realitätsphysik hat geschrieben:@All zur Frage nach Innen und Außen:All hat geschrieben:Unsere Sichtweise steht in Abhängigkeit zu einer äußeren Form.
Ja, das stimmt, aber sie steht in gleicher Weise auch in Abhängigkeit zu unsere inneren Form, d.h. zu dem, was wir nicht über unsere äußeren Sinnesorgane wahrnehmen.
Ich gebe Dir auch recht, dass die Natur etwas "durchgehendes" ist. Aber in gleicher Weise durchdringen auch wir selbst die Natur mit einem Außen UND Innen. Trotzdem können wir klar dazwischen unterscheiden.
Der entscheidende Punkt ist m.E., dass man mit dieser willkürlichen Unterscheidung ziemlich erstaunliche Dinge anstellen kann. Das halte ich für das Wesentliche. Ein Beispiel:
Was passiert, wenn man sich wirklich und real vorstellt, auf der Innenseite einer Hohlkugel zu leben? Und die Planeten vielleicht ihrerseits auch hohl und von innen bewohnt sind!?
Man kann sich das vorstellen, ganz egal ob es stimmt oder nicht. Aber was passiert dann mit einem? Gefällt das?
Oder gefällt Euch eher das (gewohnte) Gegenteil? Also wir auf einer Steinkugel mit etwas Bewuchs, rasend durch den leeren Raum ?
Dein obiger Beitrag enthält ganz wesentliche Aussagen, die mit meiner Denkweise übereinstimmen.
Die benutzten Worte ..willkürlich, gefällt, gewohnt…sind der wesentliche Bestandteil unseres Denkens.
Worte sind willkürlich festgelegt und führen mit zunehmender Benutzung einen Gewohnheitsprozess ein. Wir sind mittlerweile auf Worte dressiert. Jeder kann sich unter der vorhandenen Anzahl von Worten die Worte aussuchen, die seinen persönlichen Geschmack treffen. Die Sicht auf die Welt wäre damit eine Geschmacksfrage, mehr nicht. Wenn man berücksichtigt, dass das Wort Wort gar nicht einheitlich definiert ist, so kann jeder nach seiner Auffassung, also nach seinem Geschmack Sprache benutzen, wie es gerade gefällt.
Die Ursache liegt meines Erachtens darin, dass wir vergessen haben, dass alles was wir mit Worten machen, lediglich willkürliche Konstruktionen sind. Diese Konstruktionen sind künstlich kreierte Ansichten, denen wir einen Wert beimessen müssen. Folglich sind auch Werte nicht real existierend, sondern nur ein Instrument. Die den Worten zugeordneten Eigenschaften werden über diese Werte genauer bestimmt, um einen Zusammenhang herstellen zu können. Dieses Sprachmuster findest du auch in der Mathematik.
Wir beschreiben also nicht mit den Theorien das Universum, sondern unsere Vorstellung, die wir von diesem Universum haben. Die Frage ist immer, wie nützlich ist eine Theorie. Ist sie nützlich, richtet man sein Weltbild danach. Ist die Theorie intelligent, richtet man sein Weltbild danach, um sich selbst zu beweisen, dass man auch intelligent ist. Mir bleibt diese Intelligenz vorenthalten, weil ich kein Weltbild habe. Jetzt habe ich natürlich etwas geschrieben, was mir ein eher einfältiger Zeitgenosse immer unter die Nase reiben wird.
Betrachtet man mal die Mathematik, so stellt man fest, dass die Mathematik sich selbst Strukturen schafft, die Sie mittels Logik auf Ihre Eigenschaften und Muster untersucht. Also funktioniert Mathematik doch genau nach dem Muster, wie Sprache. Sie hat etwas ABSOLTES, was gar nicht in dem Sinne existiert.
Wenn man bedenkt, dass das Wort Struktur abgeleitet ist aus dem Wort „structure“, was ja nichts anderes bedeutet als ordentliche Zusammenführung, so wird doch deutlich, welchen Sinn die Mathematik hat. Es ist ein Ordnungssysstem.
Beachtet man, dass wirklich alles was wir machen sprachlich konstruiert ist, dann ist Sprache nur ein Mittel zum Zweck und die daraus abgeleiteten Realitäten lösen sich auf. Das wird dann deutlich, wenn man einen einfachen „Gegenstand“ wie einen Stein nimmt und fragt, ob dieser Stein als Stein im Universum existiert. Er existiert dort zwar auch, aber nicht als Stein und schon gar nicht ewig.
Die Hohlwelttheorie ist von daher akzeptierbar, wie jede andere Theorie auch. Sie ist eine nette Geschichte, wie die Geschichte von Newton oder Einstein. Newtons Geschichte hat den Vorteil, dass sie uns eine Mechanik beschert hat, die wir nutzen können.
Aber noch mal zu unserer Innen- und Außenansicht. Wir gehen nicht nur durch das Universum, sondern das Universum geht auch gleichzeitig durch uns. Wir trinken es, wir essen es und wir atmen es und scheiden es auch wieder aus. Insofern hebt sich ein Innen-Außenverhältnis auf und wir sind nichts anderes als ein Durchlauferhitzer. Durchlauferhitzer habe ich von Prof. Dr. Lesch geklaut.
Ich möchte dir noch mal danken, dass du immer wieder darauf hinweist, dass alles was wir machen willkürlich ist. Das ist auch meine Intention.
Schau mal etwas tiefer. Was steht da in blauer Schrift?
Herzlichen Gruß
All