Frau Holle hat geschrieben:Daniel K. hat geschrieben:Frau Holle hat geschrieben:
Man lässt Alice mit ihren t=8 einfach instantan umkehren.
Das widerspricht ja dem bekannten Uhrenparadoxon, es geht ja gerade extra darum, keine Beschleunigungen zu haben, keine Richtungswechsel, welche ja auch ein Systemwechsel sind. ... eine andere Uhr die ihr entgegen kommt und übergibt ihre Zeit, die andere Uhr kommt zurück.
Das widerspricht doch nicht. Die entgegenkommende Uhr ist genau der Richtungswechsel und somit auch Systemwechsel. Gleiche Geschwindigkeit, gleiche Zeit, nur umgekehrte Richtung. Da kann man auch gleich eine instantane Umkehr derselben Uhr ansetzen. Es ist genau das gleiche.
Ja mag sein, ich bin authentisch, ich bin da Monk, es gefällt mir nicht.
Frau Holle hat geschrieben:Ein notorischer Skeptiker könnte natürlich einwenden, dass eine instantane Umkehr real unmöglich ist, also alles "Schwachsinn"

. Aber eine instantane Übergabe der Zeit ist auch nicht möglich oder instantanes Ablesen entfernter Uhren und alles. Es ist halt ein Gedankenexperiment.
Weiß nicht, ist so gefühlt, braucht da keinen Skeptiker für. Und das mit der Übergabe der Zeit könnte man schon technisch wo beschreiben.
Frau Holle hat geschrieben:
Das vermeintliche Paradoxon entsteht ja erst durch die Umkehr mit Systemwechsel: Am Ende zeigt immer eine ganz bestimmte Uhr weniger Zeit an als die andere, und zwar immer die, die umgekehrt ist (in unserem Beispiel Alice oder eben Carola).
Nun ich habe das nicht weiter durchdacht bisher, war mehr mit dem wie beschäftigt, ich schau es mir aber auch von den Aussagen und der Bedeutung noch mal aus vielen Richtungen in Ruhe an. Mir ging es ja und geht es um die Aussagen oder um die Erklärungen zum Uhrenparadoxon, dass die Zeitdilatation, also das Nachgehen von Uhren nur durch einen Vorlauf erfolgt und alleine über die RdG erklärt werden kann. Klingt ein wenig nach, im Grund gibt es die nicht, da wurden nur Uhren vorgestellt. Darum sprach ich ja auch das mit den Isotopen schon mal an, ich bin nicht der Ansicht, die Zeitdilatation, oder hier das mit den Uhren wäre nur durch de RdG erklärt. Ich suche den Teil noch mal raus, der mich da nicht glücklich macht.
Frau Holle hat geschrieben:
Das sieht nach einem Widerspruch zur SRT aus, wonach ja alles symmetrisch sein soll und keines der Systeme von der Natur als Ruhesystem bevorzugt wird: Die Uhr des jeweils anderen ist langsamer und eben keine bestimmte. Es ist trotzdem kein Widerspruch und daher auch nicht paradox. Denn die Symmetrie ist mit dem Systemwechsel gebrochen. Mit Carola ebenso wie wenn Alice instantan umkehrt. Kein Unterschied.
Wie auch immer, ist ja so oder so schon schön geworden bis hierher und Du sagst, Du hast was davon mitgenommen, also super. Und klar passt die SRT, stand nie infrage von meiner Seite, ich weiß Du weißt das. Aber man enteckt eben immer wieder etwas neues, wenn man sich damit beschäftigt.
So, habe es gefunden:
Das Uhrenparadoxon ist kein wirkliches Paradoxon. Es kann wie folgt aufgelöst werden. Man betrachte zwei Inertialsysteme S und S'. Letzteres möge sich gegenüber ersterem mit der Geschwindigkeit
v
bewegen. Ferner betrachte man zwei Uhren, die jeweils in einem der beiden Inertialsysteme ruhen und zur Zeit
t = t' = 0
koinzidieren. Ist nun auf der S-Uhr eine Zeiteinheit verstrichen, so zeigt die hierzu bewegte S'-Uhr wegen der relativistischen Zeitdilatation weniger als eine Zeiteinheit an. Allerdings wird sie in ›diesem Moment‹ (Gleichzeitigkeit bezüglich S!) nicht mit der ursprünglichen S-Uhr verglichen, sondern mit einer anderen Uhr aus S, da sie sich ja gegenüber der Ausgangslage ein Stück fortbewegt hat.
Aus der Perspektive von S' stellt sich dieser Vorgang hingegen wie folgt dar. Zur Zeit
t = t' = 0
koinzidieren beide Uhren. Dann bewegt sich die S-Uhr mit der Geschwindigkeit
- v
weiter, und nach einiger Zeit koinzidiert eine andere S-Uhr mit der S'-Uhr. Jene zweite Uhr zeigt dann genau eine Zeiteinheit an, während die eigene, S'-Uhr, weniger anzeigt. Wie ist das möglich, wo doch wegen der relativistischen Zeitdilatation aus der Perspektive von S' die S-Uhren verlangsamt gehen? Es ist möglich, weil auf Grund eines anderen relativistischen Effektes, nämlich der Relativität der Gleichzeitigkeit, jene zweite S-Uhr zeitlich vorgeht. Alle S-Uhren sind zwar bezüglich S synchron, nicht aber bezüglich S'. Dies erklärt, weshalb die zweite S-Uhr bei der Koinzidenz mit der S'-Uhr eine größere Zeit als diese anzeigt, obwohl sie verlangsamt geht: Sie hatte einen zeitlichen Vorlauf. Rechnet mann die hier beschriebene Situation quantitativ durch, so ergibt sich eine vollkommene Übereinstimmung.
Die Symmetrie zwischen beiden Beobachtern ist dadurch gebrochen, daß S eine Uhr aus S' mit zwei Uhren aus seinem eigenen Inertialsystem vergleicht, während S' eine Uhr aus seinem System mit zwei Uhren des anderen Systems vergleicht. So ist es trotz Relativitätsprinzip möglich, daß beide behaupten, die jeweils zu ihnen bewegten Uhren gingen verlangsamt. Das Paradoxon entsteht nur, wenn man den Effekt der Zeitdilatation isoliert betrachtet. Man muß aber auch die anderen relativistischen Effekte berücksichtigen.
Um diese Asymmetrie zu beseitigen und so zu versuchen, vielleicht ein echtes Paradoxon zu erzeugen, muss man einen Vergleich zweier Uhren am selben Raumpunkt herstellen. Das aber ist genau die Situation beim Zwillingsparadoxon und dessen Varianten. Allerdings zeigt auch dort eine genauere Analyse, daß kein echtes Paradoxon vorliegt, sondern sich bei korrekter Berücksichtigung aller relativistischen Effekte dieses auflösen lässt.
https://www.spektrum.de/lexikon/physik/ ... oxon/14878Sie hatte einen zeitlichen Vorlauf, bedeutet doch, sie wurde "verstellt", anders gestartet, und nicht, sie ging "langsamer". Also auf der einen Seite kann ich mir vorstellen, da bewegt sich Alice "langsamer" aber das kontinuierlich durch die Richtung der Zeit, in die sich Bob bewegt. Und das mit dem Vorlauf klingt hingegen so, nein, da wurde zu Beginn die Uhr einfach vorstellt. Eventuell verstehst Du wo ich da am Überlegen bin. Wie gesagt, die Analogie mit dem Salzsee ist echt schön und klar und logisch und super zu verstehen. Ist aber eben nur eine Analogie, dazu kommt auch dann noch das was Joachim Schulz dazu geschrieben hat. Egal, bleibt ja noch ein paar Tage kalt ...