Zeitdilatation ohne Lametta, ohne Uhren und Beobachter

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Zeitdilatation ohne Lametta, ohne Uhren und Beobachter

Beitragvon Daniel K. » Di 24. Okt 2023, 20:35

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Hab ja selber oft die Dinge mit Uhren, Bahnhöfen und Zügen erklärt, Beobachter die hier und dort stehen, Fotos von Uhren machen, und so weiter. Bei einigen Menschen mag das helfen die Dinge zu verstehen, andere hingegen können einfach nicht dahinter blicken und bleiben am "Lametta" hängen.


Die Zeitdilatation ohne Uhren, Beobachter, und bewegten Objekten:

Geht primär um Metrik, Mathematik und Mengenlehre, nehmen wir dazu mal eine Kugeloberfläche als Analogie, die Erde und dazu dann ein Globus und eine flache Weltkarte. Wichtig, die Kugeloberfläche ist eine unendliche Menge an Punkten, welche selber erstmal keinen konkreten x, y Wert haben, man muss ein Koordinatensystem definieren damit man jedem Punkt dann Werte zuordnen kann.


Bild

Wenn das die Erde darstellt, nehmen wir mal die Oberfläche wie die Schale einer Mandarine stellen und vor diese wäre aus Gummi, wir pellen die und ziehen die auf einer Fläche mal so zurecht, dass die Vierecke echt alle gleichgroß werden.

Bild

So sollte das aussehen, das ist eine Projektion. Normal auf Karten hat man einen Maßstab, so 1 cm = 1 km und das gilt überall auf der Karte, hier hingegen, bei der Weltkarte und dieser Darstellung geht das nicht, die Abstände ändern sich von Quadrat zu Quadrat, eines am Äquator zeigt einen ganz anders großen Ausschnitt der Erdoberfläche als ein Quadrat ganz oben. Man müsste also in jedes Quadrat einen Maßstab zeichnen, man kann den Maßstab hier abhängig von der y-Achse machen.

Die Metrik einer Kugeloberfläche ist einfach nicht euklidisch, sondern sphärisch, nicht euklidisch ist auch die Metrik der Raumzeit. Damit klar ist, wozu diese Analogie dient. Schneiden wir mal die flache Karte in viele Stücke, alle Quadrate liegen nun einzeln auf dem Tisch, wir verschieben die auch ein wenig, so das wir etwas Abstand zwischen ihnen bekommen, nur zur Übersicht. Wir können jedes Quadrat nun über die x und y Achse identifizieren, gibt eben eine Anzahl Quadrate in einer Reihe und eine bestimmte Anzahl an Reihen von Quadraten.

Wir können nun eine Regel aufstellen, was mit einem Quadrat passieren soll, je nach Reihe und Position, wir skalieren jetzt die Breite von jedem Quadrat, und zwar abhängig von der Höhe der Reihe, je höher die Reihe, desto stärker wird das Quadrat auf der x-Achse gestaucht. Und natürlich können wir die Anzahl der Reihen beliebig groß machen und auch die Anzahl der Quadrate pro Reihe, die Quadrate selber werden dann beliebig klein.

In der Mathematik gibt es dafür eine Matrix, eine Tabelle wo man mit dem x und y Wert für das Quadrat genau schauen kann, was man mit dem Quadrat machen muss, man kann es auch der Breite wie Höhe skalieren, und auch den Winkel zwischen den beiden Achsen ändern, wir brauchen hier aber nur die Skalierung in der Breite. Machen wir das richtig, bekommen wir nach oben und unten Rechtecke welche immer schmaler werden, je weiter sich der Abstand zum Äquator ändert. Machen wir die Quadrate kleine genug, dann können wir diese so skaliert im Raum auf einer Kugeloberfläche kleben.

Diese Tabelle nennt man in der Mathematik einen Tensor, ich kann eventuell das hier später mal konkret mit einem Tensor zeigen, hier geht es aber erstmal nur darum das Prinzip zu erkennen, zu verstehen, was eine Metrik ist, was ein metrischer Tensor grob ist. Die Oberfläche einer Kugel ist eben von der Metrik nicht euklidisch und kann ohne Verzerrungen einfach nicht auf eine Ebene gebügelt werden. Man kann es machen, dann ist die Fläche aber verzehrt, und mit der Mathematik kann man dann hin und her transformieren.


Nun werfen wir alle Uhren raus:

Wir bleiben mal bei der Kugel als Analogie, nun aber stellen wir und die Wesen aus Flatland vor, sie kennen nur einen zweidimensionalen Raum, Kugel in drei Dimensionen kennen sie nicht, gibt nur die x und y-Achse. Aber sie dürfen nun eine echte Kugel erleben, wir drücken diese nun nämlich durch ihre Fläche und so sehen sie zuerst einen Punkt, dann einen Kreis der immer größer wird und dann wieder kleiner und dann wieder ein Punkt und weg ist es.

Der Durchmesser des größten Kreise, wenn die Kugel also genau mittig in der Fläche steckt, soll nun 1 Ls betragen, und die Kugel braucht für den Weg durch die ganze Fläche auch genau 1 s. Nach 0,5 s haben wir also den Äquator der Kugel genau in der Fläche und nach 1 s hat der Kreis den Durchmesser 0 Ls, die Kugel liegt mit einem Punkt auf der Fläche.

Für die Flächenwesen hat nun jeder Kreis eine bestimmte Zeit, einen Zeitpunkt, bei t = 0,5 s hat man eben den Äquator der Kugel in der Fläche. Da sie die Geschwindigkeit kennen, mit der die Kugel nun durch die Fläche wandert, können sie die Dauer der Bewegung der Kugel mit der Geschwindigkeit multiplizieren und bekommen eine Länge als Ergebnis, die Einheit ist nicht mehr s sondern Ls. Also 0,5 s • c = = 0,5 Ls.

So, das ist echt sehr wichtig und die Dinge mit der Raumzeit und das Minkowski Diagramm richtig begreifen zu können, denn genau das passiert eben auch da, oft kann man an einer Achse nämlich ct lesen. Die Raumzeit ist vierdimensional, wir zerschneiden diesen in dreidimensionale Stücke und ordnen jedem einen Zeitpunkt zu, aber wir können es genau so machen, wie die Flächenwesen und ordnen nun den einzelnen Scheiben keinen Zeitpunkt mehr zu, sondern einen Abstand, eine Höhe, und damit werfen wir einfach alle Uhren raus.


Eben noch mal die Sache mit den Mengen angesprochen:

Die Raumzeit ist wie die Kugeloberfläche eine unendliche Menge an Punkten, denen man Koordinatenwerte zuordnen kann. Die Menge R der Raumzeit ist eine unendliche Menge und jeder Punkt ist ein Element aus dieser Menge. Auch ein Koordinatensystem ist wo eine unendliche Menge an Punkten mit Koordinatenwerten. Wir ordnen nun einen Punkt aus einem Koordinatensystem einem Punkt der Menge R zu, und das geht so natürlich mit beliebig vielen Koordinatensystemen. Also S und S' zum Beispiel.

Dabei sollte nun klar sein, dass t einfach nur wie x, y und z für eine Achse steht, man kann hier wirklich auch eine Längeneinheit nehmen und muss keine Zeiteinheit verwenden, dass kann das echt einfacher machen, man kann alle Uhren rauswerfen, man hat es nicht mehr mit Zeiten und Dauer und Zeitpunkten zu tun, sondern nur noch mit Abständen. Ja, einfach mal genauer überlegen.

Wir können so nun auch einen "Ort" ganz anders definieren, ein Ort ist einfache eine Teilmenge von R, sagen wir mal der Ort der "Erde", alle Punkte der Menge R, welche aus der Menge S die mit x = 0 Ls zugeordnet sind, sind der "Ort" Erde, die Menge E. Dass gibt auch eine unendliche Menge an Punkten, hier kann dann t jeden beliebigen Wert annehmen, wir haben eine "Weltlinie" in der Raumzeit. Gleiches geht nun auch für den Ort "Centauri" und sogar für das Raumschiff oder Kurt und Holle am Bahnhof, nur nehmen wir hier die Teilmenge der Punkte aus R, welche eben in S' den Wert x' = 0 Ls zugeordnet haben, denn das Raumschiff hat ja immer in S' den Wert x' = 0 Ls.

Konkret haben wir einfach nun nur noch die unendliche Menge an Punkten der Raumzeit R, und jedem Punkt sind nun Punkte aus den beiden Mengen S und S' zugeordnet, welche konkrete Koordinatenwerte haben, wir bekommen so für jeden Punkt aus R eben x, t, x', t' an Werten. Und wie gesagt, t ist keine Zeit mehr, sondern eine Länge, ein Abstand, wir brauchen keine Uhren, und hier bewegt sich auch nichts mehr, das ist das Blockuniversum, statisch, in Beton, einfach nur eine unendliche Menge an Punkten, nicht mehr.

Hier kommt dann nun noch die Metrik obendrauf, wie man zwischen S und S' nun die Koordinatenwerte transformiert, und warum die Systeme gleichberechtigt sind, es keine veränderlichen Einheiten gibt und so weiter.


Allgemein:

Ich würde gerne mal so wissen, also nicht wirklich von Dir Holle, Du bist eh nur auf Krawall aus, was die Anderen hier so von dem Ansatz halten, ich werde das natürlich über die Zeit ausbauen, auch für mich und an anderen Orten vorstellen, wo es ganz sicher mehr Menschen mit echtem Interesse gibt. Aber ich wollte das hier nun nach der ganzen Zeit nicht einfach gut sein lassen, es zumindest mal grob und rudimentär vorstellen.


Kurz in eigener Sache:

Der Beitrag besitzt bei weitem noch nicht die Perfektion, welche mir vorschwebt, nun hab ich aktuell einiges zu tun, beruflich wie privat, habe dazu auch einen alten guten Freund wieder getroffen, begnadeter Informatiker, Mathematiker und Experte für KI, da gibt es echt viel zu diskutieren und hier kann ich dann auch richtig was für mich mitnehmen, partizipieren an dem Wissen und Können, klar erkläre ich auch hier gerne anderen wie die Dinge funktionieren, aber das ganze Jahr wurde ich echt übelst beleidigt, die Bereitschaft offen eigene Fehler einzugestehen und dann mal weiter zu schreiten ist nach so vielen Monaten einfach nicht erkennbar.

Ja Holle, das geht so an Dich, Du kannst von mir echt dumm und unwissend gehen, und was Rudi und die Anderen angeht, die echtes Interesse haben, die können ja mal hier Bescheid sagen, und dann findet sich recht sicher eine Basis um das hier fortzuführen.


Das ist der Weg ...
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Re: Zeitdilatation ohne Lametta, ohne Uhren und Beobachter

Beitragvon Frau Holle » Mi 25. Okt 2023, 10:26

Da mein Name genannt wurde, äußere ich mich mal dazu:

Daniel K. hat geschrieben:das ganze Jahr wurde ich echt übelst beleidigt [...]Ja Holle, das geht so an Dich, Du kannst von mir echt dumm und unwissend gehen

Oooch, beim Beleidigen fühlt sich der Ärmste beleidigt. Mir kommen die Tränen.
Das hat hier gar nichts mit mir zu tun, aber ohne Beleidigung geht's ja nicht bei dir.

Daniel K. hat geschrieben:die Bereitschaft offen eigene Fehler einzugestehen und dann mal weiter zu schreiten ist nach so vielen Monaten einfach nicht erkennbar.

Das kann man wohl sagen. Dass drei Uhren nicht das Relativitätsprinzip verletzen hättest du nach so langer Zeit schon mal einsehen dürfen. Ein Weiterschreiten ist das hier auch nicht, sondern ein Rückschritt zum Koordinatensystem. "Stümperhafter Erklärungsversuch von Koordinatensystemen" müsste der Titel heißen.

Daniel K. hat geschrieben:klar erkläre ich auch hier gerne anderen wie die Dinge funktionieren

Warum du dich zum Erklärbär berufen fühlst wird ein ewiges Rätsel bleiben. Wer nicht längst weiß, wie die 4-dimensionale Raumzeit in Koordinaten dargestellt werden kann, der weiß nach diesem Wirrwarr auch nicht mehr als vorher.
 
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Re: Zeitdilatation ohne Lametta, ohne Uhren und Beobachter

Beitragvon Rudi Knoth » Mi 25. Okt 2023, 12:09

Hallo Daniel:

Ich mache zu deinen Ausführungen folgende Anmerkungen:

1. Die Lorentz-Transformation ist eigentlich eine einfache lineare Transformation. Allerdings beinhaltet sie keinen Erhalt der Winkel wie etwa eine Drehung oder Translation. Daher sind in den Minkowski-Diagrammen die Weltlinien der Achsen des anderen Koordinatensystems nicht im rechten Winkel sondern "geschert".

2. Wie kann der begriff "Bezugssystem" in deiner Betrachtung verwendet werden? In deinem Szenario von Bahnhof und Zug kann man ja Bezugssysteme festlegen, in denen jeweils Bahnhof und Zug ruhen und deren X-Achse entlang der Schienen verläuft. Soweit ich das mit den Minkowski-Diagrammen verstanden habe, kann man wohl eine "Raumzeit" jeweils für den Bahnsteig und den Zug festlegen. Oder ist das doch anders?

Gruß
Rudi Knoth
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Re: Zeitdilatation ohne Lametta, ohne Uhren und Beobachter

Beitragvon Daniel K. » Mi 25. Okt 2023, 13:25

Rudi Knoth hat geschrieben:
Ich mache zu deinen Ausführungen folgende Anmerkungen:

1. Die Lorentz-Transformation ist eigentlich eine einfache lineare Transformation. Allerdings beinhaltet sie keinen Erhalt der Winkel wie etwa eine Drehung oder Translation. Daher sind in den Minkowski-Diagrammen die Weltlinien der Achsen des anderen Koordinatensystems nicht im rechten Winkel sondern "geschert".

Das ist richtig, der geometrische Tensor ist natürlich anders befüllt bei der LT, kann man sich auch gerne genauer ansehen, es geht erstmal darum ein Gefühl und Verständnis der Metrik zu bekommen. Auch kann man sich bei einer Kugeloberfläche eine nicht euklidische Metrik mal besser vorstellen, man weiß zumindest dann, was das ist, nicht dass man nun die der Raumzeit wirklich begreifen kann, aber das Prinzip sollte klar sein.


Rudi Knoth hat geschrieben:
2. Wie kann der Begriff "Bezugssystem" in deiner Betrachtung verwendet werden? In deinem Szenario von Bahnhof und Zug kann man ja Bezugssysteme festlegen, in denen jeweils Bahnhof und Zug ruhen und deren X-Achse entlang der Schienen verläuft. Soweit ich das mit den Minkowski-Diagrammen verstanden habe, kann man wohl eine "Raumzeit" jeweils für den Bahnsteig und den Zug festlegen. Oder ist das doch anders?

Also wir haben nur die Menge der Punkte der Raumzeit, nennen wir diese Menge mal R und die ist unendlich, egal welchen Punkt Du nun greifst, es kann beliebige Koordinatenwerte haben und kann nicht unterschieden werden, er kann also auch immer 0 bekommen. Wir ordnen nun einen beliebigen Punkt der Menge der Punkte aus R einfach einem bestimmten Punkt der Menge S zu, und hier nehmen wir uns in S mal den Punkt mit allen Werten auf 0. Es macht keinen Unterschied, ob Du nun einen anderen Punkt der Menge R nimmst und zuordnest, Du kannst die ja eh nicht unterscheiden. Nun ordnen wir dem Punkt aus S mit alles auf 0 einfach noch in die Menge S' ein, er ist also Element der Menge S und auch S'.

Die Menge R braucht man im Grunde dann nicht mehr wirklich, spannend ist dann nur wie man die Punkte S und S' verknüpft. Wie gesagt, ist auch noch in Arbeit, also die verbale Beschreibung, die Mathematik selber ist so weit schon klar.


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Re: Zeitdilatation ohne Lametta, ohne Uhren und Beobachter

Beitragvon Frau Holle » Mi 25. Okt 2023, 15:28

Rudi Knoth hat geschrieben:
Soweit ich das mit den Minkowski-Diagrammen verstanden habe, kann man wohl eine "Raumzeit" jeweils für den Bahnsteig und den Zug festlegen. Oder ist das doch anders?

Es gibt nur eine einzige Raumzeit. Es sind aber zwei Bezugsysteme eingezeichnet, ein kartesisches und ein schiefwinkliges, mit je einer Raum- und einer Zeitachse. So kann man die Koordinaten eines Punktes der Raumzeit gleich in beiden Bezugsystemen ablesen. Das kartesische System ist üblich das Ruhesystem der Betrachtung, aber es gibt auch symmetrische Minkowski-Diagramme.

Für die Skalierung der Zeitachse wird die Zeit t mit c multipliziert, so dass man einheitliche Basisvektoren für beide Achsen eines Bezugssystems bekommt. Mit v = s/t ==> s = vt = ct bekommt man dann eine Längeneinteilung auch auf der Zeitachse, so dass das Licht z.B. 1 Ls auf der Raumachse und 1 Ls auf der Zeitachse zurücklegt. Die sog. Weltlinie des Lichts ist somit die Winkelhalbierende der Achsen (45°im kartesischen System).

Die Parallele zur einer Raumachse (x-Achse bzw. Abszisse) durch einen Punkt der Raumzeit (=Ereignis) ist die Linie der Gleichzeitigkeit für das Ereignis (gleiche Zeit an allen Orten im zugehörigen Bezugsystem).
Die Parallele zur Zeitachse (y-Achse bzw. Ordinate) durch einen Punkt der Raumzeit (=Ereignis) ist die Linie der Gleichortigkeit für das Ereignis (gleicher Ort zu allen Zeiten im zugehörigen Bezugsystem).

Aber lass' dir das besser z.B. hier erklären. Der Grund sollte klar sein. ;)
 
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Re: Zeitdilatation ohne Lametta, ohne Uhren und Beobachter

Beitragvon Rudi Knoth » Do 26. Okt 2023, 12:46

@Frau Holle » Mi 25. Okt 2023, 16:28

Also den größten Teil hättest du dir sparen können. Auch das Video hat für mich nichts Neues gebracht. Denn dies ist mir alles bekannt. Meine grundsätzliche Frage war, was denn diese eine Raumzeit eigentlich sein soll. Denn bis auf das ds und das gibt es doch nichts, was in den Koordinatensystemen bekannt ist. Oder wie ist das zu verstehen?

Gruß
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Re: Zeitdilatation ohne Lametta, ohne Uhren und Beobachter

Beitragvon Frau Holle » Do 26. Okt 2023, 13:43

Rudi Knoth hat geschrieben:@Frau Holle » Mi 25. Okt 2023, 16:28

Also den größten Teil hättest du dir sparen können. Auch das Video hat für mich nichts Neues gebracht. Denn dies ist mir alles bekannt.

Das habe ich mir schon gedacht, aber du hast ja nach zwei Raumzeiten gefragt, Zitat: "Soweit ich das mit den Minkowski-Diagrammen verstanden habe". Das liest sich schon so, als ob du das Minkowski-Diagramm vllt. doch nicht verstanden hast^^.

Rudi Knoth hat geschrieben:Meine grundsätzliche Frage war, was denn diese eine Raumzeiteigentlich sein soll. Denn bis auf das ds und das gibt es doch nichts, was in den Koordinatensystemen bekannt ist. Oder wie ist das zu verstehen?

Verstehe nicht, worauf du hinaus willst. Die Raumzeit ist einfach Newtons 3-dimensionaler Raum mit zusätzlich der Zeit.

Der Unterschied zu Newton ist nur, dass die Abstände in Raum und Zeit unterschiedlich gemessen werden. In relativ zueinander bewegten Koordinatensystemen sind die Koordinaten der Ereignisse anders, aber nicht die Raumzeit selbst oder die Ereignisse.

Des einen Entfernung von 1 Ls im 3-D-Raum misst ein anderer mit z.B. 0,8 Ls, und des einen Zeitspanne von 1 s misst des andere dann mit 0,8 s, wenn wir uns mal auf die SRT beschränken. Es ist aber ein- und derselbe räumliche Abstand in Newtons 3-D-Raum und ein- und dieselbe Zeitspanne in Newtons Zeit, z.B. zwischen zwei Ereignissen (Punkte im Minkowski-Diagramm).

Würde mich natürlich nicht wundern, wenn DK das anders = falsch sieht. Vllt. geht er ja wirklich von mehr als einer Raumzeit oder sowas aus^^.
 
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Re: Zeitdilatation ohne Lametta, ohne Uhren und Beobachter

Beitragvon Rudi Knoth » Do 26. Okt 2023, 14:25

@Frau Holle » Do 26. Okt 2023, 14:43

Das habe ich mir schon gedacht, aber du hast ja nach zwei Raumzeiten gefragt, Zitat: "Soweit ich das mit den Minkowski-Diagrammen verstanden habe". Das liest sich schon so, als ob du das Minkowski-Diagramm vllt. doch nicht verstanden hast^^.


Nun hier wurden meistens Minkowski-Diagramme abgebildet, in denen nur die "Weltlinien" von Uhren abgebildet sind.

Verstehe nicht, worauf du hinaus willst. Die Raumzeit ist einfach Newtons 3-dimensionaler Raum mit zusätzlich der Zeit.


Welche Zeit ist dann damit gemeint? Denn etwa in der SRT gibt es ja keine absolute Zeit mehr. Wir haben ja in unserem Beispiel vom Bahnsteig und Zug verschiedene Zeiten für denselben Vorgang. Also welches ist dann die eine Zeit der Raumzeit?

Des einen Entfernung von 1 Ls im 3-D-Raum misst ein anderer mit z.B. 0,8 Ls, und des einen Zeitspanne von 1 s misst des andere dann mit 0,8 s, wenn wir uns mal auf die SRT beschränken. Es ist aber ein- und derselbe räumliche Abstand in Newtons 3-D-Raum und ein- und dieselbe Zeitspanne in Newtons Zeit, z.B. zwischen zwei Ereignissen (Punkte im Minkowski-Diagramm).


Aber weder Abstände noch Zeitspannen sind in den Koordinatensystemen gleich. Nur bei der Eigenzeit für eine Uhr kann man von einer Invarianz ausgehen.

Gruß
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Re: Zeitdilatation ohne Lametta, ohne Uhren und Beobachter

Beitragvon Frau Holle » Do 26. Okt 2023, 15:14

Rudi Knoth hat geschrieben:@Frau Holle » Do 26. Okt 2023, 14:43
Die Raumzeit ist einfach Newtons 3-dimensionaler Raum mit zusätzlich der Zeit.

Welche Zeit ist dann damit gemeint? Denn etwa in der SRT gibt es ja keine absolute Zeit mehr. Wir haben ja in unserem Beispiel vom Bahnsteig und Zug verschiedene Zeiten für denselben Vorgang. Also welches ist dann die eine Zeit der Raumzeit?

Gemeint ist einfach die Zeit an sich als Phänomen. Ich unterscheide da zwischen der Zeit als solche und ihrer Angabe in Zahlen. Natürlich gibt es eine absolute Zeit. Die existiert ja auch wenn sie niemand mit einer Uhr misst.

Beispiel: Ein Komet rast an Jupiter vorbei und kracht dann auf die Erde. Dazwischen vergeht Zeit. Ob die nun gemessen wird mit unserer Uhr oder mit einer auf dem Kometen oder mit sonst einer oder gar nicht: Es ist ein- und dieselbe absolute Zeitspanne zwischen den beiden Ereignissen A) Komet bei Jupiter und B) Einschlag auf der Erde. Und es ist auch ein- und derselbe räumliche Abstand zwischen den beiden Ereignissen, egal ob den jemand misst und welche Werte er dabei feststellt. So gesehen existiert auch ein absoluter Raum. Die erhaltenen Messgrößen sind zwar nicht absolut sondern vom Bewegungszustand abhängig, aber das, was da ausgemessen wird, eben der Raum und die Zeit an sich, die sind sehr wohl absolut.

Das sieht man ja auch am invarianten raumzeitlichen Abstand (ds)², dass da etwas Absolutes existiert, eben die Raumzeit, bestehend aus absolutem Raum und absoluter Zeit, die seit Einstein und Minkowski zwar nicht mehr unabhängig voneinander sind, was ihre Ausmessung (Metrik) betrifft, aber das tut ihrer absoluten Existenz als physikalische Phänomene oder Dimensionen keinen Abbruch.
 
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Re: Zeitdilatation ohne Lametta, ohne Uhren und Beobachter

Beitragvon Rudi Knoth » Do 26. Okt 2023, 15:38

@Frau Holle » Do 26. Okt 2023, 16:14

Gemeint ist einfach die Zeit an sich als Phänomen. Ich unterscheide da zwischen der Zeit als solche und ihrer Angabe in Zahlen. Natürlich gibt es eine absolute Zeit. Die existiert ja auch wenn sie niemand mit einer Uhr misst.


Das steht aber eindeutig im Widerspruch zur SRT. Denn die Zeit ist in der SRT relativ. Oder warum kommen die kosmischen Myonen noch in großer Zahl auf der Erdoberfläche an?

Beispiel: Ein Komet rast an Jupiter vorbei und kracht dann auf die Erde. Dazwischen vergeht Zeit. Ob die nun gemessen wird mit unserer Uhr oder mit einer auf dem Kometen oder mit sonst einer oder gar nicht: Es ist ein- und dieselbe absolute Zeitspanne zwischen den beiden Ereignissen A) Komet bei Jupiter und B) Einschlag auf der Erde. Und es ist auch ein- und derselbe räumliche Abstand zwischen den beiden Ereignissen, egal ob den jemand misst und welche Werte er dabei feststellt. So gesehen existiert auch ein absoluter Raum. Die erhaltenen Messgrößen sind zwar nicht absolut sondern vom Bewegungszustand abhängig, aber das, was da ausgemessen wird, eben der Raum und die Zeit an sich, die sind sehr wohl absolut.


Nein und nochmals nein. Wie in dem oben angesprochenen Fall der Myonenschauer können die Myonen mit der Eigenzeit von 2 Mikrosekunden 10 Kilometer zurücklegen. Warum?

Das sieht man ja auch am invarianten raumzeitlichen Abstand (ds)², dass da etwas Absolutes existiert, eben die Raumzeit, bestehend aus absolutem Raum und absoluter Zeit, die seit Einstein und Minkowski zwar nicht mehr unabhängig voneinander sind, was aber ihrer absoluten Existenz als physikalische Phänomene oder Dimensionen keinen Abbruch tut.


Nein. Der "raumzeitliche Abstand" hat einen Raumanteil und einen Zeitanteil. Die Differenz der Quadrate ist zwar invariant, aber die beiden Komponenten und sind in beiden Koordinatensystemen unterschiedlich.

Gruß
Rudi Knoth
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