fb557ec2107eb1d6 hat geschrieben:Um entscheiden zu können, ob sich der Beobachter relativ zur Quelle bewegt oder die Quelle relativ zum Beobachter muss ein Absolutraum bekannt sein, d.h. dass er messtechnisch erfassbar sein muss. Das ist bislang nicht möglich.
Ich renne in meinem Zimmer auf die Lampe zu. Es besteht kein Zweifel, dass ich es bin, der sich zur Lampe bewegt und nicht die Lampe zu mir! Und nur die Frage wäre nun zu klären: hat das Licht, gegen welches ich mich bewege, nun in Bezug zu mir "c" oder kommt meine Geschwindigkeit dazu? Wozu brauche ich dafür einen Absolutraum?
Selbst wenn man davon ausgeht, dass der CMB möglicherweise identisch mit dem lang gesuchten Absolutraum ist (wofür es keine Bestätigung gibt), ...
Dazu braucht man keine Bestätigung, denn das versteht sich von selbst. Es gibt über dem Bezugssystem, in welchem der CMB ruht, kein weiteres Bezugssystem mehr. Weil es das Universum selbst ist. Alle Geschwindigketen sind zur Geschwindigkeit der Photonen des CMB beziehbar. Ebenso sind alle Bewegungen der Himmelsobjekte zu dieser Hintergrundstrahlung beziehbar. Deshalb kann man eine absolute Erdbewegung (371 km/s Richtung Löwe) messen. Sie bezieht sich auf das Bezugssystem, in welchem die Hintergrundstrahlung ruht - und daher auf das Universum selbst. Wie sollte denn andernfalls ein absolutes Bezugssystem aussehen?
...heißt das, dass alle astronomischen Messungen zur Prüfung der Isotropie der Lichtgeschwindigkeit mit einem zur Quelle bewegtem Beobachter gemacht wurden (die Erde bewegt sich bekanntlich relativ zum CMB mit etwa 300km/sec.)
Kommentar dazu weiter unten...
Das Relativitätsprinzip von Galileo Galilei kennt nur eine Relativgeschwindigkeit zwischen Bezugssystemen, in denen alle physikalischen Gesetze gleichermaßen gelten und unterscheidet nicht, ob das BS ruht und sich das andere bewegt oder umgekehrt. Wenn c+/-v gelten würde, wäre dieses Relativitätsprinzip verletzt und man müsste sich etwas neues überlegen. Das hat nichts mit der Galileitransformation zu tun.
Natürlich hat das was mit der GT zu tun. Wie Ernst schon ausgeführt hat. Dazu muss ich daher nichts mehr sagen.
Wolf, P., Petit, G., A test of special relativity using GPS: preliminary results, Frequency Control Symposium, 1996, 50th., Proceedings of the IEEE International, pp 1193-1197
Cole, T.W., Astronomical Tests for the Presence of an Ether, Mon. Not. R. Astr. Soc., 1976, Vol. 175, pp. 93-96
Krisher et al., Test of the isotropy of the one-way speed of light using hydrogen-maser frequency standards, Physical Review D, 1990, Vol. 42, pp. 731-734
Ich habe mir diese Papers angesehen. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Methode, in welcher die Laufzeiten diverser Radiosignale (Pulsare) gemessen und mittels Very Long Basis Interferometrie diese Laufzeiten verglichen werden, da die VLBI-Stationen weit auseinander liegen und sich daher je nach Erdrotation unterschiedliche Differenzen ergeben müssten, aus denen eine Ätherwirkung heraus gelesen werden könnte.
Auch die Methode mit den GPS-Signalen ist ähnlich.
Alle diese Experimente bzw. Experiment-Vorschläge oder "Experimente" aufgrund Auswertung bereits bestehender VLBI-od. GPS-Daten haben den Schönheitsfehler, dass sie mit Uhren arbeiten bzw. Zeitsignale an den Stationen mitaufgezeichnet werden müssen. Schon mit Bezug zum GPS rechnete Ronald R.Hatch vor, dass eine Ätherwirkung auf die Uhren (nach Lorentz) die Synchronisation dermaßen verändert, dass die Drift-Effekte auf die Radiosignale genau kompensiert werden. Da man in diesen Versuchen nach Einstein synchronisiert bzw. seine Gleichzeitigkeitsdefinition einsetzt, ist ohnehin kein Ergebnis zu erwarten, das dem 2. Postulat widerspräche. Um eine Anisotropie der Lichtausbreitung festzustellen, muss man Signale
gleichzeitig senden und messen. Dazu darf nicht die signalbedingte relative Gleichzeitigkeitsdefinition Einsteins eingesetzt werden, sondern man muss eine absolute Gleichzeitigkeit definieren, wie wir es getan haben, indem wir aus ein und derselben Ebene einer Wellenfront von Radiosignalen des Jupiter signifikante Peaks entnommen und gesendet haben, um diese Signale parallel zur Erdbewegung (371 km/s Richtung Löwe) auszuwerten bzw. zu vergleichen. Dann sieht die Sache ganz anders aus. Der Sagnac-Effekt tritt nicht nur in Rotationen auf sondern auch in geradlinigen Bewegungen. Wer nach Einstein vorgeht (Synchronisation der Uhren mittels von vornherein als konstant angenommenen Lichtsignalen), hat jedoch keine Chance, dies zu messen.
Die angeführten Papers beschreiben Experimente, die leicht hinterfragbar sind und gerade dann, wenn die SRT berücksichtigt wird, gar nicht funktionieren können! Wer noch dazu über das GPS genau Bescheid weiß, wird über das Paper von Wolf nur noch lächeln. Das GPS ist viel zu ungenau und störungslastig, um damit die SRT zu überprüfen; die Signale selbst unterliegen atmosphärischen Laufzeitstörungen, die bei weitem den Genauigkeitsgrad übertreffen, der von Wolf behauptet wird.
Grüße
Harald Maurer