Ernst hat geschrieben:Das, was A in B sieht, ist eigentlich ganz belanglos; weil er nur das verarbeiten kann, was er in A sieht. Was er in B sieht, ist für A scheinbar. Will er die Realität in B erkennen, muß er vom Scheinbaren v subtrahieren.
Im IS von A ist die LG konstant, im IS von B ist die LG konstant, es ist also die LG im jeweils "ruhenden" IS konstant. Das ist nichts anderes als das Postulat der SRT! Hat die LG tatsächlich die unerklärliche Eigenschaft, in Bezug zu jedem Beobachter konstant c aufzuweisen und synchronisiert man Uhren mit Lichtsignalen, dann ergibt sich die RdG unweigerlich. Und dann gibt es auch keine Alternative zur LT, und zwar aus folgendem Grund:
Zwei von der Mitte eines Eisenbahnzugs aus nach vorne und hinten abgestrahlte Lichtsignale erreichen im fahrenden Zug lt. Postulat Vorder- und Hinterwand gleichzeitig. Synchronisiert man zwei dort befindliche Uhren, laufen sie synchron.
Ein Außenbeobachter, für den das Postulat ebenfalls gilt, sollte hingegen sehen, dass die Vorderwand dem Licht davon und die Hinterwand dem Licht entgegen läuft und daraus schließen, dass die Signale die Uhren nicht gleichzeitig erreichen. Das ergäbe ein Paradoxon, weil Uhren nicht gleichzeitig unterschiedliche Zeitanzeigen haben können. Dieses Paradoxon wird mit der LT vermieden, die ja LK und ZD einsetzt und Zeitlauf und Längen für die Sicht des Außenbeobachters so verändert, dass auch für ihn die Signale gleichzeitig an den Uhren ankommen und synchron laufen. Hält aber der Außenbeobachter die Ankunftsereignisse bei den bewegten Uhren mit Uhren fest, die er in
seinem IS postiert hat, so wird er feststellen, dass seine Uhren
nicht synchron laufen, weil die Ankunft der Signale hier eben nicht gleichzeitig ist. Mit der LK und ZD wird also die Frage umgangen, was die Uhren im bewegten IS eigentlich anzeigen, denn die Anzeigen stimmen für beide Beobachter überein. Trifft das Postulat - und Deine Variante entspricht diesem Postulat - also zu, dann kommt man auch um die LT und somit um die SRT nicht herum.
Die Annahme einer konstanten LG gegenüber jedem Beobachter ist daher die Wurzel des "Übels". Vor allem, weil man es physikalisch nicht erklären kann. Es gilt also zu untersuchen, ob sich Licht tatsächlich so verhält, oder ob die Beweise, die man für dieses Verhalten zu haben glaubt, tatsächlich stichhaltig sind. Entweder ist es eine Komponente der Teilcheneigenschaft des Lichts, dass es sich ballistisch verhält, wie jedes Teilchen mit Masse (das Photon hat ja immerhin einen Impuls), dann gilt Emissionsthese oder eine Mischform nach W.Ritz, oder das Licht verhält sich konstant zum Absolutraum ("Äther") und stellt es irgendwie an, dennoch jedem Beobachter gegenüber als konstant zu erscheinen. Oder wir müssen einfach hinnehmen, dass Licht sich dem Postulat nach verhält. Ist es so, und Einstein hat das erkannt, dann hat er tatsächlich den größten Geniestreich abgeliefert, der je von einem Physiker erbracht wurde. Ist es nicht so, und Einstein hat mit der ART dieses Postulat selbst praktisch untergraben, weil es nur noch in Bereichen gilt, die es genau genommen nicht gibt, dann stehen wir vor dem Problem, wie man das nachweist. Das ist aber nicht einfach, weil für jedes Experiment Grundannahmen getroffen werden müssen, von denen wir nicht wissen, ob sie zutreffen. Unser Physikwissen besteht ja nur aus Theorien.
Grüße
Harald Maurer