Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Harald Maurer » So 26. Jul 2009, 00:54

Trigemina hat geschrieben:Das Zwillingsparadoxon lässt sich rein kinematisch beschreiben, also ohne Kräfte.


Es gibt mehrere unterschiedliche Beschreibungen bzw. "Lösungen" des ZP. Mit Kräften und ohne Kräfte, rein kinematisch, mit und ohne Beschleunigung, mit und ohne ART ... Jeden selbstdenkenden Menschen sollte besonders diese Vielfältigkeit misstrauisch machen. Aber offenbar existiert keine eindeutige Lösung des Problems. Die kinematische Beschreibung ist die am wenigsten geeignete, denn sie entspricht nicht den Gegebenheiten, die dem Gedankenexperiment zugrunde lägen - wenn man es denn verwirklichen könnte. Unsere dynamische Welt ist auf Kräfte aufgebaut, alle kinematischen Grundlagen der SRT beruhen daher auf Schulbuchdefinitionen, die gar nicht existieren.

Viele Paradoxa lassen sich mathematisch lösen, obwohl sie ein unmögliches Ereignis beschreiben. Ein Beispiel dafür wäre das Banach-Tarsky-Paradoxon: Mathematisch ist es möglich, eine Kugel im dreidimensionalen Raum in endlich viele Stücke zu zerlegen und diese dann so zusammenzusetzen, dass zwei Kugeln entstehen, die genau so groß sind wie die erste. Dieser erstaunliche Satz der Mengenlehre wurde 1924 von den polnischen Mathematikern Stefan Banach und Alfred Tarski formuliert und bewiesen. http://de.wikipedia.org/wiki/Banach-Tarski-Paradoxon
Dass sich ein Gedankenexperiment mathematisch gut darstellen und "beweisen" lässt, ist als Argument für die Richtigkeit einer Theorie daher nicht besonders aussagekräftig. Schon gar nicht, wenn man von vornherein ein Paradoxon, nämlich eine ungleichzeitige Gleichzeitigkeit, als Voraussetzung nimmt. Es ist völlig klar, dass sich jeder Widerspruch mit dem zuvor eingebauten Widerspruch wieder aufheben lässt. Dieses Prinzip ist der Lorentztransformation impliziert. Zwar mathematisch einwandfrei, lässt sie dennoch keinen Bezug auf reale Naturvorgänge zu.

Trigemina hat geschrieben:Eine Synchronisation der Uhren wäre zwar möglich, sie entspräche jedoch nicht mehr der Eigenzeit des reisenden Zwillings. Er würde mit einer nicht-synchronisierten Uhr in weniger Eigenzeit als der Daheimgebliebene zurückkehren.


Wenn Zeit das ist, was Uhren anzeigen, so wäre nicht nachvollziehbar. weshalb von 2 synchron laufenden Uhren eine diesem Grundsatz nicht entsprechen sollte. Wenn das Problem der Synchronisation darin läge, dass eine Uhr eine "ruhende" sei und die andere eine "bewegte", so läge schon in diesem Ansatz eine Verletzung des Relativitätsprinzips vor. Letzerem gemäß darf es diesen Unterschied nicht geben und keine physikalische Wirkung aus diesem Unterschied resultieren. Die SRT stützt einerseits die Invarianz der Eigenzeit und andererseits eine wahrnehmbare Veränderung physikalisch-periodischer Vorgänge aus der Beziehung von Bezugssystemen unterschiedlicher Bewegungszustände. Das ist nur dann vertretbar, wenn man es als Mess- oder Wahrnehmungsillusion akzeptiert oder davon ausgeht, dass die Natur sich scheinbar so verhält, dass Koordinaten sich verdrehen müssen, wenn man sie transformiert. Das betrifft maximal sicher nur die Wahrnehmung und hat keinerlei materielle-physikalische Veränderung der Ereignisse in sich. Es wäre nicht einzusehen, dass meine Uhr bloß deshalb langsamer ginge, weil ein Beobachter sich an ihr vorbeibewegen würde. Dasselbe gilt für eine Uhr des bewegten Beobachters, die ich zwar dilatiert wahrnehmen sollte, aber weiß, dass sie sich in keiner Weise verändert. Die Effekte der SRT sind Effekte der Raumzeit; Signale, die die Raumzeit durchmessen, werden hyperbolisch verformt wie durch einen Zerrspiegel. Diese Relativ-Erscheinungen sind in gleichem Sinne messbar wie Stroposkopeffekte oder andere optische Täuschungen, die zwar keinesfalls real aber dennoch messbar sind. Die Ontologisierung dieser Effekte bildet die Basis für die Meinungsverschiedenheiten, welche die Debatten über die SRT seit 100 Jahren aufrecht erhalten.

Trigemina hat geschrieben:Beschleunigen wir nun einen Körper instantan von v1 auf v2 und wechseln das Inertialsystem von K' nach K", unterscheiden sich die Zeitpunkte t1, t'1 und t"1 aufgrund der Relativität der Gleichzeitigkeit voneinander. Das Ereignis “instantane Beschleunigung“ findet zu verschiedenen Eigenzeiten in den Systemen K, K' und K" statt, die Symmetrie ist gebrochen. t1 und t'1 stehen zwar in einer symmetrischen Beziehung zueinander, nicht aber mit t"1 des Systems K", in dem sich die Rakete jetzt befindet.


Die beiden Bezugssysteme der Zwillinge sind von vornherein nicht gleichberechtigt. Dem Reisenden wird ein Wechsel des Inertialsystems unterstellt, vom Zurückgebliebenen wird behauptet, er würde in seinem Inertialsystem "ruhen" - und dabei wird negiert, dass sich der Erdling überhaupt nicht in einem Inertialsystem, sondern auf einem rotierenden Planeten befindet, der zudem um die Sonne kreist und daher ständigen Beschleunigungen ausgesetzt ist. Er wechselt deshalb ständig das Inertialsystem bzw. liegen auch infinitesimal keine IS vor, wenn man es genau nimmt. Während der IS-Wechsel des Reisenden wichtig scheint, um die "Symmetrie" zu zerstören, liegt wegen kontinuierlichen Wechsels des IS-Systems des Erdlings (bzw. fehlendem IS) a priori gar keine Symmetrie vor, die es zu "brechen" gälte. Sowohl die Problemstellung des ZP als auch seine Lösungen sind deshalb reinster Humbug und haben genaugenommen mit der SRT gar nichts zu tun. Schon Einstein ist diesem Paradoxon auf den Leim gegangen und hätte gleich erkennen müssen, dass die Anwendung der SRT auf diese Situation völlig verfehlt ist. Das ist bloß "Gedankenphysik" ohne jeden Bezug zur Realität. Die mathematische Behandlung des Ereignisses mit Hilfe von Bezugssystemen stellt eine Beziehung zwischen den Zwillingen her, die naturgemäß gar nicht existiert. Es kann jeder Uhr der Beteiligten völlig gleichgültig bleiben, ob sie von einem bewegten oder ruhenden Beobachter wahrgenommen wird. Sie weiß nichts vom Bewegungszustand und kann ihren Gang ohne physikalischen Einfluss nicht verändern - schon gar nicht, weil irgendwelche räumlichen Koordinaten, die rein menschliche Gedankenkonstruktionen sind, irgendwie anders angelegt werden.

Wie absurd eine Sitation werden kann, wenn man die Koordinatenzaubereien der SRT anwendet, zeigt folgendes Beispiel:

Bild

Betrachtet man 3 Inertialsysteme, von denen das mittlere in Ruhe und die beiden anderen sich mit hoher Geschwindigkeit vom ruhenden in entgegen gesetzter Richtung fortbewegen, ergibt sich gemäß SRT für die bewegten Systeme eine Zeitdilatation mit dem Faktor SQR 1-(v/c)² aus der Sicht des IS C.
Aus Sicht von IS A bewegt sich aber auch IS B mit hoher Geschwindigkeit. Trotzdem laufen in den beiden Systemen A und B die Uhren synchron (was IS C auch so sieht).
Gemäß SRT kann man aber auch IS A als ruhend annehmen, weil alle IS gleichberechtigt sind. Dann würde natürlich in IS C die Zeit um den Faktor SQR 1-(v/c)² gedehnt werden - und die Uhr in IS B könnte mit einemmal nicht mehr synchron mit A laufen, weil B nun eine Relativbewegung zu IS A besitzt.

Je nach Bezugssystem ändern Uhren ihre Gangart, die Uhr im IS B liefe einmal synchron und ein andermal nicht synchron mit Uhr A, eine Abhängigkeit vom Bezugsssystem, die eine reale Änderung des Uhrenganges völlig ausschließt.

Trigemina hat geschrieben:Das alles ist eine Folge der Lorentz-Transformation und kann im Minkowski-Diagramm grafisch durch eine geknickte Weltlinie als Folge der instantanen Beschleunigung dargestellt werden.


Nichts kann "eine Folge der Lorentztransformation" sein! Könnte eine Koordinatentransformation physikalische Einflüsse ausüben, wäre das wohl ein äußerst mächtiges Werkzeug für den Physiker. Aber auch die Lorentztransformation kann nicht mehr als die Galileitransformation; sie weist einem ansonsten unveränderbaren Ereignis andere Koordinaten zu - und sonst nichts. Das Ereignis selbst kann nicht verändert werden. Alles andere wäre ein Wunder. Zwillinge, die als "Folge der Lorentztransformation" unterschiedlich altern, wären so ein Wunder!

Die Sache mit den Maxwell-Gleichungen ist einfach. Natürlich waren sie ursprünglich für den Absolutäther gedacht (als bevorzugtes Bezugssystem bei Ungültigkeit des Relativitätsprinzips!), in welchem sich das Licht isotrop mit c ausbreitet. Transformiert man mit Galilei in ein relativ zu diesem Äther bewegtes Bezugssystem, wird die Lichtgeschwindigkeit anisotrop und Maxwell gilt nicht mehr. Die Gleichungen bewahren ihre Gültigkeit aber in der SRT, die ja voraussetzt, dass das Licht sich in jedem (beliebig definierbaren) Inertialsystem isotrop mit c ausbreitet (so als hätte jedes Inertialsystem seinen eigenen Äther). Ganz klar, dass Maxwells Gleichungen damit kovariant sind, ohne relativistisch zu sein. Sie wurden einfach vom absoluten Ätherystem in die Inertialsysteme der SRT verpflanzt und mussten sich nicht verändern. Das ist alles.

Grüße
Harald Maurer
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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Jocelyne Lopez » So 26. Jul 2009, 07:52

Harald Maurer hat geschrieben:
Das ist nur dann vertretbar, wenn man es als Mess- oder Wahrnehmungsillusion akzeptiert oder davon ausgeht, dass die Natur sich scheinbar so verhält, dass Koordinaten sich verdrehen müssen, wenn man sie transformiert. Das betrifft maximal sicher nur die Wahrnehmung und hat keinerlei materielle-physikalische Veränderung der Ereignisse in sich. [...]
Diese Relativ-Erscheinungen sind in gleichem Sinne messbar wie Stroposkopeffekte oder andere optische Täuschungen, die zwar keinesfalls real aber dennoch messbar sind.



Mir ist ganz klar, dass die Effekte der SRT keinerlei materielle-physikalische Veränderung der Ereignisse in sich haben - anders geht es nicht - was übrigens Dr. Markus Pössel, der als Mitarbeiter des MPI/AEI amtlich die Deutungshoheit über die RT besitzt, auch bestätigt hat.

Mir bleibt hier nur noch ein Punkt unklar:

Dr. Markus Pössel schließt ausdrücklich aus, dass es sich um optische Effekte (optische Täuschungen) handelt:

Zitat Dr. Markus Pössel http://www.jocelyne-lopez.de/blog/2008/ ... -17190808/

Die Laengenkontraktion geht nicht mit materiellen Veraenderungen des Koerpers einher; die Verschiedenheit der Werte ergibt sich allein daraus, dass von unterschiedlichen Bezugssystemen aus gemessen wird – ganz analog dazu, wie sich die verschiedenen Werte fuer Relativgeschwindigkeiten ergeben. Die gemessenen Laengenwerte sind selbstverstaendlich real – so real wie die Messungen von Relativgeschwindigkeiten. Es handelt sich nicht um optische Taeuschungen oder dergleichen, sondern um die Ergebnisse konkreter Messungen. [Hervorhebungen durch Lopez]


Dass es sich nicht um optische Effekte handelt leuchtet mir allerdings ein, weil kein Mensch die relativistische Längenkontraktion von Objekten je optisch wahrgenommen hat (im Gegensatz zu Stroposkopeffekten), geschweige denn sie konkret messen konnte - wie Dr. Pössel jedoch versichert hat... Wie will Dr. Pössel die relativistische Längenkontraktion "konkret gemessen" haben, die weder optisch wahrnehmbar noch materiell-physikalisch ist???

Es sei denn, Dr. Pössel hält Computersimulationen auf der Basis eines Postulats für „konkrete Messungen:( , siehe mein Blog-Eintrag: Max Planck Gesellschaft: Welt des Wissens oder Welt der Schau?

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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Harald Maurer » So 26. Jul 2009, 09:28

Jocelyne Lopez hat geschrieben:Dr. Markus Pössel schließt ausdrücklich aus, dass es sich um optische Effekte (optische Täuschungen) handelt:


Es handelt sich auch nicht um optische Täuschungen (auch wenn die Effekte ihre Wurzel in den Lichtlaufzeiten haben, wie man an den ersten Gedankenexperimenten Einsteins ja sehen kann). Die Längenmessung ist in der SRT so vorzunehmen, wie Max Born das in seinem Buch ("Die Relativitätstheorie Einsteins") beschreibt (Auflage 7, Seite 212). Also unter Verwendung von Uhren, um die gleichzeitige Messung der Endpunkte einer Strecke durchzuführen. Es ist völlig klar, dass diese Längenmessung unterschiedlich ausfällt, wenn diese "Gleichzeitigkeit" nicht aus jedem Bezugssystem gleichzeitig ist, weil sich Uhren unterschiedlich verhalten! Dr. Pössels Aussage ist daher korrekt. Die Frage ist also, warum die Uhren sich unterschiedlich verhalten. Auch das ist im Rahmen der SRT erklärbar, weil sich Uhren nicht tatsächlich irgendwie verändern, sondern mit Licht synchronisiert werden müssen (Synchronvorschrift Einsteins), um "Gleichzeitigkeit" zu definieren. Einstein weiß sehr wohl, dass hier Probleme auftreten, wenn das Licht sich durch ein Medium (Äther) bewegen sollte und setzt sich über das Problem hinweg, indem er darauf keine Rücksicht nimmt und einfach Gleichzeitigkeit durch normierte (mit "c"!) Lichtlaufzeiten definiert, egal, ob vielleicht tatsächlich c+/-v - Geschwindigkeiten auftreten würden. Das ist ebenso radikal als auch genial, denn er entwickelt damit eine Methode, einen allenfalls vorhandenen Äther erfolgreich zu negieren und dennoch Effekte, die sich durch den Äther ergeben (siehe LET von Lorentz) zu erklären. Schließlich kommt ja dasselbe heraus wie mit einem Äther, aber mit vereinfachter Grundlage, die eigentlich auch verständlich ist wenn man akzeptiert, dass Raum und Zeit des Physikers immer Messprodukte sind.

Also nochmal: In der SRT werden Längen so festgestellt, indem man die Endpunkte gleichzeitig misst. Nach der Relativität dieser Gleichzeitigkeit werden folgerichtig auch die Längen relativ. Also: keine optische Täuschung, sondern das Resultat eines Messvorgangs, der konkret durchgeführt werden kann. das meint Dr, Pössel auch mit dem "konkret" - und er meint nicht, dass man eine derartige Messung tatsächlich durchgeführt hätte. Denn das hat bislang noch niemand.

Jocelyne Lopez hat geschrieben:Wie will Dr. Pössel die relativistische Längenkontraktion "konkret gemessen" haben, die weder optisch wahrnehmbar noch materiell-physikalisch ist???


Hat er ja nicht. Die Längenkontraktion wird in Experimenten indirekt "nachgewiesen", etwa so wie ich in meinem Aufsatz hier: http://www.mahag.com/srt/lorentz.php beschreibe. Zur optischen Wahrnehmbarkeit wäre zu sagen, dass die Längenkontraktion jedenfalls durch die endliche Lichtgeschwindigkeit optisch aufgehoben würde (Aberration), sie also von vornherein optisch nicht wahrnehmbar wäre. Auch eine lorentzkontrahierte Kugel bliebe optisch eine Kugel.

Man muss sich einmal darüber im Klaren sein, dass viele sogenannt relativistische Effekte tatsächlich existieren (wie z.B. die Zunahme der Trägheit von Teilchen bei hohen Geschwindigkeiten) und der Physiker in seiner Realität, die aus Messresultaten besteht, versucht, diese Dinge greifbar zu machen. Dahin führen unterschiedliche Wege, je nach Theorie. Die eine ist glaubhafter (LET), die andere einfacher (SRT) - und die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.

Es ist gehupft wie gesprungen: auch wenn man eines Tages erkennt, dass die SRT "falsch" sein sollte, wird man sie weiterhin "benutzen". Es gibt eine Menge Theorien, die "falsch" sind und dennoch erfolgreich verwendet werden. Speziell in der Chemie findet man solche (Bindungen, die einandder ausschließen aber dennoch existieren etc.). Eine Theorie ist eine Theorie, ob sie "falsch" ist oder "richtig", ist nicht das Kriterium ihrer Beurteilung, sondern ob man sie brauchen kann oder nicht.

Ich als Pseudo-Lorentzianer kritisiere die Einsteinsche SRT deshalb, weil sie als ideologisierte Anschauung und unumstößliche Wahrheit verbreitet wird und tatsächlich für die Weiterentwicklung der Physik einen Hemmschuh darstellt. Und auch, weil sie meiner selbstgebastelten Weltsicht widerspricht. Die Abschaffung der SRT sollte man nicht anstreben, denn da besteht m.E. wenig Aussicht auf Erfolg.

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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Jocelyne Lopez » So 26. Jul 2009, 13:34

Harald Maurer hat geschrieben:
Also: keine optische Täuschung, sondern das Resultat eines Messvorgangs, der konkret durchgeführt werden kann. das meint Dr, Pössel auch mit dem "konkret" - und er meint nicht, dass man eine derartige Messung tatsächlich durchgeführt hätte. Denn das hat bislang noch niemand.


Sorry, aber Dr. Pössel meint sehr wohl, wie alle Forenrelativisten, dass die relativistischen Effekte "tausendfach" und sogar "tagtäglich" durch "konkrete" Messungen nachgewiesen wurden und dass die SRT experimentell die bestbewiesene Theorie ist! Dass "bestätigt" natürlich auch der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft bzw. sein persönlicher Referent Dr. Peter Genath bzw. die vorsichtshalber nicht genannten Mitglieder des „Fachverbandes Gravitation“ (wo Dr. Pössel garantiert auch sitzt), siehe: http://www.jocelyne-lopez.de/blog/2008/ ... lekeating/

Zitat Dr. Peter Genath:

Dieser kommt zu folgendem Resultat: Die Ergebnisse von Hafele/Keating befinden sich erstens – innerhalb der Fehlergrenzen der damaligen Uhren – in Übereinstimmung mit den Vorhersagen aus Spezieller und Allgemeiner Relativitätstheorie. Zweitens wurden sie immer wieder mit wachsender Genauigkeit bestätigt. Es gibt nicht den leisesten Zweifel, dass die Ergebnisse der Speziellen und Allgemeinen Relativitätstheorie falsch sein könnten. Zusammenfassend stellt der Fachverband damit fest: Die Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie ist in tausenden von Hochpräzisions-Experimenten immer besser bestätigt worden. Viele Technologien des täglichen Lebens funktionieren nur, weil die Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie richtig berücksichtigt wurde. Es kann keinen Zweifel an der Gültigkeit dieser Theorien im Rahmen der heutigen Messgenauigkeit geben.



Und sorry, das nenne ich Unredlichkeit, Lügen, wissenschaftlicher Betrug, Irreführung aller Wissenschaftler, Studenten und Schüler, sowie Täuschung der Öffentlichkeit. Sorry. :o


Harald Maurer hat geschrieben:
Man muss sich einmal darüber im Klaren sein, dass viele sogenannt relativistische Effekte tatsächlich existieren (wie z.B. die Zunahme der Trägheit von Teilchen bei hohen Geschwindigkeiten) und der Physiker in seiner Realität, die aus Messresultaten besteht, versucht, diese Dinge greifbar zu machen. Dahin führen unterschiedliche Wege, je nach Theorie. Die eine ist glaubhafter (LET), die andere einfacher (SRT) - und die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.


Ob die sogenannten relativistischen Effekte „tatsächliche existieren“ sei dahingestellt. Experimentell nachgewiesen wurden sie eben nie und können es auch nicht. Eine Längenkontraktion von Objekten aufgrund ihrer Relativgeschwindigkeit zu Uhren oder zu anderen Objekten existiert aber ganz bestimmt nicht, sorry. Das steht fest, das ist indiskutabel, das ist eine Idiotie hoch drei, vonwegen Genialität, und man muss es auch sagen dürfen, dass es eine Idiotie hoch drei ist, das wäre noch schöner. Und eine Menge Physiker haben andere Interpretationen, Alternative und Erklärungen von beobachtbaren Phänomenen ohne diese Idiotie zu bemühen. Sie werden jedoch wegen einer institutionalisierten Idiotie mundtot gemacht und verfolgt und in ihrer Arbeit verhindert.


Harald Maurer hat geschrieben:
Eine Theorie ist eine Theorie, ob sie "falsch" ist oder "richtig", ist nicht das Kriterium ihrer Beurteilung, sondern ob man sie brauchen kann oder nicht.


Ich wüsste nicht, wo man die SRT "braucht". In der Alltagsphysik und in der Technologie auf jeden Fall nicht. Als Erklärung des Universums und als Weltbild auch nicht.

Und es ist ein wesentlicher Unterschied, ob eine Theorie sich als falsch erweist – was in der Wissenschaft Gang und Gäbe ist und deswegen auch kein Vorwurf gegenüber keinem Wissenschaftler zu erheben ist – oder ob sie eine Idiotie ist. Ich akzeptiere ohne weiteres eine schlüssige, unbelegte und unsichere Hypothese, die sich vielleicht als falsch erweisen wird. Kein Problem. Die wissenschaftliche Wahrheit wird uns nicht auf einem Silbertablett serviert, das sehe ich ein. Eine Idiotie akzeptiere ich aber als Hypothese nicht, sorry. Man könnte mir auch den ganzen Tag vorsingen, dass sie genial sein sollte. In welcher Welt leben wir denn, wo eine offensichtliche Idiotie als Genialität verkauft wird und angesehen werden muss?! :o


Harald Maurer hat geschrieben:
Ich als Pseudo-Lorentzianer kritisiere die Einsteinsche SRT deshalb, weil sie als ideologisierte Anschauung und unumstößliche Wahrheit verbreitet wird und tatsächlich für die Weiterentwicklung der Physik einen Hemmschuh darstellt. Und auch, weil sie meiner selbstgebastelten Weltsicht widerspricht. Die Abschaffung der SRT sollte man nicht anstreben, denn da besteht m.E. wenig Aussicht auf Erfolg.


Dass es wenig Aussicht auf Erfolg ist überhaupt kein Grund, dass man die Abschaffung einer Idiotie nicht anstreben sollte - die überdies die Weiterentwicklung der Physik blockiert.

Viele Grüße
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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Trigemina » So 26. Jul 2009, 16:51

Harald Maurer hat geschrieben:Es gibt mehrere unterschiedliche Beschreibungen bzw. "Lösungen" des ZP. Mit Kräften und ohne Kräfte, rein kinematisch, mit und ohne Beschleunigung, mit und ohne ART ... Jeden selbstdenkenden Menschen sollte besonders diese Vielfältigkeit misstrauisch machen.

Na klar gibt es für unterschiedliche Problemstellungen entsprechende Lösungsansätze, und ein ZP mit gemeinsamen Ausgangs- und Rückkehrpunkt ohne Beschleunigung gibt es sowieso nicht, da gleichförmige Bewegungen einander gleichberechtigt sind und nur die Beschleunigungsphasen die Symmetrie zerstören.

Die kinematische Beschreibung ist die am wenigsten geeignete, denn sie entspricht nicht den Gegebenheiten, die dem Gedankenexperiment zugrunde lägen - wenn man es denn verwirklichen könnte. Unsere dynamische Welt ist auf Kräfte aufgebaut.

Das sehe ich nicht so, da eine kinematische Beschreibung die denkbar einfachste ist. Sofern nur die Raumzeit-Koordinaten von Interesse sind, können auf Kräfte, Impulse und Energien beiläufig verzichtet werden.

iele Paradoxa lassen sich mathematisch lösen, obwohl sie ein unmögliches Ereignis beschreiben. Ein Beispiel dafür wäre das Banach-Tarsky-Paradoxon: Mathematisch ist es möglich, eine Kugel im dreidimensionalen Raum in endlich viele Stücke zu zerlegen und diese dann so zusammenzusetzen, dass zwei Kugeln entstehen, die genau so groß sind wie die erste. Dieser erstaunliche Satz der Mengenlehre wurde 1924 von den polnischen Mathematikern Stefan Banach und Alfred Tarski formuliert und bewiesen. http://de.wikipedia.org/wiki/Banach-Tarski-Paradoxon

Das ist zwar interessant und lässt sich auf die nicht näher zu bestimmenden Kugelfragmente zurückführen, deren Volumina nicht mehr eindeutig definierbar sind. Aber das hat mir der SRT nichts gemein, da es in ihr keine undefinierten Parameter gibt.

Wenn Zeit das ist, was Uhren anzeigen, so wäre nicht nachvollziehbar. weshalb von 2 synchron laufenden Uhren eine diesem Grundsatz nicht entsprechen sollte.

In meinen Ausführungen darüber habe ich nur zwei gleichwertige mit gleichartiger Zeitbasis (z.B. SI-Sekunde) geeichte und zu Beginn der Reise auf Null gestellte Uhren verwendet. Dass diese über die gesamte Reise hinweg nicht mehr synchron zueinander sind, ist ja gerade Gegenstand des ZP.

Die beiden Bezugssysteme der Zwillinge sind von vornherein nicht gleichberechtigt. Dem Reisenden wird ein Wechsel des Inertialsystems unterstellt, vom Zurückgebliebenen wird behauptet, er würde in seinem Inertialsystem "ruhen" - und dabei wird negiert, dass sich der Erdling überhaupt nicht in einem Inertialsystem, sondern auf einem rotierenden Planeten befindet, der zudem um die Sonne kreist und daher ständigen Beschleunigungen ausgesetzt ist. Er wechselt deshalb ständig das Inertialsystem...

Die Auswirkungen der Erdrotation und der Erdgravitation sind verschwindend klein und können im ZP idealisierend vernachlässigt werden. Die Zwillinge könnten weit aussen im quasi-feldfreien Raum ihr Experiment von einem gemeinsamen Ausgangs- und Rückkehrpunkt aus durchführen.

Die mathematische Behandlung des Ereignisses mit Hilfe von Bezugssystemen stellt eine Beziehung zwischen den Zwillingen her, die naturgemäß gar nicht existiert.

Die Beziehung besteht sehr wohl in Form ihrer teilweise beschleunigten Relativbewegungen zueinander. Die Mathematik ist keine magische Akrobatik, sondern stellt diese qualitativ und quantitativ zueinander.

Aus Sicht von IS A bewegt sich aber auch IS B mit hoher Geschwindigkeit. Trotzdem laufen in den beiden Systemen A und B die Uhren synchron (was IS C auch so sieht).

Die Uhren in A und B (sofern ihre Geschwindigkeitsbeträge aus C betrachtet identisch sind) laufen nur in C synchron. In den gleichberechtigten Systemen A und B werden die Uhren gegenseitig (und gleichberechtigt) dilattert gemessen. Dieses Beispiel wird mit der relativistischen Addition von Geschwindigkeiten beschrieben. Daran ändert sich auch dann nichts, wenn statt C die Bezugssysteme A oder B als ruhend angenommen werden, da sich ja die Ereignisse durch Wahl eines Bezugssystems oder Transformation in ein solches insgesamt nicht ändern.

Könnte eine Koordinatentransformation physikalische Einflüsse ausüben, wäre das wohl ein äußerst mächtiges Werkzeug für den Physiker.

Die Koordinatentransformationen üben keine physikalischen Wirkungen aus, sondern führen sie in andere Bezugssysteme über und beschreiben diese aus ihren jeweiligen Koordinatensystemen heraus.

Die Sache mit den Maxwell-Gleichungen ist einfach. Natürlich waren sie ursprünglich für den Absolutäther gedacht (als bevorzugtes Bezugssystem bei Ungültigkeit des Relativitätsprinzips!), in welchem sich das Licht isotrop mit c ausbreitet. Transformiert man mit Galilei in ein relativ zu diesem Äther bewegtes Bezugssystem, wird die Lichtgeschwindigkeit anisotrop und Maxwell gilt nicht mehr. Die Gleichungen bewahren ihre Gültigkeit aber in der SRT, die ja voraussetzt, dass das Licht sich in jedem (beliebig definierbaren) Inertialsystem isotrop mit c ausbreitet (so als hätte jedes Inertialsystem seinen eigenen Äther). Ganz klar, dass Maxwells Gleichungen damit kovariant sind, ohne relativistisch zu sein. Sie wurden einfach vom absoluten Ätherystem in die Inertialsysteme der SRT verpflanzt und mussten sich nicht verändern. Das ist alles.

Ja, so kann man das durchaus betrachten.

Gruss
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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Jocelyne Lopez » So 26. Jul 2009, 17:31

Trigemina hat geschrieben:Na klar gibt es für unterschiedliche Problemstellungen entsprechende Lösungsansätze, und ein ZP mit gemeinsamen Ausgangs- und Rückkehrpunkt ohne Beschleunigung gibt es sowieso nicht, da gleichförmige Bewegungen einander gleichberechtigt sind und nur die Beschleunigungsphasen die Symmetrie zerstören.


Die Beschleunigung stört m.E. bei dieser Rundreise nicht, weil sie von der Bremsung symmetrisch aufgehoben wird: der reisende Zwilling muß ja bremsen, wenn er sein Bruder wiedertreffen möchte, sonst verpasst er die Erde und fliegt zur anderen Ecke des Universums weiter, oder?

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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Trigemina » So 26. Jul 2009, 18:22

Jocelyne Lopez hat geschrieben:
Trigemina hat geschrieben: Na klar gibt es für unterschiedliche Problemstellungen entsprechende Lösungsansätze, und ein ZP mit gemeinsamen Ausgangs- und Rückkehrpunkt ohne Beschleunigung gibt es sowieso nicht, da gleichförmige Bewegungen einander gleichberechtigt sind und nur die Beschleunigungsphasen die Symmetrie zerstören.

Die Beschleunigung stört m.E. bei dieser Rundreise nicht, weil sie von der Bremsung symmetrisch aufgehoben wird: der reisende Zwilling muß ja bremsen, wenn er sein Bruder wiedertreffen möchte, sonst verpasst er die Erde und fliegt zur anderen Ecke des Universums weiter, oder?

Die mindestens 2 Beschleunigungsphasen des reisenden Zwillings, die betragsmässig nicht identisch zu sein brauchen, sind sogar Bedingung für das ZP um zum Ausgangspunkt zurückzukehren und die Uhren zu vergleichen.

Gruss
Trigemina
 
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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Harald Maurer » So 26. Jul 2009, 22:35

Jocelyne Lopez hat geschrieben:
Sorry, aber Dr. Pössel meint sehr wohl, wie alle Forenrelativisten, dass die relativistischen Effekte "tausendfach" und sogar "tagtäglich" durch "konkrete" Messungen nachgewiesen wurden und dass die SRT experimentell die bestbewiesene Theorie ist!


Fachleute wissen, dass man Theorien nie beweisen kann. Wenn Dr. Pössel % Co behaupten, die SRT sei die "bestbewiesene Theorie", muss man an ihrer Fachkompetenz zweifeln. Zumindest kann man ihnen zugute halten, dass sie selbst glauben, was sie sagen.

Jocelyne Lopez hat geschrieben:Dass es wenig Aussicht auf Erfolg ist überhaupt kein Grund, dass man die Abschaffung einer Idiotie nicht anstreben sollte - die überdies die Weiterentwicklung der Physik blockiert.


Das muss man präzisieren: es ist eigentlich nicht die SRT, die die Weiterentwicklung der Physik blockiert. Es ist das Verhalten der science community; wissenschaftliche Arbeiten werden in der Regel zuerst auf Verträglichkeit mit der SRT abgeklopft und liegt diese nicht vor oder enthalten sie sogar ein Argument gegen die RT, ist die Chance auf Veröffentlichung praktisch Null. Da liegt der Hund begraben.

Jocelyne Lopez hat geschrieben:Ich wüsste nicht, wo man die SRT "braucht". In der Alltagsphysik und in der Technologie auf jeden Fall nicht. Als Erklärung des Universums und als Weltbild auch nicht.


Deshalb habe ich "benutzen" ja unter Anführungszeichen gestellt. Die SRT wird benutzt, nicht gebraucht. Viele Technologien, in welchen die RT berücksichtigt werden, funktionieren auch ohne diese Berücksichtigung, in manchen Fällen ist es aber einfacher, sie zu berücksichtigen, weil - wie schon betont - manche Effekte "tatsächlich" vorliegen. Davor kann man natürlich die Augen verschließen und Wissenschaftler, die so arbeiten, als Lügner und Betrüger hinstellen... Das halte ich aber nicht für die richtige Einstellung, denn da müsste man Stringtheoretiker, Quantenphysiker und Kosmologen etc. auch derart abqualifizieren. Sie alle vertreten Theorien, die ebenso hinterfragbar sind wie die Relativitätstheorien. Und was die Irreführung von Studenten und Schülern angeht, muss ich feststellen, dass fast alles, was ich in meiner Jugend gelernt habe, heute überholt ist - und ich habe es gut überstanden.

Trigemina hat geschrieben:
Harald Maurer hat geschrieben: Die mathematische Behandlung des Ereignisses mit Hilfe von Bezugssystemen stellt eine Beziehung zwischen den Zwillingen her, die naturgemäß gar nicht existiert.

Die Beziehung besteht sehr wohl in Form ihrer teilweise beschleunigten Relativbewegungen zueinander. Die Mathematik ist keine magische Akrobatik, sondern stellt diese qualitativ und quantitativ zueinander.


Genau das ist der Unsinn im ZP. Eine nur aus Relativbewegung bestehende Beziehung, die Einflüsse auf die Beteiligten ausübt, indem Uhren konkret ihren Gang verändern oder Strecken sich verkürzen, wäre ein Bruch des Relativitätsprinzips und des Kausalitätsprinzips, da eine physikalische Wirkung bloß aus distanzierten Bewegungen nicht stattfinden könnte. Da müssten wohl eher kausale Wirkprinzipien dahinter stecken und nicht bloß beliebige Bewegungen vorliegen, von welchen die Beteiligten nicht mal etwas wissen könnten oder müssten.
Es genügt nicht, seine SRT-Schulaufgaben brav gemacht zu haben. Man sollte auch ein wenig darüber nachdenken ;)

Grüße
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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Hannes » Mo 27. Jul 2009, 07:04

Hallo Harald !

    Das muss man präzisieren: es ist eigentlich nicht die SRT, die die Weiterentwicklung der Physik blockiert. Es ist das Verhalten der science community; wissenschaftliche Arbeiten werden in der Regel zuerst auf Verträglichkeit mit der SRT abgeklopft und liegt diese nicht vor oder enthalten sie sogar ein Argument gegen die RT, ist die Chance auf Veröffentlichung praktisch Null. Da liegt der Hund begraben.

Deine Einstellung zur SRT kann man grundsätzlich verstehen und begrüßen.
Nur hast auch du zuwenig die Tatsache herausgearbeitet, dass nicht die Maße Meter und
Sekunde variabel sind, sondern die Phasengeschwindigkeit des Lichtes.
Und diese Behauptung einer INVARIABLEN LG ist die Ursache des Streites.
Mit Gruß Hannes
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Re: Ist die Spezielle Relativitätstheorie falsifizierbar?

Beitragvon Uli » Mo 27. Jul 2009, 08:51

Hannes hat geschrieben:Hallo Harald !
...
Nur hast auch du zuwenig die Tatsache herausgearbeitet, dass nicht die Maße Meter und
Sekunde variabel sind, sondern die Phasengeschwindigkeit des Lichtes.
Und diese Behauptung einer INVARIABLEN LG ist die Ursache des Streites.
Mit Gruß Hannes


Zudem ein völlig überflüssiger Streit, Hannes, denn die Invarianz der Vakuumlichtgeschwindigkeit ist ein beobachtetes Faktum, das die Physik nicht ignorieren darf !!
Zu Einsteins Zeiten mag dies ja noch eine begründete Arbeitshypothese gewesen sein; mittlerweile gibt es aber reichlich experimentelle Beobachtungen, welche dieses Postulat stützen.
Typische Kritikerhaltung wäre es nun zu fordern, dass ich dir die Quellen dafür raussuche; dafür ist mir aber meine Zeit zu schade - auch Kritiker wissen, wie man "googelt". :)

Gruß,
Uli
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