Auch eine Mathe-Frage: Drillingsparadoxon

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Auch eine Mathe-Frage: Drillingsparadoxon

Beitragvon Jocelyne Lopez » Sa 2. Jan 2010, 19:55

Harald Maurer hat geschrieben:
Wenn sich im Vergleich einer ruhenden Uhr mit einer zurückgekehrten Uhr ein Unterschied zeigt, dann ist die bewegte Uhr konkret verlangsamt gelaufen - und das ist dann nicht konsistent mit der SRT sondern mit der LET von Lorentz. Denn eine Koordinatentransformation, wie immer auch sie sein mag, kann keinen Einfluss auf den Gang einer Uhr nehmen. Die Bewegung durch den Äther aber schon.


Das Zwillingsparadoxon basiert aber auf eine konkret verlangsamte bewegte Uhr und nicht nur darauf, sondern vor allem auf konkret verlangsamte biologische Alterungsprozesse in lebenden Organismen. Vor lauten Streitigkeiten über Interpretationen der Theorie scheinen die Physiker, ob Relativisten oder Kritiker, die allergrößte Dummheit in der Geschichte der Physik zu übersehen, eine unglaubliche Eselei, eine Blamage ohne gleichen: Albert Einstein hat geglaubt, dass die Veränderungen des Gangs von Uhren in direkten Zusammenhang mit der Veränderungen von biologischen Prozessen im Organismus des Beobachters stehen würden. :o :shock: :?

Und so eine Idiotie glauben die Relativisten heute noch weiter, und so eine Idiotie wird seit Jahrzehnten im Bildungsystem gelehrt. Und die Kritiker streiten sich über Interpretationen, über Äther oder Nicht-Äther, über Experimente und mathematische Herleitungen und lassen diese gigantische Idiotie im Bildungssystem lehren und tradieren. :( Die Theorie ist reiner Schrott und gehört komplett entsorgt, mehr ist mit der Theorie nicht anzufangen. Und das muß erst einmal gesagt werden. Das Schwierige ist nicht zu erkennen, dass die Theorie Schrott ist, das Schwierige ist, es zu sagen.

Viele Grüße
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Re: Auch eine Mathe-Frage: Drillingsparadoxon

Beitragvon Gerhard Kemme » So 3. Jan 2010, 00:49

Harald Maurer hat geschrieben:Das Drillings- oder auch nur das Zwillingsparadoxon entsteht durch die Annahme der Rückkehr der Reisenden - und das ist genau genommen nichts anderes als eine Rotation.

Dann wäre die Frage zu stellen, wie man dabei auf die Zentripetal- bzw. Zentrifugalkraft käme. Eine geradlinige Bewegung, auch wenn sie hin und zurück geht, ist nicht mit einer Rotation zu vergleichen.
Harald Maurer hat geschrieben:Denn eine Koordinatentransformation, wie immer auch sie sein mag, kann keinen Einfluss auf den Gang einer Uhr nehmen. Die Bewegung durch den Äther aber schon. Auch wenn uns der Wirkungsmechanismus dafür noch nicht bekannt ist.

Würdest du denn auch behaupten, dass sich ein Kippschalter mit stabiler Feder durch den Einfluss des "Äthers" verstellen würde? Insofern würde ich nicht annehmen, dass sich eine Uhr, die einen Tag lang in einer Zentrifuge rotieren und danach dieselbe Zeit anzeigen kann wie eine Vergleichsuhr, dass eine solche Uhr sich bei irgendwelchen Flügen durch den "Äther" verstellt.
Aber es ist spät, vielleicht habe ich etwas übersehen.

mfg
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Re: Auch eine Mathe-Frage: Drillingsparadoxon

Beitragvon fb557ec2107eb1d6 » So 3. Jan 2010, 09:08

fb557ec2107eb1d6 hat geschrieben:
Chief hat geschrieben:Kann ich überhaupt nicht akzeptieren.

Aus dem Bild oben ist klar ersichtlich, dass dieselbe Uhr in 3 verschiedenen IS-en dieselbe Zeit anzeigt. Und das obwohl sie in zwei Systemen bewegt ist und in einem ruht. Eine Stunde später zeigt die Uhr wieder gleiche Zeit in allen 3 Systemen trotz angeblicher Verlangsamung, die in bewegten Systemen auftreten müsste (laut SRT). In diesem Fall handelt es sich also nicht um eine Momentaufnahme die man mit Hilfe der RdG erklären könnte, sondern um einen Dauerzustand.

Wendet man hier die Lorentztransformation an ergibt sich folgende Gleichung:

Δt'_A=Δt'_B=Δt

oder

Δt=Δt/γ_A=Δt/γ_B.

Daraus folgt ganz einfach, dass γ=1sein muss.

Gruß

PS: Somit gebe ich Frau Lopez recht.


Das ist der selbe Unsinn, den du hier schon von dir gegeben hast:
Chief hat geschrieben:Der Beweis steht hier:

Aus ISA betrachtet: TA<TB<TC daraus folgt z.B. TA<TC
Aus ISB betrachtet: TB<TC<TA daraus folgt aber TA>TC
Aus ISC betrachtet: TC<TB<TA


und hier (keine Zeitdilatation):

Aus ISA betrachtet: TA=TB=TC daraus folgt z.B. TA=TC
Aus ISB betrachtet: TB=TC=TA daraus folgt auch TA=TC
Aus ISC betrachtet: TC=TB=TA daraus folgt ebenfalls TA=TC.


Schlussfolgerung: Das Gleichungs- Ungleichungssystem ist nur dann erfüllt wenn es keine ZD gibt.

Gruß

Da steht aber kein "Beweis" sondern nur eine Behauptung, wo ist der Beweis? Solange du da nichts bringst, kannst du dir alles andere ersparen.


Wo bleibt der Beweis?
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Raumzeit

Beitragvon rmw » So 3. Jan 2010, 11:50

nocheinPoet hat geschrieben:Jedes Objekt hat in der Raumzeit nun mal nur eine konstante Geschwindigkeit und wenn es sich im „dreidimensionalen“ Raum bewegt, dann muss das eben zu lasten der Geschwindigkeit in der Zeit gehen.

Jedes Objekt hat im Raum eine bestimmte Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeit ist bestimmt durch Ortsveränderung pro Zeiteinheit.
Eine Raumzeit im Sinne der RT ist im allerbesten Fall eine Hypothese.

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Re: Auch eine Mathe-Frage: Drillingsparadoxon

Beitragvon rmw » So 3. Jan 2010, 12:40

nocheinPoet hat geschrieben:Wir können immer nur relative Geschwindigkeiten von Objekten zueinander messen.

Dabei ist aber kein Punkt ausgezeichnet, ob nun sich a von b oder b von a wegbewegt kann nicht unterschieden werden.

Durchaus richtig, wir können die Geschwindigkeit nur relativ zu einem anderen Gegenstand messen. Das ist aber keinerlei Grund für eine "Raumzeit" im Sinne der RT.
Und das dem Raum gegenüber keine Geschwindigkeit besteht, weil wir noch keine Möglichkeit gefunden haben sie zu messen, heißt dies durchaus auch nicht.

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Re: Raumzeit

Beitragvon Jocelyne Lopez » So 3. Jan 2010, 12:48

rmw hat geschrieben:
Eine Raumzeit im Sinne der RT ist im allerbesten Fall eine Hypothese.



Ich halte sie für eine esoterische bzw. fantastische Vorstellung, nicht einmal für eine wissenschaftliche Hypothese.

Seit aller Ewigkeit legen sich Menschen überall in der Welt und zu jeder Zeit esoterische und fantastische Vorstellungen der Welt zu. Immer wieder neue, das gehört zu der Geschichte und zu dem Wesen der Menschen, nichts Neues unter der Sonne. Die Tatsache, dass diese eine fantastische Vorstellung rein mathematisch entwickelt wurde ist kein Beweis, dass sie wissenschaftlicher sei als andere Fantastereien und Zaubergeschichte. Es gibt auch esoterisch veranlagte Mathematiker und es gibt auch mathematische Esoterik. Mit Zahlen lässt es sich für manche Menschen fast genauso gut fantasieren als mit Worten. Hermann Minkowski, der Hauptverantwortlicher für diese Vorstellung der "Raumzeit"-Hybrid, die Albert Einstein und der Rest der Welt nicht mehr verstanden hat und bestenfalls nur nachplappern konnte, soll eine exaltierte Persönlichkeit gewesen sein, der z.B. die Längenkontraktion als ein "Geschenk von oben" hielt und sich selbst in seinen eigenen Fantastereien reinsteigern konnte, so wie Max Planck ihn eingeschätzt hat:

Zitat Max Planck:

„Wer einmal den Schritt gewagt hat, sich in die Gedankenfolge dieser neuen Anschauungen zu vertiefen, der kann sich dem Zauber, der von ihnen ausgeht, auf die Dauer nicht mehr entziehen, und es ist wohl begreiflich, daß eine künstlerisch veranlagte Natur, wie diejenige des der Wissenschaft zu früh entrissenen HERMANN MINKOWSKI, durch sie zu heller Begeisterung entflammt werden konnte.“

(M. Planck: Die Stellung der neueren Physik zur mechanischen Naturanschauung. Vortrag, 23.9.1910 in Königsberg. In: Planck: Physikalische Abhandlungen und Vorträge. Bd. 3. 1958, S. 30-46; darin: S. 45.)


Wissenschaftliche Hypothese bezeichnen sich u.a. durch die Tatsache, dass sie sich mit Hilfe von Messkonventionen aufbauen lassen. Wenn man aber Messkonventionen abschafft, wie sie in der SRT abgeschafft wurden (keine konstante Längenmaßeinheit mehr, keine konstante Zeiteinheit mehr), handelt es sich nicht mehr um Hypothese, sondern um Fantastereien und um Esoterik.

Viele Grüße
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Beitragvon rmw » So 3. Jan 2010, 13:37

nocheinPoet hat geschrieben:Wir können also annehmen, es gäbe einen Punkt im Raum, der absolut ruht, aber es gibt nicht einen Beleg dass es so ist.

Dagegen ist aus meiner Sicht nichts einzuwenden.

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Re: Auch eine Mathe-Frage: Drillingsparadoxon

Beitragvon Harald Maurer » So 3. Jan 2010, 14:52

Mordred schreibt:
Wie kann Harald, sofern er sie (die SRT) tatsächlich verstanden hat, diese Ablehnen ?
Hätte er sie verstanden, müsste er doch deren Richtigkeit erkannt haben, was wiederum eine Ablehnung ad Absurdum führen würde.

Um eine Theorie ablehnen oder annehmen zu können, muss man natürlich die Theorie erstmal "verstehen", das heißt, man muss wissen, wie sie angewendet wird und was sie bezweckt. Wenn man den mathematischen Formalismus kennt und anzuwenden weiß, heißt das nicht, dass daraus automatisch eine Wertung erfolgen muss, wie z.B. die Beurteilung ob falsch oder richtig - was ohnehin unsachlich wäre, weil Theorien nie falsch oder richtig sind, sondern bestenfalls brauchbar oder unbrauchbar. Wenn wir ohne viel darüber nachzudenken, die Galilei-Transformation benutzen, müssen wir Galileis Relativitätsprinzip ja auch nicht hinterfragen (es könnte ja ebenso falsch sein!), sondern sind mit den brauchbaren Resultaten zufrieden. Wieso sollte es bei der Lorentztransformation anders sein? Wenn sie brauchbare Resultate liefert (und das tut sie in einigen Bereichen der Hochenergiephysik) dann ist das völlig in Ordnung und ob sie nun falsch oder richtig sei, hat keine Relevanz für den Physiker, der nicht nach Wahrheiten sondern nach Messbarem sucht. Wenn jemand aus der Sachkenntnis der SRT schließt, dass ihre Aussagen ganz oder teilweise unannehmbar sind, ist das in Ordnung. Nicht in Ordnung ist es, wenn jemand bloß aus den Aussagen dies schließt, ohne überhaupt zu wissen, wie die Theorie zu diesen Aussagen kommt.

rmw schreibt:
Selbst wenn man das Licht für eine Welle hält, ist ein ballistisches Verhalten des Lichts allemal ungleich wahrscheinlicher als die Hypothese der Lorentz Transformation, wenn man denn in der L.Tr. überhaupt eine Hypothese sehen will.
Ernst schreibt:
Naja, warum soll das eine paradoxe Wunder unmöglich sein, das andere aber schon?


Ja, eine ballistische Verhaltensweise von Photonen wäre die einfachste Lösung des Problems. Die Physik muss gute Gründe haben, wenn sie diese Lösung negiert. Und diese Gründe gibt es in einer Reihe von Experimenten, die dieses ballistische Verhalten ausschließen. Nicht das Wellenmodell an und für sich steht den Emissionstheorien entgegen (denn Wellengeschwindigkeiten können sehr wohl vom Impuls ihrer Erzeugung abhängig sein, wie man von Experimenten mit Solitonen weiß), sondern experimentelle Resultate, die kaum zu widerlegen sind. Manche Physiker haben daher ad hoc Konstruktionen vorgelegt (W.Ritz z.B.), die ein ballistisches Verhalten nur bis kurz nach Erzeugung postulieren, womit wir auch hier vor einem Wunder stehen. Das heißt, egal welche Theorie wir für das Verständnis des Lichts einsetzen, wir stehen immer vor einem Wunder, weil uns keine der Theorien ein Wirkprinzip liefert und jegliches Verhalten nur postuliert ist. Ob LET oder SRT oder Emission - es ist alles gleichwertig. Das Michelson-Morley-Experiment beweist überdies jede dieser Theorien und nimmt daher innerhalb der Experimente eine Sonderstellung ein. Auch deshalb, weil in der Apparatur nach MM der Sagnac-Effekt (eine Art Coriolis-Effekt des Lichts) nicht aufzutreten scheint, obwohl er das müsste! Denn auch hier verändern sich Lichtlaufstrecken schon aufgrund der Drehung des Apparats, bevor überhaupt ein Ätherwind ins Kalkül gezogen wäre. Diese Methode scheint daher nicht geeignet zu sein, irgendeine Entscheidung zwischen den Theorien zu ermöglichen. Wir können uns deshalb das Wunder aussuchen, das uns sympathisch erscheint. Und jeder von uns vertritt sein gewähltes Wunder mit dem Brustton der Überzeugung. Und manche kämpfen leider mit allen Mitteln für ihre Überzeugung. Ob wir aber jemals in den Besitz der Wahrheit kommen, steht in den Sternen!

nocheinPoet schreibt:
Wie nun, sind das nun nur Thesen von Ihnen, oder doch Theorien? Wenn Sie letzteres beanspruchen dann geben sie mal ein Experiment an, wie man Ihre Matrix-Theorie falsifizieren könnte.


Als Einstein seine berühmte Arbeit 1905 einreichte, bezeichnete er sie vorsichtig als "Mathematische Spekulation". Und das ist sie wohl auch geblieben, denn die SRT ist nicht falsifizierbar, weil sie den Beweis für die Postulate bereits in Form der Synchronvorschrift beinhaltet. Daher gibt es kein Experiment, das die SRT tatsächlich widerlegen könnte, weil ein derartiges Experiment natürlich mit der SRT selbst konsistent sein (also die Synchronisation nach Einstein anwenden) müsste! Die SRT gilt nämlich nur innerhalb dieses Rahmens. Die relative Definition der Gleichzeitigkeit ist untrennbarer Bestandteil der Theorie und man kann sie nicht damit widerlegen, indem man die Gleichzeitigkeit anders definiert - denn dann bewegt man sich nicht mehr innerhalb der SRT! Aufrund dieser Nichtfalsifizierbarkeit ist die SRT genaugenommen keine Theorie.
Meine persönliche Vorstellung von einem Informationsuniversum mit seinem Informationsträger in Form einer Matrix würde ich als philosophische Spekulation bezeichnen. Damit enzieht sie sich von vornherein der Falsifizierbarkeit. Ebenso wie der hypothetische Äther ist jede universelle Struktur nur mittels Schlussfolgerung aus ihren Wirkungen aber niemals direkt beweisbar. Das ist auch bei Postulaten nicht anders, die a priori keines Beweises bedürfen.

nocheinPoet fragt mich:
Wie stehen Sie zur Konstanz der Vierergeschwindigkeit?

Ich halte den Mathematismus von Minkowski zwar für faszinierend, aber auch für naturfremd, weil für mich das Universum nur 3 Dimensionen hat - was man leicht durch die Art der Ausbreitung von Kraftfeldern beweisen kann (1/r² !).

Ljudmil schreibt:
Deine Absichten in Ehren, aber in Deiner Beschreibung „ZD_und_LK“ ist etwas daneben gelaufen, sonst sehr gut gelungen.


Du verwechselst da etwas. Ich argumentiere nicht im Rahmen Deiner Alternativ-Relativitätstheorie. sondern im Rahmen der SRT, die aus der Lorentztransfomation besteht. Ich rechne daher einfach mit dieser Vorschrift und halte mich weiters an die Vorschriften hinsichtlich ZD und LK, wie man sie bei Max Born, bei Einstein selbst oder in allen anderen Fachbüchern nachlesen kann. Wenn ich mich also an diese Vorschriften halte, werde ich mir nicht gleichzeitig den Kopf darüber zerbrechen, was Uhren und Längen evtl. tatsächlich so treiben, sondern ich werde sachlich schildern, wie sie nach SRT zu messen sind!
Du bekämpfst diese Vorschriften damit, indem Du sagst, ich würde falsche Beschreibungen liefern. Meine Beschreibung der ZD und LK ist aber korrekt, denn sie entspricht ohne zusätzliche Bewertung einfach dem Formalismus der SRT.
Mit Newton oder Einstein kann man die Gravitation berechnen - verstehen kann man sie deshalb nicht. Das gilt ebenso für die Phänomene der SRT. Man kann sie berechnen - aber da gibt es nichts zu verstehen und auch nicht zu hinterfragen. Ob Uhren tatsächlich ihren Gang verändern oder nicht, ist rein für den Vorgang des Messens nicht relevant, sondern bloß von philosophischem Interesse. Bei Lorentz gehen Uhren falsch, bei Einstein sorgen die verdrehten Koordinaten für denselben Eindruck - das Ergebnis und die Mathematik sind dieselben. Das ist für den Physiker befriedigend, denn die Wahrheit ist das Geschäft der Philosophen.
Wenn man lediglich über die SRT (und hoffentlich niemals über Einstein selbst!) schimpft und sie als falsch bezeichnet, ohne sich überhaupt intensiv damit beschäftigt zu haben, hat man sich etwas durchaus Faszinierendes entgehen lassen. Im übrigen ist es der falsche Weg, die SRT damit widerlegen zu wollen, indem man sie uminterpretiert oder sogar behauptet, Einstein selbst habe die SRT nicht verstanden. Spätestens da wird es grotesk:-)

nocheinPoet schreibt:
Die Frage ist also, beschreibt die SRT das was wir in der Natur messen können, gibt es ein Experiment, das ein Ergebnis liefert, das ... der SRT widerspricht?

Ja, jedes Ergebnis, in welchem SRT-Phänomene konkret auftreten, widerspricht der SRT und bestätigt die LET. Also fast alle Experimente, deren Ergebnis zu Unrecht der SRT zugeschrieben werden. Am schlagendsten ist aber die Messung des CMB durch Smoot et al, wo aufgrund der Doppler-Effekte die absolute Bewegung der Erde gemessen werden konnte. Nun muss man wissen, dass der relativistische Doppler-Effekt auf die Relativbewegung zwischen Beobachter und Lichtquelle zurückgeht, die Hintergrundstrahlung aber gar keine Quelle mehr hat. Man kann den Doppler-Effekt und die Geschwindigkeitsmessung daher nicht aus der Beziehung zweier relativ bewegter Bezugssysteme beziehen, sondern bezieht dieses Ergebnis aus der Bewegung relativ zum Licht selbst bzw. zum allumfassenden Bezugsssystem, in welchem diese Lichtfortpflanzung im Gesamten ruht! Dieses Bezugssystem ist das Universum selbst, in welchem sich alle Photonen mit c bewegen - und man kann daher jede Geschwindigkeit zu dieser Photonengeschwindigkeit relativieren bzw. auf dieses absolute Bezugssystem beziehen. Das schließt die SRT jedoch aus.
Zur besseren Erklärung: In der SRT ist ein Doppler-Effekt aufgrund der Bewegung relativ zu Photonen nicht möglich, denn wie immer auch sich der Beobachter (Empfänger, Detektor etc.) bewegt, haben Photonen ihm gegenüber stets die Geschwindigkeit c. Deshalb folgert die SRT diesen Effekt der Frequenzveränderung aus der Zeitdilatation, die im relativ bewegten Bezugssystem der Lichtquelle auftritt. Diese Bezugssysteme existieren aber im CMB nicht. Der Doppler E. entsteht daher aufgrund der Bewegung relativ zu den Photonen und der daraus resultierenden Geschwindigkeitsänderung derselben!

Wir stimmen also soweit überein, dass es bisher kein Experiment gibt, das eine relative Geschwindigkeit zum Raum messen kann.

Dieses Experiment habe ich soeben beschrieben. Es ist Smoots Messung der Geschwindigkeit der Erde relativ zum Raum!

Das einfachste wäre, wenn jemand irgendein Objekt mit einer höheren Geschwindigkeit als c messen würde.

Da müsste man erstmal c messen. c ist aber eine durch Beschluss festgelegte Größe. Viele Messungen erreichen c zwar mit immer größerer Genauigkeit, aber keine der Messungen schließt aus, dass es noch etwas anderes gibt. Sowohl c als auch Invarianz oder Konstanz von c sind keine empirisch ermittelten Tatsachen.

Warum kann man kein Proton auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigen?

Kann man nicht? Wenn man daran denkt, dass das auf fast c beschleunigte Proton diese Geschwindigkeit auf dem Erdboden hat, welcher sich bis zu rund 30 km/s schnell um die Sonne bewegt, so erhebt sich die Frage, welche Geschwindigkeit das Proton in Bezug zur Sonne hat. Dass es auch in diesem Bezug nur c haben sollte, ist nämlich nur eine Behauptung, die mit der LT nachvollzogen wird. Ob das wirklich so ist, weiß kein Mensch!

Es ist Fakt, das bisher kein Objekt mit Überlichtgeschwindigkeit beobachtet wurde, und auch ist es Fakt, das keiner bisher ein Photon im Vakuum messen konnte, das langsamer als c ist.

Ja, und das alles in Laboratorien, die sich selbst mit immerhin 371 km/s durch das Weltall bewegen. Natürlich kann man im Weltall Phänomene beobachten, die sich mit Überlichtgeschwindigkeit ausbreiten. Ob das nun Fakten oder perspektivische Täuschungen sind, ist Sache der Interpretation. Der Relativist wird darin kaum Fakten erkennen wollen. Das absolute Vakuum ist übrigens eine Schulbuchillusion, ebenso wie die geradlinig gleichförmige Bewegung dies ist. Man sollte im Zusammenhang mit Theorien daher niemals von Fakten sprechen.

Wahrscheinlich hat das Universum eine ursächliche oder informationstragende Struktur (Äther, Matrix, Elektron-Positron-Paare, Loopquanten etc. - man suche sich's aus!) und wahrscheinlich hat diese Struktur eine gitterartige Beschaffenheit (Matrix, oder Gittermodell nach Günther, Walter Russell und John Worrell Keely etc.) mit der man tatsächlich sowohl viele relativistische Effekte oder die Sine Gordon Gleichung gut verstehen kann, und wahrscheinlich war Lorentz dem Verständnis dieser Beschaffenheiten schon sehr nahe mit dem Preis sehr komplexer und schwer berechenbarer Ursachen für die Phänomene, was sich in einer gewissen Ratlosigkeit der Physiker zur Wende zum 20. Jahrhundert niederschlug. Mit seiner "Mathematischen Spekulation" hat Einstein, auch wenn seine Arbeit in die Analen der Physik nur deshalb Einzug fand, um Planck zu ärgern, wirklich eine nachhaltige Zäsur gesetzt und den gordischen Knoten der Physik einfach durchschlagen. Eine kleine Modifikation der Galilei-Transformation (und wer die beherrscht, wird sich mit der LT auch nicht schwer tun) hat sehr wohl Klarheit in das Physik-Durcheinander gebracht.

Bild

Das ist alles und mehr ist da nicht. Damit kann man rechnen. Ist es falsch oder richtig? Es ist auf jeden Fall eine geniale Lösung. Und wird es auch bleiben, auch wenn man in Tausend Jahren ganz anders denken oder rechnen wird! Aber - und ich muss es zugeben - an diesem genialen Produkt zu kratzen, macht schon eine Menge Spaß!

Grüße
Harald Maurer
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Schlußfolgerung

Beitragvon rmw » So 3. Jan 2010, 15:05

rmw hat geschrieben:Dann postulierst Du also erstmal, es könnte einen absoluten Ruhepunkt im Raum geben, aber es gibt bisher keinen Beleg dafür.

Und ich postuliere erstmal, es könnte eine Raumzeit geben.

Nein das sind zwei sehr veschiedene Dinge. Das es einen Raum gibt ist offensichtlich, sonst gäbe es auch keine Gegenstände die sich zueinander bewegen könnten. Da es nun einen Raum gibt, können wir uns diesen Raum gegenüber auch bewegen, auch wenn wir die Bewegung dem Raum gegenüber nicht nachweisen können.
Weiters können wir Beschleunigung im Raum nachweisen, dazu bedarf es einer Kraft. Geschwindigkeitsänderung ist also direkt nachweisbar, am besten eigentlich Richtungsänderung, insbesondere in Form von Fliehkraft.
Daraus schließe ich nun das es Bewegung dem Raum gegenüber gibt. Das ist eine Schlußfolgerung auch wenn es in der Tat den direkten Beweis dafür nicht gibt.

Ich denke nicht dass es eine vergleichbare Argumentation für die Raumzeit gibt. Die Raumzeit ist vielmehr eine willkürliche mathematische Definition für die es keine logisch Begründung gibt.

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Re: Auch eine Mathe-Frage: Drillingsparadoxon

Beitragvon Sebastian Hauk » So 3. Jan 2010, 15:12

Hallo Harald Maurer,

Wahrscheinlich hat das Universum eine ursächliche oder informationstragende Struktur (Äther, Matrix, Elektron-Positron-Paare, Loopquanten etc. - man suche sich's aus!) und wahrscheinlich hat diese Struktur eine gitterartige Beschaffenheit (Matrix, oder Gittermodell nach Günther, Walter Russell und John Worrell Keely etc.) mit der man tatsächlich sowohl viele relativistische Effekte oder die Sine Gordon Gleichung gut verstehen kann, und wahrscheinlich war Lorentz dem Verständnis dieser Beschaffenheiten schon sehr nahe mit dem Preis sehr komplexer und schwer berechenbarer Ursachen für die Phänomene, was sich in einer gewissen Ratlosigkeit der Physiker zur Wende zum 20. Jahrhundert niederschlug.


und hier wäre auch noch ein Link dazu.

http://de.wikiquote.org/wiki/Frank_Wilczek

Aktuell steht das Gitter sehr hoch im Kurs.

Gruß

Sebastian
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