Das Uhrenparadoxon

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Das Uhrenparadoxon

Beitragvon Daniel K. » Mo 26. Dez 2022, 23:27

Frau Holle hat geschrieben:
Die Gleisuhren im Bahnhofssystem liefen jeweils schneller als U₂, aber während der ersten Fahrt noch schneller als während der zweiten.

Also ja, in S' laufen die Uhren schneller als die U₂, genau genommen läuft die U₂ je nach Geschwindigkeit langsamer, je schneller (in S' bewegt) desto langsamer. Aber das ist doch Wurst, wenn man in S nur alle 10 s eben die Anzeigen der Uhren entlang der Gleise abgreift? Du bist in S und x₁ und x₂ sind Werte welche die in S konstant mit 100 m/s bewegten Uhren entlang der Gleise anzeigen. Wenn man nun von der nachfolgenden Uhr immer noch den Wert der Uhr davon abzieht, sollte man immer denselben Wert erhalten. Also egal wie ich es drehe, da gilt bei mir einfach immer x₁ = x₂.
Daniel K.
 
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Re: Das Uhrenparadoxon

Beitragvon Frau Holle » Di 27. Dez 2022, 00:17

Daniel K. hat geschrieben:So, nun zu dem konkreten Weg von Dir

Gerne. Am besten von Anfang an...
Daniel K. hat geschrieben:wir fahren die erste Runde von mir aus kommt die Ug₁ an uns vorbei, wir lassen die U₂ loslaufen und beide Uhren beginnen bei 0 s nun zu zählen.

Das ist besser die Ug₀ am Bahnhof, wenn U₂ zum ersten mal los fährt und alle von 0 anfangen zu zählen. Das erste unique ;) Ereignis ist also dieses:

Foto 1 (am Bahnhof):
1. U₂ bei M₁: 0 Sekunden
2. M₁ (hinten): 0 Sekunden (auf UM₁)
3. Ug₀ (Bahnhofsuhr): 0 Sekunden

Diese Situation ist wichtig. Wir brauchen einen Bezugspunkt für die Uhren, ein Ereignis, wo alle am selben Ort sicher auf 0 sind. Der Zug sei bereits in voller Fahrt. Hier geht es los mit der ersten Fahrt der U₂, und zwar nach vorne im Zug bis:

Foto 2 (U₂ ist nach vorne gefahren):
1. U₂ bei M₂: 9,9999... Sekunden
2. M₂ (vorne): 10 Sekunden (auf UM₂)
3. Ug₁ (am Gleis): x₁ Sekunden

Daniel K. hat geschrieben:Also die U₂ die 50 m gelaufen ist, haben wir die Ug₂ auf Höhe und können nun einen Wert ablesen.

Das wäre mit meiner Nummerierung die Ug₁ an der vorderen Messtelle im Zug. Der abgelesene Wert ist x₁ Sekunden.

Daniel K. hat geschrieben:So, was wissen wir sicher, die [Ug₂] Ug₁ hat einen bisher nicht bekannten Abstand zur [Ug₁] Ug₀, sie geht für uns in S nicht synchron und sie hat einen uns nicht bekannten Vorlauf.

Wir wissen, dass sie seit Foto1 von 0 auf x₁ Sekunden gelaufen ist und dass U₂ inzwischen von 0 auf 9,9999... Sekunden gelaufen ist. Wir wissen auch und sehen es direkt auf Foto2, dass x₁ > 9,9999... ist (Vorlauf). Was du hier Vorlauf nennst, das ist im Gleis-System S die unique Zeit zwischen den uniquen Ereignissen Foto1 und Foto2. Dieselbe unique Zeit in S' ist 10 Sekunden und für U₂ in S'' ist sie 9,9999... Sekunden.

Daniel K. hat geschrieben:Nun "merken" wir uns den Wert der Ug₂ und fahren weiter zur Ug₃, die U₂ bewegt sich zurück und wir erreichen die Ug₃ und merken uns wieder den Wert. Denke so weit sind wir uns einig.

Einig bis auf die Nummerierung. Bin wie gesagt für Ug₀ bis Ug₂ für die insgesamt 3 notwendigen Messungen. Die U₂ bewegt sich also zurück bis:

Foto 3 (U₂ ist nach hinten gefahren):
1. U₂ bei M₁: 9,9999... Sekunden
2. M₁ (hinten): 10 Sekunden (auf UM₁)
3. Ug₂ (am Gleis): y Sekunden

Daniel K. hat geschrieben:Jetzt überlege ich mal ob der Abstand der Ug₁ zur Ug₂ gleich dem Abstand der Ug₂ zur Ug₃ ist. Davon würde ich mal ausgehen, die Fahrt der U₂ im Zug dauert immer gleichlange, egal in welcher Richtung, damit sollte der Abstand zwischen den Uhren entlang der Gleise gleich sein, somit auch der Vorlauf von Uhr zu Uhr.

Das ist nicht richtig. Die Fahrt der U₂ im Zug dauert zwar immer gleich lang, aber entlang der Gleise legt sie in dieser gleichen Zeit mehr oder weniger Strecke zurück, weil sie ja unterschiedlich schnell unterwegs ist relativ zum Gleis. Die Fotoereignisse finden im Zug ja an verschiedenen Orten statt, d.h. der Zug macht zwar in dieser gleichen Zeit auch gleich viel Strecke relativ zum Gleis, aber nicht die U2, weil die erst vorne, dann hinten im Zug ist bei der Messung.

Daniel K. hat geschrieben:Interessant, also ich würde mal eben Deiner Aussage widersprechen, also in S ist ja eh bekannt, dass die U₂ bewegt ist, offenkundig, sie geht langsamer, die Ugₓ entlang der Gleise gehen auch langsamer, somit sind sie bewegt

Nein. Die Uhr Ug₀ z.B., die am Bahnhof zurückgeblieben ist, die läuft für den Beobachter in S' langsamer, weil sie bewegt ist aus Sicht von S' und nicht gleichzeitig abgelesen werden kann (RdG, anderer Ort). Aber die Uhren Ug, die jeweils auf gleicher Höhe mit dem Zug oder U₂ sind, d.h. am selben uniquen Ort wie der Beobachter in S', die können gleichzeitig mit der S'-Uhr abgelesen werden und haben dabei den entsprechenden "Vorlauf", d.h. sie zeigen alle mehr Zeit an als eine Uhr in S', die bei Foto1 auf 0 gesetzt wurde.

Daran kann man von S' aus direkt erkennen, dass die Zeit in S schneller vergeht. Das ist doch der Clou bei der Sache mit den Gleisuhren. Die einzig wichtige Ug vor Ort zeigt immer die korrekte S-Zeit für ein Fotoereignis, ohne Rechnerei mit dem Gammafaktor oder so.
Zuletzt geändert von Frau Holle am Di 27. Dez 2022, 03:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Das Uhrenparadoxon

Beitragvon Daniel K. » Di 27. Dez 2022, 02:44

Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
So, nun zu dem konkreten Weg von Dir ...

Gerne. Aber bitte von Anfang an. Das erste unique Ereignis ist dieses:

Foto 1 (am Bahnhof):

1. U₂ bei M₁: 0 Sekunden
2. M₁ (hinten): 0 Sekunden (auf UM₁)
3. Ug₀ (Bahnhofsuhr): 0 Sekunden

Diese Situation ist wichtig. Wir brauchen einen Bezugspunkt für die Uhren, ein Ereignis, wo alle am selben Ort sicher auf 0 sind. Der Zug sei bereits in voller Fahrt. Hier geht es los mit der ersten Fahrt der U₂, und zwar nach vorne im Zug.

Ja von mir aus, und wir können gerne mit Ug₀ anfangen, ...


Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Also weiter, wir fahren die erste Runde von mir aus kommt die Ug₁ an uns vorbei, wir lassen die U₂ loslaufen und beide Uhren beginnen bei 0 s nun zu zählen.

Das ist besser die Ug₀ am Bahnhof, wenn U₂ zum ersten mal los fährt und alle von 0 anfangen zu zählen. Jetzt geht es also los bis:

Foto 2 (U₂ ist nach vorne gefahren):

1. U₂ bei M₂: 9,9999.... Sekunden
2. M₂ (vorne): 10 Sekunden (auf UM₂)
3. Ug₁ (am Gleis): x₁ Sekunden

Gekauft, denke wir sind da soweit gleich auf.


Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Also die U₂ die 50 m gelaufen ist, haben wir die Ug₂ auf Höhe und können nun einen Wert ablesen.

Das wäre mit meiner Nummerierung die Ug₁ an der vorderen Messstelle im Zug. Der abgelesene Wert ist x₁ Sekunden.

Läuft ...


Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
So, was wissen wir sicher, die [Ug₂] Ug₁ hat einen bisher nicht bekannten Abstand zur [Ug₁] Ug₀, sie geht für uns in S nicht synchron und sie hat einen uns nicht bekannten Vorlauf.

Wir wissen, dass sie seit Foto 1 von 0 auf x₁ Sekunden gelaufen ist und dass U₂ seither von 0 auf 9,9999 ... Sekunden gelaufen ist. Wir wissen auch und sehen es direkt auf Foto 2, dass x₁ > 9,9999... ist (Vorlauf). Was du hier Vorlauf nennst, ist im Gleis-System die unique ;) Zeit zwischen den uniquen Ereignissen Foto 1 und Foto 2. Dieselbe unique Zeit für U₂ ist 9,9999 ... s.

Erstmal kannst Du das "Sticheln" mit dem "unique" Dir schenken, cool wäre gewesen, wenn Du da Farbe bekannt hättest, dass das mit den absoluten Ort Mumpitz ist und die Erklärung zum absoluten Ereignis ebenso. Aber gut, ist nicht jedem gegeben. Wir können die Fotos gerne von F₁ hochzählen und die Ereignisse eben auch mit E₁ aufwärts bezeichnen.


Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Nun "merken" wir uns den Wert der Ug₂ und fahren weiter zur Ug₃, die U₂ bewegt sich zurück und wir erreichen die Ug₃ und merken uns wieder den Wert. Denke so weit sind wir uns einig.

Einig bis auf die Nummerierung. Bin wie gesagt für Ug₀ bis Ug₂ für die insgesamt 3 notwendigen Messungen. Die U₂ bewegt sich also zurück bis:

Foto 3 (U₂ ist nach hinten gefahren):
1. U₂ bei M₁: 9,5 Sekunden
2. M₁ (hinten): 10 Sekunden (auf UM₁)
3. Ug₂ (am Gleis): y Sekunden

Das kann so ganz sicher nicht stimmen, ist ja was Kurt erzähl, die Anzahl der Sekunden unterscheidet sich je nach Fahrtrichtung im Zug. Egal in welche Richtung die U₂ bewegt wird, die Anzeige ist gerundet immer 10 s.


Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Jetzt überlege ich mal ob der Abstand der Ug₁ zur Ug₂ gleich dem Abstand der Ug₂ zur Ug₃ ist. Davon würde ich mal ausgehen, die Fahrt der U₂ im Zug dauert immer gleichlange, egal in welcher Richtung, damit sollte der Abstand zwischen den Uhren entlang der Gleise gleich sein, somit auch der Vorlauf von Uhr zu Uhr.

Das ist nicht richtig. Die Fahrt der U₂ im Zug dauert zwar immer gleich lang, aber entlang der Gleise legt sie in dieser gleichen Zeit mehr oder weniger Strecke zurück, weil sie ja unterschiedlich schnell unterwegs ist relativ zu den Gleisen. Höhere Geschwindigkeit in gleicher Zeit bedeutet mehr Strecke und umgekehrt.

Also gut, dass Du den Ort im Zug änderst, an dem das Foto gemacht wird, hatte ich nicht auf dem Schirm, dazu dann gleich mehr.


Frau Holle hat geschrieben:
Die Fotoereignisse finden im Zug auch an verschiedenen Orten statt, d.h. der Zug macht zwar in dieser gleichen Zeit auch gleich viel Strecke relativ zu den Gleisen, aber nicht die U₂, weil die sich mal vorne, mal hinten befindet bei einer Messung.

Ja gut, könnte man wohl aus Deinen Beiträgen entnehmen, da Du ja die U₂ mit auf dem Bild haben willst, wäre auch so gegangen, ich mache die Fotos eben immer bei der U₁ am selben Ort im Zug.


Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Interessant, also ich würde mal eben Deiner Aussage widersprechen, also in S ist ja eh bekannt, dass die U₂ bewegt ist, offenkundig, sie geht langsamer, die Ugₓ entlang der Gleise gehen auch langsamer, somit sind sie bewegt.

Nein. Die Uhr Ug₀ z. B., die am Bahnhof zurückgeblieben ist, die läuft langsamer, weil sie bewegt ist aus Sicht von S' und nicht gleichzeitig abgelesen werden kann (RdG, anderer Ort).

Nein, alle Uhren die in S bewegt sind und das sind alle Uhren entlang der Gleise laufen in S langsamer und dabei ist es Wurst, ob die gleichzeitig abgelesen werden können oder nicht.


Frau Holle hat geschrieben:
Aber die Uhren Ugx, die jeweils auf gleicher Höhe mit dem Zug oder U₂ sind, d.h. am selben Ort, die können gleichzeitig mit der S'-Uhr abgelesen werden und haben dann alle den entsprechenden "Vorlauf", wie du es nennst, d.h. sie zeigen alle mehr Zeit an als jede Uhr in S'.

Nein, also mal die Grafik und der Link dazu:

Bild

https://de.wikibooks.org/wiki/Spezielle ... e:_Teil_II

Machen wir den Zug so lang, dass er von einem Bahnhof zum anderen reicht und haben überall im Zug Uhren und machen gleichzeitig im Zug Fotos von allen Uhren entlang der Gleise, wird jede Uhr dort einen immer größeren Vorlauf haben, so wie die Grafik das zeigt.


Frau Holle hat geschrieben:
Daran kann man in S' direkt erkennen, dass die Zeit in S schneller vergeht.

Eventuell hast Du Dich verschrieben, in S' erkennt man, dass die Zeit in S langsamer vergeht, ebenso erkennt man in S, dass die Zeit in S' langsamer vergeht. Das mit dem "schneller" geht so nicht.


Frau Holle hat geschrieben:
Das ist doch der ganze Clou bei der Sache mit den Gleisuhren. Sie zeigen die korrekte Zeit in S.

Sie zeigen die korrekte Zeit in S', eventuell meinst Du das ja, sonst ist es falsch.


Frau Holle hat geschrieben:
Das habe ich dir jetzt schon seit vielen Posts zu vermitteln versucht. Dachte eigentlich, dass es schon seit der Diskussion mit der Grafik klar war^^.

Wie dem auch immer sei, wenn Du die Fotos im Zug immer am Ort der U₂ machst, ist natürlich der Abstand zwischen den Uhren ab Gleis je nach Richtung in der sich die U₂ bewegt unterschiedlich, somit auch der Offset und nur allein aus dem ergibt sich dann ein Unterschied. Aber das ist im Grunde Unfug, also in dem Sinne, dass man die U₂ dabei gar nicht mehr braucht. Man macht nach den ersten 10 s im Zug ein Foto von der Uhr am Gleis und dann nach den zweiten 10 s im Zug wieder ein Foto, aber im Zug 50 m weiter zurück. Klar ist dann die Strecke zwischen den Uhren am Gleis unterschiedlich und entsprechend auch der Vorlauf. Wenn Du das meintest, von mir aus, das ist so dann richtig, aber wie gesagt, dafür braucht man die U₂ nicht und auch nicht mal mehr die U₁. Der Unterschied ergibt sich alleine dadurch, dass man im Zug die Uhren an den Gleisen nicht am selben Ort schießt.
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Re: Das Uhrenparadoxon

Beitragvon Frau Holle » Di 27. Dez 2022, 03:22

Daniel K. hat geschrieben:Foto 3 (U₂ ist nach hinten gefahren):
1. U₂ bei M₁: 9,5 Sekunden
2. M₁ (hinten): 10 Sekunden (auf UM₁)
3. Ug₂ (am Gleis): y Sekunden

Das kann so ganz sicher nicht stimmen, ist ja was Kurt erzähl, die Anzahl der Sekunden unterscheidet sich je nach Fahrtrichtung im Zug. Egal in welche Richtung die U₂ bewegt wird, die Anzeige ist gerundet immer 10 s.

Ja, das sollte natürlich auch 9,999... heißen, copy/paste-Fehler. Hatte ich vergessen zu ändern.

Daniel K. hat geschrieben:Also gut, dass Du den Ort im Zug änderst, an dem das Foto gemacht wird, hatte ich nicht auf dem Schirm...
Ja gut, könnte man wohl aus Deinen Beiträgen entnehmen, da Du ja die U₂ mit auf dem Bild haben willst, wäre auch so gegangen, ich mache die Fotos eben immer bei der U₁ am selben Ort im Zug.

Das ist leider das Problem, das du das nicht auf dem Schirm hast und die Ereignisse einfach schwammig irgendwo siehst. Es ist wichtig, wo genau so ein Fotoereignis stattfindet. Nur dann funktioniert das mit den abgelesenen Zeiten. Darum schreibe ich auch von absolut oder meinetwegen unique... ganz egal wie man das nennt: Die Tatsache ist wichtig.

Alle 3 Uhren bzw. Zeiten müssen für ein Foto-Ereigniss zwingend gleichzeitig am selben Ort abgelesen werden. Und zwar jeweils am richtigen Ort, genau da wo das Ereignis ist: Die U2 genau an der Messtelle genau an der Ug, und nirgendwo anders. Es geht halt um die Raumzeit, wo jedes Ereignis Ort und Zeit hat. Mit welchen Koordinaten auch immer das gemessen wird, es muss gleichzeitig am gleichen Ort passieren, wenn man dieselbe unique Dauer mit verschiedenen Koordinatensystemen beschrieben will ohne Rechenaufwand.

Daniel K. hat geschrieben:Wie dem auch immer sei, wenn Du die Fotos im Zug immer am Ort der U₂ machst, ist natürlich der Abstand zwischen den Uhren ab Gleis je nach Richtung in der sich die U₂ bewegt unterschiedlich, somit auch der Offset und nur allein aus dem ergibt sich dann ein Unterschied.

Eben. Jetzt hast du's.

Daniel K. hat geschrieben:Aber das ist im Grunde Unfug, also in dem Sinne, dass man die U₂ dabei gar nicht mehr braucht. Man macht nach den ersten 10 s im Zug ein Foto von der Uhr am Gleis und dann nach den zweiten 10 s im Zug wieder ein Foto, aber im Zug 50 m weiter zurück.

Was soll das denn jetzt? Die U2 war nun mal die Vorgabe. Es geht ja darum wieviel Zeit die anzeigt in 10 Zugsekunden und wieviel Zeit inzwischen im Bahnhof-System vergangen ist. Du kannst statt der U2 natürlich auch einen Fotografen hin und her jagen, klar... und ihm sagen er soll das Foto immer nach 10 Sekunden machen, ohne U2. :roll:

Ich sagte ja schon immer, dass es ganz einfach ist. Jetzt, wo du das endlich auch siehst, musst du nicht argumentieren, dass es ja ganz trivial wäre. Es ist einfach, ja. Sei doch froh, dass es so ist, ganz einfach erklärbar und machbar auch ohne Lorentztransformation. Kaum macht man's richtig, schon klappt's. ;)
Zuletzt geändert von Frau Holle am Di 27. Dez 2022, 16:11, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: Das Uhrenparadoxon

Beitragvon Frau Holle » Di 27. Dez 2022, 03:43

Daniel K. hat geschrieben:
Frau Holle hat geschrieben:Das ist doch der ganze Clou bei der Sache mit den Gleisuhren. Sie zeigen die korrekte Zeit in S.

Sie zeigen die korrekte Zeit in S', eventuell meinst Du das ja, sonst ist es falsch.

Ich meinte mit S das System vom Bahnhof. Deine gestrichenen Systeme verwirren mich immer noch. Bei mir würde das einfach Bhf-System heißen und Zug-System und U2-System. Dann weiß man, was gemeint ist.

Die Zeit im Bhf-System vergeht schneller, und das kann man direkt ablesen an der richtigen Ug-Uhr (mit dem korrekten Vorlauf), der uns interessiert. Nicht an irgend einer Ug-Uhr, sondern jeweils an der einzig richtigen vor Ort: Genau dort, wo die U2 ist, wo auch die Messtelle ist und wo die Ug-Uhr ist. Wieso schreibe ich das denn immer und immer wieder?
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Re: Das Uhrenparadoxon

Beitragvon Frau Holle » Di 27. Dez 2022, 13:25

Ach ja, was mir noch auffällt:
Die Methode mit allen korrekten Zeiten auf allen Fotos funktioniert nur dann wie beschrieben, wenn die Synchronisation auch für alle Uhren im Bhf-System gleichzeitig ist, also für alle Ug. Es ist Kurts ursprüngliche Sicht mit dem willkürlich von ihm gewählten Bhf-System als Ruhesystem.
Im Zug, der sich ja schon bewegt, können nicht ebenfalls alle Uhren gleichzeitig auf 0 springen, sondern nur die beiden am Bahnhof bei der Synchronisation, also die U₂ und die an der ersten Messtelle bei U₂ am Bahnhof.
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Re: Das Uhrenparadoxon

Beitragvon Daniel K. » Di 27. Dez 2022, 20:15

Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Also gut, dass Du den Ort im Zug änderst, an dem das Foto gemacht wird, hatte ich nicht auf dem Schirm ... Ja gut, könnte man wohl aus Deinen Beiträgen entnehmen, da Du ja die U₂ mit auf dem Bild haben willst, wäre auch so gegangen, ich mache die Fotos eben immer bei der U₁ am selben Ort im Zug.

Das ist leider das Problem, das du das nicht auf dem Schirm hast und die Ereignisse einfach schwammig irgendwo siehst. Es ist wichtig, wo genau so ein Fotoereignis stattfindet. Nur dann funktioniert das mit den abgelesenen Zeiten. Darum schreibe ich auch von absolut oder meinetwegen unique ... ganz egal wie man das nennt: Die Tatsache ist wichtig.

Ich habe es nicht schwammig gesehen, Du hast es schwammig geschrieben und das hat nichts mit absolut oder unique zu tun, ich komme darauf weiter unten zu sprechen.


Frau Holle hat geschrieben:
Alle 3 Uhren bzw. Zeiten müssen für ein Foto-Ereignis zwingend gleichzeitig am selben Ort abgelesen werden. Und zwar jeweils am richtigen Ort, genau da wo das Ereignis ist: Die U2 genau an der Messtelle genau an der Ug, und nirgendwo anders. Es geht halt um die Raumzeit, wo jedes Ereignis Ort und Zeit hat. Mit welchen Koordinaten auch immer das gemessen wird, es muss gleichzeitig am gleichen Ort passieren, wenn man dieselbe unique Dauer mit verschiedenen Koordinatensystemen beschrieben will ohne Rechenaufwand.

Geschwurbel, und ich werde das begründen, wir knacken die Nuss schon.


Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Wie dem auch immer sei, wenn Du die Fotos im Zug immer am Ort der U₂ machst, ist natürlich der Abstand zwischen den Uhren ab Gleis je nach Richtung in der sich die U₂ bewegt unterschiedlich, somit auch der Offset und nur allein aus dem ergibt sich dann ein Unterschied.

Eben. Jetzt hast du es.

Nun ja, wie ich schon schrieb, Unfug, da braucht es nicht mal zwingend die SRT und Zeitdilatation, können auch den Zug weglassen, stellen wir entlang der Strecke einfach Kilometerschilder auf. Die U₂ bewegt sich in den ersten 10 s eben mit 105 km/s und die zweiten 10 s dann mit 95 km/s, schaut man dann nach jeweils 10 s rüber zum Schild, kann man auch den Unterschied erkennen. Deine Aussage passt nur durch den Offset, dadurch, dass Du den Ort im Zug änderst, glaube nicht wirklich, dass Du das vorher so auf dem Schirm hattest, sehe da mehr einen Strohalm für Dich, auch in Anbetracht was Du so noch weiter für seltsame Dinge schreibst.


Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Aber das ist im Grunde Unfug, also in dem Sinne, dass man die U₂ dabei gar nicht mehr braucht. Man macht nach den ersten 10 s im Zug ein Foto von der Uhr am Gleis und dann nach den zweiten 10 s im Zug wieder ein Foto, aber im Zug 50 m weiter zurück.

Was soll das denn jetzt? Die U₂ war nun mal die Vorgabe. Es geht ja darum wie viel Zeit die anzeigt im 10 s im Zug und wie viel Zeit inzwischen im Bahnhof-System [S'] vergangen ist . Du kannst statt der U₂ natürlich auch einen Fotografen hin und her jagen, klar ... und ihm sagen er soll das Foto immer nach 10 s machen, ohne U₂. :roll:

Das kann ich Dir sagen, was das soll, die Dauer zweier Vorgänge im Zug (S) betragen jeweils 10 s, sagen wir mal der Zug ist 50 m lang, dann macht man mal hinten und mal vorne im Zug nach 10 s ein Foto der Uhren am Gleis und durch die RdG und dadurch das die Uhren da eben asynchron laufen, also jede Uhr noch einen steigenden Offset bekommt, kannst Du durch den anderen Ort eben ermitteln, ob das Foto nun vorne oder hinten gemacht wurde. Und Du irrst, wenn Du meinst, dass im Bahnhof-System S' in den ersten 10 s mehr oder weniger Zeit vergangen ist, als in den zweiten 10 s.

Wie war das mit "und ich dachte Du hast die SRT verstanden"?

Schau mal, in S' (Bahnhof-System) gehen die dort bewegte Uhren langsamer, also die U₂. Und dass alleine in Abhängigkeit der Geschwindigkeit. Aber jede Fahrt der U₂ im Zug, egal nach vorne oder hinten messen wir mit der U₁ und beide dauern eben immer 10 s. Darum kann man die U₂ in Deiner Aussage auch aus dem Fenster werfen, Du kannst einfach die 10 s mit dem Lorentzfaktor multiplizieren und hast die Dauer in S' (Bahnhof-System).

Der Tanz die Fotos nun an zwei unterschiedlichen Orten im Zug zu machen, macht nur große Probleme, eben weil nun die RdG zuschlägt und Du einen Offset bekommst, der im Zug ortsabhängig eben unterschiedlich ist. Das bedeutet doch aber nun nicht, dass die Dauer der 10 s die im Zug für einen Weg der U₂ in S' unterschiedlich lange dauert. Wo in S' nun ein Vorgang stattfindet ist Wurst, es zählt alleine die Dauer dort und die wird eben von S' nach S transformiert.

Eben weil es so ist, hab ich die ganze Zeit auch nicht den Zirkus von Dir verstanden und versucht zu ergründen was Du nun willst, denn ich habe da doch eben schon wo heraus gelesen, dass Du meinst, die Vorgänge könnten je nach Richtung in einem System länger oder weniger lang dauern. So wie Du es hier nun auch direkt schreibst.


Frau Holle hat geschrieben:
Ich sagte ja schon immer, dass es ganz einfach ist. Jetzt, wo du das endlich auch siehst, musst du nicht argumentieren, dass es ja ganz trivial wäre. Es ist einfach, ja. Sei doch froh, dass es so ist, ganz einfach erklärbar und machbar auch ohne Lorentztransformation. Kaum macht man es richtig, schon klappt es. ;)

Doch Du es ist trivial und macht keinen Sinn, Du machst es viel komplexer, in dem Du den Ort im Zug änderst, ich schrieb die ganze Zeit, dass ist seltsam und nicht so einfach zu rechnen. Denn gerechnet wurde hier so gar nichts. Ich würde einfach 10 s aus S' nehmen und mit dem Lorentzfaktor multiplizieren und bekomme eine Dauer, mache ich für die erst Fahrt der U₂ nach vorne, Ergebnis nenne ich x₁ und mache ich für die Fahrt der U₂ nach hinten und nenne es x₂ und dann haben wir x₁ = x₂ und eben nicht x₁ ≠ x₂.

Noch mal ganz deutlich, wir haben in S' zwei Ereignisse die zeitlich einen Abstand haben, haben sie auch räumlich, das ist aber Wurst. Wir haben in S eine Dauer von 10 s und alleine das zählt, wir wissen, wir haben die 10 s in S gemessen und wollen nun wissen, wie viel Zeit in dem System zu S bewegten System S' vergangen ist. In S' ist U₁ bewegt, sie läuft langsamer und somit ist klar, Lorentzfaktor ausrechnen und mit den 10 s multiplizieren.

So, weit so gut, nun haben wir ein Problem, wir waren ja bisher der Meinung, die U₂ braucht in S' je nach Richtung unterschiedlich lange. Weil sie in S' ja nach vorne schneller bewegt ist als auf dem Rückweg. Ich will mal frech und mutig behaupten, diese Annahme ist falsch gewesen. Begründung habe ich eben geliefert, wir haben einfach eine Dauer in S von 10 s und wir messen dieser Dauer in S mit der U₁. Was in diesen 10 s auch immer im Zug passiert, es dauert dort 10 s und egal wo es passiert. Es kann nicht sein, dass zwei Vorgänge in S die beide 10 s dauern in S' unterschiedlich lang dauern.

Damit behaupte ich, die U₂ läuft auch in S' beide Wege in derselben Zeit. Ich vermute mal, die Lorentzkontraktion spielt hier eine Rolle, die wir bisher nicht bedacht haben, wir haben sie ja gar nicht berücksichtigt.

So, mal ein Beispiel, der Zug ist 50 m lang, vorne und hinten ein Schaffner, beide laufen im Zug gleichzeitig los, jeder zum anderen Ende des Zuges, die U₁ misst für beide Wege genau 10 s. Nebenbei treffen sich beide auch in der Zugmitte, gleicher Ort, gleiche Zeit, ein Ereignis in beiden Systemen. Will sagen, auch am Bahnhof wird man messen, wie sich beide in der Zugmitte treffen. In S' (Bahnhofssystem) laufen sie aber beide nicht gleichzeitig los. Aber es kann nicht sein, dass beide für den Weg im Zug 10 s brauchen und in S' im Bahnhofssystem der eine länger als der andere unterwegs ist. Man transformiert Zeiten, die U₁ ist unbestechlich. Können wir nicht in den Zug sehen, bekommen wir nur die Info, da hat etwas 10 s gedauert, und fragen, wie lange hat das in S' gedauert? Uns reichen die 10 s aus. Da fragt keiner, wo ist da was wie passiert und in welche Richtung?

Kann ich drehen wie ich will, unsere Annahme, die U₂ braucht je nach Richtung in S' unterschiedlich lange muss demnach falsch sein, ist mir bisher echt gar nicht aufgefallen.

So, was in eigener Sache, habe schlecht geschlafen, der Beitrag ist frech, rotzig und, je nachdem wie empfindlich man ist, eventuell auch anmaßend und beleidigend. Ich bin eben hin und wieder ein xxx, also sorry und es ist ganz sicher nicht persönlich gemeint, sondern nur meiner schlechten Laune geschuldet.
Daniel K.
 
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Re: Das Uhrenparadoxon

Beitragvon Kurt » Di 27. Dez 2022, 20:38

Frau Holle hat geschrieben:Es ist Kurts ursprüngliche Sicht mit dem willkürlich von ihm gewählten Bhf-System als Ruhesystem.


Stimmt nicht, das ausgelobte/festgelegte BS ist nicht willkürlich, sondern, an Anlehnung an die Realvorgänge auf unserer Erde, festgelegt.
Dadurch kann es wie eine Referenz verwendet werden, was ja auch so gemacht wird.
Passt halt wohl nicht allen, spiel aber keine Rolle.
Ausserdem gibt es kein Bhf-System, sondern eins das die beiden Bahnhöfe und das dazwischenliegende Gleis umfasst.


Kurt

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Re: Das Uhrenparadoxon

Beitragvon Daniel K. » Di 27. Dez 2022, 21:01

Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Frau Holle hat geschrieben:
Das ist doch der ganze Clou bei der Sache mit den Gleisuhren. Sie zeigen die korrekte Zeit in S.

Sie zeigen die korrekte Zeit in S', eventuell meinst Du das ja, sonst ist es falsch.

Ich meinte mit S das System vom Bahnhof. Deine gestrichenen Systeme verwirren mich immer noch. Bei mir würde das einfach Bhf-System heißen und Zug-System und U₂-System. Dann weiß man, was gemeint ist.

Nun ja, das mit S und S' ist eben die übliche Notation, das mit Zug und Bahnhof ist Lametta. Und ich traue Dir schon zu, dass zu behalten, S ist eben das System im Zug wo die Party ist, S' ist nur ein Beobachter am Bahnhof. Wir fangen eben in S an und transformieren nach S'.


Frau Holle hat geschrieben:
Die Zeit im Bhf-System vergeht schneller, und das kann man direkt ablesen an der richtigen Ug-Uhr (mit dem korrekten Vorlauf), der uns interessiert.

Nein, das ist so falsch, generell vergeht die Zeit in dem bewegten System langsamer und nicht im eigenen System schneller. Und da hast Du doch so eine schöne Animation zu gemacht, wenn wir uns in S' verorten, also im Bahnhofssystem, vergeht die Zeit im Zug langsamer, da die Uhren dort für uns bewegt sind. Da beißt die Maus keinen Faden ab und ich bin sicher, Du wirst das so nicht bestreiten wollen. Wir haben hier noch Symmetrie, verorten wir uns im Zug, also in S, dann sind für uns alle Uhren in S', also im Bahnhofssystem bewegt, alle Uhren gehen für uns in S langsamer. Alle für uns in S bewegte Uhren gehen langsamer, die Zeit im Bahnhofssystem vergeht für uns im Zug langsamer, nicht schneller. Da dem so ist, kann man wohl kaum an den für uns bewegten Uhren, die ja langsamer gehen, ablesen, dass die Zeit dort schneller vergeht.


Frau Holle hat geschrieben:
Nicht an irgend einer Ug-Uhr, sondern jeweils an der einzig richtigen vor Ort: Genau dort, wo die U2 ist, wo auch die Messstelle ist und wo die Ug-Uhr ist. Wieso schreibe ich das denn immer und immer wieder?

Frag mich nicht warum Du immer wieder was schreibst. Der Ort spielt - für mich - keine Rolle, alle bewegten Uhren in einem System gehen langsamer. Das System ist S, für Dich das Zugsystem, die bewegten Uhren sind die Uhren entlang der Gleise. Alle diese Uhren gehen in S langsamer, da dort bewegt, es ist Wurst wo diese Uhren stehen. Der Ort spielt nur für den Offset eine Rolle, da alle Uhren dort asynchron für uns in S laufen.


Frau Holle hat geschrieben:
Ach ja, was mir noch auffällt: Die Methode mit allen korrekten Zeiten auf allen Fotos funktioniert nur dann wie beschrieben, wenn die Synchronisation auch für alle Uhren im Bhf-System gleichzeitig ist, also für alle Ug.

Bitte was? Die Synchronisation ist immer gleichzeitig, wir haben ein System mit vielen Uhren die dort ruhen, klar werden die gleichzeitig gestartet und so synchronisiert.


Frau Holle hat geschrieben:
Es ist Kurts ursprüngliche Sicht mit dem willkürlich von ihm gewählten Bhf-System als Ruhesystem.

Nun ja, eigentlich hat er das Zugsystem für die Party gewählt. Dort findet ja sein Experiment statt, dort ruht auch die U₁ und er will durch ein Experiment in S ermitteln, aus der Box, ob er in S' mit dem Zug bewegt ist. Er will nur S' als bevorzugtes System haben, alle Uhren richten sich bei Kurt nur nach S', alleine die Geschwindigkeit in S' soll für den Lauf und die Zeitdilatation verantwortlich sein, absolut und systemübergreifend. Das ist natürlich falsch.


Frau Holle hat geschrieben:
Im Zug, der sich ja schon bewegt, können nicht ebenfalls alle Uhren gleichzeitig auf 0 springen, sondern nur die beiden am Bahnhof bei der Synchronisation, also die U₂ und die an der ersten Messstelle bei U₂ am Bahnhof.

Nein, selbstverständlich können alle Uhren im Zug gleichzeitig im Zug auf 0 springen, warum auch nicht? Habe das Gefühl, da klemmt noch etwas bei Dir, mal ein Beispiel, der Zug fährt durch den Bahnhof, genau als er mittig dort ist, schlägt ein Blitz durch den Zug ins Gleisbett, wir haben ein Ereignis, das nutzen wir um alle Uhren zu synchronisieren, im Zug wie am Bahnhof. Zuerst werden die Zuguhr und die Bahnhofsuhr direkt in der Mitte beide auf 0 gestellt und gestartet. Wo fangen wir an, von mir aus im Bahnhof, das Licht des Blitzes läuft mit c den Bahnsteig entlang, jede Uhr die das Licht erreicht wird gestartet und da der Abstand zur Mitte des Bahnhofs bekannt ist, und Licht sich immer mit c bewegt, weiß man wie lange das Licht gelaufen ist und kann die Dauer drauf addieren. Also ist die erste Uhr eine Lichtsekunde von der Mitte entfernt, also start die Uhr mit einem Offset von 1 s. Und so geht es in beide Richtungen am Bahnhof entlang weiter.

So passiert das auch im Zug, die Schaffner interessieren sich nicht für den Bahnhof (der Zug fährt übrigens mit 0,7 c) nur Nebel, der Blitz schlägt durch die Zugmitte, das Licht läuft zu den Zugenden. Und das mit c, der Abstand der Uhren im Zug ist bekannt, ist die Uhr eine Lichtsekunde vom Einschlagsort entfernt, gibt es einen Offset von 1s. So können alle Uhren im Zug und am Bahnhof sauber im jeweiligen System gleichzeitig synchronisiert werden und auf 0 gestellt.

Im Zug laufen alle Uhren synchron, also für alle im Zug ruhenden Beobachter und ebenso laufen die Uhren alle am Bahnhof für die dort ruhenden Beobachter synchron.

Aber wenn die Beobachter vom Bahnhof nun schauen, wir es mit den Uhren im Zug ausschaut, dann laufen die alle asynchron. Für den Beobachter am Bahnhof sind die Uhren im Zug bewegt, einige bewegen sich dem Licht vom Blitz entgegen und andere davon weg. Im Bahnhofssystem bewegt sich das Licht eben mit c, die Uhren im Zug sind bewegt. Somit wird die erste Uhr in Richtung Zugende als erstes vom Licht des Blitzes erreicht, da sie sich dem ja entgegen bewegt. Die erste Uhr in Richtung Lok bewegt sich vom Licht des Blitzes weg, mit 0,7 c wohlgemerkt, das Licht braucht also wesentlich länger um diese Uhr zu erreichen. Obacht, wir betrachten die Szene aus dem Bahnhofssystem heraus.

So, bedeutet, für einen Beobachter (alle) ruhend am Bahnhof start die Uhr im Zug Richtung Zugende vor der Uhr Richtung Lok, beide Uhren starten als für den Beobachter am Bahnhof nicht gleichzeitig sondern nacheinander.

Gut, nun schauen wir es uns vom Zug aus Richtung Bahnhof an, das Licht bewegt sich im Zug auch mit c, die Uhren am Bahnhof sind nun jene die bewegt sind, die eine bewegt sich dem Licht entgegen, die andere davon weg, die beiden ersten Uhren am Bahnhof starten für den Beobachter (alle) im Zug nicht gleichzeitig sondern nacheinander.

Genau das ist die RdG.

Für die Beobachter im Zug gehen alle Uhren dort synchron, zeigen gleichzeitig gleiche Zeiten, aber die bewegten Uhren am Bahnhof gehen asynchron. Ebenso schaut es vom Bahnhof für die Uhren im Zug aus, die Uhren am Bahnhof gehen alle synchron, aber dafür die bewegten Uhren im Zug nicht, die laufen alle asynchron.

...
Daniel K.
 
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Re: Das Uhrenparadoxon

Beitragvon Daniel K. » Di 27. Dez 2022, 21:07

Kurt hat geschrieben:
Frau Holle hat geschrieben:
Es ist Kurts ursprüngliche Sicht mit dem willkürlich von ihm gewählten Bhf-System als Ruhesystem.

Stimmt nicht, das ausgelobte/festgelegte BS ist nicht willkürlich, sondern, an Anlehnung an die Realvorgänge auf unserer Erde, festgelegt. Dadurch kann es wie eine Referenz verwendet werden, was ja auch so gemacht wird. Passt halt wohl nicht allen, spiel aber keine Rolle.

Du gibst die Wirklichkeit nicht vor Kurt, bist eben nicht Gott. Die Experimente zeigen, dass alleine die Geschwindigkeit der Uhr für den Lauf verantwortlich ist, vom Bezugssystem abhängig eben. Habe Dir das so oft erklärt, wenn am schnell bewegt ist, gegenüber der Erde, und einen Pulsar beobachtet und dessen Frequenz misst, dann wird die kleiner, wie Du sagen würdest, er tacktet langsamer. Ganz sicher kann die Bewegung auf der Erde nicht wirklich den Pulsar in vielen Lichtjahren Entfernung beeinflussen und langsamer laufen lassen.

Du hast einfach nicht mal im Ansatz verstanden, wie das mit der Zeitdilatation funktioniert.


Kurt hat geschrieben:
Außerdem gibt es kein Bhf-System, sondern eins das die beiden Bahnhöfe und das dazwischenliegende Gleis umfasst.

Eben und wir erlauben uns ohne Deine Zustimmung und ohne Dich vorab gefragt zu haben, dass eben als Bahnhofssystem S' zu bezeichnen. Nebenbei hast Du das mal so in eigenen Worten bestätigt und ich kann Dich dazu zitieren, wenn Du das nun aber frech forderst, dann mache ich das erst, nachdem Du mich zitiert hast, wo ich was von 850 Takten und von 950 Takten bestätigt haben soll. Hast Du nämlich behauptet.
Daniel K.
 
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