Da mühe ich mich ab und versuche, diversen Kritikern klar zu machen, dass falsche Auslegung und Anwendung der SRT eher peinlich sind als diese Theorie zu widerlegen, und dann muss ich immer wieder feststellen, dass das gar nichts nützt, und - wenn schon meine Beiträge ignoriert werden - auch keiner auf die Idee kommt, mal in ein Physikbuch zu schauen und zu lernen, wie mit der SRT richtig umzugehen ist.
Nach meinem Hinweis auf die Lorentztransformation wurde wieder nicht richtig damit gerechnet und mehrere Beiträge mit völlig falschen Schlussfolgerungen gepostet, aus welchen zu entnehmen ist, dass z.B. die Längenkontraktion immer noch nicht verstanden wird. Nach wie vor muss ich völlig falsche Folgerungen aus der SRT im Forum entdecken, wie z.B. vom neuen Mitglied REBE, der gleichsam zum Einstand von sich gibt:
Wie kann es also sein, dass der Raum sich kürzt, faltet und was weiß ich noch, nur durch Beobachtung oder popelige Geschwindigkeit? Stellt Euch vor Ihr nehmt eine Butterbemme (anstatt Raum) und faltet diese. Wohin soll der überflüssige Raum, hinquellen? Und wie soll dies überhaupt geschehen? Wie in aller Welt verkürzt sich der Raum, wenn ein kleines mickriges Raumschiff sich anmaßt mit halber Lichtgeschwindigkeit das Universum zu bereisen?
Das Licht, hat ja nicht nur das gewisse Etwas, es hat auch Lichtgeschwindigkeit – warum sind dann die weitesten Galaxien 15 Milliarden Lichtjahre entfernt? Müssten die nicht vor unserer Haustür liegen?
Entschuldigt bitte bei aller Theorie darf die Praxis nicht außer Acht gelassen werden.
Auch REBE hat noch nicht begriffen, was es mit der Längenkontraktion der SRT auf sich hat. Die LK hat nur unter gewissen Bedingungen eine Bedeutung. Es verhält also sich keinesfalls so, dass relativ zu einem ruhenden Beobachter nun einfach der Rest der Welt verkürzt ist, weil er sich in Relativbewegung befindet. Die Lorentzkontraktion ist auch keine materielle Veränderung oder reale Verkürzung eines Objekts, sondern die Folge einer Messung. Eine Bedingung bei der Messung einer Objektlänge ist dabei,
dass beide Enden des Objektes gleichzeitig gemessen werden. Aus der Relativität der Gleichzeitigkeit soll es sich lt. SRT dann ergeben, dass die Gleichzeitigkeit nicht in beiden Bezugssystemen übereinstimmt; was für die einen Beobachter gleichzeitig ist, ist für die anderen
nicht gleichzeitig. Das ergibt unterschiedliche Messungen!
Die Längenkontraktion ist nur ein aus der LT abgeleiteter Effekt für "Körper", "Stäbe", "Objekte", oder formal ausgedrückt: Für Längen deren Endpunkte zueinander
ruhen (bzw. aus Sicht eines relativ dazu bewegten Inertialsystems:
wo sich die beiden Enden mit der selben Geschwindigkeit bewegen! ). Denn nur dann hat die Transformation von x1 und x2 und die Setzung von t1=t2 (siehe
http://www.mahag.com/download/ZD_und_LK.pdf) den gewünschten "Erfolg", d.h. diese gefundene Länge hat für alle folgenden Transformation immer dieselben Werte, da sich der Abstand zwischen den Stabenden aufgrund der selben Geschwindigkeit ja mit der Zeit nicht ändern kann. Eine von irgendeinem Körper (Raumschiff etc.) durchlaufene Strecke entspricht diesen Bedingungen nicht, denn sie definiert sich aus den Start- und Landezeitpunkten und -Orten, und diese Punkte können nicht gleichzeitig gemessen werden und auch der Abstand zwischen dem Raumschiff und dem Landepunkt bleibt nicht gleich. Ein durchmessener Raum ist daher kein Körper, kein Objekt und kein Maßstab oder dergleichen und unterliegt nicht der rel. Längenmessung, also jener Messung, die wg. relativer Gleichzeitigkeit verkürzt ausfällt.
Ein Beispiel:
Im Bezugssystem der Erde startet ein Raumschiff vom Mond und fliegt auf die Erde zu. Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass die beiden Himmelskörper 300 000 km voneinander entfernt sind und c soll 300 000 km/s betragen. Das Raumschiff habe eine Geschwindigkeit von 200 000 km/s. Es kommt daher im Bezugssystem der Erde nach 1,5 Sekunden an.
v=200000 km/s und L=300000 km (=1 Lichtsekunde),
Im Erdsystem haben wir also für die Zeit T, welches das Raumschiff zur Erde benötigt, die Formel
T=L/v=1,5 Sekunden.
Wie sieht das im Bezugssystem des Raumschiffes aus? Hier bewegt sich die Erde auf das Raumschiff zu und wir wenden nun die Lorentztransformation an:
Rechengrogramm zum selber probieren:
http://www.mahag.com/srt/effekte.php?cDie transformierten Koordinaten sind:
x'=402715,41 km, t'= -0,896 Sekunden (negativer Wert!).
x=-402715,41, t=2,013577 Sekunden .
Und die Zeit, welche auf der dilatierten Erduhr vergangen ist, ergibt sich mit
T=t'*sqrt(1-v²/c²)=1,5 s (die Erduhr zeigt also bei der Landung in beiden BS dasselbe an!)
Im Klartext bedeutet das: Im Bezugssystem des Raumschiffs setzt sich die Erde 0,896 Sekunden
früher in Bewegung (Relativität der Gleichzeitigkeit!), die Strecke
verlängert sich auf
402715,41 km (sie verkürzt sich also auf keinen Fall!) und das Zusammentreffen erfolgt nach 2,013577 Sekunden. Die Erduhr zeigt aber, da sie dilatiert gelaufen ist, 1,5 Sekunden an.
Die in diesem Beispiel durchlaufene Strecke verkürzt sich also nicht, sondern sie verlängert sich sogar! (Es ist mir übrigens nicht gelungen, dies einem ausgelernten Physiker begreifbar zu machen, der ebenfalls stur glaubte, die Strecke aus Sicht des Raumschiffs müsse sich verkürzen.) Die Lorentztransformation verschiebt die x- und t-Koordinaten derart, dass z.B. jeder die Uhr im anderen BS dilatiert laufen sieht.
Wo bleibt die berühmte Längenkontraktion? Sie ergibt sich, wenn im Erdsystem das Raumschiff (oder im Raumschiffsystem die Erde!) gemessen wird, und zwar genau nach Vorschrift der SRT. (Es verkürzt sich daher aus Sicht der Erde das Raumschiff und nicht die Strecke! Und aus Sicht des Raumschiffs die Erde, und auch hier nicht die Strecke! Wie Raumschiff oder Erde zu messen sind, habe ich schon beschrieben.
Die
Strecke berechnet sich nach der Lorentztransformation und kann sich sogar verlängern, weil die x-Koordinate nicht parallel verschoben wird, wie in der Galilei-Transformation! Wer sich mit dem bekannten "Myonen-Beweis der SRT" mal beschäftigt hat, wird nun erkennen, dass dieser Beweis gar nicht existiert, denn Relativisten müssen aus Sicht der Myonen eine Streckenverkürzung behaupten, um zu erklären, wieso die Myonen den Erdboden erreichen können - und diese Behauptung ist ebenso unsinnig wie die Schilderung REBEs, der meint, das Weltall müsste sich zusammenziehen. Ganz zu schweigen von den verfehlten Lopez'schen Schlussfolgerungen. Solche Angaben sind höchstens kontraproduktiv für das Anliegen der Kritik. Wenn ein Kritiker sagen würde, die RdG sei unannehmbar, denn sie verschiebt Orts- und Zeitkoordinaten in paradoxer Weise, so wäre das ein wesentlich richtigerer Ansatz. Denn die Relativität der Gleichzeitigkeit folgt aus einer Synchronisation, die von vornherein keine Gleichzeitigkeit garantiert. Das ist zwar durchaus praktisch, aber sie bildet das einzige Fundament für die Einstein'sche sRT. Wer dagegen eine
absolute Gleichzeitigkeit einsetzt (wie wir es mit den Jupitersignalen getan haben) kann der SRT dieses Fundamant zwar entziehen, landet damit aber in der RT von Lorentz, was mir irgendwie wie ein Sturz vom Regen in die Traufe erscheint
nocheinPoet:
Nach der RT kann das Photon nur mit max. c diese Strecke zurücklegen. Kommt es nun in einer Zeit an, die eine höhere Geschwindigkeit bedingt, wäre die RT falsifiziert.
Um die Geschwindigkeit von Photonen zu messen, brauchst Du 2 Uhren. Und die müssen synchron laufen. Dazu müssen sie nach
Vorschrift Einsteins synchronisiert werden. Alles klar? Die SRT behandelt nicht die Frage, welche Geschwindigkeit Photonen
haben, sondern welche Geschwindigkeit
gemessen wird. Und diese Messung ergibt aufgrund der Messvorschrift immer c - egal, welche Geschwindigkeit Photonen haben könnten. Die SRT schließt daher abweichende Geschwindigkeiten gar nicht aus. sondern man muss von einer
Messkonstanz sprechen! Wenn man also nicht nach SRT-Vorschrift misst und dabei abweichende Ergebnisse hat, falsifiziert das die SRT gar nicht. Sie ist - weil sie
zirkelschlüssig aufgebaut ist - nicht falsifizierbar. Dass das Relativisten nicht gern hören, ist auch klar. Und wenn Du mein Argument nicht verstehst, solltest Du dich
genauer für die SRT interessieren. Da besteht vielleicht noch Nachholbedarf.
Ich:
... jedes Ergebnis, in welchem SRT-Phänomene konkret auftreten, widerspricht der SRT und bestätigt die LET. Also fast alle Experimente, deren Ergebnis zu Unrecht der SRT zugeschrieben werden.
nocheinPoet:
Langsam, Deine Aussage war, man kann die SRT nicht falsifizieren, sprich widerlegen nun schreibst Du eben genau das. So in Summe ist das nicht wirklich klar, magst Du das nun mal konkretisieren?
Resultate von Experimenten, die konkret auftreten (wie tatsächlich veränderter Uhrengang oder womöglich verkürzte Maßstäbe, länger lebende Myonen und dergleichen) falsifizieren die SRT deshalb nicht, weil die SRT derartiges gar nicht aussagt. Man kann mit falscher Auslegung der Theorie weder eine Falsifikation noch eine Bestätigung herbeiführen. Die SRT ist eine zirkelschlüssige mathematische Konstruktion, die in sich völlig geschlossen ist. Damit ist sie eben nicht falsifizierbar. Das gilt für jede Theorie,
deren Grundannahmen auch die Aussagen sind. Wenn ich sage, der Fahrplan der Bundesbahn widerspricht der SRT, so ist das durchaus richtig, denn die SRT sagt ihn nicht voraus, aber man kann mit dem Fahrplan der BB die SRT eben so wenig falsifizieren wie mit Phänomenen, die genau so wenig mit der SRT zu tun haben! Wie die langlebigen Myonen z.B. oder die Uhren bei Hafele & Keating. Oder was auch immer. Aber ich gebe zu, nicht optimal formuliert zu haben; ich hätte besser schreiben sollen, dass konkret auftretende Phänomene die SRT nicht
bestätigen.
nocheinPoet:
Können wir uns in „Echtzeit“ mit dem Astronauten unterhalten, ist die RT falsifiziert, denn nach dieser können Informationen egal wir nicht schneller als mit c übertragen werden.
Und wie willst Du feststellen, ob das Gespräch in Echtzeit ("gleichzeitig") stattfindet oder nicht? Mit der Einsteinschen Synchronisationsvorschrift womöglich.
nocheinPoet bezügl. einer Bewegung zum Raum:
Nein nicht zum Raum, sondern zur Hintergrundstrahlung, das Du das nun gleichsetzt ist hier der Punkt.
Die Hintergrundstrahlung bewegt sich mit c. In Bezug zu was? Natürlich zum Raum, in welchem die Lichtausbreitung stattfindet! Der CMB repräsentiert deshalb den Raum als letztmögliches, daher universelles und absolutes Bezugssystem. Auch das hören Relativisten nicht gern.
nocheinPoet:
Erstmal finde ich CMB cool, diesen Gedanken hatte ich selber mal vor Jahren ohne Smoot zu kennen, es ging da eben genau darum, ob man eine absolute Bewegung messen könnte.
Nun ist das aber nicht so, denn wir messen eben nur die relative Bewegung der Erde zur Strahlung nicht mehr nicht weniger und auch Smoot selber hat soweit mir jedenfalls bekannt, nie was anderes behauptet, also gesagt, man könne so eine absolute Bewegung im Universum messen.
Smoot drückt sich sehr vorsichtig aus. In seiner Nobelpreisrede erwähnte er, dass das Bezugssystem, in dem die kosmische Mikrowellenstrahlung isotrop ist, als Äther bezeichnet werden könnte („Neue Ätherdrift Experimente“). Smoot betonte gleichzeitig, dass hier kein Widerspruch zur SRT und dem Michelson-Morley-Experiment vorläge, da die Bevorzugung dieses Bezugssystems nur zur Vereinfachung der Beschreibung der Expansion des Universums erfolgt. Von den Nobelpreisträgern Robert B. Laughlin und Frank Wilczek werden allerdings Meinungen vertreten, wonach auch in der modernen Physik - vor allem mit Blick auf das Quantenvakuum - von einem Äther gesprochen werden kann.
Bewegungen im All lassen sich darüber hinaus auch zur Massenverteilung der Weltraumobjekte beziehen - auch in dieser Weise repräsentiert das Universum selbst ein übergeordnetes Bezugssystem, zu welchem jede Bewegung bzw. jede Geschwindigkeit relativiert werden kann. In der Astronomie eine selbstverständliche Orientierungsmethode...
Hier noch ein Bildchen zum Nachdenken. Es zeigt die Dopplerverschiebung der em-Wellen des CMB aufgrund der Erdbewegung. Selbst wenn man annähme, dass Quellen und Bezugsysteme der Strahlen existieren, wäre es schon sehr seltsam, dass alle diese Bezugssysteme gegenüber der Erde dieselbe Relativgeschwindigkeit haben, um just genau den Doppler Effekt zu erzeugen, wie ihn die SRT begründet. Es gibt keinen Zweifel daran, dass dieser Effekt aber aufgrund der
Erdbewegung gegen das Licht selbst entsteht! Seltsamerweise wird hier somit eine Bewegung gegen das Licht messbar - damit steht diese Messung deutlich im Widerspruch zum Michelson-Morley-Experiment - auch wenn Smoot seinen Nobelpreis nicht durch "ketzerische" Äußerungen in Gefahr bringen wollte.
nocheinPoet:
Wer eine Aussage oder Theorie vorstellt, muss diese auch ausführlich erklären und begründen und dazu gehört auch, zu sagen, was für einen Vorteil diese Theorie gegenüber anderen hat, was sie eben genau beschreibt.
Nachdem Du mit großer Leidenschaft die SRT und ihre Aussagen hier vorstellst, erwarte ich mit großem Interesse Deine ausführlichen Erklärungen und Begründungen für diese Theorie, insbesondere ihre Vorteile und ihre beschriebenen Objekte.
nocheinPoet (zum Uhrenexperiment Kölner Dom):
Wenn es keinen anderen Unterschied gibt, dann kann es ja nur daran liegen. Die Frage ist dann aber, warum und wie, warum nicht andersrum, warum geht die Uhr oben nicht langsamer?
Eine Pendeluhr würde oben tatsächlich langsamer gehen.
Aber der angeblich gemessene Wert von 7 Nanosekunden ist ohnehin falsch. Er ist nahezu um 1/3 höher als der Wert, der sich aus der ART errechnet. Das ist ein Hinweis darauf, dass das ganze Experiment bloß ein Propagandagag ist. Auch die Genauigkeit der verwendeten Cäsiumuhr lässt zu wünschen übrig. Es war die HP 5071A high performance von HP. Dazu gibt der Hersteller an: "Hewlett-Packard's HP 5071A is claimed to be twice as accurate as its predecessor, the HP 5061B. HP says the clock will only lose a single second in a time span of 1.6 million years."
Dies entspricht einer Genauigkeit von ca 2*10^-14. Umgerechnet auf eine Woche - wie im Experiment - ergibt das eine Genauigkeit von 12*10^-9 also 12 Nanosekunden.
Damit ist die Ungenauigkeit der Uhr größer als der zu messende Effekt! Ich habe schon vor zwei Jahren mal bei quarks.de auf diese Diskrepanz hingewiesen und wurde mit der Antwort abgespeist, man habe keine Zeit und kein Geld für wissenschaftliche Recherchen. Es war also nur eine nette Fernsehproduktion, nichts weiter! Ganz dasselbe fragwürdige Spektakel hat quark.de mit Uhren durchgeführt, die man in Flugzeuge gesteckt hatte (a la Hafele & Keating). Auch hier gibt es außer Rechenfehlern nichts anzumerken, was die RT bestätigen würde. Du solltest also Beispiele, die Deiner Meinung nach die RT bestätigen, nicht einfach ungeprüft zitieren.
Eine Stellungnahme der PTB (Physikalisch-Technische Bundesanstalt) zum Kölner Domuhr-Experiment findest Du hier: [url]http://forum.quanten.de/read.php?f=1&i=53010&t=53010]Stellungsnahme des PTB zum Dom-Experiment[/url]
Grüße
Harald Maurer