Frau Holle hat geschrieben:Rudi Knoth hat geschrieben:
Ich denke hier zeigt sich ein unterschiedliches Verständnis der SRT zwischen uns beiden.
Ich sehe wegen des Relativitätsprinzip die wechselseitige Zeitdilatation als die Regel an. Die einseitige Zeitdilatation ist dann eher eine Ausnahme, die man durch verschiedene Sorten von Symmetriebrüchen erklärt. Bei dir zeigt sich aus den Kommentaren, dass für dich die einseitige ZD die Regel oder auf jeden Fall das "ursprüngliche Prinzip" ist und die wechselseitige ZD aus zwei einseitigen ZDs zusammengesetzt ist.
Ja, ganz offensichtlich haben wir da verschiedene Herangehensweisen. Die einseitige Dilatation ist für mich der grundlegendere Baustein der Theorie. Man kann sie direkt auch ganz praktisch im einfachen Experiment mit drei Uhren feststellen und wird es ja auch meistens mit der Lichtuhr erst mal so erklärt. Dass wegen des Relativitätsprinzips die Sache wechselseitig sein muss ist bereits eine weiterführende Schussfolgerung.
Es gibt die einseitige Zeitdilatation so wenig im Rahmen der SRT bei zwei gleichförmig zueinander bewegten Inertialsystemen, wie einseitige Münzen, dass ist eine Tatsache, die Bewegung der Systeme ist symmetrisch, es gilt das Relativitätsprinzip, und darum ist die Dilatation wechselseitig symmetrisch.
Das ist immer wieder bei Dir so, Du schwurbelst hinten das Gegenteil von dem was Du vorne behauptet hast, was denn nun Holle, ist die Dilatation bei den drei Uhren nun einseitig, wie Du vorne behauptest, oder doch wechselseitig, wie Du dann gleich danach schreibst.
Frau Holle hat geschrieben:Da gehe ich aber den Weg des
Reduktionismus und setze das Ganze von Grund auf aus kleineren Bausteinen zusammen. So geht man z.B. auch in der Mathematik vor, zunächst werden die grundlegenden Sätze und Axiome festgelegt und erst dann die größeren Modelle damit aufgebaut.
Wikipedia » Reduktionismus hat geschrieben:Die Gegenposition ist das philosophische Konzept des Holismus, bei dem eine ganzheitliche Betrachtung gefordert wird [...]
... was anscheinend von Daniel und dir bevorzugt wird. Üblich ist das aber nicht, meiner bescheidenen Meinung nach.
Deine Meinung ist nur Glaube, bei uns ist es Wissen und Verständnis.
Frau Holle hat geschrieben:
Das riecht mir zu stark danach, dass ihr der Relativität ein Schnippchen schlagen wollt und vorne herein die Sicht auf eine ganzheitliche Realität erzwingen wollt, die ihr gottgleich immer voll überblicken könnt wie Daniel im Blockuniversum, wo er nur noch Punkte sieht und sich übermenschlich gleichzeitig an jedem Ort wähnt. Schön fiktiv und enorm theoretisch, aber für meinen Geschmack viel zu wenig konkret physikalisch.
Das ist fett physikalisch, die Mathematik ist die Sprache der Physik, das Blockuniversum ist ein zentraler Teil im Kontext zum Verständnis der SRT.
Focus » Physik » Zeit ist nur eine Illusion » Verändertes Zeit-Bild hat geschrieben:Diese radikale Revolution unseres Weltbilds und Selbstverständnisses ist eine Konsequenz von Albert Einsteins Relativitätstheorie – oder genauer: ihrer philosophischen Deutung. Doch bis sich diese Einsicht durchzusetzen begann – und gegen sie gibt es noch heute viel Widerstand –, hat es erstaunlich lange gedauert. „Zwar regte die Relativitätstheorie mehr philosophische Kommentare an und übte mehr Einfluss auf die Mainstream-Philosophie aus als jede andere wissenschaftliche Theorie – mit Ausnahme vielleicht der Gravitationstheorie von Isaac Newton. Aber es ist eine bemerkenswerte Tatsache, dass ihre Wirkung auf die Metaphysik eher marginal blieb“, sagt Simon Saunders, der an der University of Oxford Philosophie lehrt.
Die Zeit war für Isaac Newton absolut – überall im Universum konnte man sich Uhren aufgestellt denken, die für beliebige Beobachter synchron laufen, der Zeitpunkt eines „Jetzt“ sollte universell sein. Albert Einstein hingegen erkannte, dass die Zeit untrennbar mit dem Raum verbunden ist, bei hohen Geschwindigkeiten und die Raumzeit krümmenden Schwerefeldern gedehnt erscheint und für unterschiedliche Beobachter verschieden ist. Deshalb existiert keine objektive Gleichzeitigkeit (die „Fläche der Gegenwart“ bei Newton), sondern für jeden Beobachter eine unendliche Menge beliebiger „Hyperflächen“, die alle zusammen die Raumzeit des Block-Universums ergeben. In ihr sind die Weltlinien der Beobachter von Anfang bis Ende fixiert.
Frau Holle hat geschrieben:
Dass euer Weg ziemlich ungeeignet ist zum gründlichen Verständnis, zeigt sich auch deutlich darin, dass ihr den einfachsten Baustein der einseitigen Dilatation mit 3 Uhren und 2 Vergleichen vor Ort gar nicht versteht bzw. vollkommen überseht und meint, dass so eine Feststellung dem Relativitätsprinzip widerspricht. So ist es aber nicht. Das Relativitätsprinzip bleibt völlig unberührt. Es besagt lediglich, dass kein Lichtäther existiert, kein von der Natur besonders ausgezeichnetes Bezugsystem.
Gelogen, wieder und wieder, weder Rudi noch ich meinen, dass die Zeitdilatation der Uhr C, welche nur im Ruhesystem der Uhren A und B gegeben ist, dem Relativitätsprinzip widerspricht, sondern Deine Behauptung, die Uhr C würde absolut für alles und jeden dilatiert laufen. Wie Du ja gleich wieder machst.
Frau Holle hat geschrieben:
Inertialsysteme wie das der Uhren A und B kann man dennoch beliebig definieren und dann auch ganz eindeutige Aussagen dazu machen, wie eben die Dilatation der dritten Uhr C im konkreten Experiment, die dann auch invariant von allen so erkannt wird.
Das ist falsch, die Uhr C geht nur im Ruhesystem der Uhren A und B dilatiert, nicht im eigenen Ruhesystem.
Frau Holle hat geschrieben:
Oder zum Zwillingsparadoxon, wenn die Zeitdilatation der reisenden Uhr sich nicht irgendwie kontinuierlich ergibt, was Daniel ja behauptet, dann stellt sich doch zuerst die Frage, wie denn dann? Dilatiert die Uhr etwa schlagartig bei der Rückkehr mit einem enormen Zeitsprung? Wohl kaum. Uhren springen nicht. Sie laufen ganz normal kontinuierlich. Wenn die reisende Uhr am Ende signifikant weniger Zeit gezählt hat, dann hat sich das zweifellos kontinuierlich ergeben, ganz egal, wie es inzwischen "für bla" ausgesehen hat.
Unfug, nicht nur Daniel behauptet das, er hat es erklärt und belegt und das ist in der Physik eben so der Fall, Du verstehst die wechselseitige Zeitdilatation und die Symmetrie des Relativitätsprinzips nicht, darum kannst Du das dann mit dem Zwillingsparadoxon erstrecht nicht begreifen.
Das ist der Weg ...