McDaniel-77 hat geschrieben:Jetzt stellt sich die Frage, ob denn der Mikrowellensender unabhängig von seiner Lokation und Lokationsänderung die Cäsiumatome genauso anregt, wie im Labor. Womöglich funktioniert das im Satelliten nicht mehr so, wie auf der Erde.
eigentlich ist das nicht zu befürchten, denn es fällt eine Beeinflussungsquelle weg, nämlich die Gravitation.
Die Atomuhr wird oben auch so betrieben wie herunten auch, der Mikrowellenoszillator wird auch oben so eingestellt dass er möglichst viele Atome anregt.
Bei der echten Atomuhr macht das ein Regelkreis, er regelt solange die Mikrowellenfrequenz (die grüne Sinusschwingung neben dem Schieberegler) nach bis der höchste Anreicherungsgrad der Atome erreicht ist.
Bei der Ani muss man das mit dem Schieberegler machen, rechts oben bei dem Anzeigeinstrument ist sichtbar wenn man die richtige Frequenz eingestellt hat, da geht der Zeiger nach rechts und die grüne Lampe leuchtet.
Es liegt nun der Zustand vor dass der Mikrowellenoszillator mit der Resonanzfrequenz der Atome synchron geht.
Die Oszillatorfrequenz ist nun identisch mit der Resonanzfrequenz der Atome, kann also, ohne dass es die Uhr selber beeinflusst, weiterverwendet werden.
Dies ist an der Auskopplung links vom Mikrowellengenerator zu sehen, es ist die rote Leitung die runter zum Zähler geht.
Es wurde vereinbart dass dann, wenn 9 192 631 770 gezählt wurden das einer Sekunde entspricht, genannt SI-Sekunde.
Die erzeugte Sekunde entspricht also 9 192 631 770 Schwingungen des Mikrowellenoszillators bzw. der Atome.
Da die Atome oben im SAT schneller takten als herunten, die Uhr selber nicht beeinflusst werden kann, wird einfach eine andere Zahl für die Sekundengewinnung verwendet.
Angenommen die Atome schwingen oben um 1% schneller und man will die gleiche Sekundendauer wie herunten haben, dann werden nicht 9 192 631 770 Schwingungen, sondern 9 284 558 087 Schwingungen für die Sekundenerstellung verwendet.
Kurt
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