Ich stelle zur Diskussion meinen Austausch mit Herrn Dr. Florian Freistetter, Astronomom und Forscher in Jena und Heidelberg, den ich in meinem Blog im Rahmen des Artikels „Einstein und die Cranks“ im Blog von Herrn Thilo Kuessner (Mathematik-Dozent in Münster) wiedergegeben habe:
Cranks, Antisemiten, Rassisten, Nazis?
Die geistige Unbeschränktheit des Herrn Dr. Florian Freistetters, Astronom und Forscher in Jena und Heidelberg
Diese Vermittlung des "Wissens" aus dem öffentlichen Bildungs- und Forschungssystem (also mitfinanziert mit meinem Steuergeld) finde ich eigentlich eine Zumutung, sowohl wissenschaftlich, als auch gesellschaftlich und menschlich, aus folgenden Gründen:
- Ich habe fünf prominente und hoch qualifizierte Kritiker der Relativitätstheorie erwähnt bzw. kurz vorgestellt und gefragt, ob sie seiner Meinung nach „cranks“ seien. Die Antwort von Dr. Freistetter sinngemäß: Was diese Leute sagen ist irrelevant und interessiert keinen Mensch, sie haben sich sowieso geirrt, Einstein hat sich nicht geirrt.
- Ich habe nach einem Experiment gefragt, das die Längenkontraktion und die Zeitdilatation nachgewiesen hätte, ich kenne nämlich keins. Die Antwort von Dr. Freistetter sinngemäß: Es gibt eine überwältige Menge an Beweise für die Gültigkeit der RT. Genannt hat er mir keins.
- Ich habe hervorgehoben, dass diese Kritiker die Grundlagen der Speziellen Relativitätstheorie kritisiert und für ungültig bzw. widersprüchlich hielten. Die Antwort von Dr. Freistetter sinngemäß: Das ist schon lange her, seitdem hat sich die Wissenschaft entwickelt, die Einwände sind veraltet.
- Ich habe auf das Ehrenfest-Paradoxon bzw. auf das Paradoxon von Faber hier im MAHAG-Forum hingewiesen, wonach gemäß SRT der Umfang eines Rades kleiner wird bei gleich bleibendem Radius und habe dabei erwähnt, dass ich mir so etwas weder mit einem Experiment noch überhaupt gedanklich vorstellen kann. Die Antwort von Dr. Freistetter sinngemäß: Ich sei geistig beschränkt, er verzichtet darauf, mich irgendetwas zu erklären, ich sei diskussionsunfähig und er verabschiedet sich aus dem Gespräch.
Ist so etwas eine wissenschaftlich seriöse Auseinandersetzung mit der Kritik der Relativitätstheorie??!
Ist so etwas das, was man in den Universitäten den Studenten beibringt??!
Ist so etwas die „Aufklärung“ über die Relativitätstheorie, die von universitären Forschern und Lehrkräften für die Öffentlichkeit vorgesehen ist??!
Ich habe nachträglich gegoogelt und festgestellt, dass Herr Dr. Florian Freistetter sogar sich im Internet leidenschaftlich für die wissenschaftliche Bildung der Öffentlichkeit einsetzt, siehe:
17 Fragen an… Florian Freistetter von “Astrodicticum Simplex”
Zitat von Dr. Florian Freistetter:
Man kann damit eine Öffentlichkeit erreichen, die mit normalen wissenschaftlichen Publikationsmethoden nie zu erreichen wäre. Öffentlichkeitsarbeit ist für die Wissenschaft so wichtig wie nie zuvor: obwohl wir in einer Welt leben, die komplett von Wissenschaft und Technik dominiert ist, wissen immer weniger Menschen darüber Bescheid; viele stehen der Wissenschaft sogar regelrecht feindlich gegenüber.
Wissenschaftliche Blogs sind eine Möglichkeit, den Menschen die Wissenschaft auf einer persönlichen Ebene wieder etwas näher zu bringen. Und wer weiß, vielleicht sind bloggende Wissenschaftler irgendwann etwas ganz normales und Wissenschaftsblogs dann auch für die Forschung selbst nützlich.
Ist es Zynismus oder ist es eine Farce? Soll man lachen oder weinen?
Was meint Ihr?
Viele Grüße
Jocelyne Lopez