Hallo Jocelyne Lopez,
unter der Vorannahme, dass geistige Arbeit un(mit)teilbar ist, hinkt die Analogie, ja.
Aber: ich finde schon, dass die Befriedigung geistiger Bedürfnisse eine wesentliche und durchaus gesellschaftlich relevante Sache sein kann!
Man kann sich auch alleine darum kümmern, aber es ist definitiv so, dass man viele geistige (bzw. seelische) Dinge besser und schneller in Gesellschaft oder von Vorbildern lernen kann.
Das weiß z.B. jede/r, der einmal versucht hat ALLEINE Skifahren zu lernen. Es geht einfach wesentlich schneller, wenn einem jemand (sprachlich-geistige) Ratschläge gibt oder man andere beim Fahren beobachten kann.
Mit der theoretischen Physik ist es haargenauso. Nur meinen sich die etablierten Theoretiker den Weg durch die Lebenspraxis komplett sparen zu können, und das ist fatal. Diese Leute sind eigentlich in der Pflicht zu ZEIGEN, wie man mit ihren Ansichten besser durchs Leben kommt (indem man z.B. die Natur besser versteht). Was sie aber machen: sie zeigen höhnisch, wie gut sie unsere menschliche Gesellschaft heute durchschaut haben und ausnutzen können, ohne mehr als Autismus zu praktizieren. Und das ist parasitär.
Brauchbare Theoretiker können durchaus wertvolle Hinweise zum Leben und zur Natur geben, auch wenn sie mehr nachdenken als experimentieren. Das ist m.E. eher eine Charakterfrage. Und freundliche Charaktere sind heute nicht seltener als irgendwann sonst, man findet sie nur nicht mehr in den Universitäten.
Leider schreien die Auswüchse des Menschlichen dort zur Zeit so laut zum Himmel, dass eine Annäherung an die Natur kaum mehr möglich ist, geschweige denn an eben die Charaktere, die das können oder wollen. Da muss man durch so einen Wust von Vorurteilen und Wahnsinn hindurch, dass die meisten resignieren und einfach sagen: sowas gibt es gar nicht. Vor allem die Teilchenphysiker haben sich die Resignation zur Tugend erhoben, und sie leben materiell sehr gut davon - aber eben im geistigen Vakuum .
Viele Grüße
rp