julian apostata hat geschrieben:Nehmen wir mal an, es gäbe keine relativistischen Effekte. Verstehst du dann die beiden folgenden Sätze?
1. Wenn wir 2 gleich lange Lineale aneinander vorbei führen, können sich die Linealenden gleichzeitig gegenüber liegen.
2. Wenn wir 2 ungleich lange Lineale aneinander vorbei führen, so ist dies nicht möglich.
Erst wenn du diese beiden Sätze verstehst und mir dann erklärst was konkret du trotzdem an den Animationen nicht kapierst, kann ich einen weiteren Erklärungsversuch starten.
Ich verstehe diese beiden Sätze und ich kann auch Deine Animationen nachvollziehen.
Aber was ich anscheinend NICHT rüberbringe ist, dass es ja in der Realität auch Züge und Bahnsteige gibt und dass dort das Ganze auch anders darstellbar ist.
Die "wahre" Zuglänge kann so gewählt werden, dass die Längen von Bahnsteig und Zug auch bei m vorbeifahren identisch sind!
Ein REALER Zug MUSS irgendwann so im Bahnhof positioniert sein, dass sich A A' und B B' exakt gegenüberstehen und z.B. "mit den Händen abklatschen" können. (schmerzhaft bei 0,5 c )
Aber auf alle Fälle haben die Uhren IM Zug dabei identische Zeiten (tA und tB) und die Uhren am Bahnhof haben auch identische Zeiten (t'A' und t'B')
wobei t und t´ natürlich nicht identisch sein müssen - entscheidend ist nur dass tA und tb identisch sein MUSS (und im Zug t'A' und t'B' identisch sind).
Eine derartige Situation ist in der SRT NICHT darstellbar, da kann nur entweder A und A' ODER B und B' sich gleichzeitig am selben Raum-Zeit-Punkt befinden:
Die SRT sagt also:
Gleichzeitiges Händeabklatschen von A A' und B B' geht NICHT.
Die reale Vorstellung eines Zuges und Bahnhofes sagt:
"Natürlich geht das" - über den "wirklichen" Zeitpunkt könnte man sich uneinig sein (t und t' könnten verschieden sein) aber dass für A und B ein identisches t feststellbar ist UND für A' und B' ein identisches t' muss bei einem realen Zug und einem realen Bahnhof möglich sein.
Diese Diskrepanz treibt mich eben um - ich finde keinen Fehler in meinen Überlegungen.