Hannes hat geschrieben:Nur hast du eines stillschweigend vorausgesetzt:
Das Vorhandensein eines "ruhenden" lichttragenden Mediums.
Wellen gibt's eigentlich nur in einem Medium. Das Medium spielt aber hier keine Rolle, da sich Sender und Empfänger gleichermaßen hindurch bewegen und allfällige durch einen "Ätherwind" entstehende Dopplereffekte einander kompensieren. Es kommt also nur auf die Relativbewegung zwischen Sender und Empfänger an, wobei der Sender als ruhend angenommen wird, denn es handelt sich ja z.B. um einen Polizisten am Straßenrand, der mit seiner Laserpistole einen Verkehrssünder anvisiert und aus dem reflektierten Lichtstrahl feststellen möchte, ob eine Geschwindigkeitsbeschränkung übertreten wurde. Dabei benutzt das Laser-Messgerät den Dopplereffekt, den der reflektierte Strahl zeigt und dieser Dopplereffekt wird mathematisch halbiert, um v des Fahrzeuges zu ermitteln. Die Frage ergab sich nun, ob dieser Faktor 2 ein Indiz für eine ballistische Ausbreitung von Lichttteilchen wäre oder überhaupt bei jeder Art von Echomessung auftritt. Ich wollte zeigen, dass dieser Faktor 2 auch berechtigt ist, wenn man mit dem Wellenmodell argumentiert, und man einen Äther damit nicht widerlegen kann.
Hannes hat geschrieben:Es könnte aber die Frequenz f2 ja auch beim Empfänger als solche wahrgenommen werden, wenn sich dieser gegen die Lichtquelle bewegt.
Wo bleibt aber dann die Verdopplung ?
Der Empfänger schickt die "wahrgenommene" Frequenz f2 ja zurück zur Lichtquelle. Er wird also zum bewegten Sender und daher kommt es zu dieser Verdoppelung, die das Messgerät (Laserpistole, Empfänger) als Frequenz f3 "wahrnimmt".
Hannes hat geschrieben:Wir Erdenbewohner empfinden diesen ruhenden Bezugspunkt oder das Bezugsmedium als selbstverständlich.
Mit Ausnahme der Relativisten!
Hannes hat geschrieben:Wie würde deine Animation aussehen, wenn sich zwei Raumschiffe begegnen?
Auch hier setzen wir Erdenbewohner ganz selbstverständlich ein ruhendes
Medium voraus.(CMB) Oder nicht lt.SRT ?
Es müsste daher ein Lichtstrahl von einem Sender, der sich mit 0,9c in
einer Richtung bewegt, einen Empfänger noch erreichen, der sich mit
0,9 c in die entgegensetzte Richtung bewegt.
Das hat zwar mit der Frage zur Radarmessung nicht zu tun, aber die Antwort wäre, dass Photonen, die ein Raumschiff emittiert (egal wie schnell das Raumschiff als Quelle ist) , mit c in Bezug zum Medium dem Raumschiff folgen, das sich nur mit 0,9 c bewegt. Das zweite Raumschiff wird deshalb erreicht.
Da die SRT eine abstrahierte Äthertheorie darstellt (die nur scheinbar vom Äther entrümpelt ist), wird sie ungefähr dasselbe aussagen wie eine Theorie mit Äther. Nur der Zeitpunkt, an welchem das Licht das andere Raumschiff erreicht, wird ein anderer sein. Dazu fällt mir eine Passage im Buch "Einsteins Universum" von Nigel Calder ein. Im Kapitel 15 schreibt er:
Einstein befasste sich mit einem weiteren eigenartigen Effekt, der bei Lichtgeschwindigkeit auftritt. Wenn die Geschwindigkeiten von Objekten sich der Lichtgeschwindigkeit nähern, dann kann man sie nicht einfach wie üblich addieren. Stellen wir uns zwei Galaxien vor, die sich mit 75% der Lichtgeschwindigkeit von der Erde entfernen, und zwar in entgegengesetzte Richtungen. Eine einfache Addition der Geschwindigkeiten würde ergeben, dass sie sich voneinander mit dem Eineinhalbfachen der Lichtgeschwindigkeit entfernten. In diesem Fall sollte man annehmen, dass jede für die andere unsichtbar wäre, weil das Licht, das zwischen ihnen läuft, niemals zum Ziel käme. Aber es ist leicht einzusehen, dass sie auch - wenigstens im Prinzip - weiterhin im Funkkontakt sind. Eine von ihnen könnte zum Beispiel eine Botschaft an die andere senden, notfalls über die Erde. Die Geschwindigkeiten der Galaxien relativ zur Erde beeinflussen nicht die Geschwindigkeit eines Signals.
Wir auf der Erde könnten von der Galaxie A das Signal erhalten: „Beste Grüße zu Einsteins Geburtstag. Bitte weitersenden an Galaxie B“ Dann senden wir die Botschaft weiter an B: „Galaxie A sendet Ihnen beste Grüße zu Einsteins Geburtstag.“ Wir wissen, dass sie ihr Ziel erreichen kann, denn wir können ja die Galaxie B auch sehen. Aber auch wenn wir und die Erde nicht da wären (oder wenn wir gerade schliefen, während die Botschaft ankommt), könnten wir uns ebenso gut vorstellen, dass die Botschaft von Galaxie A an der Erde vorbeifliegt, ohne dass wir uns einschalten, bis hin zur Galaxie B. Wenn wir nun die Geschwindigkeiten addieren, kommt die falsche Antwort heraus: Die Geschwindigkeit, mit der sich A und B voneinander wegbewegen, muss für sie kleiner scheinen als die Lichtgeschwindigkeit, andernfalls käme die Botschaft nicht an.
Wo liegt nun die Erklärung? Wir müssen herausfinden, wie die Geschwindigkeit der Galaxie B vom Standpunkt der Galaxie A aus betrachtet erscheint. Wenn irgendetwas oberhalb der Lichtgeschwindigkeit herauskäme, dann wäre tatsächlich jegliche Kommunikation zwischen den beiden Galaxien unmöglich. Als Lösung dividiert der Relativist die einfache Summe der Geschwindigkeiten durch einen bestimmten Faktor, (...) der der Verlangsamung der Zeit Rechnung trägt, der die beiden Galaxien von uns aus gesehen unterliegen. Ende des Zitats.
Calders Schilderung nach ergibt die SRT dasselbe Resultat wie eine Äthertheorie. Natürlich hängt das auch davon ab, welcher Relativist uns das vorrechnet. Sicher gibt es - analog zum ZP - mehrere Lösungen. Die SRT ist diesbezüglich "flexibel", und wird auch je nach Bedarf unterschiedlich interpretiert. So kontrahiert der leere Raum manchmal nicht und manchmal doch (z.B. im Paradoxon mit dem Seil zwischen Raumschiffen) und es heisst ja, dass es nur 3 Personen auf der Erde gibt, die die SRT richtig verstehen. Ich frage mich nur, wer die beiden anderen sind
Viele Grüße
Harald Maurer