Zitat von Kurt:
Naja, ich hätte mal ne dumme Frage.
Was soll denn die Transformation eigentlich bringen.
Soll sie zeigen wies an dem -anderem- Orte aussieht oder wies ein Beobachter sieht wies dort aussieht/sehen würde.
Ich schließe mich der "dummen Frage" von Kurt an und möchte seinen Ansatz aus meiner Sicht weiter eruieren.
Über die Verformungen von bewegten Körpern, wovon es in der SRT die Rede ist, gab mir Dr. Markus Pössel folgende Erläuterungen:
Zitat Dr. Markus Pössel:
Zur Realitaet der Laengenkontraktion: Das Ergebnis einer Laengenmessung ist in der Speziellen Relativitaetstheorie keine intrinsische Eigenschaft eines Koerpers, sondern vom Bezugssystem abhaengig (denn, wie gesagt: Laenge ist relativ). Die Laengenkontraktion geht nicht mit materiellen Veraenderungen des Koerpers einher; die Verschiedenheit der Werte ergibt sich allein daraus, dass von unterschiedlichen Bezugssystemen aus gemessen wird – ganz analog dazu, wie sich die verschiedenen Werte fuer Relativgeschwindigkeiten ergeben. Die gemessenen Laengenwerte sind selbstverstaendlich real – so real wie die Messungen von Relativgeschwindigkeiten. Es handelt sich nicht um optische Taeuschungen oder dergleichen, sondern um die Ergebnisse konkreter Messungen. [Hervorhebung durch Lopez]
Die von mir hervorgehobene Aussage möchte ich hier näher durchleuchten: "Es handelt sich nicht um optische Täuschungen oder dergleichen".
"Optische Täuschungen" sind hier explizit von Dr. Markus Pössel als Ursache der von Beobachtern wahrgenommen Verformungen ausgeschlossen, aber was bedeutet hier Ihrer Meinung nach „oder dergleichen“? Bei optischen Wahrnehmungen könnte man neben optischen Täuschungen nämlich auch das Sehen unter verschiedenen Blickwinkeln (Wechsel der Perspektive) einordnen, oder nicht? Was könnte sonst noch in der Kategorie „optische Täuschungen oder dergleichen“ eingeordnet werden?
Falls aber Dr. Markus Pössel auch das Sehen unter verschiedenen Blickwinkeln als Ursache der wahrgenommenen Verformungen ausschließt, dann wären Ihre folgenden Ausführungen mit seiner Auffassung der SRT nicht konform:
Zitat von Faber:
Ein Beobachter, der in demselben Inertialsystem ruht, sieht je nach Blickwinkel irgendeine Projektion derselben Beschreibung - sofern die SRT die Wirklichkeit korrekt beschreibt.
[…]
Im Zusammenhang mit der SRT ist oft die Rede von Beobachtern, die angeblich dies oder jenes sehen. Das ist fast immer irreführend. Zum einen sehen Beobachter, die in ein und demselben Bezugssystem ruhen i.a. Unterschiedliches, zum anderen impliziert Sehen Licht und damit zeitliche Verzögerungen. Zwischen der Darstellung einer Szene, die sich in der Wirklichkeit abspielt, in bezug auf ein Inertialsystem und dem, was ein Beobachter sieht, der in demselben Inertialsystem ruht, bestehen Zusammenhänge, die noch komplizierter sind, als die Zusammenhänge zwischen zwei Darstellungen derselben Szene in zwei gegeneinander bewegten Inertialsystemen. Zu den Lichtlaufzeiten kommen Projektionen hinzu.
Es handelt sich hier meiner Meinung nach um die Beschreibung des Sehens aus verschiedenen Perspektiven (die von der klassischen Physik gut beschrieben wird – wenn es auch sehr komplizierte Berechnungen erfordert - und in der figurativen Malerei ohne komplizierte Berechnungen beherrscht wird ), was jedoch Dr. Markus Pössel als Ursache der Wahrnehmung von Verformungen in der SRT auszuschließen scheint, wenn er sagt: „Es handelt sich nicht um optische Täuschungen oder dergleichen“.
Was meinen Sie?
Viele Grüße
Jocelyne Lopez