anders - die Umstände waren so, dass er eine Antwort geben musste. Er hat sie auch unmissverständlich gegeben: Die Laengenkontraktion geht nicht mit materiellen Veraenderungen des Koerpers einher;
Ein bewegter Stab verkürzt sich also nicht materiell in der SRT. Das ist das, was ich unmissverständlich von ihm hören wollte, und Pössel wusste auch von vorneherein, dass ich das von ihm hören wollte. Das ist nämlich nicht nur meine persönliche Interpretation der SRT, sondern die Interpretation aller Kritiker der Relativitätstheorie seit 100 Jahren.
Das Bestreben der Kritiker, von den in der Wissenschaftsgemeinde etablierten Relativisten eine klare Antwort bzw. überhaupt eine Antwort auf wesentliche Fragen zu erhalten, die die Theorie in Frage stellen, ist nicht neu und auch nicht von mir erfunden, weit verfehlt: Dieses Bestreben besteht seit Aufstellung der Theorie, und zwar weltweit.
Auch das Verhalten von Markus Pössel als etabliertem Relativisten, möglichst Fragen „diplomatisch“ auszuweichen, um die Theorie vor Kritik zu schützen, ist nicht neu, es besteht auch seit Aufstellung der Theorie.
Ein spektakuläres Beispiel ist der Weg und die Erfahrung von Prof. Herbert Dingle, der als hochqualifizierter Wissenschaftler spätestens seit 1960 versucht hat, systematisch die Relativistengemeinde zu Antworten auf wesentliche Fragen zu bewegen – vergeblich, siehe hier.
Darüber berichtet die Forschungsgruppe G.O. Mueller, zum Beispiel hier:
Zitate G.O. Mueller :
Dingle stellt fest, daß keiner seiner Diskussionspartner auf sein Argument der strikten Symmetrie aufgrund des Relativitätsprinzips eingeht und es widerlegt. „All this, of course, is only an involved way of expressing the simple argument already cited, on which strange silence is maintained. Critics would save themselves many headaches if they would find the flaw in that instead of devising new ways of bypassing it“
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Dingle stößt hier auf die Taktik der Relativisten, auf vorgetragene Argumente der Kritik nicht einzugehen, weil sie sie nicht widerlegen können. Sein weiterer Weg als Kritiker wird diesen Sachverhalt immer krasser ins Licht rücken.
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Dingle bringt hier bereits die Frage vor, auf die er später jahrelang – in theologischer Demut – von mehreren Instanzen und Autoritäten in Großbritannien Antwort verlangen wird, auf die er aber nur das verbissene Schweigen des Establishments erntet: Wie entscheidet die Theorie die Frage, welches von zwei Inertialsystmen … ? Dingle und mehrere andere Kritiker zeigen, daß die Theorie bereits durch konsequente Anwendung ihres eigenen „Relativitätsprinzips“ mit voller Gegenseitigkeit widerlegt wird.
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Dingle denunziert das Totschweigen der Kritik durch die Relativisten: aber auch auf diese Denunziation, über die Jahre hin immer wieder vorgebracht, wird er keine Antwort erhalten.
Solange die „Omertà“ der Mafia derart perfekt aufrechterhalten wird, droht der Theorie keine Gefahr.
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Dingle erlebt, daß man eine Theorie, die sozial abgesichert ist, physikalisch nicht zu kritisieren braucht. Eine Kritik, auf die niemand antwortet, hat nie stattgefunden: das ist das Operationsgeheimnis der Relativisten.
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Dingle beklagt abschließend die Haltung der Relativisten, jede Kritik als Mißverständnis abzuwerten: „Unfortunately, the dogma that a refusal to accept special relativity theory is necessarily based on a misunderstanding of it has become so powerful that it is almost impossible for serious criticism to be read with sufficient care to evoke the awareness that it merits attention“
[...]
Dingle zitiert als Beispiel für diese Haltung H. Arzeliès (1961): „La discussion sort du domaine de la physique; elle relève de la psychologie expérimentale ou de la psychiatrie. Je dis cela très sérieusement, sans aucune ironie … De toute façon, continuer à discuter entre physiciens, avec des arguments de physique ou de mathématique, est une perte de temps“. (NB von J. Lopez - Meine Übersetzung: Die Diskussion verlässt das Gebiet der Physik: sie gehört zur experimentalen Psychologie oder zur Psychiatrie. Ich sage dies sehr ernst, ohne jegliche Ironie... Auf jeden Fall ist die Fortführung einer Diskussion zwischen Physikern mit Argumenten der Physik oder der Mathematik ein Zeitverlust“). Damit gilt für Arzeliès jegliche Kritik von vornherein als erledigt. So hätten die Relativisten es gern: die Theorie ist unfehlbar, und es gibt kar keine Kritik, sondern nur „Fehlinterpretationen“, wie es mehrere ihrer Bücher bereits im Titel ausdrücken: „Interpretationen und Fehlinterpretationen …“; man möchte den Kritikern damit sogar den Status des Kritikers absprechen! Arzeliès geht noch einen, den vorerst letzten Schritt weiter: diese Leute (die Kritiker) sind krank, sie gehören in psychiatrische Behandlung, aus dem Verkehr gezogen, und das meint er „très sérieusement“ (sehr ernst), damit kein Zweifel bleibt.
Wo waren die Physik und die übrige Naturwissenschaft 1961: haben sie Einspruch gegen Arzeliès erhoben, haben sie ihre eigenen Andersdenkenden geschützt? Wo sind sie heute? Das sind die Methoden des Stalinismus in der Relativistik, im Westen allerdings nicht so leicht zu machen.
[...]
Dingle als einer der direkt Betroffenen reagiert sanft resigniert, immer noch auf Gesprächspartner hoffend.
Aus seinen verzweifelten Fragen am Schluß gibt es einiges zu lernen:
(1) Die Branche hat andere Interessen als die „discovery of truth“.
(2) Sie weicht vorsätzlich von der Rechtschaffenheit ab.
(3) Die Branche glaubt sich so mächtig, daß sie eine Entdeckung der „Abweichung“ für immer verhindern kann.
Soweit nur aus Dingles Veröffentlichungen zu entnehmen ist (und deshalb wäre eine Biographie unerläßlich), hat er über seine Situation in Großbritannien hinaus nicht wahrgenommen, wie es den Kritikern in anderen Ländern ergangen ist: eine Internationale der Kritiker hätte das Lügensystem der Relativistik vor ein öffentliches Tribunal gezogen, und sie wird es einmal tun. Dingle hat leider nicht mehr erlebt, daß es heute eine ganze Schicht von kritischen Periodika und Veranstaltungen gibt, die die verlorengegangene Freiheit der Wissenschaft in die Physik wiedereinführen werden.
Parallelen zwischen den damaligen und jetzigen Umständen sind nicht zufällig.
Viele Grüße
Jocelyne Lopez
