@ Contravariant
„Auf der anderen Seite ruht die Gondel im mit-rotierenden BS, während sie im äußeren BS eine Kreisbahn beschreibt.
Mich würde jetzt interessieren wie identische Kräfte und eine identische Bewegungsgleichung zu unterschiedlichen Bewegungen führen“
Kinderkram. Aber wenn Du nicht imstande bist, selbst so was zu beantworten:
Oben, Sicht des mitbewegten Beobachters: Statik, die schwarze G-Kraft ist ihm bekannt, da er sie spürt und kennt. Eine rote Kraft, die nach außen gerichtet ist, ist aber offensichtlich und real vorhanden, da er sie auch spürt, was aber wichtiger ist, sie hält die Kette der Gondel gespannt und in Schrägstellung. Eine blaue Gegenkraft verhindert, dass die Gondel unter der Wirkung der schwarzen nach unten fällt und unter Wirkung der roten nach Außen fliegt. Alles in Butter – Kräfteparallelogramm – Körper in Ruhe. Wenn Du eine andere Erklärung hast, her damit!
Unten: Genau das Gleiche, nur hier kennt der Beobachter die Kräfte unter anderen Namen: rot = Zentrifugal; blau = Resultierende aus Zentripetal und G-Gegenkraft. Alles in Butter – Kräfteparallelogramm – Körper in relative Ruhe – er beschreibt weder eine Bewegung nach unten, noch in Richtung Zentrum, noch in Richtung nach Außen – Betrachtungsschnitt parallel zu Drehachse – so wie im Zeichnung.
Der Unterschied ist, dass der Körper (Gondel) sich jetzt im Kreis bewegt – Betrachtungsschnitt quer zur Drehachse. Die Geschwindigkeit ist konstant, der Körper hat einen konstanten Impuls. Zeichnest Du den Geschwindigkeitsvektor, wirst Du konstatieren, dass nur die Richtung dessen sich ändert, der Betrag bleibt konstant – indirekt wird die Richtungsänderung auch als Delta v bezeichnet und somit wird auch eine Art Beschleunigung zugeschrieben.
Nun, nehmen wir den Fall an, es existierte nur die Kraft nach innen – die Zentripetal. Sie müsste dann eine Geschwindigkeit nach innen begründen. Zeichne dann die Geschwindigkeitsparallelogramm und wundere Dich! Die Resultierende wird schon die neue Richtung zeigen, aber auch einen höheren Betrag. Und dass das nicht der Fall ist, ist Dir bestens bekannt.
Um diese Geschwindigkeit nach innen zu eliminieren, müssen wir annehmen, dass F = m*a nicht stimmt, oder dass eine Gegenkraft die Wirkung der Zentripetalkraft neutralisiert.
Was in den Lehrbüchern steht ist uns bekannt (Beschl. Vektor senkrecht z. Geschw. Vektor), auch Deine Berechnung.
Aber, wenn man an einer antriebslos fliegenden Rakete ein Düsenantrieb senkrecht zur Bewegungsrichtung zündet, fliegt die Rakete exakt nach der Geschwindigkeitsparallelogramm mit einer höherer Gesamtgeschwindigkeit. Oder ist die Geschwindigkeitsparallelogramm ein Unfug?
Die Lösung des Problems ist offensichtlich wo anders gelagert. Wäre es möglich, dass der Vektor der Zentripetalkraft doch nicht exakt senkrecht zur v steht? – so was ist denkbar.
Bislang hast Du dich nicht klar zum Streitthema geäußert. Ist Deiner Meinung nach die Zentrifugalkraft real oder nicht?
@ fb557...
„Man möge sich nun die folgenden Fragen stellen und ggf. auch beantworten:
1. Wodurch unterscheidet sich die Gravitatiosnkraft von der Zwangskraft (abgesehen von der Richtung)?
2. Wodurch unterscheidet sich eine Trägheitskraft (Scheinkraft) von einer Zwangskraft?
3. Wodurch unterscheidet sich die Gravitationskraft von einer Trägheitskraft (Scheinkraft)?“
Zu 1.: Mit nichts, beide sind Fernwirkungskräfte bedingt durch Kraftfelder.
Zu 2.: Meinst Du die reale Trägheitskraft oder die empfundene Scheinkraft aus der Sicht eines beschleunigten Beobachters?
Wenn Trägheitskraft: Mit nichts, außer mit subjektiv verpassten Namen.
Zu 3.: Bereits unter 2 u. 3 beantwortet.
Viele Grüße