Begabte Photonen

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Begabte Photonen

Beitragvon Ernst » Mo 12. Mär 2012, 10:09

Harald Maurer hat geschrieben: Nicht der Wahrheitsgehalt der SRT wäre daher zu untersuchen, sondern das soziologische Phänomen, dass diese eindeutig falsche Theorie immer noch zum heutigen Paradigma gehört.

Die Paradoxa ansich sollten ausreichen, wenigstens über den Realitätsgehalt der SRT nachzudenken.

Als RdG Paradoxon nochmal Dein Zug. Mit einem Huhn darin:
Bahnhofswärter: Zwischen dem Eintreffen des Lichts an einem Zugende und dem Eintreffen des Lichts am anderen Ende legt ein Huhn im Zug ein Ei.
Schaffner: Gleichzeitifges Eintreffen an beiden Zugenden. Zeitdifferenz Null. Kein gelegtes Ei.

Der Bahnwärter hat sein Frühstücksei. Der Schaffner muß Marmelade essen.

Die SRT verändert Abläufe! Contra?
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Mo 12. Mär 2012, 10:28

Ernst hat geschrieben:
Als RdG Paradoxon nochmal Dein Zug. Mit einem Huhn darin:
Bahnhofswärter: Zwischen dem Eintreffen des Lichts an einem Zugende und dem Eintreffen des Lichts am anderen Ende legt ein Huhn im Zug ein Ei.
Schaffner: Gleichzeitifges Eintreffen an beiden Zugenden. Zeitdifferenz Null. Kein gelegtes Ei.

Der Bahnwärter hat sein Frühstücksei. Der Schaffner muß Marmelade essen.

Die SRT verändert Abläufe! Contra?
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Nein, kein contra. Sehr anschauliche Überlegung, die in ihrer Einfachheit und Nachvollziehbarkeit die SRT ad absurdum führt, und zwar meiner Meinung nach besser als alle Paradoxa dieser unsäglichen Theorie. :)
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Mo 12. Mär 2012, 11:41

Harald Maurer hat geschrieben: Da geht es einfach darum, dass ein Stab, gesehen aus dem IS des Lochs, verkürzt ist und daher durch das Loch kommt, aus dem IS des Stabs ist hingegen das Loch verkürzt, und der Stab kommt nicht durch das Loch. Kann die SRT dieses Paradoxon nicht lösen, dann ist sie falsch.

Das generelle Problem bei den Stab/Loch/Scheunen/Panzer-Praradoxien ist, dass diese implizit davon ausgehen, dass der Stab/Panzer ein starrer Körper ist. Ein starrer Körper stetzt aber eine instantane Ausbreitung der körperinternen Wechselwirkung vorraus. Das ist nach der SRT nicht möglich. Damit sind solche Paradoxien kein innerer Widerspruch in der SRT, sondern sie beruhen vielmehr auf der nicht konsitenten Vermischung von Newtonscher Mechanik und SRT.

Wenn man einen inneren Widerspruch in ein Theorie aufzeigen will, dann muss man auch von den Grundlagen dieser Theorie ausgehen. Wenn man Annahmen macht, die diesen Grundlagen widersprechen, dann ist diese Argumentation nicht mehr geeignet um innere Widersprüche aufzuzeigen.

Bevor jetzt die üblichen "Jaja, in der Theorie, aber in echt..."-Kommentare kommen: Es gibt auch in der Realität keine starren Körper. "Körper" wie wir sie kennen, also zb. Stäbe aus Metall, werden durch kovalente und/oder ionische, chemische Bindungen zusammen gehalten. Bei Bindungen beruhen auf der Coulombwecheselwikrung zwischen Elektronen und Atomkernen bzw. direkt zwischen den Ionen. Die Coulombwechselwirkung bereitet sich aber nur mit Lichtgeschwindigkeit aus. Das bedeutet, dass die Annahme eines starren Körpers nur gültig ist, solange Geschwindigkeiten weit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit betrachtet werden. Und genau das ist bei den genannten Paradoxien nicht der Fall.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Mo 12. Mär 2012, 11:52

Ernst hat geschrieben:Als RdG Paradoxon nochmal Dein Zug. Mit einem Huhn darin:
Bahnhofswärter: Zwischen dem Eintreffen des Lichts an einem Zugende und dem Eintreffen des Lichts am anderen Ende legt ein Huhn im Zug ein Ei.
Schaffner: Gleichzeitifges Eintreffen an beiden Zugenden. Zeitdifferenz Null. Kein gelegtes Ei.

Ich kenne die genaue Formulierung von eurem Huhnparadoxon nicht. Aber ich kann zwei grundsätzliche Dinga dazu sagen. Hat man zwei Ereigniss, die in einem IS gleichzeitig, aber an verschiedenen Orten auftreten, dann ist es immer möglich in ein IS zu transformieren, im dem die beiden Ereignisse nacheinander auftreten. Die Umkehrung gilt allerdings nicht! Man kann zwei Ereignisse nur dann "gleichzeitig transformieren", wenn diese sich nicht lichtartig verbinden lassen. Also wenn es nicht möglich ist, einen Lichtpuls von einem zu dem anderen Ereignis zu schicken. Da sich in der SRT physikalische Wirkung maximal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, können die beiden Ereignisse damit nicht in einem kausalen Zusammenhang stehen. Damit bedeutet eine Transformation, die diese beiden Ereigniss gleichzeitig macht, keine Verletzung der Kausalität.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Mo 12. Mär 2012, 12:33

contravariant hat geschrieben:Wenn man einen inneren Widerspruch in ein Theorie aufzeigen will, dann muss man auch von den Grundlagen dieser Theorie ausgehen. Wenn man Annahmen macht, die diesen Grundlagen widersprechen, dann ist diese Argumentation nicht mehr geeignet um innere Widersprüche aufzuzeigen.

Bevor jetzt die üblichen "Jaja, in der Theorie, aber in echt..."-Kommentare kommen: Es gibt auch in der Realität keine starren Körper. "Körper" wie wir sie kennen, also zb. Stäbe aus Metall, werden durch kovalente und/oder ionische, chemische Bindungen zusammen gehalten. Bei Bindungen beruhen auf der Coulombwecheselwikrung zwischen Elektronen und Atomkernen bzw. direkt zwischen den Ionen. Die Coulombwechselwirkung bereitet sich aber nur mit Lichtgeschwindigkeit aus. Das bedeutet, dass die Annahme eines starren Körpers nur gültig ist, solange Geschwindigkeiten weit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit betrachtet werden. Und genau das ist bei den genannten Paradoxien nicht der Fall.

Diese Argumentation über die Eigenschaft der Materie kann nur greifen, wenn man wie Lorentz eine materielle Längenkontraktion voraussetzt. In der SRT existiert keine materielle Längenkontraktion von bewegten Objekten, sodaß Dein Trara über starre Körper fehl am Platz ist.

Wenn man einen inneren Widerspruch in einer Theorie argumentativ ausräumen will, dann muss man auch von den Grundlagen dieser Theorie ausgehen. 8-)

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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Mo 12. Mär 2012, 12:53

contravariant hat geschrieben:
Ernst hat geschrieben:Als RdG Paradoxon nochmal Dein Zug. Mit einem Huhn darin:
Bahnhofswärter: Zwischen dem Eintreffen des Lichts an einem Zugende und dem Eintreffen des Lichts am anderen Ende legt ein Huhn im Zug ein Ei.
Schaffner: Gleichzeitifges Eintreffen an beiden Zugenden. Zeitdifferenz Null. Kein gelegtes Ei.

Ich kenne die genaue Formulierung von eurem Huhnparadoxon nicht.


Dann lies sie erst einmal nach, sie ist nicht lang, Ernst hat sein Paradoxon klar und unmissverständlich 3 Beiträge weiter oben in 3 Zeilen formuliert, Du wirst vielleicht in der Lage sein, das aufzunehmen:
viewtopic.php?f=6&t=417&start=140#p39234


contravariant hat geschrieben:
Aber ich kann zwei grundsätzliche Dinga dazu sagen. Hat man zwei Ereigniss, die in einem IS gleichzeitig, aber an verschiedenen Orten auftreten, dann ist es immer möglich in ein IS zu transformieren, im dem die beiden Ereignisse nacheinander auftreten. Die Umkehrung gilt allerdings nicht! Man kann zwei Ereignisse nur dann "gleichzeitig transformieren", wenn diese sich nicht lichtartig verbinden lassen. Also wenn es nicht möglich ist, einen Lichtpuls von einem zu dem anderen Ereignis zu schicken. Da sich in der SRT physikalische Wirkung maximal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, können die beiden Ereignisse damit nicht in einem kausalen Zusammenhang stehen. Damit bedeutet eine Transformation, die diese beiden Ereigniss gleichzeitig macht, keine Verletzung der Kausalität.

Es ging hier nie um einen kausalen Zusammenhang zwischen Versendung eines Lichtsignals und Legen eines Eis durch das Huhn... :roll:

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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Ernst » Mo 12. Mär 2012, 13:23

contravariant hat geschrieben:
Ernst hat geschrieben:Als RdG Paradoxon nochmal Dein Zug. Mit einem Huhn darin:
Bahnhofswärter: Zwischen dem Eintreffen des Lichts an einem Zugende und dem Eintreffen des Lichts am anderen Ende legt ein Huhn im Zug ein Ei.
Schaffner: Gleichzeitifges Eintreffen an beiden Zugenden. Zeitdifferenz Null. Kein gelegtes Ei.

Ich kenne die genaue Formulierung von eurem Huhnparadoxon nicht.

Du hast es ja gerade zitiert.

Aber ich kann zwei grundsätzliche Dinga dazu sagen.

Was das Eierproblem allerdings nicht auflöst.

Kann es meines Erachtens auch nicht, denn die RdG ist die mißratene Tochter eines mißratenen Postulats. Es wird Unmögliches postuliert und noch Unmöglicheres erhalten. Letzten Endes verletzt die RdG die Kausalität: Aus dem Ei kann ein Küken schlüpfen und es kann ganze Hühnergenerationen begründen. Aber nur in der Welt des Bahnhofswärters. In der Welt des Schaffners leben keine Hühner.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Mo 12. Mär 2012, 13:38

Ernst hat geschrieben:Was das Eierproblem allerdings nicht auflöst.

Kann es meines Erachtens auch nicht, denn die RdG ist die mißratene Tochter eines mißratenen Postulats. Es wird Unmögliches postuliert und noch Unmöglicheres erhalten. Letzten Endes verletzt die RdG die Kausalität: Aus dem Ei kann ein Küken schlüpfen und es kann ganze Hühnergenerationen begründen. Aber nur in der Welt des Bahnhofswärters. In der Welt des Schaffners leben keine Hühner.

Aha. Ich sehe da kein Paradoxon. Aus Sicht des Schaffners legt das Huhn die Eier zwischen den Lichtpulsen. Das Huhn legt die Eier gleichzeitig mit dem Eintreffen de Lichtpulse (Ich vermute zumindest, dass du etwas in die Richtung meintest. Eine saubere Forumlierung würde helfen..). In beiden Fällen gibts Rührei.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon julian apostata » Mo 12. Mär 2012, 13:57

Ernst hat geschrieben:Als RdG Paradoxon nochmal Dein Zug. Mit einem Huhn darin:
Bahnhofswärter: Zwischen dem Eintreffen des Lichts an einem Zugende und dem Eintreffen des Lichts am anderen Ende legt ein Huhn im Zug ein Ei.
Schaffner: Gleichzeitifges Eintreffen an beiden Zugenden. Zeitdifferenz Null. Kein gelegtes Ei.


Das Hühnerparadoxon, ich fass es nicht, bisher wusste ich nicht, dass es so was auch noch gibt! Naja, man lernt doch nie aus.

Dann wollen wir es doch mal aufklären:

Wir schauen uns mal Bild 2 an. Im System K (unten) werden die Photonen absorbiert bei x=3 und x=-3 und das Huhn legt ein Ei bei x=0. Das Alles geschieht gleichzeitig bei t=3.

Um die Koordinaten dieser 3 Ereignisse in K’ zu ermitteln, könnte man die LT zu Hilfe nehmen, für den gemeinen Mathephobiker hab ich doch auch so schöne Bildchen gemalt, so dass er nur einen Schnitt bei den 3 Ereignissen zu machen braucht, und so haben wir in K’ folgende Koordinaten.

Absorbtion linkes Photon: t’=9s x’=-9
Huhn legt Ei: t’=5s x’=-4
Absorbtion rechtes Photon: t’=1s x‘=1

Bild

http://www.windhauchworld.de/index.php?id=59

Habt ihr noch mehr derartiger Paradoxa? Immer nur her damit, ich lös sie euch gerne auf.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Harald Maurer » Mo 12. Mär 2012, 13:59

Ernst hat geschrieben:...denn die RdG ist die mißratene Tochter eines mißratenen Postulats. Es wird Unmögliches postuliert und noch Unmöglicheres erhalten.

Richtig. So macht die Lorentztransformation aus den beiden Lichtsignalen, die von der Mitte des Zugs ausgehen, insgesamt vier Lichtsignale! Nämlich die beiden, die mit dem Zug mitfahren und die Wände gleichzeitig erreichen und die beiden Lichtsignale, die im Außensystem vom Entstehungspunkt sich isotrop ausbreiten! Ein Lichtsignal kann nämlich nicht beides gleichzeitig tun, mitfahren und nicht mitfahren! Da das unmöglich ist, fehlt der SRT die logische Grundlage!

Grüße
Harald Maurer
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