Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon All » Do 29. Mär 2012, 09:26

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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Kurt » Do 29. Mär 2012, 09:44

All hat geschrieben:Ich behaupte jetzt einfach mal folgendes: Ob Newton oder Einstein, GPS funktioniert mit beiden. ??????


Nein, GPS funktioniert weil die Entwickler vom GPS Umstände angenommen haben, und darauf aufbauen, die von der Natur eingerichtet sind.

All hat geschrieben:@ Kurt

Ich befürchte mal, dass jede Realität relativ ist. Aber was dann??


Natürlich!
Sie liegt immer relativ -zum/im Auge des Betrachters-.
Die Realität schert sich aber nichts darum wie der es sieht.
Darum sollten wir versuchen nicht das was wir -meinen- als Realität anzusehen, sondern das was ist.

Beim GPS heisst dass das wir -den Entwickler- fragen.


Gruss Kurt
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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon All » Do 29. Mär 2012, 10:23

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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Kurt » Do 29. Mär 2012, 11:17

All hat geschrieben:
Was du als Umstände bezeichnest, ist doch die Konstanz der LG. Das haben die GPS-Entwickler als Grundlage angenommen, wenn ich Bell richtig verstanden habe.


Ja natürlich.
Die GPS-Entwickler haben eine konstante Lichtlaufgeschwindigkeit als Basis ihrer Berechnungen angesetzt.
Konstant gegen was!!
Konstant gegen das verwendete Bezugssystem.
Gelaufen gegen was!
Gelaufen gegen das Bezugssystem!

Dabei spielt die Bewegung des Senders oder Empfängers überhaupt keine Rolle.
Es werden Laufzeiten zwischen Punkten zeitlich erfasst und daraus der Abstand dieser Punkte festgestellt.


Gruss Kurt
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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon All » Do 29. Mär 2012, 11:54

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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Kurt » Do 29. Mär 2012, 12:16

All hat geschrieben:Wenn du schreibst, wir sollen das als Realität ansehen was ist, dann stellt sich folgende Frage: Was ist denn dann real, wenn du keinen Aufhänger hast?


Es existiert nichts Absolutes.
Alles ist relativ.

Du kannst immer nur einen zu was anderem relativen Umstand nehmen , dieses für diese Betrachtung als absolut stellen, und darauf dann Aussagewn erstellen.
Mehr ist einfach nicht drin, denn dieser, für diese Betrachtung als absolut gesetzte Zustand, ist halt nur relativ.
Wozu der alles relativ ist wissen wir nicht.

Den -Aufhänger- musst du dir selber erstellen.
Darum sind auch Aussagen wie -Licht ist invariant gegen jedwede Bewegung usw.- einfach nur Irrsinn.
Ebenso die Behauptung dass es Konstanten gibt.

All hat geschrieben:Wenn du keinen Aufhänger (das Absolute) hast, ist alles gleichberechtigt.


Nein, dann kannst du keine Aussagen erstellen die auf einem -Aufhänger- bezogen sind.


All hat geschrieben:Ich sehe die Natur etwas anders. Die Natur richtet überhaupt nichts ein. Wir richten unsere Grundannahmen so ein und produzieren sie so auf das Universum,um dieses Universum besser zu verstehen. Inofern ist m. E. müßig über Realität zu disktutieren.


Die Natur hat eingerichtet, sie ist es die bestimmt.
Wir können versuchen dieses Vorgehen zu verstehen zu versuchen.
Also ist Einfühlungsvermögen angesagt.

Ichc schlage vor anzunehmen dass das was vorgeht als ständige Reparaturversuche anzusehen.
Denn dann hat man eine Richtung wohins gehen könnte, wie sie, die liebe -Natur- ev. funktioniert.

Gruss Kurt
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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon All » Do 29. Mär 2012, 19:19

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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Kurt » Do 29. Mär 2012, 20:20

All hat geschrieben:Kurt, ich habe lange überlegt was in deinen Gedanken absolut sein könnte.

Das bist du selbst. Du bist das Absolute in deinem System und betrachtest alles aus deiner punktuellen Sicht.

Kann das sein?


Natürlich, was sollte es denn sonst sein?
Ist das bei dir anders?

All hat geschrieben:Alles wird bei dir nur für den Moment betrachtet,


Natürlich, wie betrachtest du denn?
Ist es nicht so dass nur der Moment vorhanden ist?
Oder meinst du das es noch etwas anderes gibt, vorhanden ist, existiert?

All hat geschrieben:so dass aus dem was du glaubst als absolut zu erkennen, im nächsten Moment alles wieder relativ wird. Bei dir ist ABSOLUT= RRELATIV. Du hast möglicherweise nur eine Gegenwartstheorie.


Ob es eine Vergangenheitstheorie gibt weiss ich nicht.
Jedenfalls weiss ich dass eine Theorie, wenn sie die Natur naturkonform beschreiben sollte, nur mit dem zurechtzukommen hat was ist.
Also nur mit dem Jetzt.
Sobald sie mehr als den Jetzutzustand braucht ist sie nicht mehr Naturkonform und somit nicht -glaubhaft-.
Dann muss man glauben.
Und das wollen wir doch nicht, oder?

All hat geschrieben:Es ist schwer dir zu folgen.


Nein, es ist nur ein freier Kopf notwendig.
Das was ich sage ist äusserst einfach zu verstehen, die nötige Unabhängigkeit ist aber Voraussetzung dafür.

All hat geschrieben:Deine ständigen Reparaturversuche, die du dem Universum unterstellst, setzen voraus, dass etwas kaputt gegangen seien muss. Dann musst du dich aber auch fragen, was das alles werden soll, wenn es repariert ist.


Die Reparaturversuche sind doch allgegenwärtig.
Schau einfach hin.

Nimm an dass es nur ein einziges Naturgesetz gibt.
Lass dieses in etwa so beschaffgen sein:
Repariere, schaue nach, repariere nochmal....

Und dann hast du all die ungemein faszinierenden Abläufe angeregt/angestossen/ermöglicht, die unablässig, naja bis dahin wo die Umstände fürs Reparieren nicht mehr vorhanden sind, aktiv sind.
Du hast Leben ermöglicht.
"Leben" in allen Fasetten.


All hat geschrieben:Ist das nicht alles ein wenig abenteuerlich?


Nein, faszinierend.


Gruss Kurt


PS:
Stell dir als "kaputt" dieses vor:
Du hast eine Badewanne voller Bose-Einstein-Kondensat.
Also absolut bewegungslose Einzelteilchen die in absoluter Perfektheit zueinander und untereinader angeordnet sind.
Dieses Gebilde ist absolut tot.

Es gibt auch nichts zu reparieren, alles ist ja absolut perfekt.

Nun bringst du Fehler hinein die nicht abgebaut werden können, sondern nur weitergereicht.
Der "Fehler" ist das was so unter -Erhaltungsgrösse- läuft, es ist Bewegung.

Die Bewegung wird sich in der Wanne verteilen und alle Beteiligten erfassen.
Das -Gesetz- "repariere" sorgt dafür dass verteilt wird, dass verändert wird, dass bewegt wird.
Du hast Leben in die Bude gebracht.

Die Erhaltungsgrösse kann aber nicht abgebaut werden da keine Möglichkeit besteht sie lozuwerden.
Es sei denn du willst dass sich dieser Zustand irgendwann selber beendet.
Dazu musst du nur der eingebrachten Erhaltungsgrösse die Erhaltungsabsicht wegnehmen, sie nach aussen lassen oder sie anderweitig abbauen.

Kannst du verstehen was ich sagen will?
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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon All » Do 29. Mär 2012, 21:17

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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Bell » Do 29. Mär 2012, 22:04

All hat geschrieben:Letztlich bedeutet das ja, dass wir grundsätzlich einen Aufhänger brauchen, um eine Theorie zu entwickeln. Habe ich diesen Aufhänger (das Absolute) nicht, wird es schwierig, da ich keinen Ansatzpunkt für Berechnungen habe.

Möglicherweise existiert im Universum gar nichts Absolutes. Was macht man dann? Man kann ja nicht sagen, dass dann alle Theorien falsch sind. Falsch oder richtig wäre dann aber auch nicht die richtige Bezeichnung. Dann muss man doch grundsätzlich folgendes sagen:

Je nachdem, was ich als absolut in einer Theorie akzeptiere, habe ich in der Folge die Ergebnisse, die das Absolute in Ihrer Weiterführung zulässt.

Die Diskussion über falsch oder richtig hat sich doch damit erübrigt.
Um eine Theorie zu entwickeln, brauchst Du eigentlich nur eine Idee ... oder anders gesagt, wie Du eine Theorie entwickelst, ist eigentlich vollkommen wurscht. Eine naturwissenschaftliche Theorie muß einzig das Kriterium erfüllen, widerlegbar (falsifizierbar) zu sein.

Das bedeutet, sie muß Aussagen machen, die man überprüfen kann. Hat man eine solche Theorie, dann hat sich auch die Diskussion über falsch oder richtig eben nicht erübrigt. Macht eine Theorie Aussagen., die dem, was gemessen wird, widersprechen, dann ist die Theorie widerlegt. Strenggenommen reicht es eine einzige Messung zu finden, die dem widerspricht, was man laut Theorie hätte messen sollen, um die Theorie zu widerlegen. Darum ja die Aufregung jüngst um das Neutrino-Experiment am Cern, wo man vermeinte für die Neutrinos Geschwindigkeiten gemessen zu haben, die laut Theorie nicht möglich sind.

Was Deine Gedanken 'zum Absoluten' angeht: Die RT geht davon aus, dass die Naturgesetze überall und in jedem gleichfürmig bewegten System gelten. Weiters, dass es sich bei Maxwells Theorie ebenfalls um ein solches Naturgesetz handelt.

Und das hat gewaltige Konsequenzen, da hast Du schon recht. Da Maxwells Theorie für jedes gleichförmig bewegte Bezugssystem gilt, kann es keinen absoluten Raum geben zu dem eine Geschwindigkeit etwa definierbar wäre ... bzw, jedes gleichförmig bewegte Bezugssystem kann sich selbst als 'ausgezeichnetes' , als absolut ruhendes Bezugssystem betrachten, während alle anderen Bezugsysteme um ihn herum bewegt sind,

Und sofern sehe ich zu Deiner Befürchtung "Möglicherweise existiert im Universum gar nichts Absolutes." keinen Anlass. Die Aussage, dass die Naturgesetze in jedem gleichförmig bewegten Bezugssystem gelten, scheint mir gleichbedeutend damit, dass im Universum etwas Absolutes existiert ... die Naturgesetze eben.

All hat geschrieben:Was GPS betrifft, habe ich leider auch kein Grundwissen. Deine Ausführungen zeigen aber doch, dass es auch unterschiedliche Möglichkeiten gibt, Ergebnisse hinsichtlich der Funktionalität von GPS zu erreichen. Wenn das Postulat der LG hier Anwendung findet und das alles auch noch funktioniert, dann bedeutet das doch, dass trotz eines möglicherweise „falschen“ Postulates brauchbare Ergebnisse erzielt werden. Wenn es dann noch einfacher ist, dann passt es doch.

Mir ist nur ein Rätsel, wie ein Postulat einfacher lauten sollte als 'für jeden gleichförmig bewegten Beobachter bewegt sich (im Bezug zu ihm) das Licht mit c'. Ein anderes Postulat könnte ja nur davon abweichen und dann würden die GPS-Gleichungen -in denen dieses Postulat ja drinsteckt- andere Ergebnisse liefern.

All hat geschrieben:Ich behaupte jetzt einfach mal folgendes: Ob Newton oder Einstein, GPS funktioniert mit beiden. ??????

Nun ja, das ist eine Theorie sozusagen. Du müßtest schon genau definieren, was Du Dir unter eine 'Lichtausbreitung nach Newton' vorstellst. Dann müßte man ein konkretes Beispiel nehmen und es an Hand der neu aufzustellenden 'Newton-GPS-Gleichungen' durchrechnen und schauen, ob da das Gleiche rauskommt wie bei Einstein. Wenn nein, wäre Deine Theorie falsifiziert. Und ich bin mir absolut sicher, dass Deine Theorie schon mit dem ersten durchzurechnenden Beispiel falsifiziert werden würde.
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