Eisenbahn-Paradoxon nach Hans Henning

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Eisenbahn-Paradoxon nach Hans Henning

Beitragvon Bell » Di 10. Apr 2012, 18:35

Harald Maurer hat geschrieben:Andere Rechnung (v=259000 km/s, Lücke 100 km, kontrahierte Straßenbahn 50,361 km) Signalgeschwindigkeit in der Straßenbahn c (weil SRT!)

Da die Strassenbahn kontrahiert ist. wird also alles aus dem Ruhesystem 'Bahnhof' beurteilt.

Dann aber gilt laut SRT:
Nur im Ruhesystem Bahnhof laufen aus dieser Sicht alle Signale mit c.
Dann müssen aber in der Strassenbahn die Signale c+v bzw. c-v laufen. Sonst liefen diese Signale ja im Ruhesystem Bahnhof mit c+v bzw. c-v.

Die beiden Anims verdeutlichen, dass die Stromausfallsmeldung davon abhängt wo der Detektor, der diese feststellt, in der Strassenbahn befestigt ist ... in den Mitten oder Hinten.
Die 1. Anim zeigt die Sicht aus Ruhesystem Bahnhof.
bahnhofRuht.gif
Ruhessystem ist der Bahnhof
bahnhofRuht.gif (44.05 KiB) 6196-mal betrachtet

Die 2. Anim zeigt die Sicht aus Ruhesystem Eisenbahn.
eisenbahnRuht.gif
Ruhesystem ist die Eisenbahn
eisenbahnRuht.gif (45.08 KiB) 6122-mal betrachtet
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Re: Eisenbahn-Paradoxon nach Hans Henning

Beitragvon Bell » Di 10. Apr 2012, 18:50

Trigemina hat geschrieben:In beiden Bezugssystemen hat mindestens 1 Stromabnehmer Kontakt mit der Oberleitung, wenn er durch die Lücke fährt. Irgendwelche Mechansismen wie Signaltransport zur Mitte hin, wo unter bestimmten Umständen ein Ereignis ausgelöst wird wie Notbremsung bei Stromunterbruch, sind überflüssig.

Nö. Je nachdem wo der Detektor in der Eisenbahn befestigt ist, wird Stromausfall gemeldet oder nicht.

Ist der Detektor am Heck, wird immer nach der Lücke Stromausfall gemeldet, da der Signalweg vom Bug zum Detektor am Heck dann zu lang ist.
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Re: Eisenbahn-Paradoxon nach Hans Henning

Beitragvon Ernst » Di 10. Apr 2012, 19:13

Bell hat geschrieben:
Trigemina hat geschrieben:In beiden Bezugssystemen hat mindestens 1 Stromabnehmer Kontakt mit der Oberleitung, wenn er durch die Lücke fährt. Irgendwelche Mechansismen wie Signaltransport zur Mitte hin, wo unter bestimmten Umständen ein Ereignis ausgelöst wird wie Notbremsung bei Stromunterbruch, sind überflüssig.

Nö. Je nachdem wo der Detektor in der Eisenbahn befestigt ist, wird Stromausfall gemeldet oder nicht.

Ist der Detektor am Heck, wird immer nach der Lücke Stromausfall gemeldet, da der Signalweg vom Bug zum Detektor am Heck dann zu lang ist.

Die Signalauswertung ist, wie wiederholt angemerkt, für die prinzipielle Betrachtung des Problems ganz überflüssig und lenkt nur vom Grundgehalt der Betrachtung ab.
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Re: Eisenbahn-Paradoxon nach Hans Henning

Beitragvon Ernst » Di 10. Apr 2012, 19:26

Harald Maurer hat geschrieben: Jeder Beobachter misst in seinem System mit seinen Uhren!

Selbstverständlich. Hier ist aber der Beobachter in S; und wenn der wissen will, was in S' gleichzeitig gemessen wird, dann muß er mit seinen Uhren ungleichzeitig messen. Wie das die Gleichung in meinem zitierten Artikel ausdrückt.

Wie schon erwähnt, rechnet man besser mit den Ortskoordinaten, wie das Tria gerade ausgeführt hat. Die Sache wird dann sofort übersichtlicher. Man muß eben einfach nur die vollständige Transformation ausführen.

Das Ergebnis ist, wie vorherzusehen war, daß auch hier keine Unverträglichkeit in der SRT aufzufinden ist.
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Re: Eisenbahn-Paradoxon nach Hans Henning

Beitragvon Harald Maurer » Di 10. Apr 2012, 19:32

Yukterez hat geschrieben:Die Frage die sich der Aussenstehende Beobachter stellt ist aber nicht "warum zeigt die hintere Uhr eine andere Zeit als die Vordere" sondern "wie geht es zu, dass die Strassenbahn kein Relais berührt und trotzdem fährt" ! Es ist völlig egal welche Zeit die Uhr zeigt, es zählt nur, wo sie sich befindet (aus Sicht des Stehenden)

Richtig. Der in seinem IS gemessenen Länge nach ist die Straßenbahn zu kurz für die Oberleitungslücke. Sie bremst aber nicht, sondern fährt weiter. Also wird der Beobachter seine Messung in das IS Straßenbahn transformieren und damit erfahren, dass sie 100 km lang ist! Dann weiß er erstens, warum sie weiterfährt, er weiß aber auch, dass seine Messung keine konkrete Längenmessung ist, sondern eine Falschmessung. Denn wäre die Straßenbahn tatsächlich geschrumpft, dann müsste sie bremsen! Jenen ins Stammbuch geschrieben, welche die Längenkontraktion der SRT für einen real-materiellen Schrumpfungsprozess halten! Der wäre höchst erstaunlich, weil jede physikalische Ursache hiefür fehlt.

Grüße
Harald Maurer
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Re: Eisenbahn-Paradoxon nach Hans Henning

Beitragvon Yukterez » Di 10. Apr 2012, 19:42

Ob sie unwichtig ist oder nicht ist Ansichtssache, so wie sie ist, so ist sie (: Die Rechnung des Ernst ist wohl tauglicher wenn man nur die Uhren als Maßstab hat und keinen äusseren Beobachter der den verkürzten Zug in der Lücke misst (mit der Methode ist man aber von perfekt synchronisierten und absolut genauen Uhren abhängig), während man die Signalrechnung als Erklärung auch dann heranziehen kann, wenn man als Information eben die Informationen hat, die wir hier hatten, nämlich keine Uhren, sondern die Länge des Zuges, seine Geschwindigkeit, die Unterbrechungslänge und sonst nichts. Ernst braucht eben extra 2 perfekte Uhren; wenn er die hat, dann kann er es auch so rechnen wie er es tut.
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keine Bremse

Beitragvon Yukterez » Di 10. Apr 2012, 19:46

wie müsste sie denn bremsen wenn wir doch gerechnet haben, warum sie auch verkürzt nicht bremsen muss wegen der Signallaufzeit des Stromes zur Notbremsvorrichtung ?

Bild

Entweder man rechnet von Innen oder von aussen, das Ergebniss kann man dann vergleichen aber nicht die Rechenschritte vermischen !
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Re: Eisenbahn-Paradoxon nach Hans Henning

Beitragvon Harald Maurer » Di 10. Apr 2012, 19:50

Ernst hat geschrieben:Selbstverständlich. Hier ist aber der Beobachter in S; und wenn der wissen will, was in S' gleichzeitig gemessen wird, dann muß er mit seinen Uhren ungleichzeitig messen. Wie das die Gleichung in meinem zitierten Artikel ausdrückt.

Er will nicht wissen, was im IS Straßenbahn gemessen wird, sondern er misst einfach die Länge der Straßenbahn und sie ergibt sich mit 50,361 km. Die Lücke ist 100 km groß, und um festzustellen, ob die Straßenbahn ohne Bremsung weiterfährt, spielen die Signallaufzeiten in der Straßenbahn eine Rolle. Und nach diesen gerechnet, müsste sie bremsen. Tut sie aber nicht! Also wird er ins IS Straßenbahn transformieren, um die tatsächliche Länge der Straßenbahn zu erfahren! Dann weiß er auch, was die Beobachter dort gleichzeitig messen! Die messen nämlich gar nicht die Straßenbahn, von der sie ohnehin wissen, wie lang sie ist, denn für die ist die Länge der Oberleitungslücke interessant. Sie werden sie mit ihren Uhren messen und das wird 50,361 km ergeben. Fein, sagen sie, da fahren wir spielend drüber! Sie müssen also nicht transformieren, der Beobachter im IS Oberleitung muss es; nur er muss also mit dem anderen Bezugssystem erklären, was in seinem BS stattfindet. Die Bezugssysteme sind nicht gleichberechtigt.

Grüße
Harald Maurer
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Beitragvon Yukterez » Di 10. Apr 2012, 19:56

Vielleicht hilft es ja, wenn man sich bewusst macht, dass man von vornherein schon eine höhere Spannung am vorderen Abnehmer hätte als am hinteren. Je schneller män fährt, desto mehr Volt werden es vorne, und desto weniger hinten - je nach Geschwindigkeit ist es ab dem Zeitpunkt wo der Zug fast so schnell ist wie der Strom sowieso egal wie lang der Zug ist, da von hinten in etwa 0 Volt ankommen, und von vorne ungefähr unendlich (:
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Re: Eisenbahn-Paradoxon nach Hans Henning

Beitragvon Ernst » Di 10. Apr 2012, 19:57

Yukterez hat geschrieben: Ob sie unwichtig ist oder nicht ist Ansichtssache,

Sicherlich. Wenn man das Problem über seinen Kern hinaus komplizieren möchte, dann kann man das tun.

Der Kern des Problems lautetet einfach: Ist in jedem Fall zu jeder Zeit ein Kontakt zur Oberleitung gegeben?

Wie das detektiert wird, hat mit diesem Grund-Problem nichts zu tun.
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