acadam schreibt:
Es gibt aber auch seriöse, quantitative (A)RT-Messungen.
Nein, gibt es nicht. Bedauerlicherweise schreibe ich hier offenbar alles vergeblich. Du scheinst nicht begriffen zu haben, dass konkret schneller (od. langsamer) laufende Uhren (je nach Gravitationspotenzial) NICHT die ART bestätigen, sondern ein derartiger Effekt nur durch mechanischen Einfluss der Gravitation oder Bewegung durch Äther (od. sonstwas) entstehen könnte. Ich versuch's nochmal und dann nie wieder:
Die ART-Zeitdilatation beschreibt die relative Zeitwahrnehmung in Systemen, die in verschiedenen Entfernungen eines Gravitationszentrums (beispielsweise eines Sterns oder Planeten) relativ zu diesem
ruhen (die bewegten Uhren in den GPS-Satelliten unterliegen diesem ART-Effekt daher NICHT, weil sie sich im freien Fall befinden und NICHT relativ zum Gravitationszentrum ruhen!) Zu beachten ist, dass die Zeitdilatation der ART nicht etwa durch eine mechanische Einwirkung auf die Uhren entsteht,
sondern eine Eigenschaft der Raumzeit selbst darstellt. Jeder relativ zum Gravitationszentrum ruhende Beobachter nimmt für
identische, jedoch in unterschiedlichen Entfernungen vom Gravitationszentrum ablaufende Vorgänge, unterschiedliche Ablaufzeiten wahr,
bezogen auf seine eigene Zeitbasis. Pound & Rebka haben diesen ART-Effekt experimentell nachgewiesen.
- pound_rebka.gif (18.44 KiB) 6138-mal betrachtet
Der Effekt, dass Oszillatoren aus einem anderen Gravitationspotenzial beurteilt unter - oder
überschätzt werden, also bezogen auf die eigene Zeitbasis langsamer oder schneller zu schwingen scheinen, ergibt sich aus der Rot- bzw,. Blauverschiebung von SIgnalen von einem Potenzial zum anderen. Beachte im Bild oben das Wellenmodell und nimm zur Kenntnis, dass die Welle auf dem Weg nach unten eine höhere Frequenz (bzw. nach oben eine niedrigere) annimmt. Genau das haben Pound & Rebka aufgezeigt, die eingesetzten Oszillatoren schwingen dabei sowohl oben als auch unten identisch! Also, der im höheren Potenzial
wird nicht schneller - sondern von unten
als schneller wahrgenommen, weil seine SIgnale der Blauverschiebung unterliegen. Pound & Rebka haben mit diesem Experiment zwar - wie allgemein kolportiert - die ART-Zeitdilatation nachgewiesen, aber einfach mit Newton gerechnet, weil damit dasselbe rauskommt, wenn man den Gammaquanten, die sie verwendet haben, eine Masse zuschreibt. Siehe die Rechnung links im Bild.
Also nochmal: der Glaube, schneller oder langsamer laufende Uhren (speziell jene in den GPS-Satelliten) würden die ART bestätigen, ist einer der größten weltweit verbreiteten Irrtümer und zeigt, dass kaum jemand die ART bzw. das Wesen ihrer Zeitdilatation versteht! Ist ja auch eine komplizierte Theorie. Pound & Rebka haben die "richtige ART-Zeitdilatation" vorgeführt, ihre Oszillatoren haben sich weder "oben" noch "unten" verändert, wie es sich für eine Relativitätstheorie auch gehört (jede
konkrete Gangänderung einer Uhr wäre ein
absoluter Effekt!). Die Zeit läuft im höheren Gravitationspotential nur dadurch scheinbar schneller, weil ihr Lauf aus einem niedrigeren Potenzial beurteilt wird. Nur DAS ist der echte ART Effekt, der natürlich auch mit Newton erklärbar ist (bei der ART mit der Raumzeitkrümmung, bei Newton mit der Energiezu- bzw. Abnahme durch die Schwerkraft). Ist ja auch plausibel, da sowohl mit ART als auch mit Newton dasselbe herauskommen muss, wenn die Gravitation "schwach" ist und daher Newton = Grenzfall der ART gültig ist.
Auch wenn Du noch so viele Zitate von irgendwelchen stümperhaften Experimenten von Leuten, die die ART nicht verstehen, zitierst - Du bringst damit
keine Beweise für die ART ins Spiel. Jede Uhr, die von einer Reise oder von großer Höhe zurückkehrt und plötzlich vor- oder nachgegangen ist, beweist, dass sie einen
absoluten Effekt und keinen relativen hinter sich hat! Die Einstein'sche Variante der RT sagt dies NICHT voraus - aber die Lorentz'sche
Schau Dir mal die ART-Bestätigung von Pound & Rebka genau an und mach Dir selbst einen Reim daraus! Und fall nicht immer auf Relativisten-Propaganda herein
Grüße
Harald Maurer