Lenin, im Mai 1908 hat geschrieben:...
Engels wies Dühring nach, daß das Leugnen der objektiven Realität von Zeit und Raum
theoretisch eine philosophische Konfusion, praktisch die Kapitulation oder Ohnmacht vor
dem Fideismus ist.
Betrachten wir jetzt die „Lehre“ des „neuesten Positivismus“ über diesen Gegenstand.
Wir lesen bei Mach: „Raum und Zeit sind wohlgeordnete Systeme von
Empfindungsreihen.“ („Mechanik“, 3. dtsch. Aufl., S. 498.) Das ist offenkundiger
idealistischer Unsinn, der sich unvermeidlich aus der Lehre ergibt, daß die Körper
Empfindungskomplexe seien. Nicht der Mensch mit seinen Empfindungen existiert in Raum
und Zeit, sondern Raum und Zeit existieren im Menschen, sind von ihm abhängig, von ihm
erzeugt - so sieht die Sache bei Mach aus. Er spürt, daß er zum Idealismus abgleitet, und
leistet „Widerstand“, indem er eine Menge Vorbehalte macht und, ähnlich wie Dühring, die
Frage in langatmigen Betrachtungen über die Veränderlichkeit unserer Raum- und
Zeitbegriffe, ihre Relativität usw. untergehen lassen will (siehe besonders „Erkenntnis und
Irrtum“). Doch das rettet ihn nicht und kann ihn nicht retten, denn wirklich überwinden kann
man die idealistische Position in dieser Frage einzig und allein dadurch, daß man die
objektive Realität von Raum und Zeit anerkennt. Das aber will Mach um keinen Preis. Er
baut die gnoseologische Theorie von Zeit und Raum auf dem Prinzip des Relativismus auf,
das ist alles. Zu etwas anderem als zum subjektiven Idealismus kann eine solche
Konstruktion dem Wesen der Sache nach nicht führen, wie wir dies bereits bei der
Behandlung der absoluten und relativen Wahrheit klargestellt haben.
...
Er kannte Einstein noch nicht.