fb557ec2107eb1d6 hat geschrieben:Es bestreitet niemand, dass sich in einem rotationssymmetrischen stationären Gravitationsfeld Uhren auf eine Koordinatenzeit synchronisieren lassen. Uhren sind jedoch nichts anderes als Oszillatoren (z.B. Quarzuhr, Atomuhr). Für eine normale Zeigeruhr mit Sekundenzeiger hat der Sekundenzeiger eine Frequenz von 1/60 Hz, da er sich 1 Mal pro Minute im Kreis dreht. Uhren synchronisierst du nun mit deinem Pulsar, damit "die Minute oben wie unten dieselbe ist". Damit verstimmst du den Oszillator deiner Uhr, je nach dem in welcher Höhe im Gravitationsfeld er sich befindet. Den Oszillator für deinen Radiosender oder deinen Laser verstimmst du jedoch nicht. Damit kann die Sendefrequenz des Radiosenders bzw. Lasers oben und unten nicht gleich sein, wenn sie mit pulsarsynchronisierten Uhren gemessen wird.
Doch, wenn die Sendefrequenz von einer Uhr bestimmt wird, wie dies bei den GPS-Satellitenuhren der Fall ist. So habe ich es auch gemeint.
fb557ec2107eb1d6 hat geschrieben:Das wäre sehr praktisch, wenn die Energie davon abhinge, wie eine Uhr synchronisiert wird. Auf diese Weise ließe sich beliebig viel Energie erzeugen indem man einfach eine Uhr langsamer laufen lässt.
Eben. Nachdem durch den unterschiedlichen Gang von Uhren keine Energie erzeugt oder vernichtet werden kann, fehlt der Wandel E_pot --> E_kin auf dem Weg nach unten bei den Signalen des GPS, weil keine Frequenzänderung nach unten stattfindet. Nach der Äquivalenz von Energie und Masse wäre den Photonen eine Masse zuzuschreiben und müsste sich die Zunahme der E_kin durch Blauverschiebung äußern. Unabhängig vom Gang irgendwelcher Uhren! Weil die Zunahme der kinetischen Energie durch die Fallbeschleunigung zustande kommen müsste und nicht aufgrund einer Messung mit einer langsameren Uhr! Wie Du selbst bestätigst, kann die Energie nicht von der Synchronisation von Uhren abhängen!
fb557ec2107eb1d6 hat geschrieben:Gleichförmig beschleunigte Ladungen geben keine Strahlung ab.
Jede beschleunigte Ladung gibt Strahlung ab. Entweder bei Richtungswechsel (Synchrotron) - aber auch bei linearer Beschleunigung, wobei bei letzerer die Strahlung so gering ist, dass sie in den Teilchenbeschleunigern vernachlässigt wird.
fb557ec2107eb1d6 hat geschrieben:Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob sich Elektronen in einem Leiter bewegen oder als Elektronenstrahl. Ein Leiter mit seinem Elektronenstrom ist im Bezugssystem in dem der Leiter ruht elektrisch neutral. Ein Elektronenstrahl ist immer negativ geladen.
Der Unterschied ist irrelevant. Gleichsinnig bewegte Elektronenströme - egal ob in Leitern oder im Beschleuniger - erzeugen ein Magnetfeld, das die Elektronen - samt Leiter oder ohne einen solchen - zusammenzieht. Das wird sowohl bei Leitern als auch im Beschleuniger beobachtet.
fb557ec2107eb1d6 hat geschrieben:Ein Elektronenstrahl muss in jedem Inertialsystem durch externe Hilfsmittel gebündelt werden. In einem IS, in dem die Elektronen ruhen, haben diese eine bestimmte Linienladung τ ([τ]=As/m). Dadurch stoßen sich die beiden Linienladungen mit einer bestimmte Kraft pro Meter ab. Im Inertialsystem in dem sich die Elektronenstrahlen bewegen (IS') ist die Linienladung τ' aufgrund der Lorentzkontraktion höher: τ'=τ/√(1-v²/c²). Damit ist die ladungsbedingte Abstoßungskraft im IS' größer als im IS. Allerdings kommt im IS' auch die Ströme zum Tragen und dadurch ziehen sich die Elektronenstrahlen an. In Summe gleichen sich die Effekte aus und die Anziehungskraft ist in beiden IS identisch.
Nein, denn im IS, in dem die Elektronen ruhen, kann es zu gar keiner Anziehungskraft kommen. Für den mitbewegten Beobachter entsteht kein Magnetfeld. Es gibt also nur die Abstoßung der gleichnamigen Ladungen. Es gibt folglich keine Anziehungskraft, die identisch sein könnte mit jener, die im IS' beobachtet wird und hier auf das Magnetfeld der bewegten Elektronen zurück zu führen ist. Der Anziehungs-Effekt tritt analog zu bewegten Elektronen in Leitern auch im Elektronenstrahl des Beschleunigers auf und ist als Pinch-Effekt bekannt.
Unabhängig von den Effekten, die in den Bezugssystemen unterschiedlich ausfallen müssten, wenn Einsteins Reziprozitätsprinzip gültig wäre, kommt es bei Teilchenstrahlen generell zu einer Aufweitung, die eine Fokussierung notwendig machen. Der Grund dafür ist das intrabeam scattering, das wegen der Kollisionen der Teilchen aufgrund unterschiedlicher Geschwindigkeiten entsteht und hat nichts mit der Abstoßung gleichnamiger Ladungen zu tun. Diese Streuung des Strahls wird durch den Pinch-Effekt, also die eigene Fokussierung durch das Magnetfeld, vermindert. Für einen mitbewegten Beobachter müsste das alles ganz anders aussehen - und das ist ganz klar ein Widerspruch!
Dass sich Effekte in relativ bewegten IS "ausgleichen", ist wohl eine ganz neue Variante der SRT. Damit wäre sie von vornherein hinfällig.
Grüße
Harald Maurer