realitätsphysik hat geschrieben:
Lieber All, nein, so meinte ich das nicht, denn es geht in der Physik um unsere Welt, in der wir gemeinsam klarkommen müssen. Die Physik muss sich also darum bemühen, eine vermittelbare Sprache für die natürlichen Phänomene zu finden.
Jeder darf seine Grundlagen wählen oder finden, aber wenn es um das Verbindende in der Natur geht, dann muss man akzeptieren, dass Grundlagen etwas sehr Persönliches oder sogar Intimes sind. Und wenn man von Physik sprechen will, dann muss dieses Persönliche explizit verhandlungsfähig sein. Konkret: Man muss wissen, was man so sehr mag, dass man es nicht hergeben will, z.B. die Lorentz-Transformation, oder etwas subtiler, dieses Gefühl, dass "alle RT-Kritiker Nicht-Physiker bzw. Idioten sind" (oder umgekehrt, die Ahnung, dass "die Mainstream-Gläubigen sich so sehr verrannt haben, dass sie meine Genialität nicht mehr anerkennen können".
Zum Beispiel etwas sehr Persönliches über die Mathematik aus meiner Kindheit (ich war übrigens als Schülerin immer sehr gut in Mathematik, das werden einige wohl nicht glauben

Ich erzähle Gedanken darüber, wie ich als Kind die christlichen Botschaften aufgenommen habe (ich bin überwiegend in katholischen Internaten großgeworden):
Es gab ein Gleichnis „la brebis égarée“ (das verlaufene Schaf?), worüber ich alleine lange nachgedacht habe, weil ich es nicht gleich verstanden habe.
Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Ich bin Euer Hirt, und ich liebe Euch alle gleich, aber ich werde Euch alle verlassen für einen, der sich verlaufen hat“. Ich glaube, dass ein Jünger nachgefragt hat: „Wieso? Du sagst, dass Du uns alle liebst, und doch wirst Du uns alle verlassen, nur für einen?!“ Die Frage habe ich mir auch gestellt. War etwa Gott eine Null in Mathe?
Nur die beruhigende Botschaft hab ich empfunden: Es gibt jemanden, der alles verlassen wird, nur um mir zu helfen.
Nur später habe ich die Botschaft verstanden, die sich mit der Mathematik aber nicht beschreiben lässt: Die Liebe kann man teilen, jedoch jeder bekommt sie ganz. Ich bin jetzt schon lange nicht mehr gläubig, aber die Botschaft der Nächstenliebe der christlichen Lehre halte ich für das höchste Gut des menschlichen Denkens und des menschlichen Handeln.
Hier stoßt man auf einen gravierende Mangel der Mathematik zur Beschreibung der Welt: Die Mathematik beschreibt ausschließlich quantitativ, sie versagt fast komplett, wenn es um qualitative Beschreibungen geht, das sieht man auch in der Physik bzw. in der Mathematik der SRT: ihre Interpretationen von Formeln erstarren auf das rein quantitative und führen zu Irrtümern, Paradoxen und Irrungen.
Die Welt ist auf gar keinen Fall einzig quantitativ zu erfassen, ich würde sogar behaupten, dass das Qualitative am wichtigste ist, auf das Quantitative kann man u.U. zum Verständnis der Welt verzichten.
Viele Grüße
Jocelyne Lopez