Jocelyne Lopez hat geschrieben:Lehrbuch der Physik. 1. Mechanik, Akustik, Wärmelehre, E. Grimsehl, W. Schallreuter, 1991, Teubner Verlag, ISBN: 3322008126 hat geschrieben:
Die Anwendung dieses Prinzips zur Definition der Längeneinheit setzt voraus, daß es eine Geschwindigkeit gibt, die eine Naturkonstante ist. Hier bietet sich die Lichtgeschwindigkeit als höchste Signal-Ausbreitungsgeschwindigkeit an.
[...]
Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum erhält als universelle Naturkonstante den Wert c=299.792.458 m s^-1.
Hier wird gelehrt, dass die Lichtgeschwindigkeit eine "universelle Naturkonstante" sei, obwohl sie lediglich ein willkürlich administrativ festgesetzter Wert ist, der per Konvention als konstant zu gelten hat, wie jeder andere Maßstab auch. Hier lehnt sich die Festsetzung und die Definition des Meters sehr wohl stillschweigend an die SRT – das wird wohl kein Zufall sein - und erhebt ihre Annahme glatt als „universelle Naturkonstante“. Es ist auch kein Zufall, wenn diese Suggerierung im Bildungssystem und in der Öffentlichkeit so aufgenommen wird. Das war auch die Einstellung meines Gesprächspartners bei dem Austauch, den ich im Eröffnungsbeitrag zur Diskussion gestellt habe Eine Konvention ist kein Naturgesetz: „Man beachte insbesondere, dass die Lichtgeschwindigkeit in vacuo hierdurch als universell konstant gesetzt wird. Damit ist die Definition konform zur SRT, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.“
Diese Behauptungen sind falsch. Die Vakuumgeschwindigkeit hat sich bei Messungen VOR 1983 mit der bis dahin verfügbaren Genauigkeit der Maßeinheiten Meter und Sekunde als immer gleich herausgestellt und zwar mit einer Genauigkeit von 10^-9. Das, und nichts anderes, war und ist der Grund, die Vakuumlichtgeschwindigkeit als Naturkonstante anzusehen und damit die Konstanz der Vakuumlichtgeschwindigkeit als Naturgesetz anzusehen.
Im Übrigen ist auch die Festlegung, was ein Naturgesetz ist und was nicht, eine Konvention! Und nicht z.B. gottgegeben (auf der Rückseite der Tafel mit den 10 Geboten waren meines Wissens keine Naturgesetze eingraviert).
Beobachtungen bzw. Messungen, die uns Aufschluss über die Natur geben und immer den selben Sachverhalt zeigen sodass sie sich mit einer Theorie beschreiben und vorhersagen lassen führen dazu, dass die Theorie irgendwann zum Naturgesetz erklärt wird. Per Konvention.
Jocelyne Lopez hat geschrieben:Diese Voraussetzung liegt aber nicht vor: Die Lichtgeschwindigkeit ist bekanntlich nicht konstant, weder als absolute noch als relative Geschwindigkeit. Sogar Albert Einstein selbst setzt in seiner ART die Nicht-Konstanz der LG voraus.
Doch, die Vakuumlichtgeschwindigkeit ist bekanntlich konstant, auch in der ART, dort steht sie als Konstante sogar in den Einsteinschen Feldgleichungen. Und diese Konstanz wird durch Messungen dauernd bestätigt. Auch heute. Dazu wird aber ein vordefiniertes Meternormal verwendet, das NICHT erst während der Messung mittels Lichtgeschwindigkeit erstellt wird, das ist ja wohl klar.
Jocelyne Lopez hat geschrieben:Man hat also mit der Definition des Meters unter Kenntnis der Nicht-Konstanz der Lichtgeschwindigkeit bewusst einen variablen Meter als Maßeinheit eingeführt. Tja.
Viele Grüße
Jocelyne Lopez
Das ist eine infame Unterstellung, sonst nichts.