Es ist in diesem Forum der Pegel an Polemik und Argumentum ad hominem bzw Argumentum ad personam erfreulich niedrig aber nicht gleich Null.
Daher zuvor ein paar Worte zu Theorien und Modellen.
Theorien und Modelle werden u.a. erarbeitet, um Vorgänge bzw Zusammenhänge, die unseren Sinnen nicht direkt zugänglich sind, darzustellen oder zu erklären. Die Natur ist dabei das Original. Die Frage ist nun: Kann man beweisen, daß eine Theorie oder ein Modell die Natur richtig wiedergibt? Antwort: Nein. Es ist in Wissenschaft und Philosophie anerkannt, daß man Wahrheit nicht verifizieren, sondern nur falsifizieren kann. Nach welchen Kriterien beurteilt nun die Wissenschaft Theorien oder Modelle? Nun, nach hauptsächlich zwei Kriterien: Der Vorhersage und die Widerspruchsfreiheit. Die Erfüllung dieser zwei Kriterien erhöht zwar die Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit einer Theorie oder eines Modells aber sie führt nie zu hundert Prozent. Beispiel.: Die Phlogiston- und die Epizykeltheorie. Beide waren zu ihrer Zeit widerspruchsfrei und mit ihnen waren sehr präzise Vorhersagen möglich. Und trotzdem stellten sich beide als falsch heraus. Weder sind die „Zwischenweiten“ der Materie mit einem „Feuerstoff gefüllt noch bewegen sich die Planeten auf Epizyklen.
Fazit:
Zur Erklärung ein und des Selben Sachverhalts existieren grundsätzlich N konkurrierende Modelle.
Da die „Wahrheit“ einer Aussage (Modelle und Theorien sind Aussagen) grundsätzlich nicht verifizierbar ist, sind Widerspruchsfreiheit und Vorhersagbarkeit keine Beweise für die Richtigkeit einer Aussage (Theorie bzw Modell).
Widerspruchsfreiheit und Wahrheit sind nicht kommutativ, denn:
Was wahr ist muß widerspruchsfrei sein, aber was widerspruchsfrei ist muß nicht wahr sein
Weil:
Man kann mit glasklarer Logik alles Beweisen, man muß nur die entsprechenden Postulate phantasieren.
Für studierte Wissenschaftler gibt es also keinen Grund, vom hohen Olymp Ihrer Paradigmen herab verächtlich aufs niedere Laienvolk zu schauen. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Theorien, die sie studiert haben und die sie mit Klauen und Zähnen verteidigen, richtig sind, ist W < 1 und die Wahrscheinlichkeit, daß ihre Theorien oder Modelle teilweise oder gänzlich falsch sind, ist W > 0.
Auch ein zerlumpter, hinkender Bote kann die alles entscheidende Botschaft bringen.
Doch nun zu Gravitation ohne Masse.
Das Problem: Es existiert eine Diskrepanz zwischen berechneter und gemessener Umlaufgeschwindigkeit von Sonnensystemen in Galaxien. Die Kräfte, die sich laut Newtonscher Gravitationsgleichung ergeben, sind zu gering. Es existieren nun zwei hauptsächliche Theorien zur Auflösung dieser Diskrepanz: Die MOND-Hypothese und das Konzept der dunklen Materie. Favorisiert wird im Moment nicht die MOdified Newtonian Dynamics sondern eben die dunkle Materie. Denn die einzige Kraft die wir kennen die auf elektrisch neutrale Körper wirkt, ist die Gravitation. Laut Einstein wird Gravitation hervorgerufen durch Senken in der Raumzeit und die Wissenschaft geht davon aus, daß die einzige Ursache für Senken in der Raumzeit die Deformation der Raumzeit durch eine Masse, also durch Materie ist. Man kann also die fehlenden Gravitationskräfte in Galaxien durch die Anwesenheit von zusätzlicher Masse erklären. Da diese zusätzliche Masse nicht sicht- oder meßbar ist, darf sie nicht mit elektromagnetischer Strahlung, also auch nicht im sichtbaren Spektrum, mit der sichtbaren Masse wechselwirken. Sie ist also dunkel.
Das Postulat einer dunklen Materie oder einer dunklen Energie beweist, daß die Wissenschaft Gravitation ohne Masse für nicht möglich erachtet.
Hier nun meine Überlegungen. Ich möchte sie nicht gleich Theorie nennen und stelle meine Überlegungen hiermit zur Falsifaktion.
Ich gehe einmal davon aus, daß Einsteins Raumzeit die Realität richtig wiedergibt.
Schon aus Symmetriegründen sollten da, wo es Senken gibt, auch Höhen sein. Höhen in der Raumzeit (der Warp-Antrieb läßt grüssen) wäre letztendlich Antigravitation. Nur weil die Wissenschaft bisher nur Senken in der Raumzeit kennt, bedeutet das nicht, daß es nicht auch Höhen gibt. Doch dazu gleich.
Zunächst könnten Senken in der Raumzeit, die n i c h t von einer Masse verursacht werden, die fehlenden Kräfte in den Galaxien auch erklären.
Wie sollen solche „masselosen“ Senken denn entstehen?
Nun, der Urknall selbst und die Zeit danach muß sehr violent gewesen sein. Beim Urknall entstand die Raumzeit. Wer sagt denn nun, daß dabei eine isotrope Raumzeit entstand? Was wenn die Raumzeit chaotisch wabert wie die Wasseroberfläche eines Sees? Die Struktur des Universums gleicht in der tat einer unruhigen Wasseroberfläche. Was wenn die Struktur des Universums das „Hintergrundwabern“ der Raumzeit wiedergibt? Materie sammelte sich nach dem Urknall in den Senken und bildete Galaxien. Die „Voids“ sind übergroße Höhen („rogue-waves“) in der Raumzeit und der „große Attraktor“ ist eine übergroße Senke. Die „große Mauer“ ist eine Höhenfront in der Raumzeit (wie schon gesagt, eine Höhe in der Raumzeit wirkt abstoßend auf Massen).
Filamente und Voids, Superhaufen, Galaxienhaufen, Galaxien, Sternenhaufen usw lassen sich ebenso mit einer von der Energie des Urknall gespeisten, chaotisch wabernden Raumzeit erklären.
Und nun zur dunklen Energie:
Was wäre, wenn dieser chaotisch wabernden Raumzeit noch ein eine einzige große „Höhe“ überlagert wäre?
Nun, da eine „Höhe“ in der Raumzeit abstoßend auf Masse wirkt, würde eine solche das Universum auseinander treiben. Also nix dunkle Energie
Ich überlasse es nun Eurem Scharfsinn, das weiter genau durchzudenken und ggf zu falsifizieren.
Viel Spass