Gerhard Kemme hat geschrieben:
Das Land ist von einer starken Einwanderung geprägt und von der Ausbreitung neuer Religionen.
Die Einwanderung hält sich in Grenzen und welche neuen Religionen sollen das sein? Der Islam etwa?
Gerhard Kemme hat geschrieben: Die Kriminalität ist hoch.
Verglichen mit den meisten anderen Ländern ist sie das nicht.
Gerhard Kemme hat geschrieben: Für weltweit operierende Organisationen, Ideologien und Religionen ist es völlig klar, dass die Bevölkerung ausschließlich den Doktrinen solcher Leute zu gehorchen hätte.
Hierzulande sind Sekten weniger einflussreich als etwa in den USA.
Gerhard Kemme hat geschrieben: An dieser Stelle setzt der Staat, vertreten durch eine Vielzahl von Einrichtungen auf allen gesellschaftlichen Hierarchiestufen ein, die vom Bezirk oder Landratsamt bis zum Bundeskanzleramt reichen. Wenn machthabende Organisationen die Bevölkerung nur noch auf eine enge Richtung kanalisieren wollen, dann kann und sollte es durchaus so sein, dass der Freiheitsaspekt dadurch betont wird, dass sich die staatlichen Organe auch einmal für die permanent und immer Unterdrückten und deren Kultur oder Lehre einsetzen.
Was für machthabende Organisationen sollen das in diesem Fall sein?
Wenn man diesen Gedanken weiter spinnt, dann müsste sich der Staat für alle Randgruppen und deren Kultur oder Lehre gleichermaßen ohne Ausnahme einsetzen, also auch für diverse Sekten eben wie Scientology.
Die andere Frage hier: wer wird denn tatsächlich von wem in welcher Weise unterdrückt? --- Und bevor jetzt der Schrei der Entrüstung kommt, dass sei doch offensichtlich und schon vielfach dokumentiert: ist es in den Wissenschaften insgesamt tatsächlich so ein ungewöhnliches Vorgehen, dass bestimmte Positionen weniger wahrgenommen, weniger in der Öffentlichkeit stehen, weniger publiziert werden, größer Schwierigkeiten bei der Anerkennung haben? Sind die Kritiker der Relativitätstheorie tatsächlich so eine bedauernswerte Ausnahme, oder ist es nicht einfach so, dass Gegenmeinungen zum aktuellen Konsens es immer schwerer haben?
Wenn man in der Geschichte zurückblickt, dann gibt es jede Menge Beispiele von wissenschaftlichen Ideen, die sich nicht sofort durchsetzen konnten, deren Vertreter übel beschimpft wurden, wo es bei Reden tatsächlich zu Prügelszenen kam, deren Bücher nicht verlegt wurden und und und
Unabhängig davon, ob das nun richtig ist oder nicht, es ist immer schwieriger, eine Minderheitenmeinung zu vertreten als mit dem Strom zu schwimmen. Wenn aber die Meinung der Minderheit richtig ist, wird sie sich früher oder später von allein durchsetzen.
Gerhard Kemme hat geschrieben:Wenn z.B. Kritiker der RT unter heftigsten Anfeindungen und Gewaltdrohungen eine Versammlung gemäß Art. 8 GG durchführen wollten, dann wäre es durchaus Sache des Staates dieses Recht auf Versammlungsfreiheit - wenn möglich - durchzusetzen.
Artikel 8 des Grundgesetzes :
(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.
Also - ich bezweifle, dass eine "Versammlung von Kritikern der Relativitätstheorie" zu einer Gegendemonstration führen würde. Oder das hier dann gar ein Polizeieinsatz notwendig würde.
Die Bedeutung dieses ganzen Themenkomplexes für die Gesellschaft an sich wird hier meiner Meinung nach sehr überschätzt. Wie ich dem Blog von Joceylne entnehmen konnte, gab es schon solche Versammlungen von Kritikern, die keineswegs durch Gewaltakte gestört wurden. Auch gab es schon Vorträge von z.B. Herrn Friebe, die auch nicht mit Boykottaufrufen oder Gewalt konfrontiert wurden. Anscheinend war hier eher das Problem von fehlendem Interesse seitens der Zuhörerschaft.
Überhaupt, wenn man in diesem Forum liest, findet man einige, die über eine gewisse Kompetenz verfügen, aber auch einige, die das nicht tun. Es gibt offenbar keine einheitliche Kritik. Man scheint sich ja nicht einmal darin einig zu sein, was jetzt genau zu kritisieren ist und aus welchen Gründen.
Ganz ehrlich, wie soll so etwas gelehrt werden? " Der Kritiker X. sagt, dass dies und jenes deshalb falsch ist, der Kritiker y, ist jedoch der Meinung, dass man an dieser Stelle ansetzen müsse und der Kritiker Z sagt wiederum, dass das alles nicht stimme, sondern der Fehler genau hier läge. Kritikern Q wendet ein, dass..."
Man kann sicher ein Seminar gestalten, in dem verschiedene Positionen dargestellt werden, vielleicht wird das sogar hin und wieder gemacht. (Ich glaube nicht, dass sich hier irgendwer mal die Mühe gemacht hat, tatsächlich sämtliche Vorlesungsverzeichnisse sämtlicher Unis in dieser Hinsicht zu durchsuchen.)
Aber die Forderung, so etwas zu einer Pflichtveranstaltung an Universitäten zu machen, die führt zu nichts.