Eisenbahn-Paradoxon nach Hans Henning

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Innen / Aussen

Beitragvon Ernst » Mo 9. Apr 2012, 21:03

Highway hat geschrieben:Ist doch hoffentlich alles in Ordnung bei dir? Oder fühlst du dich bedroht? ;-)

Zu Ostern sind die Eierdiebe unterwegs. ;)
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Re: Wettlauf Schaffner - Strom

Beitragvon Ernst » Mo 9. Apr 2012, 21:16

Yukterez hat geschrieben:Der Schaffner kann aber auch nicht schneller als der Strom von vorne oder hinten in sein Abteil in der Mitte spazieren um dort dann umständlich per Hand die Notbremse zu ziehen während er vielleicht auch noch Kaffee und Kuchen geniesst (: Es bringt auch dem Beobachter am Bahnsteig nichts wenn der Schaffner im Zug notariell beglaubigt irgendwelche Zeiten abliest, sondern der will ja erklärt haben, wie der Strom bzw der Druck fliesst wenn der Zug gerade durch die Lücke fährt und weder das hintere noch das vordere Relais berührt (: Dadurch dass du das elektrische Signal durch einen übergewichtigen Schaffner ersetzt, der sich sportlich betätigt indem er die Uhren per pedes hin und her trägt, hast du bei der Geschwindigkeit die hier vorliegt (0.8c) nicht viel gewonnen !

Darauf kommt es gar nicht an. Prinzipiell ist zu unterscheiden, ob der Wagen irgendwann kontaktlos war oder nicht. War er kontaktlos, wird irgendwann gebremst. War er nicht kontaktlos, wird überhaupt nicht gebremst. Die Kontaktlosigkeit/Kontaktstetigkeit sind die unterschiedlichen Qualitäten. Wären sie unterschiedlich je nach Bezugssystem, wäre die SRT perdu, da es ja keine unterschiedlichen Realitäten geben kann.
Die SRT liefert aber mit ihrer vollständigen Transformation (Koordinate und Zeit) für beide Bezugssysteme identische Ergebnisse.
Alle diese oder ähnliche Beispiele können die SRT nicht widerlegen. Die angebliche Widerlegung beruht stets auf unvollständiger oder falscher Transformation.

Die SRT ist ausschließlich dadurch angreifbar, daß man das zweite Postulat experimentell entzaubert.
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IS Bahnhof

Beitragvon Yukterez » Mo 9. Apr 2012, 21:21

Das ist schon alles richtig, aber hier wird nur das IS des Zuges bedacht und das des Bahnhofs ignoriert; dass der Zug aus seiner eigenen Sicht länger ist als die Unterbrechung ist ja schon am Anfang des Beispieles postuliert, hier geht es ja aber darum, wie man aus der Perspektive des stehenden Beobachters ausserhalb des Zuges rechnen muss (:
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?

Beitragvon Yukterez » Mo 9. Apr 2012, 21:51

Wenn der Beobachter am Bahnsteig sich nur auf die fahrenden Uhren verlassen will und sich nicht weiter dafür interessiert wie das mit diesem Bild zusammenkommt:

Bild
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Re: ?

Beitragvon Kurt » Mo 9. Apr 2012, 22:53

Highway hat geschrieben:Ich denke das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist eher, dass man mit einer solchen Konstruktion den Unterschied in der Zeit, nach Ernst, nicht detektieren kann. Wie soll das denn gehen wenn alle Uhren gleich gehen?

Das erklärt natürlich auch warum ein MM-Versuch in die sprichwörtlichen Wicken gehen musste. Die haben ja ebenfalls versucht Zeitunterschiede im "Zugsystem" zu detektieren. Musste aber scheitern, weil die Uhren im MM-System überhaupt nicht unterschiedlich gehen - oder hab ich da was verwechselt? :shock:


Das lässt sich nicht vergleichen.
Denn beim MMI wurden ja eben nicht gleichgehende "Uhren" verglichen, sondern "Uhren" die je nach Lage zum "Wind" (Arme) ein anderes Ergebnis liefern sollten.
Der "Wind" war nicht da.
Und zwar deswegen weil die Erde keinen "Wind" zulässt, sondern die "Luft" an sich annagelt.
Stichwort, -Lichtleitbezug-, erzwungen von der Masse der Erde.


Gruss Kurt
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Beitragvon Yukterez » Mo 9. Apr 2012, 23:15

Ich denke das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist eher, dass man mit einer solchen Konstruktion den Unterschied in der Zeit, nach Ernst, nicht detektieren kann. Wie soll das denn gehen wenn alle Uhren gleich gehen?

Na mit der Formel √(1-v²/c²) ! Wenn man aber die Formel gerade nicht zur Hand hat, muss man mit der Zeugenaussage des fahrenden Schaffners und des stehenden Beobachters vorlieb nehmen, und das was die von ihren Uhren abgelesen haben, mit dem Foto, das man geschossen und woras man die optische Verzerrung φ = arcsin (v/c) [rad] {x 180/π=°} sowie die optische Verlängerung die proportioal zum Abstand des Fotoapparates ist, mit Photoshop herausgefiltert hat, vergleicht !

Je nachdem welche Physik man zugrunde legt kann man es als aussenstehender Beobachter nun so interpretieren, dass man dem Mechanismus, der eine Unterbrechung auf beiden Relais detektieren sollte, bei einer Malfunktion zusehen kann, oder man rechnet es relativistisch.

die Formel von Ernst ist vollkommen korrekt, aber das heisst nicht, dass man, um einem aussenstehenden Beobachter, der einen verkürzten Zug misst, zu erklären, warum die Notbremse nicht ausgelöst wurde, die Signalgeschwindigkeit des Stromes, die wie hier mit c rechnen, nicht von Belang wäre ! Im Zug ist sie c, aber auch ausserhalb des Zuges, und da der Zug sich selbst bewegt, kann man es mit dieser Formel auf das Feinste berechnen, zumindest was die Zwecke anbelangt, die hierzu gefordert sind ¿

Das erklärt natürlich auch warum ein MM-Versuch in die sprichwörtlichen Wicken gehen musste. Die haben ja ebenfalls versucht Zeitunterschiede im "Zugsystem" zu detektieren. Musste aber scheitern, weil die Uhren im MM-System überhaupt nicht unterschiedlich gehen - oder hab ich da was verwechselt?

Das alte Experiment war ja nicht mal im Vakuum und mit Lasern, jedenfalls waren die Interferenzen nicht so wie man es sich bei einem Äther erwartet hätte. Die Rechnung mit dem Streufaktor und den gemischten Wellenlängen von damals wäre mir trotzdem zu unsauber, heute im 21 Jh. halte ich mich lieber an Laborbedingungen !
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Re: Eisenbahn-Paradoxon nach Hans Henning

Beitragvon Bell » Di 10. Apr 2012, 03:31

Harald Maurer hat geschrieben:Nächster Versuch:
Bild
Mit der Unterbrechung in der Oberleitung hat die Straßenbahn kein Problem, wenn der Abstand der Oberleitung kontrahiert ist. Ist hingegen die Straßenbahn kontrahiert, müsste es zu einer Stromunterbrechung kommen, wobei in der Straßenbahn ein Relais abfällt und eine Notbremsung einleitet. Hat die Straßenbahn immer Strom, oder nicht?

Traut man dieser Animation
eisenbahn.gif
v=0,8c
eisenbahn.gif (50.07 KiB) 8216-mal betrachtet

hängt es davon ab, wo das Relais sitzt, welches den Stromausfall beider Enden konstatiert (... oder eben nicht).

Sitzt es am hinteren Ende, wird ein Stromausfall gemeldet.

Sitzt es in der Mitte, wird kein Stromausfall gemeldet,
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Re: ?

Beitragvon Kurt » Di 10. Apr 2012, 07:14

Highway hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:
Das lässt sich nicht vergleichen.
Denn beim MMI wurden ja eben nicht gleichgehende "Uhren" verglichen, sondern "Uhren" die je nach Lage zum "Wind" (Arme) ein anderes Ergebnis liefern sollten.
Der "Wind" war nicht da.
Und zwar deswegen weil die Erde keinen "Wind" zulässt, sondern die "Luft" an sich annagelt.
Stichwort, -Lichtleitbezug-, erzwungen von der Masse der Erde.




Das ist ja eben der Irrtum. Die Uhren in einem MM-Interferometer ticken absolut gleich. Egal ob mit oder ohne Wind. Deshalb ist es auch egal ob der "Ätherwind" an die Erde angenagelt ist oder nicht. Das Ergebnis ist das gleiche.



Highway, Frage

Du hast zwei uhren, diese ticken synchron.
Nun machst du von einer Uhr ein Photo.
Nach 1 sek von der anderen.


Sind auf den Photos gleiche Uhranzeigen zu sehen?


Gruss Kurt
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Re: ?

Beitragvon Kurt » Di 10. Apr 2012, 07:52

Highway hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:...
Nun machst du von einer Uhr ein Photo.
Nach 1 sek von der anderen.
...


Warum sollte ich das tun? :?


Weil man dir damit zeigen kann dass du eine falsche Vorstellung vom MMI, seiner Arbeisweise, hast.


Gruss Kurt
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Re: MM 2009

Beitragvon Ernst » Di 10. Apr 2012, 09:57

Yukterez hat geschrieben: Je nachdem welche Physik man zugrunde legt kann man es als aussenstehender Beobachter nun so interpretieren, dass man dem Mechanismus, der eine Unterbrechung auf beiden Relais detektieren sollte, bei einer Malfunktion zusehen kann, oder man rechnet es relativistisch.

Wie gesagt, ist die Auswertung der Gleichzeitigkeit/Ungleichzeitigkeit nachrangig. Die Frage ist primär: Ist für den Außenbeobachter, der den verkürzten Wagen beobachtet, irgendwann gleichzeitig bei beiden Bügeln kein Kontakt zur Oberleitung vorhanden oder nicht.
Die Antwort ist eindeutig. Wenn der vormals ruhende Wagen mit seiner Länge die Lücke überbrückt, dann tut er es auch gleichzeitig im fahrenden kontrahierten Zustand. Der Wagen ist nämlich für den Außenbeobachter nicht nur kontrahiert, sondern die Uhren im Wagen gehen für den Außenbeobachter erstens auch langsamer und zweitens laufen sie am hinteren Ende gegenüber der Wagenfront vor. Berührt der vordere Bügel gerade das vordere Leitungsende zum Zeitpunkt t, dann ist die Zeit am hinteren Bügel, der ja keine Leitungsberührung hat, bereits t+dt. Aber zum dort früheren Zeitpunkt t hatte er eben noch Kontakt zum hinteren Leitungsende. Zum gleichzeitigen Zeitpunkt t besteht folglich gleichzeitiger Kontakt vorn und hinten.

Was anderes ist auch nicht zu erwarten. Die LTen bilden zwar Koordinatensysteme aufeinnader ab. Physikalische Prozesse kann eine Transformation aber nicht verändern. Das wäre dann Zauberei.
Versuche, die SRT mittels der SRT auszuhebeln, sind deshalb immer zum Scheitern verurteilt.
Die Konfusion entsteht stets dadurch, daß zwar emsig die Längen transformiert werden; die Transformation der Zeit aber vergessen wird.
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