Logische Erklärung der SRT

Hier werden diverse Partikelmodelle diskutiert

Re: Logische Erklärung der SRT

Beitragvon fallili » Di 26. Mai 2015, 11:10

@quantino
Bin nun mal nach ein paar Tagen segeln wieder am PC und mir sind in der Zwischenzeit generelle Verständnisschwierigkeiten aufgefallen.
Du gibst ja eine Erklärung für die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit (Kapitel 1.2) - und das stellst Du auch überzeugend in der Abbildung 1.2.1 dar.

Die wahrscheinlich einfachere Frage ist mal - wie stellt man einen "simplen und kurzen" Lichtblitz dar.
Da Alles permanent Quantinos aussendet, frag ich mich, wie dann eben so ein von Dir als "Burst" bezeichnetes Geschehen auftritt und sich ausbreitet. Aber, wie gesagt - das ist die wahrscheinlich einfachere Frage.

Um einen Lichtblitz zu beschreiben, muss letztendlich an einem Ort x0 irgendwann irgendetwas passieren. Wie das dann genau vor sich geht ist nicht so entscheidend - irgendwie muss sich an den ausgesendeten Quantino's etwas ändern und dieses "Etwas" muss von den Empfängern auch irgendwann wahrnehmbar sein.

Und da sehe ich eben ein logisches Problem, wenn ich die Grundannahme der Quantino's mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ernst nehme.

Du zeigst in Deinem Video (Abb. 1.2.1) ganz oben einen ruhenden Empfänger - und in der Mitte einen sich wegbewegenden Empfänger (die beiden reichen mal für die Erklärung meines Problems).
Es ist klar erkenntlich und einleuchtend, warum die beiden Empfänger eine konstante Lichtgeschwindigkeit sehen/messen und warum damit das spezielle Relativitätsprinzip erklärbar wird.

Allerdings:
Du positionierst den ruhenden Empfänger sehr geschickt derart an eine "ausgezeichnete" Stelle, dass dabei der Zeitpunkt der Wahrnehmung (das rote Leuchten) bei den 3 dargestellten Empfängern unterschiedlicher Bewegung gleichzeitig auftritt.

Nun kann ich den ruhenden Empfänger aber selbstverständlich weiter rechts positionieren - so dass der ruhende Empfänger sich an der Stelle befindet, an der der bewegte Empfänger das erstemal rot aufleuchtet.

Wie haben also:
1) eine Quelle, die am Ort x0 zum Zeitpunkt t0 ein Ereignis (einen Burst) aussendet

2) einen bewegten Empfänger, der zum Zeitpunkt t1 in der Entfernung x1 dieses Ereignis registriert

3) einen ruhenden Empfänger der zum Zeitpunkt t2 in der Entfernung x2 dieses Ereignis registriert-
wobei zwar x2 = x1 sein kann aber dabei dann t2 > t1 sein muss, weil der ruhende Empfänger ja erst auf die langsameren Quantino's "warten" muss!


Das bedeutet, dass bei der Berücksichtigung der Eigenschaft, dass es unterschiedlich schnelle Quantinos gibt - sich für mich damit die unhaltbare Konsequenz ergibt, dass an einem definiertem Ort ein einzelnes Ereignis von einem bewegten Beobachter zu einem anderen Zeitpunkt gesehen wird als von einem ruhenden Beobachter.

Das klingt nun auf den ersten Blick so, als wäre es dem vergleichbar, was auch die SRT zum Thema "unterschiedlicher Zeitverlauf" sagt, aber das ist es nun ganz und gar nicht.

An einem gegebenen Ort, sieht der in dem obigen Beispiel sich vom Ereignis wegbewegende Beobachter dieses Ereignis "absolut" früher als der ruhende Beobachter. Er kann also dem ruhenden Beobachter problemlos mitteilen - " in xy Sekunden wirst Du das Ereignis z sehen".
Für den Ruhenden Beobachter sieht der bewegte Beobachter damit also in die Zukunft.

Da dies eine zwar logische aber unhaltbare Konsequenz ist, stelle ich also die Frage was. ich da falsch sehe, bzw. wie also ein Ereignis wie z.B. ein Lichtblitz über Quantino's an Beobachter "übertragen" wird? So wie ich das da oben sehe/beschreibe kann es ja mal nicht sein.

Viele Grüße
fallili
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Re: Logische Erklärung der SRT

Beitragvon quantino » Di 26. Mai 2015, 13:07

Hallo Fallili

Die wahrscheinlich einfachere Frage ist mal - wie stellt man einen "simplen und kurzen" Lichtblitz dar.

Eine einzelne elektrische Ladung kann eigentlich keinen Lichtblitz erzeugen. Zwei entgegengesetzt gleichgroße Ladungen aber schon. Stell Dir mal zwei Ladungen Plus und Minus vor die genau übereinander sitzen. Ihre Quantinofelder heben sich gegenseitig auf, richtig?

Nun verschiebt man eine Ladung kurz in irgendeine Richtung und bewegt sie wieder zurück auf den Ausgangspunkt. Damit erhält man ein Quantinoungleichgewicht, also ein Signal, welches sich ein jedem beliebigen Bezugssystem mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Das heißt es spielt keine Rolle, ob sich die beiden Ladungen Plus und Minus bewegen, solange sie nur immer schön übereinander bleiben (bis auf den Augenblick, wo sie das Signal aussenden natürlich). Auch die Bewegung des Empfängers spielt keine Rolle. Lichtgeschwindigkeit bleibt Lichtgeschwindigkeit.
Du positionierst den ruhenden Empfänger sehr geschickt derart an eine "ausgezeichnete" Stelle, dass dabei der Zeitpunkt der Wahrnehmung (das rote Leuchten) bei den 3 dargestellten Empfängern unterschiedlicher Bewegung gleichzeitig auftritt.

Die Positionierung ist Teil der Erklärung. In der Quantinotheorie gibt es ja nur eine absolute Zeit und den normalen Raum. Wenn irgendwann ein Sender einen Puls aussendet, so hat jedes andere Objekt in diesem Augenblick einen bestimmten räumlichen Abstand zum Sender. Die Aussage ist nun die: Dieser Abstand wird immer in der gleichen Zeit überwunden. Die Bewegungszustände von Sender, Empfänger oder Beobachter spielen keine Rolle.
Nun kann ich den ruhenden Empfänger aber selbstverständlich weiter rechts positionieren - so dass der ruhende Empfänger sich an der Stelle befindet, an der der bewegte Empfänger das erstemal rot aufleuchtet.
...
Das bedeutet, dass bei der Berücksichtigung der Eigenschaft, dass es unterschiedlich schnelle Quantinos gibt - sich für mich damit die unhaltbare Konsequenz ergibt, dass an einem definiertem Ort ein einzelnes Ereignis von einem bewegten Beobachter zu einem anderen Zeitpunkt gesehen wird als von einem ruhenden Beobachter.
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An einem gegebenen Ort, sieht der in dem obigen Beispiel sich vom Ereignis wegbewegende Beobachter dieses Ereignis "absolut" früher als der ruhende Beobachter. Er kann also dem ruhenden Beobachter problemlos mitteilen - " in xy Sekunden wirst Du das Ereignis z sehen".
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Für den Ruhenden Beobachter sieht der bewegte Beobachter damit also in die Zukunft.

Über diese Fragen habe ich auch schon nachgedacht. Die Quantinotheorie erfüllt die beiden Axiome der Speziellen Relativitätstheorie und so gut wie alle Experimente, die ihre Gültigkeit beweisen sollen (bis auf das Hafele-Keating-Experiment). Sie ist aber nicht zu ihr äquivalent. Also: in der Quantinotheorie ist es sehr wohl möglich, auf indirekte Weise Information mit Überlichtgeschwindigkeit zu übertragen (Vielleicht ergeben sich hieraus sogar technische Anwendungen). Das ist aber kein Widerspruch, da es in der Quantinotheorie ja eine absolute Zeit und einen absoluten Raum gibt. In der Zukunft liegt das Ereignis ja nur aus Sicht der SRT.

Im Übrigen ist es in der Quantinotheorie für ein materielles Objekt sehr wohl möglich, sich mit Überlichtgeschwindigkeit zu bewegen. Es gibt nichts, was das verhindert, wobei man aber mit stationären Teilchenbeschleunigern keine Überlichtgeschwindigkeit erreichen kann, da die elektrische Kraft auf lichtschnelle Partikel keine Wirkung mehr hat. Im freien All kann man aber jede beliebige Relativgeschwindigkeit erreichen, wenn man nur lange genug beschleunigt (Rückstoß).

Aber selbst zwischen Objekten die relativ gesehen Überlichtgeschwindigkeit zueinander haben, breitet sich Licht mit Lichtgeschwindigkeit aus. Paradox, ich weiß. Der springende Punkt ist, die beiden Axiome der SRT reichen nicht aus. Auch die Relativität der Gleichzeitigkeit ist ein Axiom und nicht etwa eine Folge aus der Lorentztransformation.

Viele Grüße
Steffen
quantino
 
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