Frau Holle hat geschrieben:Rudi Knoth hat geschrieben:
Nun zur SRT. Die wird formelmäßig mit der Lorentz-Transformation beschrieben. Es gibt verschiedene Herleitungen, die auf diese Formeln führen. Man kann sie auch wie von Julian gezeigt, aus der Invarianz des "Viererabstandes" herleiten. Mit diesen Transformationsgleichungen kann man die bekanntesten Aussagen der SRT berechnen. Das ist für mich der Ausgangspunkt für weitere Überlegungen.
Für mich ist das nicht der Ausgangspunkt, sondern eigentlich der falsche Ansatz. Das Problem ist,
es fehlt komplett die Anschauung. Man hat ein paar Formeln, die man hin und her nach den bekannten Regeln der Mathematik umstellen kann und macht sich oft gar nicht richtig klar, was denn nun physikalisch bedeutet oder
macht sich ein falsches Bild.
Eine "Anschauung" ist immer schön, eine Analogie, bin ich auch immer für zu haben, da ist aber in der Physik gleich nach der Mechanik der Drops gelutscht, schon hier bei der SRT, es gibt keine echte Anschauung der Minkowski-Metrik, wir haben ein paar Beispiel von nicht euklidischen Metriken, aber das ins Flächen gekrümmt im Raum, Kugeloberfläche, hyperbolische Flächen, also so was wie ein Sattel, aber aus die Maus. Für die vierdimensionale Raumzeit gibt es nicht wirklich eine adequate Anschauung. Und bei der Quantendynamik ist dann ja mal alles verloren, da kommst man nicht weit auf der Suche nach Anschauung, Wellenteilchen-Dualismus nur mal so ein Beispiel.
Holle, was soll das sein, das richtige Bild?
Was willst Du denn Dir da eines für machen, dass nicht falsch wäre, wie soll das geartet sein, welchen Kriterien erfüllen?
Ich meine mal Deine Vorstellung und Erwartungshaltung von der Physik ist unpassend, die Physik hat Modelle, die mathematisch formuliert vorhersagen machen über das was man dann in Experimenten messen kann. Sie hat nicht den Anspruch ein richtiges "Bild" zu liefern, das was wir messen können soll von der Physik so genau es geht, so einfach wie möglich beschrieben werden, vorhergesagt, mathematisch, nicht mehr. Alles andere ist schmuckes Beiwerk. Kannst Du bei den Atommodellen sehen, erst waren die wie ein Sonnensystem, dann wurden die komplexer und komplexer und inzwischen hat man da nicht wirklich ein "richtiges" Bild.
Die Natur hat für sich nie den Anspruch gehabt, Wesen mit Hirn zu entwickeln, die für sie selber auch eine schöne Anschauung finden, wenn sie ihren eigenen Urgrund hinterfragen.
Frau Holle hat geschrieben:
Die Mathematik ist "nur" ein Werkzeug, ein Hilfsmittel zur Beschreibung. Ein sehr mächtiges Hilfsmittel zwar, das genaue Vorhersagen erlaubt, aber man läuft Gefahr, dass man die physikalischen Phänomene aus den Augen verliert, die man eigentlich damit beschreibt.
Nein, die Mathematik ist nicht "nur" ein Werkzeug, es ist das Werkzeug, das einzige was wir haben, sie ist das Mittel zur Beschreibung und kein Hilfsmittel. Steht Dir ja frei, was sind dann die eigentlichen Mittel zur Beschreibung, als die Hauptmittel, und was die anderen Werkzeuge an Deinem Gürtel?
Du gehst auch hier von Dir aus, hast ja mehrfach Deine flammende Leidenschaft für die Mathematik bekundet, es ist wie es ist, sie ist die Sprache mit der die Physik ihre Theorien beschreibt und dass ausschließlich, Du wirst keine Theorie finden, die wirklich dann konkret nicht mathematisch ausformuliert ist.
Frau Holle hat geschrieben:
Mir geht es um die Interpretation, die eigentlichen Phänomene. Besonders deutlich wird das in der Quantenmechanik, da hat man nur noch die mathematische Beschreibung. Die funktioniert wunderbar, aber niemand weiß warum. Wie das zu interpretieren ist, bleibt völlig rätselhaft. "Shut up and calculate!" ist da die Devise. Naja ... zumindest in der SRT reicht mir das bei weitem nicht.
Eben, sagst es selber, und wir haben noch die Quantenchromodynamik, die ist cool, meine ich jetzt wirklich, vor Jahren habe ich mich länger damit beschäftigt, kam sogar selber auf eine Idee wie die Supersymmetrie. Aber nur grob, bildlich, also so für Dich noch mit "Anschauung". Die Überlegung war, wir haben ja Gruppen der Elementarteilchen, Quarks und Leptonen, also u, d, vₑ, e und die Quarks haben nun noch unterschiedliche Farbladungen, und dann gibt es noch die Antiteilchen und dann davon drei Gruppen.
Meine Überlegung war, wenn die Raumzeit vierdimensional ist, warum sollten es nicht auch Teilchen sein können, und wir können immer nur eine "Seite" von so einem vierdimensionalen Teilchen in unserem dreidimensionalen Raum sehen, also die vier Teilchen u, d, vₑ, e an je einer Ecke sitzen.
Ja das ist noch dreidimensional, ist auch länger her und es war nur eine Überlegung, der Ansatz war, die Frage, wie sich Teilchen denn bei Kollisionen in andere umwandeln können, entweder über den "Urstoff" Energie, einen Einheitsbrei aus dem dann die Teilchen "geformt" werden, oder es könnte doch sein, dass ein höherdimensionales Teilchen einfach rotiert, sie dreht, wir sehen erst und u-Quark aber dann rotiert es und das die Hyperfläche des d-Quark kommt in unseren Raum. Nebenbei gibt es auch die Überlegung, ein Positron könnte ein Elektron sein, dass sich rückwärts durch die Zeit bewegt.
Wie auch immer, Anschauungen sind immer toll, will ich auch immer gerne haben, aber die Reihenfolge ist andersherum, klar kann man so wie Einstein mit seiner Vorstellung mal neben einem Photon zu fliegen anfangen, oder wie ich hier eben beschrieben, aber generell hat man ein mathematisches Modell, und versucht dann eine "Anschauung" zu schaffen, um es Menschen zu erklären, die mit der Mathematik überfordert sind. Und das ist kein Makel, die Mathematik der Physik ist schon ab der ART heftig und übersteigt was man normal an der Schule so lernt.
Frau Holle hat geschrieben:Man sieht es auch deutlich an deiner und DKs Argumentation, wenn ich das denkbar einfachste Beispiel bringe mit 3 Uhren, wo sich ganz klar die Dilatation der dritten Uhr C ergibt, ganz zwangsläufig, als mathematisch und phänomenologisch unbestreitbare Tatsache, dann heißt es sofort "ja aber für C sind A und B dilatiert". Also ob das etwas an der Tatsache ändern oder sie irgendwie in Zweifel ziehen könnte. Also ob die Tatsache womöglich gegen das Relativitätsprinzip verstoßen könnte und was da so alles vorgebracht wird, nur weil man die Formeln
auch auf andere Ereignisse anwenden kann.
Holle, ich habe Dir gezeigt, es müssen keine anderen Ereignisse sein. Und Du kannst Dir nicht zwei Ereignisse suchen, bei dem einen schaust Du Dir noch die Zeitkoordinate in beiden Systemen an, also t und t' also die Uhren A und C und dazu die Uhr B, aber diese nur alleine, Du beschreibst die Szene aus dem Ruhesystem der Uhren A und B, beide gehen synchron, somit ist klar A = B und Du schaust nun auf das Ereignis A/C aber bei B streichst Du die andere Uhr weg, da gibt es dann kein t', Du machst wie in Deiner Grafik einfach nur B/? und gut ist es.
Aber nur weil Du da kein t' nennst, ist da dennoch eines, da ist eine Uhr, ich kann die D nennen, oder wie auch immer, natürlich gibt es für den Zeitkoordinatenwert t an dem Ort der Uhr B auch einen Wert für t'.
Es ist einfach nicht so, dass man sich eine paar Ereignisse sucht und greift, und sagt, sehet her, die Uhr C geht für alle dilatiert, sie geht langsamer als die Uhren A und B und dass schon alleine nur auf dem Weg von A nach B, bei B hat die Uhr C für alle im Universum weniger Zeit gezählt, als die Uhren A und B, für die Uhr C verging die Zeit auf der Reise langsamer. Sie kann nun umdrehen und diesen Teil des "jünger Seins" mit zurück zur Uhr A nehmen und wieder auf der Reise wird sie langsamer altern als die Uhren A und B.
Und wenn ich nun aber andere Ereignisse greife, dann sind es die Uhren A und B die nun langsamer laufen, und die können das mitnehmen, die Uhr C wird dann real schneller gelaufen sein und eben älter.
Dass geht so nicht in eine Raumzeit Holle, das ist absolut so nicht möglich, nur relativ, nur so wie die SRT es beschreibt, nur wenn Raum und Zeit selber relativ werden, und nicht die Einheiten.
Aber Rudi hat ja meine Aussage schon noch mal explizit bestätigt und auch den Irrtum den Du hier machst benannt.
Frau Holle hat geschrieben:Zwischen den zwei Punktereignissen, die da konkret betrachtet werden mit den 3 Uhren, vergeht nun mal Zeit. Und diese wird mit zwei verschiedenen Größen angegeben, eine für jedes der beteiligten Inertialsysteme, die jeweils im ganzen Inertialsystem gelten, ganz konkret. Das ist Fakt, und die Mathematik sagt uns auch eindeutig, welche Zeiten das sind. Mit dem Argument "aber für bla"
ändert man daran nichts und beschreibt nur die Zeitspanne zwischen anderen Punktereignissen ... man geht man mit Siebenmeilenstiefeln einfach über das hinweg, worum es mir eigentlich geht und unterstellt, dass ich die RdG halt nicht verstehe.
Holle, wenn wer schreibt, 3 + 4 = 2 dann hat er falsch gerechnet, macht er das immer und immer wieder, hat er die Addition nicht verstanden, wenn man das sagt, mag das auf den Probanden verletzten wirken, ist aber nur die Nennung einer Tatsache. Der kann dann wie Du Demjenigen der das so offen aussprach die Pest an den Hals wünschen, oder schon gleich nach der Geburt von seiner Mutter in der nächsten Regentonne ertränkt worden sein, oder aber er ist offen und versucht dann die Addition mal richtig zu verstehen.
Du sagst selber, man muss das System angeben, in dem gemessen wird, hier die Zeitspanne, in S eben Δt und diese Zeitspanne gilt hier eben nur in S. Wie ich gezeigt habe, ist sie in S' gleichgroß, wenn wir bei Newton bleiben, da haben wir eben Δt = Δt' aber in der SRT und der Metrik von Minkowski ist das nicht mehr so.
➞ Δt ≠ Δt'Man beschreibt nun mal die Zeitspanne immer in einem System und in der Metrik von Minkowski ist diese nicht mehr invariant bei einer Transformation zwischen zwei zueinander bewegten Systemen und es wird nicht wirklich möglich sein, Dir da eine echte visuelle Anschauung zu liefern, wie Du sie vermutlich erwartest. Das geht auch mit 4D nicht, Du bekommst in der Vorstellung nicht eine vierte Achse rechtwinklig zu den anderen drei Achsen aufgestellt, da kannst Du noch so lange grübeln.
Offtopic:Da ich gerade mehr oder weniger Zugriff auf zwei KI habe, so ähnlich wie GPT-3/4 und die ganz niedlich sein, und ich mich eh schon länger mit der Frage beschäftige, hab ich mal den Experten für die KIs gefragt, ob eine KI denn nicht eine echte Vorstellung von einem vierdimensionalen Raum entwickeln könnte, wenn man die nur entsprechend trainiert. Ja es ist alles so viel komplizierte, eine solche KI, also so ein Sprachmodell, dass ist echt Hammer, so viele Begriffe, so viel Holz, eine Antwort auf so eine Frage überhaupt verstehen zu können, bedingt auch einiges an Wissen und Verständnis von neuronalen Netzen und wie diese Modell aufgebaut sind. Denn die Netze selber sind schon mehrdimensional. Also bisher hab ich da nicht wirklich eine klare und befriedigende Antwort bekommen, aber die Modelle sind alle auch noch in der Entwicklung, mehr wie Kinder, der Bereich ist ja recht neu und die Hardware unglaublich teuer, das vollständige Training so eines Modells dauert Monate und kostet Millionen, aber man kann frei vor trainierte Modelle runterladen und die dann tunen.
Wenn Intel seinen neuen Socket 2024 auf den Markt bringt, werde ich mir auch neue Hardware zulegen, und zumindest so weit gehen, dass ich ein kleines Modell lokal hier laufen lassen kann, aber 2.500 € sollte das möglich sein.
Das ist der Weg ...