All hat geschrieben:--Historisch wurden Zeit und Ort als unabhängige Begriffe verstanden. Dies ist aber für physikalische Systeme bei großen Energien oder großen Geschwindigkeiten nicht sinnvoll, es zeigt sich dort, dass Zeit und Ort eines Ereignisses sich gegenseitig bedingen.--
Energie und Geschwindigkeit sind Relativbegriffe. Ob eine Geschwindigkeit groß oder klein ist, hängt von Bezugspunkten ab, die man willkürlich setzt; eine große Geschwindigkeit ist für den mitbewegten Beobachter gar keine, für mit unterschiedlicher Geschwindigkeit dagegen bewegte Beobachter je nachdem langsamer oder schneller, und auch eine relativistische Geschwindigkeit hat für ein mit gleicher Geschwindigkeit mitbewegtes BS den Betrag Null. Es ist also völlig unsinnig, physikalische Prozesse von Geschwindigkeiten abhängig zu machen. Das klassische Relativitätsprinzip geht von zueinander inertial bewegten Koordinatensystemen aus und enthält keine Abhängigkeit der physikalischen Gesetze in diesen Inertialsystemen von irgendwelchen Geschwindigkeiten. Von Natur aus können Zeit und Ort sich gegenseitig daher nicht bedingen, denn es ist nur der Mensch, der Zeiten und Orte definiert und misst.
All hat geschrieben:Wenn ich also in den Beispielen noch Bewegung und Ort getrennt erkenne, sind dieses Beispiele irreführend und es entstehen Paradoxien.
Was wir "erkennen" unterscheidet sich von dem, was tatsächlich geschieht. Der Physiker "erkennt" nichts, er versucht objektiv zu messen, was tatsächlich geschieht. Unser subjektives, von der selektiven und modifizierenden Tätigkeit unserer Sinnesorgane abhängige "Erkennen" ist kein Gebiet der Physik, sondern gehört in die Psychologie. Dieses "Erkennen"ist von vornherein eine Täuschung, wenn man es auf das tatsächliche Verhalten der Natur bezieht. Es geht nicht um die
Wahrnehmung von Prozessen, sondern um die Beschreibung von Ursache und Wirkung in diesen Prozessen. Entfernte Kirchtürme werden kleiner wahrgenommen, aber sie sind es nicht, angelehnte Leitern erscheinen je nach Standpunkt des Beobachters kürzer, aber sie sind es nicht. In allen Fällen muss man den kognitiv-psychologischen Inhalt einer Beschreibung trennen vom messbaren physikalischen Sachverhalt. Eine Theorie, die nicht klar zum Ausdruck bringt, ob eine wahrgenommene Längenverkürzung ein materiell-physikalischer Prozess ist oder sich aus den kognitiv-psychologisch definierten Begriffen Raum und Zeit nur als Wahrnehmung manifestiert, also als Täuschung, ist abzulehnen, weil sie in unzulässiger unwissenschaftlicher Weise Psychologie mit Physik vermischt und den Objekten die Objektivität nimmt!
All hat geschrieben: Man hat Raum,Zeit und Bewegung zur Verfügung. Das hat man bei relativistischen Geschwindigkeiten nicht.
"Relativistische Geschwindigkeiten" gibt es nur in unseren Köpfen. Weil - wie gesagt - jede Geschwindigkeit vom Bezugspunkt abhängt. Macht man wahrgenommene Effekte davon abhängig, so können sie objektiv physikalisch nicht real sein! Die SRT ist eine Theorie der Täuschungen. Sollte die LG uns tatsächlich in jedem Bewegungszustand als konstant erscheinen, so sollte man damit nicht Uhren synchronisieren, sondern untersuchen, auf welche Weise das Licht diese Täuschung bewirkt!
Grüße
Harald Maurer