von Zasada » Fr 22. Nov 2019, 09:05
Kann Zeit "Geschwindigkeit" haben?
Wenn behauptet wird, dass die Zeit in A langsamer verstreicht als in B, dann ist auch klar, dass es sich bei "Zeit" um ein Phänomen handeln muss, bei dem Prozess-Geschwindigkeit eine Schlüsselrolle spielt.
Wenn nämlich behauptet wird, in A vergehe die Zeit langsamer als in B, dann muss eine "Fließ-Geschwindigkeit" als eine physikalische Eigenschaft der Zeit und nicht zuletzt als eine Bezugsstruktur der Veränderung vorliegen.
Der Begriff "Geschwindigkeit" im Zusammenhang mit Zeit führt jedoch zum Widerspruch.
Wenn die "Geschwindigkeit" SI-mäßig als "Strecke pro Zeit" berechnet wird, so muss die "Geschwindigkeit, mit der die Zeit vergeht" eine Strecke in der Einheit beinhalten (ok, die Strecke, welche die Erde innerhalb eines Jahres um die Sonne zurücklegt beispielsweise)...sie muss aber auch "Zeit", in der die Strecke zurückgelegt wird, beinhalten, womit aber die "Geschwindigkeit, mit der die Zeit verstreicht" undefinierbar bleibt.
Wie wird also die "Geschwindigkeit, mit der die Zeit verstreicht" und mit der sie in einem Bezugssystem "schneller" und in einem anderen "langsamer" vergeht, definiert?
Wovon wird denn genau gesprochen, wenn in der SRT von "Zeitdilatation" gesprochen wird?
Es ist jedenfalls undenkbar, dass bloße Existenz bestimmter Bezugssysteme diese "Geschwindigkeit" beeinflusst in dem Sinne, in dem sie die Geschwindigkeit physikalischer Prozesse darin beeinflusst (Myonenzerfall)