Relativität der Gleichzeitigkeit

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Ernst » Mo 5. Apr 2010, 14:59

Lieber Ljudmil,
scharo hat geschrieben:t – nennen wir sie t_v – ist der Zeitpunkt des Ereignisses – kann beliebig sein – in der LT wird in einfachster Form die Zeit genommen, seit der das „bewegte“ IS den Koordinatenursprung des „unbewegten“ verlassen hat und bei t=0 im Koordinatenursprung.
Die andere t, die Du in x = c*t einsetzt – nennen wir sie t_c - ist die Zeitspanne, die ein Lichtstrahl (immer in Zweiwegverfahren) bis zum, oder vom Ereignisort braucht. t_c = (2*x/c)/2.
Oder, die eine t ist Zeitpunkt des Ereignisses, die andere t Zeitspanne für einen Lichtstrahl bis Ereignisort und haben miteinander nichts zu tun.

Allgemein hast Du natürlich Recht. Aber in den Herleitungen der LT wird von dem Spezialfall ausgegangen, daß t in v*t und in c*t identisch ist. Das bedeutet, zum Zeitpunkt t=0 liegen beide Koordinatenursprünge zusammen und in diesem Moment startet im gemeinsamne Koordinatenursprung ein Lichtstrahl. Die Rechnerei bzgl. der LT dazu hatte ich ja angegeben.

@highway
Daß Du meinst, nach Galilei sei in beiden IS die LG gleich c, betrachte ich als verspäteten Aprilscherz :) .

Gruß
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon contravariant » Mo 5. Apr 2010, 15:36

Highway hat geschrieben:Dann habe ich nur Einstein bei'm Wort genommen und c=c' gesetzt.

SRT und Newtonsche Mechanik widersprechen sich in diesem Punkt. Wenn du nun die Invarianz der LG auf Newton überträgst, dann vermischt du die beiden Theorien. Und dabei kommt dann Murks raus.

Bei Newton ist die Sache mit der LG einfach: Zwei IS S und S' und in S betrage die LG c=dx/dt, dann ist die LG in S' gegeben durch c'=dx'/dt', mit x'=x+vt und t'=t erhlält man dafür:
c' = dx'/dt' = d(x+vt)/dt = dx/dt + v = c + v != c
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Ernst » Mo 5. Apr 2010, 16:21

Highway hat geschrieben: Dann habe ich nur Einstein bei'm Wort genommen und c=c' gesetzt.

Galilei und Einstein ist wie Feuer und Wasser.
Contravariant hat´s ja schon erläutert. Bei Galilei ist in einem IS die LG gleich c und im anderen c+v oder umgekehrt c-v.
Da Einstein das nicht gefiel, hat er die Galilei-Transformation mathematisch so zurechtgebastelt, daß dann stets c entsteht.
Herleitungen dazu gibt es zuhauf.
Eine besonders einfache betrachtet den Fall zweier mit v gegeneinander bewegter KSe, deren Ursprünge zum Zeitpunkt t=t'=0 zusammenfallen und zum gleichen Zeitpunkt im gemeinsamen Ursprung ein Lichtblitz gestartet wird.

Frohe Ostern ebenfalls
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Jocelyne Lopez » Mo 5. Apr 2010, 16:47

Ernst hat geschrieben:
Highway hat geschrieben: Dann habe ich nur Einstein bei'm Wort genommen und c=c' gesetzt.

Galilei und Einstein ist wie Feuer und Wasser.
Contravariant hat´s ja schon erläutert. Bei Galilei ist in einem IS die LG gleich c und im anderen c+v oder umgekehrt c-v.
Da Einstein das nicht gefiel, hat er die Galilei-Transformation mathematisch so zurechtgebastelt, daß dann stets c entsteht.


Soviel ich weiß stammt diese haarsträubende Bastelei c=c' nicht von Einstein, sondern von Waldemar Voigt, der schon 1887 den Bock geschossen hatte, siehe:

Herleitung der konstanten Lichtgeschwindigkeit für alle Beobachter unter Voraussetzung der Lorentztransformation
von Wolfgang Engelhardt, ehemaliger Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching

sowie weitere Kommentare von Dr. Engelhardt:
http://wissenschaftliche-physik.com/200 ... comment-46
und
http://wissenschaftliche-physik.com/200 ... comment-69

Wie Eugen Roth es wieder ganz zutreffend sagte: „Die Wissenschaft, sie ist und bleibt, was einer ab vom andern schreibt
:D

Viele Grüße
Jocelyne Lopez
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Ernst » Mo 5. Apr 2010, 17:11

Chief hat geschrieben: Man könnte so einen Unsinn wie SRT auch nach Galilei konstruieren.
Man postuliert, dass c auch im bewegten System konstant bleibt:

So wird´s ja auch bei der Herleitung der LT gemacht.
Deine Variante ist allerdings osterwassergeschwängert ;)

Gruß
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Gerhard Kemme » Mo 5. Apr 2010, 17:14

Highway hat geschrieben:Einverstanden. Auf meine Darstellung bezogen wäre dann zwar c - v != c rausgekommen, aber prinzipiell ist das identisch.


Hin und wieder die Bitte um Erläuterung, was denn " c - v != c " für eine Zeichenkette sein soll.

mfg
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Gerhard Kemme » Mo 5. Apr 2010, 17:30

Chief hat geschrieben:
Gerhard Kemme hat geschrieben:Hin und wieder die Bitte um Erläuterung, was denn " c - v != c " für eine Zeichenkette sein soll.

mfg

!= bedeutet "ungleich".


Danke. Da gibt es ansonsten auch: <> ≠

mfg
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon scharo » Mo 5. Apr 2010, 19:01

Hallo Highway,

„Ich nehme dann (t1-t0)*c = 3LJ. Wie bist du denn drauf? Lichtjahre lass ich mir ja noch erzählen, aber seit wann sind denn Jahre Entfernungen.“

Verwechselst Du da nicht einiges? Wo habe ich Jahre für Entfernungen angegeben? Und mit dieser (t1-t0)*c? Du kommst immer noch nicht dahinter.

„Die Rechnung ist ganz einfach x' = sqrt((c-v)/c+v))*x.
bei v=0.1c: 0,905*3LJ = 2,7 LJ
bei v=0.5c: 0,577*3LJ = 1,7 LJ
bei v=0,9c: 0,229*3LJ = 0,7 LJ
Bekommst du mit y was anderes heraus?“

Aber selbstverständlich:
z.B. bei t=0 und v = 0,5c ... x´= (3 – 0,5*0)*1,15 = 3,45LJ
z.B. bei t=0 und v = 0,9c ... x´= (3 – 0,9*0)*2,30 = 6,9LJ

Soll ich Dir auch t´ ausrechnen? Bitte:
z.B. bei t=0 und v = 0,5c ... t´= (0 – 0,5*3)*1,15 = -1,725J
z.B. bei t=0 und v = 0,9c ... t´= (0 – 0,9*3)*2,30 = -6,21J

Alles klar? ;)

Gruß
Ljudmil
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon scharo » Mo 5. Apr 2010, 19:02

Lieber Ernst,

„Aber in den Herleitungen der LT wird von dem Spezialfall ausgegangen, daß t in v*t und in c*t identisch ist. Das bedeutet, zum Zeitpunkt t=0 liegen beide Koordinatenursprünge zusammen und in diesem Moment startet im gemeinsamne Koordinatenursprung ein Lichtstrahl.“

Das ist längst klar. Und wenn er nur die Ableitung nachverfolgen will, wird er bei t eine y² bekommen und bei x – keine Gamma, d.h. x = x´, da die Ableitung von Albert falsch ist.
Highway schreibt aber über die LT, setzt falsche t ein, rechnet dann ohne t, bekommt nicht mal ein Schuh daraus, macht aber munter weiter. :shock:

Liebe Grüße
Ljudmil
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon scharo » Mi 14. Apr 2010, 10:11

Hallo Highway,

jetzt nehme ich mir Zeit auch hier zu antworten.
„Bei deiner Rechnung (also nach Einstein) ist man der Dumme, wenn man sich bewegt. Dann werden die Strecken größer und die Zeiten länger als diese ursprünglich waren wenn man in Ruhe ist.“

Nein, s. unten!
„Im Grunde wird mit x' (nach x' = sqrt((c-v)/c+v))*x) die Strecke berechnet die das "Raumschiff" noch bis zum Ereignis vor sich hat - im System K', wenn der Lichtblitz (Ereignis) in A eintrifft.“

Nein! Ich habe doch geschrieben, was die SRT bzw. LT ist und aussagt – einige Seiten zurück. Du hast es doch nicht aufmerksam gelesen. :x Es gibt auch keine c´ - nur c. Immer Zweiweg-Messung.

Nochmals:
x´ in der SRT und LT ist NICHT der Abstand des „bewegten“ IS bis zum Ereignis, ist NICHT die Eigenlänge (Eigenabstand) bis Ereignis, entsprechend t´ nicht die Eigenzeit des „bewegten“ IS.
x´ und t´ sind die Koordinaten des Ereignisses, die die „bewegten“ NACH MEINUNG der UNBEWEGTEN, MESSEN MÜSSTEN.
x´ und t´ sind NICHT die Koordinaten des Ereignisses, die die „bewegten“ TATSÄCHLICH VOR ORT MESSEN, sonst Äther = Lorentz.
Die „bewegten“ messen tatsächlich exakt vor Ort auch x und t. In ihrem IS sind sie die „unbewegten“, LG ist zu ihnen = c, Ereignis immer unbewegt in jedem IS.

Das ist das Problem, das 100% der Relativisten und viele Kritiker bei ihren Behauptungen haben.

Hilft das weiter?

„Durch die Eleminierung von y ist wahrscheinlich auch der Ableitungsfehler von Einstein, wenn es denn wirklich einer sein sollte, auch eleminiert - denke ich jedenfalls. Diesbezüglich bin ich sehr gespannt, was als Ergebnis aus deinem Thread zum Rechenfehler Einsteins rauskommt.“

Eliminiert ist in seiner Ableitung y nicht, sondern bei t´ eine y² kommt heraus. Logischerweise müsste dann x´ = x werden. Er mogelt und „bekommt“ y bei x´ und bei t´.
Um nur y bei t´ zu bekommen, muss er y bei x´ als real postulieren, d.h. genauso wie bei Lorentz aus der Luft greifen. Die Einsteins SRT wurde doch deswegen angenommen, weil bei ihr gerade diese, aus der Luft gegriffene LK angeblich nicht existiert. Und jetzt stellt sich heraus, dass sie bei ihm genauso enthalten ist. :lol:

Gruß
Ljudmil
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