Jocelyne Lopez hat geschrieben:Ich argumentiere ausgerechnet die ganze Zeit darüber, dass es eben kein Experiment geben kann, das die Längenkontraktion von bewegten Objekten nachprüfen kann, weil dieses Phänomen rein abstrakt ist und weder eine Ursache noch eine Wirkung in der physikalischen Realität hat... Man kann also keine Aussage über die Längenkontraktion treffen, weder, dass sie richtig ist, noch dass sie falsch ist. Sie ist nach der Falsifizierbarkeitsforderung Poppers nicht falsifizierbar, sie ist eine Glaubenfrage, die prinzipiell auch nicht falsifizierbar und weder richtig noch falsch sind.
Zu unterscheiden wäre zwischen der Aussage einer Theorie und dem Gegenstand der Aussage selber. Eine Falsifikation sagt nur etwas über die Qualität einer Theorie aus, aber nichts über die Sache selber. Wenn also jemand mit einer "falschen" Theorie etwas Richtiges nachweisen will, dann wird seine Theorie falsifiziert, obwohl seine fehlerhaft hergeleitete Aussage sich im nachhinein doch als richtig herausstellen könnte. Es käme einfach auf ein praktikables Verfahren an, die wissenschaftliche Spreu vom Weizen zu trennen.
Bezüglich der Längenkontraktion könnte man somit ganz getrost sagen, dass sie physikalisch falsch sei und dass somit die SRT, weil sie solches für die Physik aussagt, also falsch und somit falsifiziert sei. Ansonsten wird das alles wischiwaschi und es kommt die materielle Längenverkürzung doch dauernd wieder durch die Hintertür herein, wenn irgendwo die Kritiker von RT-Watch nicht aufpassen. Es geht ja um die Behauptung der RT-Anhänger, dass ihre Aussagen zur SRT korrekt seien und dieser Theorie-Anspruch der RT-Anhänger bestimmt die Antwort. Wenn solche Leute also darauf verzichten würden die SRT als physikalische Theorie zu bezeichnen, dann könnte man auch darauf verzichten, eine Aussage über richtig und falsch zu treffen.
Bezüglich aller Aussagen über Wissenschaftler und Theoretiker der Vergangenheit muss die gegenwärtige Situation und auch der wissenschaftliche Fortschritt berücksichtigt werden, d.h. es werden bezüglich der Prägung des Begriffes Falsifikation durch Popper heutzutage notwendige Ergänzungen hinzu gefügt, um den Sinngehalt der in einer damals gegebenen Situation getroffenen Aussagen auf die heutige zu übertragen. Heutzutage kann man seine Forderung, dass eine Widerlegung per Experiment erfolgen sollte, nicht einfach übertragen, da es eben keine freien Experimentiereinrichtungen gibt, die öffentlich publizieren. Wie bitte soll denn eine Theorie per Experiment überprüft werden, wenn der Autor der Theorie selber das Experiment zur Prüfung durchführt, und danach locker aussagt, dass keine Falsifikation stattgefunden hätte und die Theorie sogar noch bestätigt worden wäre. Widerlegungen können oftmals nur logisch vorgenommen werden.
Die Situation ist einer Klausur vergleichbar: Wenn die Anhänger und Autoren einer Theorie diese mit dem Anspruch einbringen, dass sie richtig sei, dann läuft auch der Prüfvorgang und die Theorie kriegt ihre Noten mit der Folge, dass sie bei den Noten "sehr gut" bis "ausreichend" bestanden hätte und bei den Noten "mangelhaft" bis "ungenügend" durchgefallen also falsifiziert wäre.
Dieser Vorgang wäre zu unterscheiden von reinen Phantasieaussagen, bei denen ein eventueller Prüfungskandidat draußen auf dem Flur etwas rumerzählt, dass er sich nur etwas Physikalisches ausdenkt aber nicht zur Prüfung antreten will. Diese Situation liegt allerdings für die SRT nicht vor, d.h. nach allen Bekundungen von Albert Einstein und den RT-Anhängern sind diese zur Prüfung angetreten und etliche RT-Kritiker sind zu dem Schluss gekommen, dass diese Theorie, die SRT, falsifiziert worden ist.
mfg