Nachtrag: Ich hatte einen Fehler bei den Zahlen der nun richtig gestellt wurde.
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Da hier von Lagrange et al. immer wieder behauptet wird, dass das Zwillingsparadoxon und die Myonen das Relativitätsprinzip und damit die SRT widerlegen, schaun wir uns mal an was die SRT aussagt - ich hab gerade mal Zeit.
Nehmen wir das Zwillingsparadoxon.
Ich nehme mal einfach irgendwelche geschätzten Zeiten an - es ist aber kein Problem exakte Zeiten, die prinzipiell das Selbe aussagen, auszurechnen - ich hab nur keinen Bock dazu.
Ein Raumschiff fliegt im Jahre 3000 von der Erde zu einem 50 Lichtjahre entfernten Planeten der keine Relativbewegung zur Erde hat und daher dort die selbe Zeit wie auf der Erde herrscht.
Die Reise dauert nach Borduhr 20 Jahre - also auf der "Uhr" des Piloten ist es bei der Ankunft das Jahr 3020. Als der Pilot ankommt ist es auf dem Planeten aber das Jahr 3070.
Der Pilot ist nicht überrascht, weil die SRT aussagt, dass seine Uhr wegen der Zeitdilatation langsamer gegangen ist - also ist alles bestens und so wie es die SRT aussagt.
Nun betrachtet der Pilot seinen Flug noch einmal aus seiner eigenen Sicht.
Er ist im Jahr 3000 von der Erde weggeflogen - also verlangt das Relativitätsprinzip und damit die SRT, dass die Zeit auf der Erde (und damit auch auf dem Planeten) langsamer vergeht als bei Ihm an Bord.
Was aber sagt die SRT noch aus?
Sie sagt aus, dass es eine Relativität der Gleichzeitigkeit gibt. Wenn etwas aus Sicht der Erde auf der Erde und auf dem Planeten gleichzeitig ist, dann ist es aus Sicht eines bewegten Beobachters nicht gleichzeitig.
In dem Moment wo der Pilot auf Reisegeschwindigkeit ist, ist aus seiner Sicht auf der Erde noch das Jahr 3000 (ich nehm halt man an, dass er sich noch knapp neben der Erde befindet) auf dem weit entfernten Planeten ist es aber aus Sicht des Piloten nun das Jahr 3060.
Die Reise dauert für den Piloten 20 Jahre - die Zeit vergeht auf dem in Relation zu Raumschiff bewegten Planeten langsamer - dort vergehen daher nur 10 Jahre bis zur Ankunft (wie gesagt exkte und richtige Werte kann jemand selber berechnen).
Aber damit kommt der Pilot eben nach 20 Jahren auf seiner Uhr an - auf dem Planeten sind aber nur 10 Jahre vergangen
-> 3060 (Zeit auf dem Planeten beim Start) + 10 (vergangene Planetenzeit während des Fluges) = 3070 (erwartete Zielankunft laut SRT).
Und somit wird es auf dem Planeten bei der Ankunft laut SRT auch in diesem Fall das Jahr 3070 sein.
Und wenn wir statt diesem Beispiel die Myonen nehmen und statt einer Strecke von Lichtjahren eben 10 Kilometer und statt Zeiten im Jahresbereich eben Mikrosekunden nehmen, kann man exakt auf die selbe Weise feststellen, dass es egal ist ob wir die Myonan als bewegt oder die Erde als bewegt annehmen. Wegen der von den Kritikern nie berücksichtigten RdG wird die SRT für beide Fälle ebenfalls die identischen Werte für das Auftreffen der Myonen auf der Erdoberfläche vorausagen!
Nun ist mir die Antwort der Kritiker völlig klar.
Solange der Raumschiffpilot nur stationär bei der Erde bleibt, ist es auf der Erde aus Sicht des Piloten das Jahr 3000 und auf dem Planeten ebenso das Jahr 3000.
In dem Moment wo der Raumschiffpilot auf Reisegeschwindigkeit beschleunigt, ist es aus Sicht des Piloten wegen der RdG auf der Erde das Jahr 3000 und auf dem Planeten das Jahr 3060.
Das werden die Kritiker als Unsinn, Blödsinn und Schwachsinn bezeichnen.
Das ist völlig erlaubt - niemand ist gezwungen die SRT anzuerkennen.
Was nicht erlaubt ist, ist die Aussage, dass die SRT inkonsitent ist und das Relativitätsprinzip verletzt.
Die SRT sagt für das angenommene Beispiel völlig klar voraus, dass der Pilot - wenn er sich als bewegt betrachtet - im "Planeten"-Jahr 3070 ankommen wird und wenn er das System Erde-Planet als bewegt betrachtet auch im "Planeten"-Jahr 3070 ankommt.
Ich möchte als Abschluß noch darauf hinweisen, das die SRT nun 100 Jahre alt ist. Wenn da bei irgendwelchen Annahmen oder Szenarien das Relativitätsprinzip tatsächlich verletzt werden würde, dann wäre die SRT schon lange "tot".
Man muss die SRT nicht verstehen. Ich verstehe sie auch nicht in dem Sinn, wie ich verstehe warum ich bei einem Gewitter erst den Blitz sehe und dann den Donner höre.
Aber man kann die Folgerungen der SRT sehr wohl berechnen, die nötige Mathematik dazu kann jeder Mittelschüler beherrschen.
Daher kann jeder selber ausrechnen, dass die SRT niemals das Relativitätsprinzip verletzt.
Und wenn man noch dazu sieht, das seit 100 Jahren die Folgerungen der SRT im Rahmen der möglichen Experimente immer wieder bestätigt wurde, dann sollte man damit aufhören zu versuchen, die SRT als "in sich falsch und widersprüchlich" zu bezeichnen.