Lichtablenkung nach Einstein 1911

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Lichtablenkung nach Einstein 1911

Beitragvon Lagrange » So 24. Nov 2019, 12:00

Einstein hat geschrieben:

...
Aus dem soeben bewiesenen Satze, daß die Lichtgeschwindigkeit im Schwerefelde eine Funktion des Ortes ist, läßt sich leicht mittels des Huygensschen Prinzipes schließen, daß quer zu einem Schwerefeld sich fortpflanzende Lichtstrahlen eine Krümmung erfahren müssen. Sei nämlich eine Ebene gleicher Phase einer ebenen Lichtwelle zur Zeit t, P1 und P2 zwei Punkte in ihr, welche den Abstand 1 besitzen. P1 und P2 liegen in der Papierebene, die so gewählt ist, daß der in der Richtung ihrer Normale genommene Differentialquotient von also auch von c verschwindet. Die entsprechende Ebene gleicher Phase bzw. deren Schnitt mit der Papierebene, zur Zeit t+dt erhalten wir, indem wir um die Punkte P1 und P2 mit den Radien c1dt bzw. c2dt Kreise und an diese die Tangente legen, wobei c1 bzw. c2 die Lichtgeschwindigkeit in den Punkten P1 bzw. P2 bedeutet. Der Krümmungswinkel des Lichtstrahles auf dem Wege cdt ist also



falls wir den Krümmungswinkel positiv rechnen, wenn der Lichtstrahl nach der Seite der wachsenden n' hin gekrümmt wird. Der Krümmungswinkel pro Wegeinheit des Lichtstrahles ist also



oder nach (3) gleich



...

Versteht jemand? :shock:
Zuletzt geändert von Lagrange am So 24. Nov 2019, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lichtablenkung nach Einstein 1911

Beitragvon Sciencewoken » So 24. Nov 2019, 12:41

Lagrange hat geschrieben:Versteht jemand? :shock:
Irgendwie schon, aber nicht wirklich... Nur was hat Gravitation mit dem Huygensschen Prinzip zu tun? Geht es bei diesem Prinzip nicht nur um Reflektion und Refraktion durch Teilchen (in Gasen und Flüssigkeiten) bzw. Ober- und Grenzflächen? Wie sollte Gravitation also für die Krümmung des Lichts verantwortlich sein? Das geht doch nur, wenn Licht tatsächlich aus korpuskeln bestünde, die Masse haben und dann greift das Huygenssche Prinzip trotzdem nicht. Das Huygenssche Prinzip greift nur bei der Darstellung von E. Dowdye.
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Re: Lichtablenkung nach Einstein 1911

Beitragvon Lagrange » So 24. Nov 2019, 12:44

Sciencewoken hat geschrieben:
Lagrange hat geschrieben:Versteht jemand? :shock:
Irgendwie schon, aber nicht wirklich... Nur was hat Gravitation mit dem Huygensschen Prinzip zu tun? Geht es bei diesem Prinzip nicht nur um Reflektion und Refraktion durch Teilchen (in Gasen und Flüssigkeiten) bzw. Ober- und Grenzflächen? Wie sollte Gravitation also für die Krümmung des Lichts verantwortlich sein? Das geht doch nur, wenn Licht tatsächlich aus korpuskeln bestünde, die Masse haben und dann greift das Huygenssche Prinzip trotzdem nicht. Das Huygenssche Prinzip greift nur bei der Darstellung von E. Dowdye.

Anscheinend wollte Einstein nur c^2 in die "Herleitung" irgendwie einschmuggeln.
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Re: Lichtablenkung nach Einstein 1911

Beitragvon Sciencewoken » So 24. Nov 2019, 12:49

Lagrange hat geschrieben:Anscheinend wollte Einstein nur c^2 in die "Herleitung" irgendwie einschmuggeln.
Das ist nur das halbe Problem. Aber wo ist G (Gravitationskonstante) und/oder m (Masse)? Ich jedenfalls sehe da nirgends, wie Gravitation Licht krümmt.
Auf jeden Fall sollte sich Licht nicht entlang einer hypothetischen Raumzeit krümmen, sonst ähhh... verstofflichte Mathematik, nicht wahr? ;)
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Re: Lichtablenkung nach Einstein 1911

Beitragvon Lagrange » So 24. Nov 2019, 12:54

Sciencewoken hat geschrieben:
Lagrange hat geschrieben:Anscheinend wollte Einstein nur c^2 in die "Herleitung" irgendwie einschmuggeln.
Das ist nur das halbe Problem. Aber wo ist G (Gravitationskonstante) und/oder m (Masse)? Ich jedenfalls sehe da nirgends, wie Gravitation Licht krümmt.
Auf jeden Fall sollte sich Licht nicht entlang einer hypothetischen Raumzeit krümmen, sonst ähhh... verstofflichte Mathematik, nicht wahr? ;)

Das ist richtig, aber er hat eingeführt um dann über zu Gravitationskraft zu kommen.

Aber 1/c^2 will er selbstverständlich stehen lassen. :lol: :lol: :lol:
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Re: Lichtablenkung nach Einstein 1911

Beitragvon Lagrange » So 24. Nov 2019, 13:13

Der Schlaue schreibt abschließend:

Einstein hat geschrieben:Es wäre dringend zu wünschen, daß sich Astronomen der hier aufgerollten Frage annähmen, auch wenn die im vorigen gegebenen Überlegungen ungenügend fundiert oder gar abenteuerlich erscheinen sollten. Denn abgesehen von jeder Theorie muß man sich fragen, ob mit den heutigen Mitteln ein Einfluß der Gravitationsfelder auf die Ausbreitung des Lichtes sich konstatieren läßt.

Und schon wieder hat er "vergessen", dass etliche Physiker die Lichtablenkung bereits berechnet haben. :lol:
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Re: Lichtablenkung nach Einstein 1911

Beitragvon Mikesch » So 24. Nov 2019, 13:20

Sciencewoken hat geschrieben:
Lagrange hat geschrieben:Versteht jemand? :shock:
Nur was hat Gravitation mit dem Huygensschen Prinzip zu tun?
Einstein versuchte in den ersten Jahren nach der genialen Idee mit dem Äquivalenzprinzip ab 1907 die Ablenkung des Lichts in Einklang mit dem Huygensschen Prinzip zu bekommen. Dazu gehört auch eine variable Lichtgeschwindigkeit. Bis zu Veröffentlichung der ART 1915 kam er wieder davon ab.
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Re: Lichtablenkung nach Einstein 1911

Beitragvon Sciencewoken » So 24. Nov 2019, 13:23

Lagrange hat geschrieben:Der Schlaue schreibt abschließend:

Einstein hat geschrieben:Es wäre dringend zu wünschen, daß sich Astronomen der hier aufgerollten Frage annähmen, auch wenn die im vorigen gegebenen Überlegungen ungenügend fundiert oder gar abenteuerlich erscheinen sollten. Denn abgesehen von jeder Theorie muß man sich fragen, ob mit den heutigen Mitteln ein Einfluß der Gravitationsfelder auf die Ausbreitung des Lichtes sich konstatieren läßt.

Und schon wieder hat er "vergessen", dass etliche Physiker die Lichtablenkung bereits berechnet haben. :lol:
Finde ich gar nicht. Er fragt ja explizit danach, ob sich Gravitation auf die Ausbreitung des Lichtes auswirken könnte. Erst 1915 postulierte er dies über die Krümmung einer hypothetischen Raumzeit, nur genau das wurde ja von E. Dowdye widerlegt, oder nicht?
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Re: Lichtablenkung nach Einstein 1911

Beitragvon Mikesch » So 24. Nov 2019, 13:24

Sciencewoken hat geschrieben:
Lagrange hat geschrieben:Anscheinend wollte Einstein nur c^2 in die "Herleitung" irgendwie einschmuggeln.
Das ist nur das halbe Problem. Aber wo ist G (Gravitationskonstante) und/oder m (Masse)? Ich jedenfalls sehe da nirgends, wie Gravitation Licht krümmt.
Sollte ja anfänglich nicht die Gravitation sein, sondern eine Eigenschaft des Universums.
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Re: Lichtablenkung nach Einstein 1911

Beitragvon Lagrange » So 24. Nov 2019, 13:26

Mikesch hat geschrieben:
Sciencewoken hat geschrieben:
Lagrange hat geschrieben:Versteht jemand? :shock:
Nur was hat Gravitation mit dem Huygensschen Prinzip zu tun?
Einstein versuchte in den ersten Jahren nach der genialen Idee...

1. Die Idee ist idiotisch.

2. Er hat wieder mit verschiedenen Tricks versucht gewünschte Ergebnisse zu erhalten, welche schon von anderen bereits berechnet wurden.

3. Hat, wie von ihm üblich, keine Quellen genannt.
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