contravariant hat geschrieben:Die Nennung eines Begriffes ist keine Definition. Du musst schon eine Vorschrift angeben, mit der man die Eigengeschwindigkeit jedes Objektes bestimmen kann. Du kannst das ja mal an der
Voyager 1-Sonde vorführen.
Es ist ja ohne weiteres möglich, die Eigengeschwindigkeiten v1, v2, v3 und v4 von Beobachtern auf einem Strand zu bestimmen, oder? Auf jeden Fall ist diese Geschwindigkeit das Ergebnis der Formel Strecke/Zeitdauer (wie übrigens in der SRT auch). Also muss man die Strecke und die Zeitdauer messen, dann kann man v1, v2, v3 und v4 bestimmen. Genauso kann man die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Wasserwelle relativ zum Strand bestimmen, auch mit der Formel Strecke/Zeitdauer. Es besteht in diesem Beispiel überhaupt keine Schwierigkeiten, die Eigengeschwindigkeiten der relativ zueinander bewegten Objekte zu bestimmen, das ist gängige Meßtechnik und Grundschulaufgaben. So wird auch eine Eigengeschwindigkeit in der SRT bestimmt, explizit mit der Formel Strecke/Zeitdauer.
Man kann also zum Beispiel folgende
Eigengeschwindigkeiten relativ zu Strand definieren (was übrigens Dr. Markus Pössel ohne weiteres auch akzeptiert hat):
Wasserwelle: c=70 km/h
Beobachter A: v1=10 km/h
Beobachter B: v2=20 km/h
Beobachter C: v3=30 km/h
Beobachter D: v4=40 km/h
Nach der klassischen Geschwindigkeitsaddition sind die jeweiligen
Relativgeschwindigkeiten zwischen den Objekten folgende:
Zwischen Welle und Beobachter A: 70 + 10 = 80 km/h
Zwischen Welle und Beobachter B: 70 + 20 = 90 km/h
Zwischen Welle und Beobachter C: 70 + 30 = 100 km/h
Zwischen Welle und Beobachter D: 70 + 40 = 110 km/h
Nach der relativistischen Geschwindigkeitsaddition ist die Relativgeschwindigkeit zwischen Welle und Beobachter mit 70 km/h invariant:
Zwischen Welle und Beobachter A: 70 + 10 = 70 km/h
Zwischen Welle und Beobachter B: 70 + 20 = 70 km/h
Zwischen Welle und Beobachter C: 70 + 30 = 70 km/h
Zwischen Welle und Beobachter C: 70 + 40 = 70 km/h
Wie man sieht sind solche Gleichungen ungültig und unzulässig, es sei denn, man setzt künstlich jeweils die Geschwindigkeiten der Beobachter mit 0 an. Das ist ja die "
Lösung" die mit Worten vom Teilnehmer Dingle in einer ähnlichen Konstellation beschrieben wurde:
"Die Lösung besteht ganz einfach darin, dass dasjenige Bezugsobjekt, auf welches Du die Geschwindigkeiten der anderen beziehst, eben automatisch die Geschwindigkeit Null erhält. Oder, falls Dir das besser gefällt, der Beobachter, der die Messungen vornimmt, wird sich selbst immer die Geschwindigkeit 0 zumessen."
Die relativistische Geschwindigkeitsaddition ist nur gültig, wenn v=0.
Jocelyne Lopez