Kurt hat geschrieben:Hallo fallili, du hast keine Antwort gebracht, ich nehme mal an das du dem auch uneingeschränkt zustimmt.
Die Sekunde oben im SAT ist also fertig wenn 9 192 631 770 Schwingungen gezählt wurden.
Somit haben wir zwei Sekunden, eine herunten auf der Erde, eine oben im SAT.
beide bestehen aus 9 192 631 770 Schwingungen.
Du schreibst weiter: "Die "Schwingungen" kann man auch nach oben senden. Und dann ist auch oben eine Sekunde immer noch erst dann vorbei wenn 9 192 631 770 Schwingungen gezählt wurden."
Das heisst dann, korrigiere mich wenn ich da was falsch verstehe, dass die Sekunde, die oben im SAT erstellt wird, aus ebenfalls 9 192 631 770 Schwingungen besteht, diese von unten aus angeliefert wurden.
Du: "Da muss also niemand irgendwelche Schwingungen dazu geben"
Es bleibt also bei den 9 192 631 770 Schwingungen, keine mehr, keine weniger.
Wir nehmen von der Atomuhr unten 9 ... Schwingungen die wir zur Erzeugung einer Sekunde unten und einer Sekunde oben verwenden.
Frage, dauern beide Sekunden gleich lang oder besteht da ein Unterschied?
Kurt
Ich hab gerade Harald geschrieben was ich denke.
Deine abschließende Frage "dauern beide Sekunden gleich lang oder besteht da ein Unterschied" kann ich leider ehrlich nicht beantworten.
Es ist so, dass von OBEN betrachtet die Sekunde UNTEN länger dauert.
Von UNTEN betrachtet dauert die Sekunde OBEN kürzer.
Das klingt fürs erste mal völlig richtig - der Teufel steckt aber im Detail.
Möglichkeit 1) Nehmen wir mal an, das die Uhr oben WIRKLICH schneller geht als die unten.
Dann haben wir folgende Situation.
Die Schwingungswellen der Uhr UNTEN werden beim Weg nach oben um einen bestimmten Betrag ( ich nenn ihm mal x) rot-verschoben - daher gibt es einen klar definierten Wert für den Zeitunterschied (proportional zu x - ich nenn es also y) um den die Uhr langsamer gehend gesehen wird.
Die Uhr oben geht aber laut der Annahme SCHON schneller als die unten - die Schwingungswellen werden aber beim weg nach unten noch zusätzlich blau-verschoben.
Meiner Meinung nach logischerweise auch um den Betrag x - was auch zusätzlich Zeitunterschied y ergibt .
Als Ergebnis haben wir also:
Von OBEN sehen wir die Uhr unten um y langsamer gehen, von UNTEN sehen wir die Uhr oben um 2 y schneller gehen.
Möglichkeit 2) Die Uhr oben geht in WIRKLICHKEIT genau gleich schnell wie die unten.
Aus den selben Überlegungen wie zuvor haben wir dann das Ergebnis:
Von OBEN sehen wir die Uhr unten um y langsamer gehen, von UNTEN sehen wir die Uhr oben um y schneller gehen.
Also MIR gefällt die Möglichkeit 2 besser weil es symmetrisch ist, logischerwirkt und auf den ersten Blick daher einleuchtender ist.
Andererseits hab ich schon mal geschrieben, dass Gravitationseinflüsse nicht von Beschleunigungseinflüssen zu unterscheiden sind und "Beschleunigung" ist auch nicht symmetrisch behandelbar. Wenn System A ruht und B beschleunigt kann man das NICHT umgekehrt als B ruht und A beschleunigt betrachten.
Daher ist "Symmetrie" im Sinne von " Exakt den Wert den ich als Verlangsamung der anderen Zeit sehe, muss umgekehrt der andere als Beschleunigung meiner Zeit sehen" vielleicht gar nicht notwendig.
Wie Du siehst - ich kann Deine Frage (noch) nicht beantworten.
Möglichkeit 2 klingt "schöner" - Möglichkeit 1 (Zeit vergeht WIRKLICH schneller oben) könnte aber auch stimmen.
Ich muss darüber noch nachdenken - vielleicht hat aber auch sonst jemand eine Idee, wie man zwischen den beiden Möglichkeiten unterscheiden könnte und nachweisbar eine davon ausschließen kann.
Oder ich hab eine grundlegenden Denkfehler - bin mir noch nicht so sicher was es für die Detektion des Signals von UNTEN bedeutet, wenn die Uhr oben "wirklich" schneller geht - kommt da vielleicht auch ein "Uhr schneller + Rotverschiebung" und somit eine Differenz von 2 y zustande ?
Schon zu müde für heute.
Gute Nacht