GPS, Zeitübertragung und der Sagnac-Effekt

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: GPS, Zeitübertragung und der Sagnac-Effekt

Beitragvon Kurt » Mo 4. Feb 2013, 21:26

Lübecker hat geschrieben:τS: Korrektion bezüglich der Erddrehung während der Zeit R/c (Sagnac-Effekt),



Na und?

Die Uhren beim Empfänger sollen synchron mit der im Moment der Signalabgabe des SAT herrschenden GPS-Zeit synchronisiert werden.

Um das ohne Signallaufzeitberücksichtigung machen zu können müsste die Übermittlung instantan geschehen.
Das ist aber nicht möglich.
Wärend des Signallaufes hat sich die GPS-Zeit ja weiterentwickelt, das was unten ankommt entspricht nicht mehr der GPS-Zeit, sondern der GPS-Zeit + der Signallaufzeit.
Das wäre ja weiter nicht tragisch, das liese sich ganz einfach wegrechnen, setzt aber voraus dass sich die Abstände zwischen Sendepunkt und Empfänger zwischenzeitlich nicht verändert haben.
Das bedeutet dass, je nach der Ausrichtung zum Empfänger, eine Abstandsverkürzung oder Verlängerung wegen der Erdrotation entsteht.

Diese muss korrigiert werden, das wird mit dem "Sagnacwerten" gemacht.
Die "Sagnacwerte" geben an um wieviel sich die Empfangsposition seit dem Sendezeitpunkt verschoben hat.
Das ist je nach -Breitengrad- anders.

Das SAT-Signal läuft deswegen immer noch so als sei der Bezug dafür an die Erde angenagelt.
Wenn das nicht so wäre dann könnte der "Sagnacheffekt" nicht angewendet werden.

Beim NAVI spielt die absolute Synchronistion mit der GPS keine Rolle, bei einem Zeitnormal schon!


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Re: GPS, Zeitübertragung und der Sagnac-Effekt

Beitragvon Kurt » Mo 4. Feb 2013, 22:03

Chief hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:...
Die "Sagnacwerte" geben an um wieviel sich die Empfangsposition seit dem Sendezeitpunkt verschoben hat.
Das ist je nach -Breitengrad- anders.

Was heißt hier verschoben? Relativ zu was? Du sagtest vorhin dass der Bezug an die Erdoberfläche angenagelt wäre.

Das SAT-Signal läuft deswegen immer noch so als sei der Bezug dafür an die Erde angenagelt.
...

Wieso angenagelt wenn die Erde davon läuft? :mrgreen:


Nicht kapiert?
Der Sagnacwert sagt aus wieviel die Differenz zwischen den einzelnen Punkten auf der Erdoberfläche in der Laufzeit von einem Raumpunkt aus ausmacht.
Nicht die absolute Laufzeit ist da von direkter Bedeutung, sondern nur die Differenz.

Die Erde ist an Äquator halt einfach mehr (eine grössere Strecke, damit eine andere Grundlaufzeit) vom Sendepunkt, der Punkt im Koordinatengitter des GPS, -weggerannt-, als das bei München ausmacht.
Das ist das was berücksichtigt werden muss, nicht das Wegdrehen der Erde an sich vom Sendepunkt.

Das fällt unter "Sagnac" -Korrektur.
Und das muss für jeden SAT, für jede SAT-Sendeposition, separat durchgeführt werden, denn der Sendepunkt des SAT steht halt nunmal nicht fest am "Himmel".
Bei Geosats ist das nicht notwendig, da können feste Werte verwendet werden.
Denn da ist bekannt um wieviel sich der Empfänger gegenüber dem SAT-Sendepunkt wärend des Signallaufens wegbewegt hat.

Kurt

Nachgetragenes:
Vielleicht sollte man die Sagnackorrektur aus der Zeitbereitstellung durch GPS mal rausnehmen, dann könnten die auftretenden Sprünge ev. vermieden werden.
Denn wenn die Lichtleitbezugsbildung der Erde 100% tig wäre dann würde keine Sagnackorrektur notwenig sein.
Dazu müsste sich aber die bezugsbildung -verwinden-.

Naja, schaum mal weiter was kommt.
Zuletzt geändert von Kurt am Mo 4. Feb 2013, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: GPS, Zeitübertragung und der Sagnac-Effekt

Beitragvon Kurt » Mo 4. Feb 2013, 22:11

Lübecker hat geschrieben:Der Sagnac-Effekt, zeigt ja eben ganz klar, dass die Signale im rotierenden Bezugssystem der Erde mit c ± v laufen. Die Rotationsgeschwindigkeit der Erde ist dabei v in Bezug zum nicht rotierenden Inertialsystem. Wäre der Bezug an die Erde genagelt, oder würde sich ein Äther mit dieser drehen, wäre v = 0 und müsste nicht berücksichtigt werden.


Falsch gedacht.
Mit dem Sagnaceffekt wird der Umstand beschrieben dass sich die Abstände vom Sendepunkt zum Zeitpunkt der Ansendung des Signals je nach Umfang der Erde unterschiedlich auf die Laufzeitverzögerung auswirken.

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Re: GPS, Zeitübertragung und der Sagnac-Effekt

Beitragvon Kurt » Mo 4. Feb 2013, 22:54

Kurt hat geschrieben:Nachgetragenes:
Vielleicht sollte man die Sagnackorrektur aus der Zeitbereitstellung durch GPS mal rausnehmen, dann könnten die auftretenden Sprünge ev. vermieden werden.
Denn wenn die Lichtleitbezugsbildung der Erde 100% tig wäre dann würde keine Sagnackorrektur notwenig sein.
Dazu müsste sich aber die bezugsbildung -verwinden-.

Naja, schaum mal weiter was kommt.


Chief, du zwingst mich dazu meine Ansichten zu überdenken, ev. zu erweitern.
Die Frage ist wie sich die Bezugsbildung fürs Lichtleiten bei Massen durch die Massenverteilung und den Übergang zum "Raum" gestaltet.
Denn der Übergang zum "Raum" ist ja durch die Rotration gegenüber diesem überlagert.
Und da ists halt so dass sie an den Polen nicht existiert, am Äquator am stärksten ist.

Es gibt moderne MMIs die eine Abhängigkeit vom Tagesrythmus zeigen.
Es wäre hilfreich zu wissen ob das an den Polen auch auftritt , bzw. am Äquator am stärksten ist.
Ein homogener, absoluter Lichtleitbezug der Masse "Erde" ist daher ev. nur idealisiertes Wunschdenken, es wird wohl auch mit der Rotation in Einklang zu bringen sein.


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Re: GPS, Zeitübertragung und der Sagnac-Effekt

Beitragvon Kurt » Di 5. Feb 2013, 23:01

Lübecker hat geschrieben:GPS wird nicht nur zur Ortsbestimmung, sondern auch zur Zeitsynchronisation genutzt. Dafür muss der Sagnac-Effekt und somit die Rotation der Erde gegenüber dem Bezugssystem der GPS Satelliten berücksichtigt werden:


Manuel, was ist?
Du hast den Faden angekurbelt, nun lass auch hören was es mit dem "Sagnaceffekt" auf sich hat.
Ich schreibe Sagnaceffekt, das sollte dich nicht davon abhalten deine Meinung zum "Sagnac-Effekt" kundzutun.
Ich brauche das damit ich vom -flächigem- Lichtleitbezug zum -kugeligem- Lichtleitbezug (und seinen Auswirkungen auf Lichtlaufen gegen die Kugeloberfläche) komme.
Denn da fällt nämlich sowas ähnliches ab wie der Sagnaceffekt.

Halt nur ähnlich weil es sich um die "kugelung" einer Fläche mit Volumen und deren Verhalten in den "Raum" hinein/hinaus (ebenfalls mit Volumen) handelt.

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