Die Grundannahmen der Relativitätstheorie

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Die Grundannahmen der Relativitätstheorie

Beitragvon Mikesch » Di 9. Okt 2018, 08:09

Nicht von Bedeutung hat geschrieben:
Mikesch hat geschrieben:Es gibt nichts, was schneller als Licht fliegt.
Es gibt Quantenverschränkung und "proper velocity, oder nicht? :lol:
Es gibt auch Tachyonen. Die haben wenigstens was mit der RT zu tun. Wieso jetzt Quantenverschränkung und proper velocity was gegen die Grenze der Lichtgeschwindigkeit aussagt, bliebt dein Geheimnis. Ersteres transportiert Informationen auch nicht schneller als LG und letzteres basiert auf dem Effekt der Raumausdehnung.
Nicht von Bedeutung hat geschrieben:
Mikesch hat geschrieben:Falsch. So lautet die Definition. Wenn eine andere Definition gelten soll, ist es kein IS mehr.
Die Definition eines Inertialsystems stützte sich vor Hafele & Keating nicht auf mehrere Objekte, in einem BS, für die Newton 1 gilt und die sich geradlinig und gleichförmig bewegen können, sondern darauf, dass sich genau ein Objekt in diesem BS geradlinig und gleichförmig bewegt. Newton 1 gilt ohnehin überall.
Hat überhaupt ncihts mit H&K zu tun. Und die beliebig vielen Objekte können sich bewegen, wie sie wollen. Auch beschleunigen, wenn es denn so sein soll. Das hat sich auch nicht in den letzten 140 Jahren seit der Definition des IS geändert.
Du verwechselt es mit dem Bezugssystem IS selber, das nicht beschleunigt werden darf. Damit sind Körper, die keinen Kräften ausgesetzt sind, immer geradlinig unterwegs oder ruhen zu diesem IS
Nicht von Bedeutung hat geschrieben:Ist aber egal, wenn du das nicht kapierst. Ich bin ja ein Kritiker, also muss gekontert werden.
Das sind keine Sachargument, sondern Unterstellungen.
Nicht von Bedeutung hat geschrieben:
Mikesch hat geschrieben:Anzweifeln kann man das ja immer, dazu muss man sich nicht entscheiden. Man sollte es nur begründen und muss dann ggfs. auf die Antworten gefasst sein.
Auf was für Antworten denn? "Lerne die Grundlagen du xxx?" Ich begründe! Ob dir diese Gründe einleuchten oder nicht, kann mir herzlich egal sein. Aber ich bin ja ein Kritiker, also muss gekontert werden.
Bitte bleibt bei der Sachargumentation. Weder habe ich "xxx" geschrieben noch gemeint. Eine Begründung habe ich jetzt nicht bei dir gefunden, nur eine Ansammlung von Annahmen, die keinen Zusammenhang erkennen lassen. Die formale Methode etwas zu begründen ist in der Physik die Anwendung der Mathematik. Und dann muss man nachweisen, das es sich in das Theoriegebäude der Wissenschaft widerspruchsfrei einbetten lässt.
Nicht von Bedeutung hat geschrieben:
Mikesch hat geschrieben:Wenn es Substanz hat, ist der Nobelpreis garantiert.
Es hat Substanz. Aber ob dir das einleuchtet oder nicht... siehe Antwort zuvor.
Super, dann ist ja alles klar und du bist der nächste Nobelpreisträger.
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Re: Die Grundannahmen der Relativitätstheorie

Beitragvon Mikesch » Di 9. Okt 2018, 08:44

Hantierer hat geschrieben:
Mikesch hat geschrieben:Hautpsache, es bleiben für die SRT Inertialsysteme.
Also immer gleichförmig geradlinig bewegt? Das schränkt die physikalische Aussagekraft der SRT gewaltig ein! Zeig mir mal in echt in der Natur so ein Objekt, was dann noch als Ursprung eines Inertialsystems gelten kann?
Wozu? Für die meisten Rechnungen reicht doch eine Näherung. Und da wo es nicht reicht, ist die ART zuständig. Es stört doch auch nicht, dass Newton nur eine Näherung ist, die für kleine Geschwindigkeiten akzeptable Ergebnisse mit nur sehr kleinem Fehler liefert.
Hantierer hat geschrieben:Aber die ART erweitert das dann auch noch auf alle möglichen Koordinatensysteme und führt dann aber nur noch einen lokalen Geltungsbereich (in der Nähe der "Weltlinie") des Relativitätsprinzips ein. Und das finde ich dann völlig absurd - lokale Gültigkeit des Relativitätsprinzips und nur lokale Gültigkeit des Lichtausbreitungsgesetzes, das zergeht nur sehr unangenehm auf der Zunge. Damit werden alle Lorentztransformationen lokalisiert und damit onjektiv sinnlos. Es wird so gut wie gegen jedes praktisch gefundene Gesetz verstoßen.
Weder erweitert die ART das(?) auf alle möglichen Koordinatensysteme, dass geht auch mit Newton und SRT, noch wird gegen jedes ... Gesetz verstoßen.
Die ART beschreibt den Raum bei einem Objekt, formuliert den Nahbereich so, daß die bekannten Gesetz angewendet werden können. Das ist prinzipiell ein übliches Vorgehen, um zu Lösungen zu kommen und wird auch in anderen Bereichen erfolgreich angewendet.
Im Falle der ART ist das immer noch komplex genug, weil die Formulierung der Feldgleichungen von deren Lösungen abhängig sind. Da müssen den eine Reihe von Annahmen getroffen werden, damit es überhaupt eine Lösung gibt. Schwarzschild hat das als Erster mit seiner Lösung für bestimmte Bedingungen geschafft.
Hantierer hat geschrieben:Wenn es noch Physik sein soll, dann muss man da echt was machen. Ansonsten lasse ich mir gerne was über Mathematik erzählen und was man da so alles berechnen kann - aber Physik, ist dann doch noch was anderes.
Das ist jetzt aber ein wenig Rabulistik, oder ;) ?
Mikesch
 
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Re: Die Grundannahmen der Relativitätstheorie

Beitragvon Hantierer » Di 9. Okt 2018, 13:08

Mikesch hat geschrieben:Eine Begründung habe ich jetzt nicht bei dir gefunden, nur eine Ansammlung von Annahmen, die keinen Zusammenhang erkennen lassen. Die formale Methode etwas zu begründen ist in der Physik die Anwendung der Mathematik. Und dann muss man nachweisen, das es sich in das Theoriegebäude der Wissenschaft widerspruchsfrei einbetten lässt.


Für mich ist die formale Methode in der Physik das Experiment. Die Physik beschreibt Wirkprinzipien und die Mathematik versucht diese in berechenbare Formeln umzuwandeln. Mit Formeln und Mathe kannste mich jagen. Wir müssen hier nur so theoretisch diskutieren, weil es nicht ganz einfach ist, Experimente zu machen - aber wenn wir schon welche haben, dann könnte man auch die Theorien danach formulieren. Wie gesagt, ich habe vor allem große Probleme das Relativitätsprinzip so anzuerkennen, zum einen habe ich nicht einen einzigen experimentellen Hinweis und zum anderen führt es dazu, dass das Gesetz der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit gebrochen wird. Jetzt mal nichts gegen theoretische Physik und nichts gegen Mathematik, aber man kann auch übertreiben. Irgendwann hat es dann einfach nichts mehr mit praktischer Physik zu tun, bei solchen Sätzen steig ich schon aus:

Beispielsweise bliebe demnach die Zentrifugalkraft bei der Bahnbewegung der Erde um die Sonne dieselbe, wenn Erde und Sonne ruhten und die Massen des Weltalls um das System Sonne-Erde rotierten.


https://de.wikipedia.org/wiki/Machsches_Prinzip

Also wenn die theoretischen Physiker keinen Bezugspunkt haben, dann können sie keine Kräfte berechnen und dann gibt es eben auch keine Kräfte mehr. Da bekommt man dann erklärt, dass ein Raumschiff was mit 0,6c unterwegs ist, ohne Probleme nochmal um 0,6c beschleunigen kann, wenn kein äußerer Bezug vorhanden ist und die Insassen vergessen haben, dass sie schonmal beschleunigt haben! So ein Theoretiker muss nur ein neues Koordinatensystem malen, die Beobachter blitzdingsen und schon wird der Lorentzfaktor wieder auf 1 gesetzt! Das ginge wenn der Lorentzfaktor linear wäre, er ist aber stark exponentiell. Es ist ein großer Unterschied, ob man von 0 auf 0,1c beschleunigt oder von 0,8c auf 0,9c, das würde man in einem Raumschiff alleine schon am Energieaufwand für die Beschleunigung merken!

Dieses Machsche Prinzip ist eine Grundannahme Einsteins oder eine Inspiration, man weiß heute noch nicht genau, wie man das Machsche Prinzip, welches beschreibt, dass es eine Bewegung nur zwischen zwei Objekten geben kann, richtig formulieren soll, es gibt keine einheitliche Definition davon und man weiß deshalb auch nicht genau, ob es überhaupt mit der ART vereinbar ist - und so was sind dann die Grundlagen, mit denen man andere für dumm hält, weil sie ein unsauberes Arbeiten nicht akzeptieren wollen? Ich kritisiere da mehr die Art und Weise und das Vorgehen und natürlich auch die eklatanten Logikbrüche.

Beispiel Zwillingsparadoxon, da steht ein ewig langer Artikel bei Wikipedia! Über etwas, was es gar nicht gibt! Zu keinem Zeitpunkt seiner Reise, kann der reisende Zwilling annehmen, dass der andere Zwilling langsamer altert. Er kann das gerne annehmen, aber egal an welchem Punkt seiner Reise er das (wie auch immer) überprüfen könnte, würde er feststellen, dass seine Annahme falsch war. Er müsste einen großen Papierkorb mitnehmen, für die ganzen Koordinatensystem die er falsch angelegt hat. Die SRT sagt also, wenn man sich zu dämlich anstellt, kann man durcheinander kommen - mehr sagt die mir dann gar nicht mehr. Und sie sagt mir, dass der reisende Zwilling wohl langsamer altert, aber trotzdem nicht mehr Zeit im Leben hat! Wenn die Zwilling sich verabreden, während der langen Reise sich ihre Zeit zu vertreiben und Klavier spielen lernen, dann hat der Zwilling auf der Erde mehr Zeit dazu und wird es besser können als der andere. Die Reise kann man als einen Moment definieren, der dauert von Anfang bis Ende der Reise - und für den Reisenden war dieser Moment kürzer - aber es war für beide der selbe Moment.

Und wenn der Zwilling die LG richtig vermisst, mit einer Einwegstrecke ohne Spiegel und am besten mit zwei synchronisierten Uhren am Anfang und am Ende der Messstrecke, die jeweils den Zeitpunkt des Losschickens und Empfangens aufzeichnen, kann er nur am selbst ausgesendetem Licht seinen absoluten Bewegungszustand bestimmen - man braucht dafür keinen äußeren Bezug und das funktioniert sogar in der Praxis!

Diese vielen Experimente, die die LG messen, messen fast alle mit Spiegelstrecken - damit kann man prima die absolut LG bestimmen aber niemls eine relative! Wie ich in meinem Beispiel im Eingangspost beschrieben habe, ändern sich die Strecken für das Licht in der Messstrecke, wenn sich die Messstrecke bewegt. Ganz normal. Schickt man nun aber das Licht über Spiegel - einmal hin und einmal zurück - dann läuft es einmal durch die längere Strecke und einmal durch die kürzere Strecke, was die Streckenveränderung innerhalb der Messstrecke wieder genau ausgleicht. Und das kann auch passieren, wenn man statt einem Spiegel einen Detektor nimmt und dann vom Detektor das Steuersignal über Kabel oder Funk die Strecke entgegengesetzt wieder zurück läuft - deswegen die zwei Uhren! Dann funzt das auch.

Ich behaupte, dass man so die Erdrotation feststellen kann und damit würde man beweisen, dass das RP falsch ist so wie es ist - einfach nur falsch. Man kann eben nicht die relative Lichtausbreitungsgeschwindigkeit für jeden Beobachter mit c angeben. Die Erdrotation verursacht bei 1km Messstrecke nach meinen Vorberechnungen so was in der Größenordnung von ungefähr +/- 1,5 Femtosekunden - das ist wirklich nicht viel, das fällt in der Praxis kaum auf und um das zu überprüfen muss man eben entsprechend genau messen und das ist meines Wissens nach noch nicht geschehen. Wie auch, wenn das RP selbst sagt, dass man gar nicht danach suchen muss, weil es theoretisch ja nicht möglich ist...

Es ist ja auch mit dem Michelson-Gale-Experiment schon lange gelungen, mit einem Interferometer die Erdrotation auf 2% Genauigkeit zu bestimmen. Um ihr RP zu retten, ordnen die Relativisten dieses Experiment dem Sagnac-Effekt zu, das ist aber falsch, ein Sagnac-Interferometer ist dadurch gekennzeichnet, dass es selbst rotiert - das Michelson-Gale Interferometer rotiert nicht, dass nutzt statt einfachen Hin- und Her-Strecken (Michelson-Morlay) zwei ungleichgroße Rechtecke als Lichtwege. Wenn man jetzt einen Eintrag Michelson-Gale-Expirment auf der deutschen Wikipedia sucht, wird man vergeblich suchen. Es wird nur so nebenbei beim Sagnac-Effekt erwähnt. Man muss schon danach fragen, wenn man was davon hören will.

Das ist schon was besonderes, wenn man das eine negative Experiment immer wieder wiederholt und das andere positive fast völlig ignoriert.

Für die meisten Rechnungen reicht doch eine Näherung.


Mir gehts nur ums Prinzip und das möchte bitte genau und klar und richtig formuliert sein. So wie: Alle Inertialsysteme sind gleichberechtigt. Ist ne klare Aussage, kann man gut nachvollziehen, ist aber falsch. :)

Nicht von Bedeutung hat geschrieben:denen man so etwas kürzlich in einigen SciLogs-Blogs nahe gelegt hat, aber dann hast du hier einen anderen Namen gewählt


Ne, also ich hab ja nun wirklich nicht viel Ahnung von Physik, mich stören dann nur die Widersprüche in den Grundlagen. Deswegen bin ich nicht in wissenschaftliche Foren gegangen und war auf einem, wo ich dachte, ein paar Leute zu finden, die mir meine einfachen Fragen beantworten können. Aber nö, können sie nicht. Die glauben das alle nur, verstanden hat es keiner - geht ja auch nicht mit Logik. Und nun kann ich den Physikern die Schmach nicht ersparen, dass ein popliger Realschüler ihnen den Boden unter den Physen wegzieht. Und wenn man sich diesen Blödsinn in der 9ten Klasse schon anhören muss, ja dann hält man sich eben für zu dumm und macht dann auch nicht weiter...dieser soziale Schaden ist ja noch viel größer, ein paar falsche Rechnungen tun keinem weh. Aber so üble Logikbrüche können ernsthafte psychische Probleme verursachen und das ist kein Scherz! Das hat so manchen begabten Menschen in schwere Minderwertigkeitskomplexe und Selbstzweifel gestürzt.

Es ist ja nichtmal so, dass ich die Relativitätstheorie komplett ablehne, hat ja nun wirklich gute Vorhersagen gemacht. Ich gehe ja nicht davon aus, dass die Experimente krass gefälscht werden. Und wenn die Uhren halt langsamer gehen, dann gehen sie halt langsamer - kann man ja auch nicht ändern, wenn man es nicht glaubt. Und die Herleitung ist ja auch logisch - geht aber nur mit relativen Bewegungen zum Licht, was es ja nach den Grundannahmen gar nicht gibt. Das ist doch ein Treppenwitz.

Ich nehme dann die Zeit als physikalische Grundgröße komplett raus (es ist eh immer nur jetzt, nachher vorhin gibt es doch gar nicht - alles nur Begriffe weil jetzt keine Mehrzahl hat) und definiere sie nur noch über periodisch ablaufende Prozesse - Tag-Nacht-Sommer-Winter-Tik-Tak....bei manchen machen die Uhren auch Tak-Tik. Zeit kann dann nur noch über den Vergleich von Prozessen beschrieben werden. Und dann bleibt ja in der SRT nur noch die Längenkontraktion und die muss dann halt irgendwie dazu führen, dass sämtliche periodischen Prozesse langsamer verlaufen, wenn sie sich insgesamt durch den Raum bewegen. Richtung spielt dabei keine Rolle und deswegen braucht man dafür auch ein absolut ruhendes Bezugssystem. Man braucht eine absolute Geschwindigkeit, um die Effekte der SRT zu berechnen. Zeit ist dann nur noch eine virtuelle Hilfsgröße, die als virtuelle Dimension benötigt wird, um die Prozesse im Raum zu beschreiben. Und wenn die Formeln dafür funktionieren, warum soll man sie dann nicht benutzen?

Wie kann man denn eigentlich auf die Idee kommen, dass es für die stattfindenden Ereignisse eine Rolle spielt, wie man seine Bezugssysteme definiert? Gut, man kommt mit unterschiedlichen Bezugssystemen auf unterschiedliche Ergebnisse - aber deswegen gibt es dennoch nur diese eine Welt und alles was darin passiert, kann man als ein einziges Ereignis betrachten. Mehrere Beobachter können zwar ein Ereignis unterschiedlich wahrnehmen, aber diese unterschiedliche Wahrnehmung macht aus einem Ereignis nicht mehrere.

Ich denke, man könnte die LG aus dem Relativitätsprinzip raus nehmen und mit der Grenzgeschwindigkeit ersetzen und diese Grenzgeschwindigkeit ist ja absolut angegeben, die kann man nicht auf ein potenziell bewegtes Bezugssystem beziehen. Nach meiner Auffassung impliziert die Definition einer Grenzgeschwindigkeit schon ein absolut ruhendes Bezugssystem. Und wenn man die Grundlagen in der Form umformuliert, dann sieht das schon anders aus.

Außerdem halte ich die Symmetrie-Effekte für physikalisch nicht gegeben. Mag ja sein, dass ein Tunnel für einen Reisenden im Zug kürzer wirkt, als er erwarten würde, deswegen wird der Tunnel aber nicht kürzer, nur weil ein Zug durchfährt! Das würde dazu führen, dass ein Beobachter außerhalb des Zuges den Zug komplett im Tunnel sieht und ein Beobachter ganz am Ende des Zuges - im selben Moment! - noch außerhalb des Tunnels sein müsste. Da wird dann aus einem Ereignis und zwei Beobachtungen plötzlich zwei völlig verschiedene Ereignisse, die nicht mehr zusammen passen können.
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Re: Die Grundannahmen der Relativitätstheorie

Beitragvon Mikesch » Di 9. Okt 2018, 13:59

Hantierer hat geschrieben:
Mikesch hat geschrieben:Eine Begründung habe ich jetzt nicht bei dir gefunden, nur eine Ansammlung von Annahmen, die keinen Zusammenhang erkennen lassen. Die formale Methode etwas zu begründen ist in der Physik die Anwendung der Mathematik. Und dann muss man nachweisen, das es sich in das Theoriegebäude der Wissenschaft widerspruchsfrei einbetten lässt.
Wie gesagt, ich habe vor allem große Probleme das Relativitätsprinzip so anzuerkennen, zum einen habe ich nicht einen einzigen experimentellen Hinweis und zum anderen führt es dazu, dass das Gesetz der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit gebrochen wird.
Ich glaube du hast da was missverstanden: Das Relativitätsprinzip bedeutet nur, daß (sinngemäss) für alle Beobachter die Naturgesetze dieselbe Form haben. Das ist jetzt keine spezielle Angelegenheit der Relativitätstheorie.
Darum verstehe ich nicht, warum ein Experiment auf der Erde einem anderen Naturgesetz unterworfen sein soll, als das gleiche Experiment auf dem Mond - beispielsweise - und was für Probleme du damit hast, dass dieselben Naturgesetze gelten?
Dann frage ich mich, von welchem Experiment die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit gebrochen wird?
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Re: Die Grundannahmen der Relativitätstheorie

Beitragvon Mikesch » Di 9. Okt 2018, 14:18

Hantierer hat geschrieben:
Beispielsweise bliebe demnach die Zentrifugalkraft bei der Bahnbewegung der Erde um die Sonne dieselbe, wenn Erde und Sonne ruhten und die Massen des Weltalls um das System Sonne-Erde rotierten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Machsches_Prinzip

Also wenn die theoretischen Physiker keinen Bezugspunkt haben, dann können sie keine Kräfte berechnen und dann gibt es eben auch keine Kräfte mehr. Da bekommt man dann erklärt, dass ein Raumschiff was mit 0,6c unterwegs ist, ohne Probleme nochmal um 0,6c beschleunigen kann, wenn kein äußerer Bezug vorhanden ist und die Insassen vergessen haben, dass sie schonmal beschleunigt haben! So ein Theoretiker muss nur ein neues Koordinatensystem malen, die Beobachter blitzdingsen und schon wird der Lorentzfaktor wieder auf 1 gesetzt! Das ginge wenn der Lorentzfaktor linear wäre, er ist aber stark exponentiell. Es ist ein großer Unterschied, ob man von 0 auf 0,1c beschleunigt oder von 0,8c auf 0,9c, das würde man in einem Raumschiff alleine schon am Energieaufwand für die Beschleunigung merken!

Das ist so nicht richtig: Selbstverständlich merken die Insassen, daß beschleunigt wird, das System Raumschiff ist ja kein Inertialsystem. Beschleunigungen sind absolut! Du scheinst das mit Geschwindigkeit zu verwechseln: Wenn zwei Raumschiffe sich unbeschleunigt begegnen, kann man ohne weiteren Bezugspunkt nicht festlegen, welches sich davon bewegt und welches nicht. Das wussten aber schon die alten Griechen...

Mach hat das nochmals sauber formuliert und klar gemacht, dass es einen absoluten Raum nicht gibt und Geschwindigkeiten nur zwischen zwei Punkten festgelegt werden.
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Re: Die Grundannahmen der Relativitätstheorie

Beitragvon Lagrange » Di 9. Okt 2018, 14:30

Mach hat das nochmals sauber formuliert und klar gemacht, dass es einen absoluten Raum nicht gibt und Geschwindigkeiten nur zwischen zwei Punkten festgelegt werden.

Was hat er da formuliert? Mach hat nur eine Vermutung geäußert die man nicht überprüfen kann.
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Re: Die Grundannahmen der Relativitätstheorie

Beitragvon Lagrange » Di 9. Okt 2018, 15:34

Mikesch hat geschrieben: Das Relativitätsprinzip bedeutet nur, daß (sinngemäss) für alle Beobachter die Naturgesetze dieselbe Form haben.

Was soll man sich darunter vorstellen? Zum Beispiel beim freien Fall, ein ruhender Beobachter sieht, dass das Objekt senkrecht nach unten fällt während ein bewegter Beobachter etwas anderes sieht.
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Re: Die Grundannahmen der Relativitätstheorie

Beitragvon Hantierer » Di 9. Okt 2018, 19:37

Mikesch hat geschrieben:Ich glaube du hast da was missverstanden: Das Relativitätsprinzip bedeutet nur, daß (sinngemäss) für alle Beobachter die Naturgesetze dieselbe Form haben. Das ist jetzt keine spezielle Angelegenheit der Relativitätstheorie.


Ja, das weiß ich. Aber da wird zB. die Lichtausbreitung als ein solches Naturgesetz definiert. Und wenn man das mal durchdenkt, nur mit 2 Inertialsystemen, eins ist in Ruhe und darin bewegt sich ein zweites Inertialsystem. Nun soll im bewegten Inertialsystem die Lichtausbreitung genau so ablaufen wie im unbewegten. Das ist aber nicht der Fall, wie ich in meinem Beispiel, mit durchführbarem Experiment, gezeigt habe. Man kann das dann nur auflösen, in dem man auch aus Sicht des bewegten Bezugssystems (welches sich ja gleichberechtigt auch als ruhend betrachten können soll) eben dieses Bezugssystem als ohne wenn und aber bewegt betrachtet und die Bewegung im ruhenden System einbezieht. Ansonsten muss man im unbewegten Bezugssystem dann die Lichtgeschwindigkeit absolut ändern und nicht wie es richtig wäre, die LG im bewegten System nur relativ zu ändern - so dass sie absolut bei c bleibt und sich nur relativ ändern kann. Das folgt daraus, dass das Licht unabhängig von Quelle und Empfänger ausbreitet und deswegen breitet es sich auch unabhängig von jedem möglichen bewegten Inertialsystem aus. Man kann die Lichtausbreitung nicht an ein Inertialsystem binden, so wie Einstein es getan hat.

Ganz ähnlich ist es dann auch mit einem Teilchenbeschleuniger. Wenn man einen geradlinigen Teilchenbeschleuniger nimmt und den im Weltall geradlinig in der selben Ausrichtung wie die Messstrecke beschleunigt, so dass er sich dann mit hoher Geschwindigkeit bewegt - stellt man auch Unterschiede in den Beschleunigungsvorgängen der Teilchen in Bewegungsrichtung oder entgegen der Bewegungsrichtung fest.

Das heißt, durch Bewegung ändern sich lokal und relativ die Naturgesetze. Man braucht also einen absoluten Bezugsraum, in dem alle Naturgesetze gelten, die von bewegten Systemen aus anders beurteilt werden können.

Mikesch hat geschrieben: Wenn zwei Raumschiffe sich unbeschleunigt begegnen, kann man ohne weiteren Bezugspunkt nicht festlegen, welches sich davon bewegt und welches nicht.


Doch, genau das ist ja das was ich sage! Man kann sogar ohne anderes Raumschiff feststellen, ob man sich bewegt und wenn ja in welche Richtung. Nur mit dem Experiment mit der Einweg-Lichtgeschwindigkeits-Messung was ich beschrieben habe oder eben mit einem Teilchenbeschleuniger. Und die Wirkprinzipien widersprechen nur dem RP, nicht aber den Ergebnissen und anderen Annahmen der SRT.

Es spielt letztlich auch keine so große Rolle, ob man es so feststellen kann - man wird es in der Praxis nie brauchen, man hat immer Sterne und nahezu feste Punkte im All an denen man sich orientieren kann. Es geht letztlich nur darum, dass die zwei Raumschiffe physikalisch tatsächlich unterschiedlich oder gleich schnell fliegen - auch wenn man von beiden aus gesehen nur eine Relativgeschwindigkeit feststellen kann. Und dieser reale Geschwindigkeitsunterschied, macht doch nach Aussage der SRT einen Unterschied in der Physik. Die Längen werden kontrahiert und dann gehen die Uhren langsamer, aber eben nur für bewegte Objekte, ruhende Objekte, die von bewegten Objekten als bewegt wahrgenommen werden, erfahren keine Veränderungen.

Soll denn eigentlich die SRT ein Naturgesetz im Sinne des RP sein? :roll:

Mikesch hat geschrieben:Das ist so nicht richtig: Selbstverständlich merken die Insassen, daß beschleunigt wird, das System Raumschiff ist ja kein Inertialsystem.


Ja, deswegen beschleunigt man erst einmal - blitzdingst die Insassen, so dass sie vergessen, dass sie schon beschleunigt haben und dann kommt Beschleunigunsphase zwei und die fängt wieder bei Lorentzfaktor 1 an - dann geht es munter weiter. So wollten das manche verstanden haben. Natürlich geht das nicht, aber nach Aussagen der Relativisten geht das nur deshalb nicht, weil draußen immer andere System sind, die das dann verhindern. Hätte man keinen Bezug, hätte man auch keine Geschwindigkeit und könnte ins endlose beschleunigen - käme aber nirgends an, weil ja nichts anderes da ist.

Und nach dem seltsamen Satz, den Wikipedia aus dem Machschen Prinzip schlussfolgert, gäbe es ja auch keine Zentrifugalkräfte, wenn nichts anderes da wäre, die wären dann auch nur von Relativen Bewegungen abhängig und relativ und dann würde man nicht mal mehr Beschleunigung merken.

Lagrange hat geschrieben:Was hat er da formuliert? Mach hat nur eine Vermutung geäußert die man nicht überprüfen kann.


Ein Prinzip, was sich selbst der Überprüfbarkeit entzieht. Das kann doch gar kein Bestandteil der empirischen Physik sein?

Und mit der Beschreibung des RP im Artikel zur ART auf Wikipedia komm ich dann gar nicht mehr klar:

In der allgemeinen Relativitätstheorie wird ein gegenüber der speziellen Relativitätstheorie erweitertes Relativitätsprinzip angenommen: Die Gesetze der Physik haben nicht nur in allen Inertialsystemen die gleiche Form, sondern auch in Bezug auf alle Koordinatensysteme. Dies gilt für alle Koordinatensysteme, die jedem Ereignis in Raum und Zeit vier Parameter zuweisen, wobei diese Parameter auf kleinen Raumzeitgebieten, die der speziellen Relativitätstheorie gehorchen, hinreichend differenzierbare Funktionen der dort lokal definierbaren kartesischen Koordinaten sind. Diese Forderung an das Koordinatensystem ist nötig, damit die Methoden der Differentialgeometrie für die gekrümmte Raumzeit überhaupt angewendet werden können. Eine gekrümmte Raumzeit ist dabei im Allgemeinen nicht mehr global mit einem kartesischen Koordinatensystem zu beschreiben. Das erweiterte Relativitätsprinzip wird auch allgemeine Koordinaten-Kovarianz genannt.

Die Koordinaten-Kovarianz ist eine Forderung an die Formulierung von Gleichungen (Feldgleichungen, Bewegungsgleichungen), die in der ART Gültigkeit besitzen sollen. Allerdings lässt sich auch die spezielle Relativitätstheorie bereits allgemein kovariant formulieren. So kann beispielsweise selbst ein Beobachter auf einem rotierenden Drehstuhl den Standpunkt vertreten, er selbst sei in Ruhe und der Kosmos rotiere um ihn herum. Dabei entsteht das Paradoxon, dass sich die Sterne und das von ihnen ausgesandte Licht im Koordinatensystem des rotierenden Beobachters rechnerisch mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen, was scheinbar der speziellen Relativitätstheorie widerspricht. Die Auflösung dieses Paradoxons ist, dass die allgemein kovariante Beschreibung per Definition lokal ist. Das bedeutet, dass die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit nur nahe der Weltlinie des Beobachters gelten muss, was für den rotierenden Beobachter ebenso erfüllt ist, wie für jeden anderen Beobachter. Die kovariant, also im Sinne des allgemeinen Relativitätsprinzips, geschriebenen Gleichungen ergeben für die Sterne also überlichtschnelle Kreisbewegungen, stehen aber dennoch im Einklang mit den Prinzipien der speziellen Relativitätstheorie. Dies wird auch dadurch klar, dass es unmöglich ist, dass ein Beobachter in der Nähe eines Sterns im rotierenden Koordinatensystem ruht und also dem Stern mit Überlichtgeschwindigkeit begegnet. Dieser Beobachter hat also zwangsweise ein anderes Koordinatensystem als der rotierende Beobachter und misst die „richtige“ Lichtgeschwindigkeit.

Obwohl es möglich ist, den Kosmos aus der Sicht eines rotierenden Beobachters korrekt zu beschreiben, sind die Gleichungen eines Bezugssystems, in dem die meisten Objekte ruhen oder sich nur langsam bewegen, meist einfacher. Die Bedingung eines nichtrotierenden Koordinatensystems für Inertialsysteme und die Unterscheidung in ihrer Betrachtung, den die klassische Physik erfordert, entfällt aber prinzipiell.

Im Fall eines Mehrkörpersystems auf engem Raum ist die Raumzeit hochgradig gekrümmt und die Krümmung in jedem Koordinatensystem auch zeitlich veränderlich. Daher ist von vornherein kein Kandidat für ein ausgezeichnetes Koordinatensystem erkennbar, das sich zur Beschreibung aller Phänomene eignet. Das Relativitätsprinzip besagt für diesen allgemeinen Fall, dass es auch nicht nötig ist, danach zu suchen, weil alle Koordinatensysteme gleichberechtigt sind. Man kann also je nach dem, welches Phänomen man beschreiben will, verschiedene Koordinatensysteme wählen und das rechentechnisch einfachste Modell auswählen.

Daher kann die ART auch auf den klassischen astronomischen Begriff der Scheinbarkeit von Bewegungen verzichten, den das noch in der newtonschen Anschauung verhaftete heliozentrische Weltbild erforderte.


https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_Relativitätstheorie

Mikesch hat geschrieben:Das wussten aber schon die alten Griechen...


Hm, ja, das wussten die schon und Galileo wusste es auch, nur kannten die mich noch nicht...nein, Spaß, die wussten noch nicht, dass die Lichtgeschwindigkeit endlich und absolut, weil unabhängig, ist. Das ändert dann doch einiges. Also den Griechen oder Galileo werfe ich da nichts vor.
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Re: Die Grundannahmen der Relativitätstheorie

Beitragvon Nicht von Bedeutung » Di 9. Okt 2018, 20:12

Mikesch hat geschrieben:Ersteres (Quantenversschränkung) transportiert Informationen auch nicht schneller als LG und letzteres (proper velocity) basiert auf dem Effekt der Raumausdehnung.
Bei ersterem sollen sich Informationen über Millarden Lichtjahre hinweg in 0,nix verbreiten. Ändert man den Zustand eines verschränkten Teilchens hier, ändert sich gleichzeitig auch der selbe Zustand beim verscheänkten Pendant in Mrd. Lichtjahren Entfernung. Wie will das Pedant denn mitbekommen, dass ich hier etwas ändere?
Beim zweiten... Äh... Was bitte hat die Raumausdehnung mit proper velocity zu tun? Du hast hier in einem anderen Faden anscheinend zum ersten mal davon gehört (ok, da gehts mir nicht anders), zunächst geleugnet und jetzt willst du mir erzählen, du wüsstest etwas darüber? Sorry, aber das war vorwitzig und vollkommen daneben. Außerdem solltest du die Raumausdehnung erst mal beweisen. Aber solange ich weiß, dass sich Lichtstrahlen zerstreuen können, wenn sie auf andere Materie stoßen, dabei Energie verliert also rot verschoben wird, wobei diese Streuung in abgeschlossenen Systemen ein Planck-Spektrum ergibt, wirst du mit deinen Indizien kosmologische Rotverschiebung und kosmologischen Mikrowellenhintergrund nicht allzuweit kommen. Es bleibt dir also nur, an den Rand des Universums zu fliegen und eine Ansichtskarte von dort mitzubringen. Gute Reise.
Nicht von Bedeutung
 

Re: Die Grundannahmen der Relativitätstheorie

Beitragvon Kurt » Di 9. Okt 2018, 20:17

Nicht von Bedeutung hat geschrieben:Aber solange ich weiß, dass sich Lichtstrahlen zerstreuen können, wenn sie auf andere Materie stoßen, dabei Energie verliert also rot verschoben wird,


Wer hat dir denn das vorgesagt?

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