Rudi Knoth hat geschrieben:
Ich sehe hier eine bedenkliche Entwicklung insoweit, dass wir uns um Formulierungen und Erklärungen streiten. Könne wird uns denn nicht aus dem Gedankenexperiment zu folgender Aussage einigen?
Nun ja, Du streitest Dich nicht mit mir und ich nicht mit Dir, so würde ich das mal sehen. Vor allem wenn Du es "streiten" nennst, man könnte hier und da mal sagen, wir debattieren, aber von einem Streit zwischen uns kann ich nichts erkennen. Nun, wie, wer streitet für Dich hier nun wie mit wem über was? Musst Du nicht konkretisieren, die Sache ist schon klar. Und ja, es klingt viel freundlicher und besser, wenn Du von "wir" schreibst.
Rudi Knoth hat geschrieben:
Jeder der hier genannten Uhren, die sich zwischen zwei "Referenzuhren" bewegt, misst eine kürzeren Zeit als die Differenz zwischen der Uhr am Ende der Strecke und dem Anfang der Strecke. Also die Zeit der bewegten Uhr ist im Ruhesystem der "Referenzuhren" "dilatiert.
Ja, passt schon, die kürzeste Formulierung die ich bisher systemunabhängig gefunden habe ist, die zum Beobachter bewegte Uhr geht dilatiert. Oder, die im System bewegte Uhr geht im Vergleich mit der Ruhenden dilatiert. Der Punkt ist, man braucht nicht zwingend wo zwei ruhende Uhren in einem System und bewegt dann die nur "eine" Uhr über diese Strecke. Und blickt dann nicht mehr ins Ruhesystem der einen Uhr. Also man greift sich immer ein System mit zwei ruhenden Uhren, erklärt das zum konkreten Ruhesystem aus dem man die Dinge beschreit und nur aus diesem. Jedenfalls für den konkreten Vergleich.
Ganz deutlich dazu diese Grafik von Wikipedia, sie zeigt das sehr gut, die Uhr B geht im Ruhesystem der Uhr C dilatiert:
Fall A ➞ Ruhesystem S, die beiden Uhren A, B gehen synchron, die "bewegte" Uhr tickt langsamer, beim Treffen von B/C geht C nach.
Fall B ➞ Ruhesystem S', die beiden Uhren A, B gehen asynchron, die "bewegte" Uhr B geht gegenüber der "bewegten" Uhr A vor, beide tickt langsamer, beim Treffen von B/C geht C nach.
Wikipedia » Zeitdilatation » Erläuterung hat geschrieben:
Die Zeitdilatation gemäß der speziellen Relativitätstheorie besagt, dass wenn eine Uhr C zwischen zwei synchronisierten, in einem Labor ruhenden Uhren A und B bewegt wird, sie gegenüber den beiden Uhren zeitlich nachgeht. ...
Die Zeitdilatation fällt also – wie vom Relativitätsprinzip gefordert – in allen Inertialsystemen symmetrisch aus, Jeder misst, dass die Uhr des jeweils anderen langsamer läuft als seine eigene. Diese Forderung ist erfüllt, obwohl in beiden Inertialsystemen C gegenüber B beim Zusammentreffen nachgeht und die Eigenzeiten von C als auch B invariant sind.
Rudi Knoth hat geschrieben:
Andererseits ist jede dieser Referenzuhren auch zwischen zwei Uhren im "anderen" Bezugssystem bewegt. Also wir können aus diesem Grund keinen Unterschied dieser Systeme feststellen.
Ja richtig, wobei man nicht wirklich zwingend immer zwei andere Uhren als Referenzuhren braucht.
Zum "Streiten" um Formulierungen und Erklärungen:
Ich will nicht streiten, es geht mir nicht um eine ganz bestimmte Formulierung, es geht mir darum, dass diese richtig sind, wenn möglich präzise. Aber solange sie nicht falsch sind, mach ich da kein Fass auf, ich schlage eventuell eine Formulierung vor, die mir besser gefällt, aber dann ist es auch gut.
Formulierungen und Erklärungen die (ich) als falsch bezeichne:
Frau Holle » Mo 21. Aug 2023, 00:55 hat geschrieben:
Die unterschiedliche Dauer der SI-Sekunde ist genau der Grund, warum man transformieren muss, was die Zeitdehnung (gedehnt ist die SI-Sekunde) ausmacht und was die Gültigkeit des Relativitätsprinzips garantiert. Wenn du nicht mal das weißt, wundert mich gar nichts mehr. Schlage vor, du fängst nochmal ganz von vorne an und passt diesmal besser auf, wenn dir ein Lehrer was erklärt.
Frau Holle » Mo 21. Aug 2023, 00:55 hat geschrieben:
Mit 0,8c Relativgeschwindigkeit über 4 Lj Distanz und y = 5/3 dauert die Bewegung 5 J = γ∙3 J.
Im Bahnhof sind das also 3 J, was die Zeitdilatation von K gegenüber L zeigt. Die Maßeinheit (SI-Sekunde) im Bahnhof ist um den Gammafaktor gedehnt, was die kleinere Maßzahl 3 für dieselbe Zeitspanne erklärt.
Frau Holle » So 20. Aug 2023, 22:26 hat geschrieben:Daniel K. hat geschrieben:
Das Ereignis E₀₃ unstrittig für alles und jedem in der Raumzeit ...
Die beiden Werte 5 J und 3 J für die Dauer der Durchfahrt des Zuges durch den Bahnhof sind invariant für alle. Gleichzeitig für alle im Zug und für alle am Bahnhof! ... Und natürlich schließt "alle" dann auch Kurt mit ein. Auch ihm ist eindeutig klar, dass die Durchfahrt 0 ... 3 Jahre seiner Eigenzeit gedauert hat und 0 ... 5 Jahre Eigenzeit für die Fahrgäste im Zug gedauert hat. Und das belegt genau, dass Kurts Uhr mit allen synchronen Bahnhofsuhren langsamer, nämlich nur 3 Jahre lang gelaufen ist, während die Uhr am Zugende mit allen im Zug synchronen Uhren 5 Jahre lang gelaufen ist. Kurts Uhr hat mit allen im Bahnhof ruhenden Uhren eine Zeitdehnung, eine Zeitdilatation erfahren.
Frau Holle hat geschrieben:
In den beiden konkreten Fällen ist es so, dass zwei Uhren zwischen zwei absoluten Vergleichsereignissen synchron mehr Takte zählen als die dritte Uhr. Deshalb ist das jeweils eindeutig und man darf schon sagen, dass die beiden Uhren inzwischen synchron schneller liefen und die dritte langsamer.
(Beitrag wurde wohl gelöscht)
Frau Holle » Sa 19. Aug 2023, 21:30 hat geschrieben:Daniel K. hat geschrieben:
Und damit sei auch für Kurt klar, seine Uhr ist es, die dilatiert ist, in seinem eigenen Ruhesystem, Holle zaubert sich hier eine absolute Aussage, wenn man die Zeiten so misst, dann geht die Uhr von Kurt eben dilatiert, im Ruhesystem des Zuges aber - und das ist das Problem - auch im Ruhesystem von Kurt.
Das ist keine Zauberei. Ereignisse sind absolut, einmalig im ganzen Universum, und die Zeitspanne zwischen den Ereignissen ist es ebenfalls. ... Da Kurts Uhr für dieselbe Zeitspanne weniger Zeit registriert hat als die Uhr ihm gegenüber im Zug, haben wir eine Time Dilatation = Zeitdilatation = Zeitdehnung von Kurts Zeit. Das sieht Kurt beim Treffen mit dem Zug-Ende ganz eindeutig, ...
Vergiss mal deine im-System-bewegt-Denke, wenn du das begreifen willst. Es sind einfach nur Ereignisse, und beim Treffpunkt in infinitesimaler raumzeitlichen Umgebung ist nichts bewegt und keine Uhr läuft da überhaupt. Da sind einfach die beiden Zeiten unabhängig vom Beobachter/System augenblicklich so wie sie auf den beiden Uhren eben sind. Und dass man immer einen Vorlauf berücksichtigen muss um überhaupt irgend eine korrekte Aussage zur Zeitdilatation machen zu können, ist falsch, das muss man nicht.
Frau Holle » Fr 18. Aug 2023, 09:50 hat geschrieben:
Kurt hat die Dilatation der eigenen Uhr mit den beschriebenen Uhrenvergleichen eindeutig festgestellt.
Frau Holle » Fr 18. Aug 2023, 18:52 hat geschrieben:
Es entspringt nur einem Hintergrundwissen gemäß dem Merksatz, die bewegten Uhren gehen langsamer. Weil natürlich die Uhr im Zug aus Sicht von Kurt bewegt ist, leiert man einfach den auswendig gelernten Merksatz runter und sagt, für Kurt muss die Uhr im Zug dilatiert sein, "auch wenn sie beim Treffen mit Kurt mehr Zeit anzeigt", weil nicht sein kann was nicht sein darf. Dass die Natur auf die Fragen oben etwas anderes geantwortet hat ist ganz egal. So haben wir's gelernt, also muss es stimmen.
Hier steigt Daniel K. gedanklich aus und sagt, das widerspreche dem Relativitätsprinzip und es sei ganz unmöglich, dass Kurt die eigene Uhr als dilatiert feststellt. Aber das ist falsch. Kurt hat die Dilatation der eigenen Uhr mit den beschriebenen Uhrenvergleichen eindeutig festgestellt. Realität ist, was gemessen wird.
So, dass sollte mal reichen, ich verdrehe hier nichts, und ich will nichts falsch verstehen und ich kann noch viel mehr Aussagen in dieser Richtung zitieren.
Aus den Zitaten geht eindeutig hervor, dass hier durchgehend behauptet wird, die Uhr die im Vergleich mit einer anderen Uhr mehr Zeit anzeigt, ist die Uhr die im System dilatiert gelaufen ist, egal ob diese Uhr im System ruht oder bewegt ist. Konkret wird immer wieder behauptet, die Uhr von Kurt geht dilatiert, weil die Uhr im Zugende mehr Zeit anzeigt, als die Uhr von Kurt. Und die Uhr von Kurt geht systemübergreifend dilatiert, sie geht natürlich als bewegte Uhr im Ruhesystem des Zuges gegenüber der Uhr die 5 Jahre anzeigt dilatiert, unstrittig, aber die Uhr von Kurt geht nicht im Ruhesystem von Kurt dilatiert, dort ruht die Uhr von Kurt, dort ist die Uhr im Zugende bewegt und im Rahmen der SRT geht darum die Uhr im Zugende für Kurt dilatiert. Kurt kann nicht im eigenen Ruhesystem die Dilatation der eigenen Uhr feststellen.
Ganz deutlich gefragt Rudi:
Deine Sichtweise, Dein Verständnis, geht eine Uhr, konkret die von Kurt im Ruhesystem des Zuges (da ist es klar, da sie da bewegt ist) und auch im Ruhesystem von Kurt dilatiert? Geht generell immer die Uhr im System dilatiert, die mehr als die andere Uhr beim Treffen anzeigt und ist es dabei egal, welche von beiden Uhren bewegt ist?
Also Rudi, ich will nicht um Formulierungen streiten, ich will Klarheit, Wahrheit, richtige Aussagen und falsche Aussagen konkret als solche benennen und nicht so eine Weichspüler Gerede, wo man über die falschen Aussagen einfach hinweggeht, wegen dem Klima hier. Ich vergifte nicht das Klima, ich bin für eine total lockere sachliche Diskussion.
Das ist der Weg ...