„Wenn du aber ein beliebiges v als konstant annehmen möchtest, dann sind x und t nicht mehr frei wählbar.“
Wo hast Du denn das ausgegraben? v ist frei wählbar = Variable und hat mit x und t nichts zu tun. Sie bestimmt x´ und t´. Ich habe Dir doch geschrieben x´ = f(x,t,v) genauso t´ = f(x,t,v).
„Dann frage ich mich aber nun wieder, wenn Einstein von einem Spezialfall verallgemeinert hat, dann frage ich mich, wieso man nicht von der Verallgemeinerung wieder auf den Spezialfall zurück rechnen sollte?“
Erstens, Einstein hat keinen Spezialfall genommen. Zweitens, natürlich kannst Du aus der allgemeinen Formel einen Spezialfall behandeln und die Formel nur für diesen Spezialfall umbasteln. Was Du aber versuchst ist, z.B. die Formel für Volumen eines rechteckigen Gegenstands V = a*b*c für den Spezialfall des Würfels, wo a=b=c, V = a³ umzuformen und meinen, eine neue Formel für den rechteckigen Gegenstand gefunden zu haben.
Das, was Du von Einstein genommen hast, ist die Ableitung der LT und ist nichts anderes, als die Messmethode zur Bestimmung von einem bewegten im Äther x zum Zeitpunkt t aus der Sicht von K – alles nach Galilei. Nach Meinung der Beobachter in K läuft der Lichtstrahl entlang des Stabes mit Länge L mit c-v in Bewegungsrichtung und zurück mit c+v. Somit müssten die bewegten Beobachter eine größere T für hin und zurück messen, sollten ihre Uhren synchron mit den unbewegten laufen. Die bewegten Beobachter wissen aber nicht, dass sie bewegt im Äther sind, stellen ihre Uhren nach dem Lichtstrahl und behaupten, ihre Uhren seien synchron und synton, L sei unverändert und LG = c.
Die unbewegten im Äther meinen dann, entweder die bewegten spinnen, oder ihre Uhren und Maßstäbe seien verändert, um so was zu behaupten. Um diese „Veränderung“ der Messinstrumente mathematisch zu erfassen, werden beide Behauptungen als gleich gegenüber gestellt und berechnet, um den „Veränderungsfaktor“ zu bestimmen - und so bekommt man die LT.
Mit dieser Messmethode (inkl. die Behauptung der Bewegten) und nach Galilei bekommst Du die gleichen Resultaten, als wenn Du bei gegebenen Koordinaten in unbewegtem IS mittels LT die „Resultaten“ in bewegten IS bekommst.
Oder nochmals, t in der LT ist die Zeit seit dem die bewegte mit v IS bereits geflogen ist, bis ein beliebiges Ereignis auftritt und ist unanhängig von v und x. Voraussetzung natürlich – Startkoordinaten = 0/0
Die t, die ich als t_x bezeichne und Du in x=c*t einsetzt, ist die Zeit eines Lichtstrahles im unbewegten IS bis zum, bzw. vom Ort des Ereignisses und von x abhängig. Wie Du siehst, sind beide t nicht identisch, haben miteinander nichts zu tun.
Gruß
Ljudmil
