„Ich gehe nicht auf deine subjektiven Unterstellungen ein. Da schaukelt man sich nur hoch und das ist gewöhnlich nicht so mein Ding.“
Ich unterstelle Dir einzig und allein eine Denkblockade – das kennt ja jeder, kann jedem passieren. Statt Dich ständig gegen die Tatsachen zu sträuben, wäre besser, wenn Du überlegst, ob Du doch nicht falsch liegst. Und bitte die Sache nicht eskalieren, besonders mit unbegründeten Unterstellungen! Bleib sachlich und halte die anderen nicht für dämlich!
Du schreibst ständig „Relativgeschwindigkeit“ ohne zu erwähnen relativ zu was. Hier liegt der Hund begraben. Relativgeschwindigkeit allein besagt nichts, ist absolut unbestimmt, solange die Relation nicht angegeben ist.
„Wie soll eine Änderung des Bezugssystems eine Änderung der Relativgeschwindigkeit oder der Abstandsänderung bewirken? Kannst du zaubern?“
Siehst Du, das ist das Problem bei Dir – was Du hier schreibst, bezeugt, dass Du den Begriff „Relativgeschwindigkeit“ völlig falsch auslegst. Du meinst immer eine bestimmte relative Geschwindigkeit zu einem bestimmten Bezugssystem. Es ist klar, dass wenn die Lok eine relativ zu den Schienen (d.h. Erdoberfläche) Geschwindigkeit von 100km hat, wird man diese Geschwindigkeit relativ zu den Schienen aus keinem anderen Bezugssystem ändern können – man muss nur ausrechnen. Und aus dieser in Dir befestigte Vorstellung kannst Du dich nicht lösen. Denk mal nach, ein Auto fährt parallel zum Lok. Aus Sicht des Autos hat die Lok welche Geschwindigkeit? Und weißt Du wie man „aus Sicht des Autos“ nennt? – Bezugsystem Auto! Also, im Bezugssystem Auto fährt die Lok mit 0kmh. Und wenn das Auto in entgegengesetzte Richtung fährt – wie wäre dann die Geschwindigkeit der Lok im Auto-Bezugssystem?
Jetzt denke Dir, Schienen, Erdoberfläche existiert nicht. Kannst Du jetzt behaupten, die Lok fährt mit 100kmh? Es sind nur Lok und Auto vorhanden. D.h. Bezugssystem Schienen, Erdoberfläche ist weg. Wie willst Du jetzt die Geschwindigkeit zwischen Lok und Auto bestimmen? Und das nennt man Relativgeschwindigkeit zueinander – Du kannst entweder das Auto, oder die Lok als Bezugssystem nehmen, sonst ist ja nichts da.
Und schau jetzt, was Du weiter schreibst:
„Du kannst die Bewegung zweier Objekte aus der Sicht eines der beiden Objekte oder aus tausend anderen Bezugssystemen betrachten. Durch solchen Beobachterwechsel wirst Du nie die Relativgeschwindigkeit oder die Abstandsänderung beeinflussen.“
Ja, lieber Ernst, genau so ist es. Nur, Du merkst in Deinem Eifer nicht, dass Du derjenige bist, der durch Beobachter-Systemwechsel eine neue Relativgeschwindigkeit zwischen den Objekten hervorzaubern will.
Bei den Eisläufer habe ich geschrieben: Jeder Eisläufer hat relativ zu Tausenden von Beobachter eine andere Geschwindigkeit, die Geschwindigkeit zwischen jedem Eisläufer und z.B. Eisfläche wird aber von keinem Beobachter anders berechnet. Genauso die Geschwindigkeit zwischen zwei Eisläufer, wird von keinem anderen Bezugssystem beeinflusst.
Beim Beispiel mit Zug und Auto, ist das Bezugssystem z.B. des Autos relativ zum Erdoberfläche mitbewegt – in diesem Autobezugssystem hat die Lok eine relativ zum Auto Geschwindigkeit von 0kmh. Genau das Gleiche ist der Fall mit dem Erdbeobachter und Geosat. Das Bezugssystem des Beobachters ist relativ zum Raum mitbewegt, rotiert mit, und da der Sat mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit mitrotiert, liegt er im gleichen rotierenden rel. z. Raum Bezugssystem – eine Geschwindigkeit zwischen diese beiden Objekte = 0. Jetzt kommst Du, stellst ein raumfestes nicht mitrotierendes Bezugssystem und verkündest, relativ zu diesem raumfestes BS hätten beiden eine andere Geschwindigkeit – das wissen wir alle seit der 7-Klasse.
Kreisbewegungen sind etwas anderes als Translationsbewegungen – die Differenzbewegungen (relative zueinander Geschwindigkeit) werden anders berechnet: Delta Omega mal Delta Radius! Und was bekommst Du, wenn Delta Omega = 0 ist? Die Vektorrechnungen bei Kreisbewegungen sehen also etwas anders aus, als bei Translationsbewegungen – und das verwechselst Du. Du nimmst einfach die Bahngeschwindigkeiten relativ zu einem dritten nicht mitrotierenden BS und versuchst sie wie bei Translation untereinander zu verrechnen. So einfach ist die Sache aber nicht, wie jede Geschwindigkeitsmessung zwischen diesen beiden Punkte beweisen wird.
Dass die Relativisten so verbissen gegen eine v rel. z. Sat = 0 kämpfen, ist verständlich – sie wissen welche Folgen für die SRT das haben kann. Aber Du – unverständlich.
„Und für DK habe ich dieses Verständnis, weil er die Mechanik eben nicht mehr anwendet.
Dagegen ist die Sache mit dem Kreisel für einen Mechanikkenner, der du doch sein willst, schon ein sehr verblüffender Lapsus.“
Erstens, meinen Denkfehler habe ich sofort zugegeben, Du bist noch nicht so weit. Zweitens, etwas hast Du dabei übersehen – Du hast recht in Hinsicht, dass mit dem Kreisel eine Bewegung relativ zum Raum feststellen kann, sogar mit jedem Gegenstand, wie ich geschrieben habe. d@k hat aber auch recht, wenn er meint, Du hast schon ein anderes Bezugssystem bestimmt, vorausgesetzt, indem Du es mit dem Kreisel markierst. Du setzt schon ein Wissen, ein Postulat voraus. Wenn Du also im Raum einen Kreisel oder Gegenstand los lässt, wirst Du sehen, wie der Kreisel sich z.B. spiralförmig von Dir entfernt. Gesetzt Wissen voraus, kannst Du beschließen, a) ich drehe mich in einem unbewegten Raum, oder b) ich bin unbewegt, der Raum um mich dreht sich, oder c) ich bin unbewegt, der Raum ist unbewegt, eine unsichtbare Kraft treibt den Kreisel im Kreis.
Also, senil ist d@k bestimmt nicht, sondern weiter denkend und wissend.
„Abstandsänderung und Relativgeschwindigkeit sind zwei Paar Schuhe. Du hast zum Erdboden v=0, die Lok v=100km/h. Differenz 100km/h. Also hat doch die Lok im Vergleich zu Dir 100km/h.“
Entschuldige, aber hier liegst Du ziemlich daneben. Dagegen liegt Frau Lopez absolut richtig. Das wäre nur dann der Fall, wenn der Beobachter sich auf den Schienen befindet.
Wenn der Beobachter sich aber nicht auf den Schienen befindet, hat er zu jeder Zeit eine andere Momentangeschwindigkeit relativ zum Zug. Sie wird mithilfe des Winkels zwischen Beobachter und Bewegungslinie des Zuges berechnet (das meinst Du vielleicht mit Rapidität). Als der Zug sich bei 90° zum Beobachter befindet ist die rel. Geschwindigkeit zueinander = 0. Ganz einfache Sache – der Zug nähert sich (-v), der Zug entfernt sich (+v) – von (-) zu (+) muss doch v durch die 0 (Vektor = 0, Vektorrichtungswechsel). Die rel. Geschwindigkeit zwischen Zug und Schienen bleibt unverändert = 100kmh und man kann sie aus keinem anderen BS ändern.
Abstandsänderung pro Zeit zwischen zwei Punkten entspricht immer auch der relativen Geschwindigkeit zwischen diesen zwei Punkten - s. auch Beitrag v. d@k.
Liebe Grüße
Ljudmil
