galactic32 hat geschrieben:Ernst hat geschrieben:Seit Newton lebte, ist klar, daß man nicht zwischen Ruhe und gleichförmiger Bewegung unterscheiden kann.
Auffallend bei DrehBewegung schon mal erheblich gar nicht.
Und ein bevorzugtes absolutes Ruh-System ist heutzutage (→ CMB) sehr naheliegend.
So was in der Art wurde gelegentlich auch mal von Harald anerwähnt.
Ich zitiere in diesem Zusammenhang die Ausführungen eines Teilnehmers im Blog der GFWP über die Existenz von absoluten Bewegungen, sowie über den Unterschied zwischen kinematischen und dynamischen Betrachtungen, die ich einleuchtend fand:
Zitat von Herbert Sommer:
Ich werde mich bemühen, Sie, ohne Aufdringlichkeit, davon zu überzeugen, dass unter den physikalischen Einflüssen, die auf die Dimensionen der Körper und den zeitlichem Ablauf von Vorgängen einwirken, auch der physikalische Einfluss, nicht der relativen Abstandsänderung (relative Bewegung) zu anderen Körpern, sondern der wirklichen Ortsänderung der Körper im absoluten Raum (absolute Bewegung) eine bedeutende Rolle spielt.
Die absolute Bewegung eines Körpers im Raum ist m.E. nicht die Abstandsänderung zu einem irgendwie ausgezeichneten, absoluten Ursprungspunkt, sondern eine wahre Ortsänderung, ein Übergang von einem Teilvolumen zu einem anderen, direkt angrenzenden Teilvolumen des gemeinsamen Gesamtvolumens des kosmischen Raumes, und bedarf deshalb keines besonderen, ausgezeichneten Punktes im Raum zu ihrer Begründung. Nur dieser wirkliche, physikalische Orts- oder Platzwechsel eines Körpers im Raumvolumen kann physikalische Folgen für ihn bedeuten, aber niemals für die anderen Körper, deren relativen Abstände zu ihm sich nur dadurch ändern.
Da die einzelnen Teilvolumina des Gesamtvolumens im Raum nicht unterscheidbar sind, ist es ganz leicht verständlich, dass nicht die absoluten Bewegungen, sondern nur die relativen Abstände zwischen identifizierbaren Objekten messbar sind. Dass aber die absoluten Bewegungen nicht als solche messbar sind, bedeutet nicht, dass ihre Wirkungen es auch nicht sind ( materielle Änderungen der Längen, Massen und Perioden absolut bewegter Körper).
oder auch hier:
Zitat Herbert Sommer:
Die blosse Messung genügt nicht zur vollen Erkenntniss und Beurteilung der Wirklichkeit. Andere Erkenntnisse und die Vernunft müssen immer daran teilnehmen. Relativbewegungen sind nichts anderes als die messbare Differenz zwischen absoluten Bewegungen.
Wenn Sie sich schnell umdrehen und dabei den ganzen Sternenhimmel um sich herumkreisen sehen, dann wissen Sie ganz genau, ob Sie oder das ganze Weltall sich dabei herumgedreht haben. Und geschweige denn, wenn wir uns beide, Sie nach rechts und ich gleichzeitig nach links umdrehe. Platzt dadurch das Universum auseinander? Wie können diese zwei gleichzeitig entgegengesetzten Relativbewegungen des Sternenhimmels eine Wirklichkeit darstellen? Die Wirklichkeit wird in diesem Fall nicht von der relativen Bewegung der Sterne, sondern von unseren absoluten Drehbewegungen richtig beschrieben. Und erfreulicherweise kann man sie sehr leicht und sicher voneinander unterscheiden.
Herr Bergner, es wäre sehr schön, wenn wir uns darüber einigen könnten, dass es sowohl wirkliche, absolute, als auch scheinbare, relative Bewegungen gibt, auch wenn nur letztere der direkten Beschreibung oder Messung zugänglich sein sollten. Schliesslich sind Sie auch, wie ich, von der Existenz eines einzigen, gemeinsamen Raumes überzeugt, in dem die einzelnen wahrgenommenen Objekte verteilt sind. Verteilt bedeutet, dass sie verschiedene Plätze im Raum besetzen, und die wirklichen Bewegungen sind wirkliche Platzwechsel im Raum. Die relativen Bewegungen sind nur die dadurch ersichtlichen, gegenseitigen Abstandsänderungen.
Auch G.O. Mueller hat herausgearbeitet, dass Einstein ein zwiespältiges bis widersprüchliches Verhältnis mit dem Konzept des absoluten Raumes und folglich der absoluten Bewegungen hatte, siehe z.B. hier:
Albert Einstein arbeitet mit der Vorstellung eines “ruhenden Raumes”
Albert Einstein verneint die Existenz eines absoluten Raumes
Viele Grüße
Jocelyne Lopez