Relativität der Gleichzeitigkeit

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Kurt » So 3. Okt 2021, 19:48

bumbumpeng hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Was bedeutet es wenn beide Beobachter beobachten das sie die beiden Blitze gleichzeitig gesehen haben?

Dass der Zug steht.


Überdenke das nochmal, es ist nämlich falsch.

Kurt

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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon McMurdo » Mo 4. Okt 2021, 12:59

Peter Knoepfheinz hat geschrieben:Demnach kommen sowohl beim Beobachter im Zug als auch beim Beobachter auf dem Bahnsteig (Bahndamm) die beiden Blitze gleichzeitig an, weil die Abstände zu den beiden Blitzen A und B ja für beide Beobachter identisch sind.
Wie seht ihr das?

Hi Peter,

wie Harald es schon richtig beschrieb: Die Relativität der Gleichzeitigkeit besagt somit, dass an unterschiedlichen Orten stattfindende Ereignisse, die in einem Inertialsystem gleichzeitig sind, aus Sicht eines relativ dazu bewegten Inertialsystems nicht gleichzeitig sind. Die Diskrepanz ist umso größer, je höher die Relativgeschwindigkeit und je größer der räumliche Abstand der Ereignisse ist.
2 Ereignisse die an einem Ort gleichzeitig stattfinden, finden auch in jedem anderen Bezugssystem Gleichzeitig statt.
Wenn also 2 Blitze gleichzeitig bei der Bombe einschlagen und so die Bombe zum explodieren bringt, dann ist das auch in jedem beliebigen anderen Bezugssystem der Fall. Die Kausalität wird nicht verletzt.
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Lagrange » Mo 4. Okt 2021, 13:11

McMurdo hat geschrieben:
Peter Knoepfheinz hat geschrieben:Demnach kommen sowohl beim Beobachter im Zug als auch beim Beobachter auf dem Bahnsteig (Bahndamm) die beiden Blitze gleichzeitig an, weil die Abstände zu den beiden Blitzen A und B ja für beide Beobachter identisch sind.
Wie seht ihr das?

Hi Peter,

wie Harald es schon richtig beschrieb: Die Relativität der Gleichzeitigkeit besagt somit, dass an unterschiedlichen Orten stattfindende Ereignisse, die in einem Inertialsystem gleichzeitig sind, aus Sicht eines relativ dazu bewegten Inertialsystems nicht gleichzeitig sind. Die Diskrepanz ist umso größer, je höher die Relativgeschwindigkeit und je größer der räumliche Abstand der Ereignisse ist.
2 Ereignisse die an einem Ort gleichzeitig stattfinden, finden auch in jedem anderen Bezugssystem Gleichzeitig statt.
Wenn also 2 Blitze gleichzeitig bei der Bombe einschlagen und so die Bombe zum explodieren bringt, dann ist das auch in jedem beliebigen anderen Bezugssystem der Fall. Die Kausalität wird nicht verletzt.

Wenn dies der Fall ist, können jeweils zwei Blitze bei A und B ausgelöst werden. Sie sind dann in allen Systemen gleichzeitig. :lol:
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon McMurdo » Mo 4. Okt 2021, 13:38

Lagrange hat geschrieben:Wenn dies der Fall ist, können jeweils zwei Blitze bei A und B ausgelöst werden. Sie sind dann in allen Systemen gleichzeitig. :lol:

Unverständlich.
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Peter Knoepfheinz » Mo 4. Okt 2021, 15:13

McMurdo hat geschrieben:
wie Harald es schon richtig beschrieb: Die Relativität der Gleichzeitigkeit besagt somit, dass an unterschiedlichen Orten stattfindende Ereignisse, die in einem Inertialsystem gleichzeitig sind, aus Sicht eines relativ dazu bewegten Inertialsystems nicht gleichzeitig sind. Die Diskrepanz ist umso größer, je höher die Relativgeschwindigkeit und je größer der räumliche Abstand der Ereignisse ist.
2 Ereignisse die an einem Ort gleichzeitig stattfinden, finden auch in jedem anderen Bezugssystem Gleichzeitig statt.
Wenn also 2 Blitze gleichzeitig bei der Bombe einschlagen und so die Bombe zum explodieren bringt, dann ist das auch in jedem beliebigen anderen Bezugssystem der Fall. Die Kausalität wird nicht verletzt.


Ok, der Unterschied ist "der gleiche Ort" bzw. "unterschiedliche Orte". Bei dem Beispiel mit dem Zug: Ist es nun der gleiche Ort (Mitte des Zuges, bei der Bombe) oder sind es unterschiedliche Orte?

Harald Maurer hat geschrieben:D.h. zünden zwei Lichtsignale in der Zugmitte eine Bombe, so wird das sowohl vom mitbewegten Beobachter als auch vom einem Beobachter im Außensystem wahrgenommen werden.


So schreibt es Einstein aber gerade nicht!
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Peter Knoepfheinz » Mo 4. Okt 2021, 15:27

Ok, jetzt weiß ich, wo das Missverständnis liegt :-)
Also noch mal:
Es schlagen zwei Blitze ein, einer am Anfang des Zuges und einer am Ende des Zuges (unterschiedliche Orte!).
Das Licht der Blitze breitet sich aus, auch in Richtung Zugmitte (Bombe)
Aus Sicht eines Beobachters am Bahnsteig (nur seine Sicht!), kommen die Lichtstrahlen der Blitze nicht gleichzeitig in der Zugmitte an, da der Zug schon weitergefahren ist. Sie kommen aber in seiner Mitte (Bahnsteigmitte) gleichzeitig an.

Hier haben wir aber eine Kausalitätsverletzung, welche dann mit der Lorentztranzformation "wegtransformiert" wird.

Und weil die Lichtgeschwindigkeit invariant gegenüber der Bewegung der Beobachter ist, gilt:
Der Beobachter im Zug sieht es genau andersrum, als der Beobachter auf dem Bahnsteig. Bei ihm (im Zug) kommen die Lichtstrahlen gleichzeitig an, aber nicht auf der Mitte des Bahnsteigs.
Zuletzt geändert von Peter Knoepfheinz am Mo 4. Okt 2021, 15:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon McMurdo » Mo 4. Okt 2021, 15:29

Peter Knoepfheinz hat geschrieben:Ok, der Unterschied ist "der gleiche Ort" bzw. "unterschiedliche Orte". Bei dem Beispiel mit dem Zug: Ist es nun der gleiche Ort (Mitte des Zuges, bei der Bombe) oder sind es unterschiedliche Orte?

Die Mitte des Zuges ist EIN Ort, wie könnten es auch zwei Orte sein?
Vielleicht hilft dir das hier:
https://www.leifiphysik.de/relativitaet ... zeitigkeit
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon bumbumpeng » Mo 4. Okt 2021, 16:13

Peter Knoepfheinz hat geschrieben:Aus Sicht eines Beobachters am Bahnsteig (nur seine Sicht!), kommen die Lichtstrahlen der Blitze nicht gleichzeitig in der Zugmitte an, da der Zug schon weitergefahren ist. Sie kommen aber in seiner Mitte (Bahnsteigmitte) gleichzeitig an.

Hier haben wir aber eine Kausalitätsverletzung, welche dann mit der Lorentztranzformation "wegtransformiert" wird.

Und weil die Lichtgeschwindigkeit invariant gegenüber der Bewegung der Beobachter ist, gilt:
Der Beobachter im Zug sieht es genau andersrum, als der Beobachter auf dem Bahnsteig. Bei ihm (im Zug) kommen die Lichtstrahlen gleichzeitig an, aber nicht auf der Mitte des Bahnsteigs.

@Peter Knoepfheinz,

Jeder kann immer nur das sehen, was bei ihm ankommt.
Keiner kann in die Rolle des anderen schlüpfen oder dessen Wahrnehmung direkt erfassen. Es geht nicht. Das ist Humbug. Weil ja bis zur anderen Person das Licht auch eine Laufzeit hat.
Für mich ist diese sog. 'Relativität der Gleichzeitigkeit' allergrößter Müll.
Der Mann am Bahndamm sieht die Blitze gleichzeitig. Es gibt 2 Blitze und nicht mehr.

Da sich der Zug bewegt, haben wir im Zug ein dynamisches Verhalten zu den Blitzen.
Der Mann im Zug sieht die Blitze eben nicht gleichzeitig. Der Zug bewegt sich im Medium vorwärts, somit dem Punkt B entgegen, somit wird diese Strecke verkürzt. Verkürzte Strecke heißt kürzere Laufzeit.

Und wo ist das praktische Beispiel für diesen Humbug? Wann wurde ein Experiment gemacht??? Schwachsinn. Es geht nicht.
Diesen Müll gibt es praktisch nicht im Universum. Das sind Hirngespinste.

Es ist zwar lobenswert, dass du dich mit diesem Rotz beschäftigst.
Sinn macht es dann, wenn du meine Auffassung eines Tages teilst und zum gleichen Schluss kommst.
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Lagrange » Mo 4. Okt 2021, 16:49

McMurdo hat geschrieben:
Lagrange hat geschrieben:Wenn dies der Fall ist, können jeweils zwei Blitze bei A und B ausgelöst werden. Sie sind dann in allen Systemen gleichzeitig. :lol:

Unverständlich.
Vier Blitze schlagen gleichzeitig ein. Zwei treffen Zug, zwei treffen Bahnhof.

Geht es jetzt?
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Re: Relativität der Gleichzeitigkeit

Beitragvon Peter Knoepfheinz » Mo 4. Okt 2021, 17:00

Mir geht es nicht darum, um das Gedankenexperiment Mumpitz ist oder nicht.

Mir geht es darum: Wenn es korrekt denn ist, dann spielt es keine Rolle, was welcher Beobachter glaubt zu sehen, sondern es kommt durch die Lorentztransformation eh immer dasselbe raus! Im Beispiel wird die Bombe in jedem Bezugssystem explodieren (wie Harald ja auch bestätigte), auch wenn der Beobachter am Bahnhof behauptet, der Beobachter in der Bahn sehe zuerst den rechten Blitz (da er auf diesen zusteuert) und erst dann den linken Blitz. Denn laut SRT-Postulat ist das Licht in jedem gleichmäßig bewegtem Bezugssystem gleichschnell, deshalb sieht jeder Beobachter bei den anderen erst mal was anderes. Rechnet er aber dann mit Lorentztransformation nach (oder malt sich Minkowski-Diagramme), kommt er zum selben Schluss, und zwar immer zu dem Schluss, dass der Eigenzustand im Zug (nämlich da, wo die Bombe ist) entscheidend ist, und nicht, was jeder Beobachter sieht! Deshalb: Die Bombe explodiert laut SRT, auch wenn der Beobachter am Bahnsteig das (erstmal) anders sieht.

Daraus folgt für mich: Der Effekt "Bewegte Uhren gehen langsamer" ist nur ein Scheineffekt in der SRT.
Damit folgt, dass das Zwillingsparadoxon ebenfalls mehr "Schein" als "Sein" ist, d.h. keiner von den beiden Astronauten-Zwillingen ist älter oder jünger. Sie sind beide gleichalt :-)

(Wie gesagt, mir geht es nicht darum, ob die SRT überhaupt die Realität gut beschreibt oder nicht).
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